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Verfahren zum Herstellen von im Offsetdruck
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bedruckten Vielfachfalzprodukten
Verfahren zum Herstellen
von im Offsetdruck bedruckten Vielfachfalzprodukten Die Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zum erstellen von im Offsetdruck bedruckten Vielfachfalzprodukten
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf das nach dem Verfahren hergestellte
Vielfachfalzprodukt selbst.
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Versandhäuser, Reisebüros, Sprachinstitute, Interessengemeinschaften
aller Art, wie Parteien und Organisationen, Hersteller, Anbieter und Dienstleistungsunternehmen
mit verschiedensten Zielsetzungen bieten ihre Produkte, Handelswaren oder Dienstleistungen
ihren jeweiligen Zielgruppen in Form von Katalogen und Prospektmaterial über den
Postweg meist als Drucksache verpackt beziehungsweise eingeschlagen an. Üblich ist
es hierbei, den Katalogen Bestellscheine, Rückantwortkarten, Briefumschläge, Lotterieteilnahmescheine
und dergleichen mehr als lose Blätter oder Einlagen beizufügen. Bei Lotterien, privaten
oder staatlichen IIilfsorganisationen
oder Teilnahmeberechtigungsaufforderungen
beziehungsweise -nachweisen gilt entsprechendes für Zahlscheine, Postüberweisungen
und so weiter.
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Es ist praktisch jede Art der schriftlichen Kommunikation mit einer
Anbieterseite einerseits und einer eine irgendwie geartete Reaktion der angesprochenen
Zielgruppe erkennbar machende Rückäußerung andererseits mit solchen Postwurfsendungen
oder anderweitig verteilten Werbematerial denkbar, wobei darauf zu achten ist, daß
die werbliche und/oder gewerbliche Informationskette in ihrer Botschaft so zu gestalten
ist, daß der jeweils Angesprochene, also die umworbene Person, in einem denkbar
höchsten Maße aktiviert, das heißt interessiert wird, wofür die Voraussetzungen
für die Antwortreaktion nicht nur frei von technischen und personenbezogenen Schwierigkeiten
sein müssen, sondern möglichst auch für sich eine werbewirksame' Aussage beinhalten
sollen.
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Aufreißerische Aufdrucke der dem Katalogmaterial oder anderen Werbeschriften
beigefügten Reklame-/ Rückantwortbeilagen, eine in der graphischen Gestaltung besonders
übersichtlich angeordnete Bestelliste, das Werben mit einer Teilnahmenummer an einer
Sachwertverlosung und ähnliche Anreize allein reichen nicht mehr aus, um die gewollte
Resonanz bei den jeweils angesprochenen Zielgruppen zu erreichen.
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Es ist in diesem Zusammenhang auch nicht mehr neu, die für die Rückantwort
beispielsweise einer Postnrfsendung erforderlichen Hilfsmittel, wie Bestellscheine,
Postkarten, Briefumschlbqe
direkt in ein Angebotsprodukt, wie einen
Katalog, eine Zeitschrift oder ein anderes Druckmedium zu integrieren und beispielsweise
durch eine Leporello-, Parallel-, Wickel-, Kreuzbruch- oder Altarfalzung aus dem
Katalog oder dergleichen herausfaltbar zu gestalten und zusätzlich durch Einbringen
einer Perforation leicht abtrennbar zu machen. Durch Verkleben zweier üblicher Katalogseiten
miteinander zu einem gemeinsamen Blatt oder einem Blattabschnitt entsteht beispielsweise
eine den postalischen Anforderungen genügende aus einem Katalog heraustrennbare
Rückantwort-Postkarte.
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Für den Verteiler und Absender von Werbematerial aller Art ergibt
sich beim Erhalt der Rückantworten ein erheblicher Aufwand bezüglich der Lesbarkeit
der Adressaten und der Eingabe derselben und ihrer individuellen Wunschliste in
hausinterne EDV-Anlagen. Nur bereits vom Absender vorgedruckte und damit automatisch
lesbare Adressaten und beispielsweise ankreuzbare Rückantworten umgehen diese sehr
aufwendige und damit kostenintensive Lese- und Übertragungsarbeit.
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Die vorstehend genannten Schwierigkeiten sollen mit der vorliegenden
Erfindung überwunden werden, der die Aufgabe zugrunde liegt, ein Verfahren der eingangs
genannten Art nicht nur,wie für wenigstens einige Teilschritte bisher bekannt, auf
einer Bogen- Rotations- Offsetdruckmaschine sondern auch für eine Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschine
vorzugeben, welches die Schaffung eines integrierten Falzproduktes ermöglicht, bei
dem die Gesamtheit der werblichen Botschaften vom Sender
zum Adressaten
kompakt verpackt sind, beim Adressaten selbst durch ihre Gestaltung auf höchstes
Interesse stoßen und von diesem vorbereitet auf einfachste Weise bei einem Höchstmaß
individueller Gestaltungsmöglichkeit an den Absender zurückgeführt werden sollen.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird durch ein Verfahren ermöglicht, wie
es sich durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale darstellt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen dieser Verfahrensweise
ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 5.
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Das nach dem Verfahren mittels der definierten Aufgabenlösung hergestellte
Vielfachfalzprodukt kennzeichnet sich wie im Anspruch 6 angegeben.
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Dadurch, daß nach dem vorliegenden Verfahren ein Falzprodukt, welches
bezüglich der Falzart beliebige Variationsmöglichkeiten offen läßt, auf einer Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschine
herstellbar ist, ist nicht nur die Produktionsleistung erheblich gesteigert, sondern
die Gesamtheit der Verfahrensabläufe auch stark vereinfacht. Die Umstellung von
einem Vielfachfalzprodukt auf ein anderes kann bei der sogenannten Inlineproduktion,
also innerhalb einer bestehenden Fertigungsstraße, durch Veränderungen innerhalb
derselben, Ersetzen, Hinzufügen oder Wegnelimen einer oder mehrerer Maschineneinheiten
erfolgen, wodurch sich kürzeste Umstellzeiten aufwandlos realisieren lassen.
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Die vorteilhaft zweiseitig nach dem Offset-Verfahren bedruckten Papierbahnen
werden in Laufrichtung je nach Eigenschaften des gewünschten Endproduktes beliebig
oft gefalzt, wobei es unerheblich ist, ob es sich dabei um eine Mehrbruch-Leporello-;
eine Mehrbruchwickel- oder eine Altarfalz oder auch Kombinationen hieraus handelt.
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Bei entsprechender Leimbeaufschlagung lassen sich 5ickzack- oder Wickelfalz
zur Herstellung von Postkarten, Briefumschlägen, Gewinncoupons, Einstecktaschen
und dergleichen ausnutzen. Es sind Mehrfachfalzprodukte für jedes Angebot herstellbar,
die durch ihre produktgestaltende erzamngene intensive Beschäftigung hohe Beachtung
finden können in einem Maße, wie das mit bisher vergleichbaren Produkten nicht gegeben
war. Besonders vorteilhaft ist auch neben der Integrierung der Rückantwort in das
Falzprodukt sowie von Bestellscheinen, Angeboten und dergleichen, daß das Falzprodukt
für sich gleichzeitig den Umschlag eines anderen gebundenen Produktes, wie eines
Kataloges oder beliebige andere Einlagen,bilden kann, und falls gewünscht dieser
Umschlag wiederum einen Teil des Drucksacheneinbandes für den postalischen Versand
vorgibt. Die durch ein Adressfenster in eine Seite des Faltproduktes sichtbar eingebrachte
und vorzugsweise automatisch auslesbare Individualadresse kann zusammen mit einem
Bestellschein, einer angekreuzten Wunschliste oder anderem mehr eine abtrennbare
Seite des Falzproduktes vorgeben, die in einen wiederum einen integralen Bestandteil
des Falz-
produktes bildenden Umschlag mit entsprechend lokalisiertem
Adressfenster eingesteckt und damit ohne weitere zusätzliche manuelle Beschriftung
an den Absender zurückgesandt werden kann.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung sollen nachfolgend
anhand einer beispielsweise angegebenen vorteilhaften Ausführungsform eines Mehrfachfaltproduktes,
wie es nach dem vorliegenden Verfahren hergestellt wird, beschrieben werden.
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In Fig. 1 ist schematisiert eine perspektivische Wiedergabe eines
noch nicht mit einer Einlage, wie einem Katalog versehenen Mehrfachfalzproduktes,
welches gleichzeitig den Drucksacheneinband und den Katalogumschlag bildet, gezeigt.
Das dargestellte Produkt hat im auseinandergezogenen Zustand eine Länge, die der
Breite der Rollenpapiervorlage auf der Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschine entspricht,
was bedeutet, daß jede Falz in Längsrichtung der Papiervorlage, also in Laufrichtung,
während des Druckvorganges aufeinanderfolgend in das Papier eingebracht werden kann.
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Im einzelnen wird folgendermaßen vorgegangen, wenn beispielsweise
ein Katalog, etwa ein Versandhauskatalog gedruckt wird;
Der Kataloginnenteil
wird getrennt vom Katalogumschlag, hier den gezeigten Vielfachfalzprodukt, produziert,
wobei die Fertigung des Innenteils hier nicht interessiert. Zur Fertigung des Katalogumschlages,der
im Ausführungsbeispiel gleichzeitig den drucksachengerechten postalischen Einband
für den Versand bildet, werden die einzelnen Falzkanten 8, 9, 13, 11 und 12 in dieser
oder einer anderen geeignet erscheinenden Reihenfolge nach dem vorzugsweise doppelseitigen
Bedrucken des Papiers eingebracht, so daß im dargestellten Falle sich an einen Zwei-Bruch-Leporello-Falz
ein Zwei-Bruch-Wickelfalz und an diesen nochmals ein Zwei-Bruch-Leporello-Falz anschließt.
Vor der Falzung der Falz 8, die vorzugsweise einen schmaleren Papierstreifen umlegt
als die nachfolgenden Falzungen vorgeben, die vorzugsweise der Breite oder einem
geringeren Maß des Innenteils entsprechen, wird in den kürzeren Falzabschnitt 1
eine doppelreihige Perforation 14 eingebracht, wobei der Reihenfolge nach zunächst
die Falz 9 und dann die Falz 8 umgelegt werden und erst anschließend die weiteren
Falzungen vorgenonmen werden. Nach den ersten beiden Falzungen werden die äußersten
Kantenbereiche des kürzeren Falzabschnittes 1 mit einem Punktkleber beaufschlagt,
was gegebenenfalls im Fertigungsablauf auch mit nachfolgenden oberen und unteren
Falzkanten geschehen kann, um die hergestellten Falzungen während des Produktionsprozesses
bis zur Fertigstellung des Vielfachfalzproduktes zunächst in dem gewonnenen Zustand
zu belassen. Es entstehen so durch die vorstehend genannten Falzungen neben dem
äußeren kürzeren und in der Reihenfolge
zweiten Falzabschnitt 1
die Falzseiten 2 bis 7, und zwar derart, daß die Seite 2 eine Umschlagseite des
Kataloges bildet, und gleichzeitig eine Hälfte des postalischen Einbandes für den
Versand und die Seite 3 die andere Umschlagseite des Kataloges und damit den zweiten
Teil des postalischen Einbandes. In die Seite 3 wird vor der Falzung ein Adressfenster
eingebracht und auf der im zusammengefalteten Zustand auf der Seite 3 aufliegenden
Seite 4 fluchtend hierzu ein Adressenfeld vorgesehen, welches vorteilhaft mit der
Individualanschrift des Adressaten in einer automatisch lesbaren Maschinenschrift
gedruckt wird. Die Seiten 4, 5 und 6 können für das Ausführungsbeispiel des Xataloges
an die Rückseite 3 desselben angefaltete und entsprechend herausklappbare Bestellscheine
beinhalten, was besonders vorteilhaft ist, da beim DurchblEttern des Katalogen die
entsprechenden Bestellisten in der herausgeklappten Form auf einfache Weise ausgefüllt
werden können und die Übersichtlichkeit nicht verloren geht. Wenigstens der Bestellschein
4 aber, falls gewünscht, auch weitere Seiten sind mit der automatisch lesbaren Adresse
versehen, so daß ein auf der letzten Seite 7 durch eine Klebefalz vorgesehener Briefumschlag
mit entsprechend lokalisiertem Adressfenster unmittelbar der Aufnahme, beispielsweise
des Bestellscheines 3, dienen kann, während andere auf der Seite 7 durch die strichpunktierte
Linienführung angedeutete Perforation abtrennbare Bereiche Rückantwort-Postkarten,
Coupons aller Art oder andere Informationsinhalte tragen können.
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Im Ausführungsbeispiel wird nach Fertigstellung des Vielfachfalzproduktes
gemäß Fig. 1 und Zusammenlegen desselben entlang der Falzkanten 13, 10, 11 und 12
einerseits wie auch 8 andererseits in der angedeuteten Weise der Katalog entlang
der Falzkante 9 eingeheftet und daraufhin gleichfalls automatisch auf ein und derselben
Inlinefertigungsstraße der kürzere Falzabschnitt 1 zurückgefaltet und hierbei um
das zusammengefaltete Produkt mit seinem Inhalt herumgelegt, wobei die Doppelperforation
14 etwa fluchtend übereinander zu liegen kommt und gleichzeitig entlang einer unmittelbar
zuvor aufgebrachten Leimspur im Bereich der äußeren Längskante, also in Laufrichtung
der Fertigung, der nunmehr in sich geschlossen zusammengefaltete Umschlag verklebt
wird, wobei der äußere zur Kante hin liegende Teil des kürzeren Falzabschnittes
1 dauerhaft mit der äußeren Seite des die Rückseite des'Kataloges bildenden Falzfläche
3 benachbart zum Bereich der Falzkante 13 verklebt wird. Das Endprodukt ist somit
zwischen der Doppelperforation 14 nochmals mit einer Falz versehen, die außerhalb
der Breite des Mehrfachfalzproduktes und des eingebrachten Inhaltsteiles liegt,
so daß entlang dieser Perforationskante vom Empfänger das wie vorstehend verschlossene
Produkt durch Abtrennen der Perforation geöffnet werden kann.
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Während bei einem wie vorstehend beschriebenen Produkt das Innenteil
vor dem Einbringen in das Falzprodukt entlang seiner drei Kanten zu schneiden ist,
wird bei der Fertigung eines Kataloges mit einfachem während des Versandes in sich
geschlossenen
Umschlag zunächst die Falz 9 hergestellt, nachfolgend die Punktklebung an den äußeren
Ecken des kürzeren Falzabschnittes 1 vorgenommen, danach die Falz 8 eingebracht,
dann das Innenteil eingeheftet, nachfolgend das Falzprodukt, welches in diesem Ausfüh?ungsbeispiel
ohne die Seiten 4 bis 7 hergestellt wird, dreiseitig beschnitten, daraufhin dann
die Falz 8 um das Innenteil herumgelegt, also um 3600 gedreht, und wie oben entlang
inerLeimspur verklebt. Beim dreiseitigen Beschneiden, wie oben erwähnt, werden die
Punktklebebereiche mit abgeschnitten, so daß die während eines Teils der Herstellung
des Mehrfachfalzproduktes durch die Punktklebung hilfsweise zusammengehaltenen Falzungen
für den Umlegevorgang wieder frei werden.
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Die Breite jedes Mehrfachfalzproduktes kennzeichnet sich durch den
Abstand der in der Laufrichtung des Endlospapieres eingebrachten Falzungen und die
Länge durch die Abschnittlängen über die Breite der Bahn wie an sich bekannt.
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