DE3108005C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Vorrichtung zur stoßweisen Beschickung von Anlagen mit Wasser, die insbesondere für die Beschickung von Verrieselungsanlagen und Sand­ filtergräben gemäß DIN 4261 zwecks biologischer Reini­ gung von häuslichen Abwässern Verwendung finden kann. Gemäß DE-OS 24 46 685 ist eine Vorrichtung zur stoßwei­ sen Beschickung von Verrieselungsanlagen und Sandfilter­ gräben für die biologische Reinigung von häuslichen Ab­ wässern bekannt. Die DE-OS 25 37 300 beschreibt eine Vor­ richtung zum Ingangsetzen eines Wasserhebers mittels ei­ nes Schwimmkörpers.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine stoßwei­ se Beschickung von Verrieselungsanlagen und Sandfilter­ gräben selbsttätig und ohne Stromanschluß zu ermöglichen. Der Abwasserabfluß aus den sanitären Anlagen von Ein- und Mehrfamilienhäusern erfährt in den Mehrkammer-Aus­ faulgruben, die in der Regel den Verrieselungsanlagen und Sandfiltergräben vorgeschaltet sind, infolge der Großflächigkeit der Gruben eine extrem große Vergleich­ mäßigung. Aus dem Ablauf der Gruben fließt daher eine ge­ ringe Wassermenge gleichmäßig in die Verrieselungsleitun­ gen bzw. Sandfiltergräben ein und versickert bereits auf den ersten Metern. Der weitaus größte Teil der Gräben bleibt ungenutzt und die erforderlichen physikalischen, physikalisch-chemischen, chemischen und biochemischen Vorgänge in dem den Verrieselungs- und Filtergräben zu­ bemessenen Bodenkörper können nicht stattfinden. Es stellt sich somit die Aufgabe, das in geringen Mengen aus den Mehrkammer-Ausfaulgruben austretende Wasser in einem Schacht zu sammeln und bei Erreichen einer der er­ forderlichen Grabenlänge angepaßten Menge stoßweise in die Verrieselungsanlage bzw. Sandfiltergräben abzugeben.

Die Vorrichtung, die diese Aufgabe erfüllen kann, muß unbeeinflußbar von der Menge des zufließenden Wassers, von der Steiggeschwindigkeit im Sammelbehälter und von der Größe des Behälters sein. Nach der Erfindung ist die­ ses dadurch möglich, daß bei Erreichen eines gewünschten Wasserstandes im Sammelbehälter nach Aufhebung eines vorhandenen Gegendruckes im Ablaufbehälter eine Heber­ vorrichtung inganggesetzt wird und das Abfließen des ge­ sammelten Wassers aus dem Sammelbehälter erfolgt. Nach­ dem der Wasserstand im Sammelbehälter die Unterkante des Heberkrümmers erreicht hat, setzt ein geringer Abfluß durch die Heberleitung ein, dieser Abfluß hat das Fül­ len eines Kippgefäßes und damit den Aufbau eines Gegen­ druckes zur Folge, der das weitere Ansteigen des Wasser­ spiegels im Sammelbehälter bis zur gewünschten max. Höhe zuläßt, bei der ein Umkippen des Kippgefäßes und somit ein Aufheben des Gegendruckes erfolgt und der dadurch ent­ stehende Überdruck im Sammelbehälter das Anspringen des Hebers und das Abfließen des Wassers bis in Höhe des He­ bereinlaufes bewirkt. Nach dem anschließenden Ansaugen von Luft wird der Heberfluß unterbrochen und das Kippge­ fäß fällt wieder in die Ausgangsstellung zurück. Am Ab­ laufteil befindet sich also ein Kippgefäß, das beim Er­ reichen eines bestimmten Füllwasserstandes seine Stabili­ tät verliert und umkippt und erst nach Entleerung des Sam­ melbehälters wieder in die Ausgangsstellung zurückfällt.

Die Vorrichtung besteht aus einer Heberleitung (1) aus verzinktem Stahlrohr, das je zur Hälfte in den Sammelbe­ hälter (2) und den Ablaufbehälter (3) hineinragt. Am En­ de des Ablaufteils der Heberleitung (1) befindet sich ein Kippgefäß (4) aus Aluminium, durch einen Stahlbügel (5), dessen Enden in je einem Lager (6) an den Außenflä­ chen der seitlichen Wände des Kippgefäßes (4) sitzen, mit der Leitung (1) verbunden. An der einlaufseitigen Wand und auf der Sohle des Ablaufbehälters (3) sind zur Abdämpfung des Aufpralls des Kippgefäßes (4) je zwei Gummipuffer (7) befestigt.

Bei Wasserzufluß steigt der Wasserspiegel im Sammel­ behälter (2) an. Erreicht der Wasserstand den höchsten Punkt der Unterkante des Krümmers der Heberleitung (1), erfolgt ein geringer Wasserabfluß in das Kippgefäß (4). Der Wasserspiegel steigt in diesem Gefäß bis zur max. Höhe an und ermöglicht so das weitere Ansteigen des Wasserspiegels im Sammelbehälter (2) ebenfalls bis zur max. Höhe. Beim Erreichen der max. Wasserspiegelhöhe im Kippgefäß (4) kippt dieses um und der beim Füllen ent­ standene Gegendruck wird dadurch plötzlich abgebaut und es entsteht ein gleichgroßer Überdruck im Sammelbehäl­ ter (2). Dieser Überdruck bewirkt das Anspringen des He­ bers (1) und das Abfließen des Wassers bis zur Einlauf­ höhe der Heberleitung (1). Ist diese Höhe erreicht, dringt Luft in die Heberleitung (1) ein, der Heberfluß reißt ab und das Kippgefäß (4) fällt in die Ausgangsstel­ lung zurück. Der Sammelbehälter (2) füllt sich wieder.

Claims (1)

1. Vorrichtung zum Ingangsetzen eines Wasserhebers (1) durch selbsttätige Entleerung eines Sammelbehälters (2), ohne Zuführung von Fremdenergie, bei der nach Erreichen eines gewünschten max. Wasserstandes im Sammelbehälter (2) das Anspringen des Hebers ermöglicht wird, dadurch gekennzeichnet, daß, nachdem der Wasserspiegel im Sammelbehälter (2) den höchsten Punkt der Unterkan­ te des Heberkrümmers erreicht hat, ein geringer Abfluß durch die Heberleitung einsetzt, dieser Abfluß das Fül­ len eines Kippgefäßes (4) und damit den Aufbau eines Gegendruckes zur Folge hat, der das weitere Ansteigen des Wasserspiegels im Sammelbehälter (2) bis zur max. Höhe zuläßt, bei der ein Umkippen des Kippgefäßes (4) und somit ein Aufheben des Gegendruckes erfolgt und der dadurch entstehende Überdruck im Sammelbehälter (2) das Anspringen der Heberleitung und das Abfließen des Was­ sers bis in die Höhe des Hebereinlaufes bewirkt, nach anschließendem Ansaugen von Luft der Heberfluß unter­ brochen wird und das Kippgefäß (4) wieder in die Aus­ gangsstellung zurückfällt.