DE3107490A1 - "verfahren zur herstellung von ferritischen, rostfreien stahlblechen und entsprechende stahlbleche" - Google Patents
"verfahren zur herstellung von ferritischen, rostfreien stahlblechen und entsprechende stahlbleche"Info
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Description
DR. ING. HANS LICHTI · DIPL.-ING. HEINER LICHTr « W / *t W U
DIPL.-PHYS. DR. JOST LEMPERT PATENTANWÄLTE
TELEFON (O72U 48511
SUMITOMOMETALINDUSTRIES, LTD,
15, 5-chome, Kitahama, Higashi-ku'
Osaka, Japan
NIPPON STAINLESS STEEL CO., LTD.
8-2, Honshio-cho, Shinjuku-ku 26. Februar 1981
Tokyo, Japan 5944/81-Le
Verfahren zur Herstellung von ferritischen, rostfreien Stahlblechen und
entsprechende Stahlbleche
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von ferritischen, rostfreien
Stahlblechen mit guter Verformbarkeit, hoher Oberflächengüte und Korrosionsfestigkeit sowie ein entsprechendes ferritisches, rostfreies
Stahlblech.
Rostfreie Stahlbleche werden in großem Maße zur Herstellung von Außen-
und Innenpaneelen, Design-Gegenständen oder -teilen u. dgl. auf verschiedensten
industriellen Gebieten verwendet, da Stahlbleche aus rostfreiem Stahl eine gute Korrosionsfestigkeit und hohe Oberflächengüte aufweisen.
Beispiele für solche Gegenstände sind Paneelen oder Schal ttaf el-
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Γ " "■ 310749Q
abdeckungen elektrischer oder elektronischer Geräte, Küchengeräte,
Baumaterialien, wie Türen, Knöpfe und Wandpaneelen oder -abdeckungen,
Auskleidungen von Fahrstuhlgehäusen, Teilen von Automobilen, Straßenspiegeln,
Automobil- und Zugauskleidungen und Abdeckungen, Zierleisten an Kraftfahrzeugfenstern, sonstige Zierleisten und Formteile, insbesondere
an Kraftfahrzeugen.
Stahlbleche aus rostfreiem Stahl, die für die genannten Einsatzmöglichkeiten
verwendet werden sollen, müssen zumindest die folgenden vier wesentlichen Eigenschaften aufweisen:
Gute Verformbarkeit,
hohe Oberflächengüte,
verbesserte Korrosionsfestigkeit und
geringe Material- und Herstellungskosten.
Verf ormbarke i t:
hohe Oberflächengüte,
verbesserte Korrosionsfestigkeit und
geringe Material- und Herstellungskosten.
Verf ormbarke i t:
Bleche aus rostfreiem Stahl , die in der erwähnten Weise eingesetzt werden
sollen, werden in vielen Fällen durch Preß verformung in ein entsprechendes
Endprodukt überführt. Daher ist die Verformbarkeit beim Pressen, insbesondere
die Tiefziehfähigkeit äußerst wichtig. Zusätzlich zu der Forderung, daß das Material leicht preßverformt werden kann, ist es auch sehr wichtig,
daß das Blech verformt werden kann, ohne daß eine Gratbildung während
des Verformens verursacht wird. Mit GratbildungWird die Tendenz zur Bildung
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ΜΟψΜο
kleiner Grate auf der Oberfläche von Stahlblechen während strengen Kaltverformens
bezeichnet. Der Ausdruck "Gratbildungsfestigkeit" soll daher
im folgenden gegenüber dem Ausdruck "Verformbarkeit" unterschieden werden.
Oberf I ächengüte:
Wenn ein Blech aus rostfreiem Stahl als äußere oder innere Abdeckung oder
Paneele, als Zier- oder Schmückte! leder -gegenstand verwendet werden soll,
ist die Oberfläche direkt den Blicken und der Aufmerksamkeit von Benutzern und Betrachtern ausgesetzt. Daher ist die Oberflächenerscheinung und die
Oberflächengüte eine sehr wesentliche Einflußgröße bei der Auswahl eines
geeigneten Materials. Obwohl rostfreier Stahl im allgemeinen eine glatte und glänzende Oberfläche aufweist, so sind doch manchmal Oberflächendeffekte
durch nicht-metallische Einschlüsse vorhanden, die von der Legierungszusammensetzung
und/oder den Bedingungen beim HersteHungs- oder Bearbeitungsverfahren abhängen.
Heute werden rostfreie Stahlmaterialien verlangt, die insbesondere zum
Einsatz als Zierteile kommen sollen, wie beispielsweise bei den Begrenzungsteilen
von Kraftfahrzeugfenstern oder sonstigen Kraftfahrzeugteilen.
Bei diesen Teilen muß, nachdem das Material harten Verformungsanforderungen ausgesetzt worden ist, die Oberflächengüte und insbesondere der Oberflächenglanz
über eine lange Nutzungsdauer hin gut bleiben. Solch ein guter Oberflächenglanz über eine lange Zeitdauer hin muß darüberhinaus durch eine
gute Korrosionsfestigkeit begleitet sein. Daher ist die Verbindung von hoher Oberflächengüte mit guter Korrosionsfestigkeit für die erwähnten neueren
Anwendungen absolut notwendig.
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Es ist zusätzlich entscheidend wichtig, eine Blechoberfläche zu erreichen,
die frei von Streifenflecken und "weiß-wolkigem" Aussehen ist, um an Bleche aus ferritischem rostfreiem Stahl angelegten üblichen Anforderungen
zu genügen.
Mit dem Ausdruck "Streifenflecken oder Streifen-Defekte", der hier verwendet wird, sind streifenförmige Defekte auf der Blechoberfläche gemeint,
die durch Einschlüsse von Carbo-Nitriden, Oxiden etc. verursacht werden,
die sich in der Walzrichtung während des Walzens ausgedehnt haben. Der Ausdruck "weiß-wolkiges Erscheinen" kennzeichnet einen Oberflächenzustand,
bei dem der metallische Glanz lokal oder insgesamt beim Beizen aufgrund unüblicher Korrosion der genannten Einschlüsse, die sich über
die Blechoberfläche verteilt haben, verlorengegangen ist. Die Oberfläche
zeigt dann eine weißliche, matte Farbe. Ein Blech aus rostfreiem Stahl mit solchen Oberflächendefekten kann kaum als Außen- oder Innenpaneelen
von Gebäuden äußeren oder inneren Kraftfahrzeugkomponenten eingesetzt werden, bei denen dererwähnte optische Eindruck verlangt wird.
Korrosionsfestigkeit:
Das in den genannten Anwendungsgebieten eingesetzte Material ist im allgemeinen
ziemlich milden Umweltbedingungen Im Vergleich zu Bedingungen, bei denen das Material beispielsweise bei Geräten der chemischen Industrie
verwendet wird, ausgesetzt. Da es jedoch sehr wichtig ist, die Oberflächengüte
aus optischen Gründen hochzuhalten, muß der rostfreie Stahl über eine lange Zeitdauer der Umgebungsatmosphäre widerstehen, ohne zu rosten. Wenn
beispielsweise das Material zu äußeren Verkleidung an Kraftfahrzeugen eingesetzt
wird, ist es einer Atmosphäre ausgesetzt, die Chlor-Ionen enthält, wie bei Seewinden oder mit Salz gestreuten Straßen beispielsweise im Winter,
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und dies beim Transport von Fließband der Fabrik zu einem Benutzer oder
während der gesamten Lebensdauer. Das Material muß also eine ausreichende Korrosionsfestigkeit aufweisen, um einem Rosten in der Atmosphäre
zu widerstehen, was in der normalen Umgebung, in dem ein solcher Gegenstand verwendet wird, ansonsten auftreten könnte.
Kosten:
Das bei den oben erwähnten Einsätzen verwendete Material ist ein Massenprodukt.
Die Material kosten müssen daher so gering wie möglich sein. Im
allgemeinen übertrifft ein austenitischer rostfreier Stahl einen ferritischen rostfreien Stahl im Hinblick auf die Korrosionsfestigkeit und Verformbarkeit.
Da aber austenitischer Qualitätsstahl einen sehr großen Anteil an Nickel,
einem teuren Element enthält, sind die Einsatzmöglichkeiten eines solchen
Stahles aufgrund der Materialkosten begrenzt. In gleicherweise ist ein
ferritischer rostfreier Stahl, der Molybdän enthält, kein sehr verlangter Stahl.
Da ferritische rostfreie Stähle - ein typischer solcher Stahl ist der Stahl
JIS (Japanese Industries Standard) SUS 430, der dem Stahl AISI (American Iron and Steel Institute) 430 entspricht - 16 - 18% Chrom enthalten
und keinen großen Anteil an anderen teueren und besonderen Elementen
enthalten, sind sie im allgemeinen recht preiswert. Jedoch ist die Korrosionsfestigkeit
in keiner Weise befriedigend. Die Formbarkeit ist auch recht gering und ein Auftreten von Kanten oder Graten während des Verformens
kann nicht verhindert werden. Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde schon vorgeschlagen Titan, Zirkon oder Niob als Stabilisierungselement
zuzusetzen. In einem Artikel von T.Adachi et al "The Effect of Stabilizing Elements on the Localized Corrosion of High-Purity Ferritic
Stainless Steels" in Nisshin Seiko Giho, No. 39, Dec. 1978, S. 61 - 73
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ist der Einfluß von Titan und Niob auf lokale Korrosion von 17-Cr-Stahl
dargelegt, wobei der gesamte Anteil von Kohlenstoff und Stickstoff auf 150 ppm. reduziert ist. Die US-PS 41 40 526 zeigt, daß Zirkon
einem ferritischen rostfreien Stahl mit 11.0 - 20.0 Chrom zugesetzt werden kann, um die Oxidationsfestigkeit ebenso wie die Schweißbarkeit
zu verbessern. Ein Artikel mit dem Titel "Non-Roping Ferritic Chromium Steels" von J. Thompson et al, in Electric Furnace Conference Proceedings,
Vol. 19, 1961 AIMI, S. 70 - 88 faßt die Einflüsse von Titan, Zirkon, Niob
usw. auf die Widerstandsfähigkei t ferritischer rostfreier Stähle gegen Gratbildung
zusammen.
Es ist also wohlbekannt, daß die Reduktion des Anteils von Kohlenstoff
und Stickstoff und das Hinzufügen von Titan, Zirkon, Niob usw. eine Verbesserung
der Korrosionsfestigkeit und der Verformbarkeit bewirkt und
gleichzeitig eine Gratbildung bei hochreinen ferritischen rostfreien Stählen verhindert. Diese Zusätze werden nicht nur dazu verwendet Kohlenstoff und
Stickstoff zu binden, sondern auch als Carbo-Nitrid-Bildner, um so die Bildung
vonBruch-Knstallstrukturen zu verhindern.
Da ein ferritischer rostfreier Stahl wie JIS 434, der einem Stahl des AISI-Typs
434 entspricht, welcher 16 - 18% Chrom und 0.75 - 1.25% Molybdän enthält, eine bessere Korrosionsfestigkeit als der JIS 430-Stahl (entsprechend
AISI 430) besitzt, wurde der 434-Stahl in Einzelfällen für die oben erwähnten Zwecke eingesetzt. Jedoch ist die 434-Legierung nicht nur
teurer wegen des Zusatzes von Molybdän, einem teuren Element, sondern darüberhinaus ist auch die Verformbarkeit schlechter als die von 430-Stahl.
Es entstehen daher leicht Grate oder Kanten.
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Λ*
Zur Erlangung eines ferritischen rostfreien Stahles mit guter Verformbarkeit
ist der Zusatz von Titan oder Zirkon industrielle Praxis. Jedoch neigt hinzugefügtes Titan oder Zirkon zur Bildung großer Cluster oder
Zusammenbai Iungen von Carbo-Nitriden oder Oxiden, da Titan und Zirkon
eine starke Affinität für Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff haben. Diese
Tendenz wird verstärkt, wenn der Stahl mittels eines kontinuierlichen Gießverfahrens
gegossen wird.
Das erzeugte Blech als Endprodukt, das aus ferritischen rostfreien Stählen
gewonnen wird, die Titan oder Zirkon enthalten, weist, wie sich herausgestellt
hat, unvermeidbar solche Oberflächendefekte wie Streifendefekte und "weiß-wolkiges" Äußeres auf. Bei den gegenwärtigen strengen Anforderungen
in der Automobil Industrie können Bleche mit solchen Oberflächendefekten nicht
zur Herstellung der entsprechenden Gegenstände, wie z.B. Formen, Zierteile
od. dgl. im Automobilbereich eingesetzt werden. Im Zusammenhang mit der
Erfindung durchgeführte Untersuchungen haben weiter gezeigt, daß das "weißwolkige" Äußere durch die Verteilung von groben nicht-metallischen Einschlüssen
von Carbo-Nitriden und Oxiden von Titan oder Zirkon herrührt-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein neues zur Verfahrung von
gattungsgemäßen ferritischen rostfreien Stählen zu schaffen, die eine gute Formbarkeit, hohe Oberflächengüte und gute Korrosionsfestigkeit bei geringen
Material- und Herstellungskosten aufweisen, ohne daß'die Bleche Streifen-Defekte und "weiß-wolkiges" Äußeres zeigen. Weiterhin soll ein
entsprechender Stahl vorgeschlagen werden.
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Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe zunächst dadurch gelöst, daß
eine Stahl zusammensetzung mit im wesentlichen folgenden Anteilen:
C | : sS= | 0.02% |
Si | 1.0%' | |
Mn | 1.0% | |
P | 0.04% | |
S | 12. | 0.02% |
Cr | 0.1 | 00 - 25.00% |
Cu | 0.2 | - 2.0% |
Nb | - 2.0% | |
sowie ergänzendemFö-AnteiI, letzterer gegebenenfalls mit Zufalls-Verunreinigungen,
zunächst bei einer Bearbeitungstemperatur von 850 C oder weniger warmgewalzt wird, der erhaltene warmgewalzte Stahlstreifen bei
einer Temperatur von 950 C - 1050 C geglüht und dann ein Kaltwalzen und Rekristallisierungs-Glühen durchgeführt wird. Ein erfindungsgemäßer Stahl
ist gekennzeichnet durch die folgende Zusammensetzung:
c | : -5^ | ■ 0 | .02% | 0% |
Si | : 1 | .0% | 0% | |
Mn | -—· | • ν/0 | ||
P | Γ O | .04% | ||
S | 12 | Γ O | .02% | |
Cr | O. | .00 | ||
Cu | 0. | 1 | ||
Nb | 2 | |||
- 25.00% | ||||
- 2. | ||||
- 2. |
durch
sowie/Grate mit einer Grathöhe von weniger als 30 um (Stufe B1 und
sowie/Grate mit einer Grathöhe von weniger als 30 um (Stufe B1 und
besser).
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Erfindungsgemäß wird der wesentliche Vorteil errecht, daß der erzeugte
Stahl bzw. das die Stahlblech frei von Streifen-FIecken oder -defekten
sind und in keiner Weise "weiß-wolkig" erscheinen. Das erfindungsgemäße
Stahlblech ist preiswert und kann idealer Weise zur Herstellung von Gegenständen eingesetzt werden, die bis heute aus teuren austenitischen
rostfreien Stählen aufgrund der schlechten Verformbarkeit herkömmlicher ferritischer rostfreier Stähle hergestellt werden. Das erfindungsgemäße
Stahlblech kann weiterhin eingesetzt werden zur Herstellung von Gegenständen, die derzeit aus teuren Molybdän enthaltenden ferritischen
Qualitätsstählen hergestellt werden (wie beispielsweise 434-Stahl, entsprechend
der AlSI-Type 434) .
In11TETSU-TO-HAGANE", Band 64, Nr. 11, September 1978, Seite
und in der JA-PS Nr. 6086/1980 (veröffentlicht am 13. Februar 1980) ist
zwar kurz die Beziehung zwischen der Bildung von Graten und Warmwalzen
und Ausglühbedingungen warmer Streifen von Titan, Zirkon, oder Niob enthaltendem
stabilisierten Stahl (AISI 430) erwähnt. Jedoch beschränken
sich diese Druckschriften auf die Verarbeitbarke it von 17-Cr-Stahl mit
geringem Kohlenstoffanteil bei Zusatz von Titan, Niob oder Zirkon. Diese
Druckschriften enthalten keinerlei Aussage zu Oberflächendefekten, wie
Streifen-Flecken und "weiß-wolkigem" Äußeren und auch nichts zur Korrosionsfestigkeit. Sie geben daher keinen Anhaltspunkt, daß das dort
angegebene rostfreie Stahlmaterial bei Anwendungen, bei denen hohe Oberflächengüte
genauso wie verlängerte Korrosionsfestigkeit äußerst wichtig sind, eingesetzt wenden können.
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Gemäß bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Stahl Nb im
Bereich zwischen 0.3 bis 0.8% enthält, daß der An teil von S nicht
größer als 0.005% ist und/oder daß Kupfer zu einem Anteil von 0.3 bis 1.0% vorliegt. Gemäß einer äußerst bevorzugten Ausgestaltung ist neben
diesen angegebenen Bereichen vorgesehen, daß Si, Mn, N und Cr in
folgenden Anteilen im Stahl vorl iegen:
Si : | 0. | - 1.0% |
Mn : | 0. | - 1.0% |
N : | mm | 0.02% |
.01 | ||
.01 | ||
«es |
Cr : 15 - 25% .
Weiterhin zeichnet sich ein äußerst bevorzugtes Verfahren dadurch aus, daß
die Bearbeitungstemperatur (beim Warmwalzen) 780 C oder weniger beträgt.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
Dabei zeigt:
Figur 1 den Einfluß des Schwefelanteils auf die Korrosionsfestigkeit;
Figur 2 den Einfluß des Schwefel an teils auf das Pitting- oder Lochfraß-Potential;
Figur 3 den Einfluß des Kupfer-Anteils auf das Pitting-Potential ·
Figur 4 die Beziehung zwischen der Arbeitstemperatur des Warmwalzens
zur Widerstandsfähigkeit gegen Gratbildung;
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Figur 5 die Beziehung zwischen der Bearbeitungstemperatur beim Warmwalzen und dem Lankford- oder r-Wertes;
Figur 6 die Beziehung zwischen Ausglühtemperaturen bei einem warmgewalzten Stahl streifen einerseits und der Gratbildungsfestigkeit
und Dehnungsfestigkeit andererseits;
Figur 7 die Mikrostruktur (in 100-facher Vergrößerung) eines erfindungsgemäß
hergestellten Stahlblechs;
Figur 8 die Mikrostruktur (ebenfalls in 100-facher Vergrößerung)
eines Vergleichs-Stahlblechesj und
Figur 9 die Beziehung zwischen Niob-Anteil und Gratbildungs-Festigkeit.
Wie schon ausgeführt wurde, beruht das erfindungsgemäße Verfahren darauf,
daß die Verbindung einer speziellen Stahl zusammensetzung mit besonderen
Herstellungsbedingungen ein Stahlblech ergeben, das eine gute Verformbarkeit
und wesentlich verbesserte Oberflächengüte sowie eine befriedigende
Korrosionsfestigkeit aufweist. Diese Verbesserungen können erfindungsgemaß
erreicht werden ohne Zugabe von teuren Legierungselementen.
Die Gründe zur Begrenzung der Ausgangszusammensetzung des Stahls auf
die erfindungsgemäß beanspruchten Bereiche sind die folgenden:
Da es erforderlich ist, Stahlbleche mit hoher Oberflächengüte herzustellen,
sollte der Zusatz von Titan oder Zirkon, die Streifenfehler oder "weiße Wolken" verursachen, vermieden werden. Die Probleme, die sich durch den
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Ausschluß dieser üblichen Legierungselemente ergeben, d.h. die Verschlechterung
der Korrosionsfestigkeit, der Verformbarkeit und der Gratbildungsfestigkeit,
kann nicht nur durch den Zusatz von Kupfer oder Niob und die Reduzierung des Anteils von Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel
kompensiert werden, sondern auch durch die Verwendung besonderer Bedingungen des Herstellungsverfahrens.
Je geringer der Kohlenstoff-Anteil ist, desto mehr wird die Korrosionsfestigkeit
und Formbarkeit verbessert. Erfindungsgemäß wird der Kohlenstoff-Anteil auf nicht mehr als 0.02% beschränkt. Aus dem gleichen Grunde
ist es desto besser, je geringer der Stickstoff-Anteil (N) ist. In einer bevorzugten
Ausgestaltung wird der Stickstoff-Anteil auf weniger als 0.02%
begrenzt. Die Figuren 1 bis 3 zeigen jeweils den Einfluß der Veränderung
des Schwefel- und Kupfer-Antei Is auf die Korrosion. Die in den Figuren 1
bis 3 dargestellten Daten wurden durch Versuche unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Verfahrensbedingungen (die detailliert weiter unten beschrieben werden) erhalten, wobei 3 mm dicke, warmgewalzte Stahlbbleche
(mit einer Arbeitstemperatur beim Warmwalzen von 780 C) mit der in der Tabelle 1 gezeigten chemischen Grundzusammensetzung als Versuchsmuster
verwendet wurden, nachdem sie bei einer Temperatur von 1000 C über 20 Minuten in einer Argon-Atmosphäre ausgeglüht und luftgekühlt wurden.
9- §i Mü f? §. Cu_ Cr_ Nb_ N_
0.01 0.60 0.50 0.02 0.003 0.40 17.3 0.40 0.02 (Gew.-%)
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Figur 1 zeigt die Ergebnisse eines 400-fach wiederholten Wechseltauch-Versuchs,
also einem Eintauchen über 25 Minuten und Trocknen über
5 Minuten mit einer 5%-Natrium-Chlorid-Lösung bei 50 C. In Figur 1
sind die Versuchsmuster, die Rost mit rotfarbigen Flecken eines Durchmessers von 5 mm oder mehr gezeigt haben durch einen ausgefüllten
schwarzen Punkt "·" angedeutet, während die Versuchsmuster, die Rost
mit rotfarbigen Flecken geringeren Durchmessers gezeigt haben, durch einen "o" angedeutet sind. Wie sich aus der Darstellung ergibt, sind die
Zahl der sichtbaren Roststellen mit abnehmendem Schwefel anteil. Insbesondere wenn der Schwefel-Anteil 0.005% oder geringer ist, wird die Erzeugung
von großflächigen rotfarbigen Rostflecken mit einem Durchmesser von 5 mm oder mehr vollständig ausgeschlossen. Figur 2 ist ein D iagramm
des Pitting- oder Lochfraß-Potentials gegenüber dem Schwefel-Anteil. Die
Werte des Pitting-Potentials wurden mit einer 0.01-m-Natrium-Chlorid-
o
Lösung bei 60 C gemessen. Die in Figur 2 dargestellten Ergebnisse zeigen, daß das Pitting-Potential mit Abnahme des Schwefel-Anteils ansteigt. D.h., daß die Korrosionsfestigkeit mit geringerem Schwefel-Anteil verbessert wird. Daher wird erfindungsgemäß der Anteil von Schwefel auf nicht mehr als 0.02%, vorzugsweise auf weniger als 0.005% beschränkt.
Lösung bei 60 C gemessen. Die in Figur 2 dargestellten Ergebnisse zeigen, daß das Pitting-Potential mit Abnahme des Schwefel-Anteils ansteigt. D.h., daß die Korrosionsfestigkeit mit geringerem Schwefel-Anteil verbessert wird. Daher wird erfindungsgemäß der Anteil von Schwefel auf nicht mehr als 0.02%, vorzugsweise auf weniger als 0.005% beschränkt.
Figur 3 zeigt das gemessene Pitting-Potential gegenüber einer 0.01-m-
o
Natrium-Chlorid-Lösung bei 60 C im Verhältnis zum Kupfer-Anteil. Wie sich aus den im Diagramm dargestellten Daten ergibt, wächst das Pitting-Potent i al mit dem Kupfer-Anteil. Insbesondere wenn der Anteil des Kupfers 0.30% oder verzugsweise 0.35% und mehr ist, liegt das Pitting-Potential deutlich höher, als wenn der Kupfer-Anteil unterhalb von 0.10% liegt.
Natrium-Chlorid-Lösung bei 60 C im Verhältnis zum Kupfer-Anteil. Wie sich aus den im Diagramm dargestellten Daten ergibt, wächst das Pitting-Potent i al mit dem Kupfer-Anteil. Insbesondere wenn der Anteil des Kupfers 0.30% oder verzugsweise 0.35% und mehr ist, liegt das Pitting-Potential deutlich höher, als wenn der Kupfer-Anteil unterhalb von 0.10% liegt.
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/tf
Niob (Nb) stabilisiert Kohlenstoff und Stickstoff im Stahl, wodurch eine
Verschlechterung der Korrosionsfestigkeit verhindert wird. Der Zusatz vöri
Niob bewirkt auch eine Verbesserung der Gratbildungsfestigkeit. Niob.ltegt
beim erfindungsgemäßen Stahl in einem Anteil von 0.2 - 2.0% vor. Da
eine intermetallische Verbindung der Laves-Phase (Fe Nb) manchmal gebildet
wird, wenn der Anteil von Niob nahe der oberen Grenze des angegebenen Bereiches liegt, liegt der Niob-Anteil vorzugsweise bei 0.3 0.8%.
Silicium (Si) wird als Reduktionsmittel zugesetzt. Wenn jedoch der Anteil
des Silicium über 1.0% liegt, wird die Duktilität verschlechtert und damit die Verformbarkeit beeinträchtigt.
Mangan (Mn) wird als Reduktionsmittel zugesetzt und dient auch als Element
zur Verbesserung der Warmverarbeitbarkeit des rostfreien Stahles. Wenn jedoch mehr als 1.0% Mangan vorhanden sind, härtet der Stahl so sehr, daß
die Verarbeitbarke it entgegengesetzt beeinflußt wird.
Da Phosphor .eine Verunreinigung darstellt, sollte sein Anteil vorzugsweise
so gering als möglich sein. Ein Phosphor-Anteil bis zu 0.04% ist tragbar.
Wenn der Phosphor-Anteil 0.04% übersteigt, wird seine nachteilige Wirkung
auf die Verformbarkeit bemerkbar.
Chrom (Cr) mit einem Anteil von 12% oder mehr ist notwendig, um die für
rostfreien Stahl geforderte Korrosionsfestigkeit zu gewährleisten. Je höher der Chrom-Anteil ist, desto mehr wird die Korrosionsfestigkeit verbessert.
Wenn jedoch der Chrom-Anteil über 25% liegt, tritt Sprödigkeit auf, was ein Kaltbearbeiten schwierig macht. Da weiterhin ein preiswerterer Stahl
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anstelle des Stahles des JIS SUS 434 (Japanese Industries Standard)
- Japanischer Industrie Standard) (AISI 434 -· American Iron and Steel Institute - Amerikanisches Eisen- und Stahl Institut) verwendet
nicht werden sollte, wird der Chrom-Anteil wünschenswerterweise auf/weniger
als 15% beschränkt. Wenn der Chrom-Anteil im Bereich von 12% bis 25%
liegt, vorzugsweise im Bereich von 15% - 25%, ist es erfindungsgemäß
möglich, die Korrosionsfestigkeit vergleichbar oder besser als der des
Stahles JIS SUS 434 (AISI 434) und auch besser als einige austenitische
rostfreie Stähle ohne Zusatz von Mo zu halten.
Es kann also ein Stahlblech, das frei von Oberflächendefekten ist, wie
sie üblicherweise in Ti-, oder Zr-enthaltenden rostfreien Stählen gefunden
werden durch eine Stahl zusammensetzung wie die oben beschriebene erhalten
werden. Jedoch ist zu bemerken, daß selbst eine Stahl zusammensetzung wie die oben beschriebene während des Preßformens
zur Gratbildung neigen kann,wenn zur Herstellung des Stahlblechs ein herkömmliches
Herstellungsverfahren eingesetzt wird. Daher werden beim erfindungsgemäßen
Verfahren die folgenden Bedingungen verlangt, um eine
zuverlässigst
Gratbildung/zu vermeiden und eine höhere Verformbarkeit zu erreichen.
Gratbildung/zu vermeiden und eine höhere Verformbarkeit zu erreichen.
D.h. also, daß die Stahlzusammensetzung, wie sie oben beschrieben wurde,
ο bei einer Bearbeitungstemperatur von nicht mehr als 850 C, vorzugsweise
nicht mehr als 780 C warmgewalzt werden sollte, wobei diese Temperaturen
niedriger sind als herkömmliche Bearbeitungstemperaturen. Der so hergestellte warmgewalzte Stahlstreifen sollte bei einer Temperatur von
950 - 1050 C vor dem Kaltwalzen ausgeglüht werden.
Eine Reduzierung beim Warmwalzen ist ebensowenig kritisch wie die Ausglühzeit
beim Ausglühen des warmgewalzten Stahl Streifens. Diese Parameter können aus dem Bereich gewählt werden, der herkömmlicherweise
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hier eingesetzt wird.
Erfindungsgemäß wird also die Massenherstellung eines ferritischen, rostfreien
Stahlblechs ermöglicht, da· verbesserte Gratbildungsfestigkeit und erhöhte Oberflächengüte ebenso wie verbesserte Korrosionsfestigkeit aufweist.
Zusätzlich er möglidt das erfindungsgemäße Verfahren, da bei diesem
lediglich ein Wechsel der Temperaturbedingungen gegenüber dem herkömmlichen
Verfahren vorgenommen wird, den industriellen Einsatz, ohne daß komplizierte Veränderungen oder zusätzliche Einrichtungen bei herkömmlichen
industriellen Produktionsabläufen oder Fließbändern notwendig wären.
Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur bei einer F latte eingesetzt werden, die mittels eines Verfahrens zur Erzeugung eines Rohblocks
hergestellt wurde, sondern vielmehr auch mit befriedigendem Ergebnis
bei einer Platte, die mittels eines kontinuierlichen Gießverfahrens hergestellt
wurde. Hierin liegt ein weiterer Vorteil der Erfindung, da üblicherweise
angenommen wird, daß die letztgenannten Platten schlechtere Eigenschaften aufweisen.
D ie Gründe für die Beschränkung der Bedingungen des Herstellungsverfahrens,
wie sie oben vorgenommen wurden, sind die folgenden:
Da üblicherweise das Warmwalzen unmittelbar nach dem sogenannten
"soaking", also einem Halten des Metalls auf einer bestimmten Temperatur für längere Zeit, bis diese Temperatur sich gleichförmig über den gesamten
Metal !körper verteilt hat, durchgeführt wird, was üblicherweise
bei einer Temperatur von 1200 C geschieht, liegt die herkömmI iehe Bearbeitungstemperatur
(beim Warmwalzen) bei üblicherweise 880 - 920 C.
Im Zusammenhang mit der Erfindung wurde aber gefunden, daß die Temperaturbedingungen,
insbesondere die Temperaturbedingungen beim Warm-
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walzen bei Niob enthaltendem ferritischen rostfreien Stahl äußerst
wichtig sind. Je niedriger die Bearbeitungstemperaturen sind, desto höher ist die Widerstandsfähigkeit gegen Gratbildung. Darüberhinaus
wird bei niedrigeren Bearbeitungstemperaturen die Verformbarkeit verbessert. Obwohl der genaue Mechanismus des erfindungsgemäßen Vorgehens
nicht bekannt ist, dürfte er doch auf folgendem beruhen: Die
verbleibende Spannung, die als Rekristallisationskern nach dem Ausglühen
wirkt, wächst an, wenn die Bearbeitungstemperatur absinkt. Darüberhinaus sind die Carbo-Nitride des Niobs, die sich inhärent bilden,
bei niedrigen Temperaturen fein in den Matrix verteilt und die feinverteilten Carbo-Nitride des Niobs können ein Kristallwachstum durch Rekristallisation
erfolgreich verhindern. Daher wird die Bildung von groben Körnern
verhindert, wodurch die Widerstandsfähigkeit gegen Gratbildung und auch die Verformbarkeit verbessert wird. Ein Verhindern des Bildens von groben
Körnern dient auch dazu, die Oberflächengüte zu verbessern. Um die Bearbeitungstemperaturen
zu erniedrigen, ist es wünschenswert, die "soaking"-Temperaturen selbst zu erniedrigen.
Bei der Untersuchung der Ausglühbedingungen für warmgewalzte Stahlstreifen
wurde im Zusammenhang mit der Erfindung gefunden, daß der
durch Reduzierung der Bearbeitungstemperatur erreichte Einfluß maximiert wenden kann, wenn das Ausglühen bei einer Temperatur von 900 C oder mehr
ausgeführt wird. Die Gründe, warum Temperaturen von 900 C oder mehr bevorzugt
werden, können folgendermaßen erklärt werden: Der Ausglühschritt vor dem Kaltwalzen wird ausgeführt, um den Fortgang der Rekristallisierung
zu beschleunigen, damit die Orientierung der Kristal !körner zufallsverteilt
wird und die rekristallisierten Körner so klein als möglich werden. Dieser
- 18 -
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310749Q
Schritt dient daher zum Verhindern der Bildung von Graten, von denen man
annimmt, daß sie durch die Gegenwart einsinnig ausgerichteter grober
Kristallkörner verursacht werden. Der Einfluß auf die Verhinderung der BiI-
o dung von Graten ist nur merklich, wenn die Ausglühtemperatur 900 C oder
mehr ist.
Erfindungsgemäß wird also die Zufallsverteilung feiner, rekristallisierter
Kömer beschleunigt durch Verwendung einer Kombination einer bestimmten
Stahl zusammensetzung mit bestimmten Herstellungsbedingungen. Es ergibt
sich ein Stahlblech, das nicht nur frei von Graten, sondern auch von Streifenflecken und "weiß-wolkiger" Oberflächenerscheinung ist.
Weitere Vorteile der Erfindng ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele ohne Einschränkung
des Erfindungsgedankens im einzelnen erläutert sind.
Ein Stahl mit einer Legierungszusammensetzung, wie sie in Tafel 2 dargestellt
ist, wurde mit den in Tafel 3 dargestellten Stufen zu einem kaltgewalzten
Stahlblech verarbeitet.
Tafel 2
C_ .S[ Mn_ P JS Cr Cu Nb N
0.012 0.59 0.51 0.021 0.013 17.18 0.40 0.44 0.010 (Gew.-%)
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310749Q
Tafel 3
Schritte:
Schritt 1 Vorbereitung der Schmelze:
Schritt 2 Schmieden :
Schritt 3 Warmwalzen
Schritt 4 Ausglühen des warmgewalzten Stahl st reifen s
Schritt 5 Kaltwalzen
Schritt 6 Endausglühen
17 kg im Vakuum
Dicke von 100 mm (Barren) bis 25 mm (Tafel oder Bramme)
D icke von 25 mm bis 4 mm (in sechs Durchläufen)
Arbeitstemperatur zwischen 680 und 900°C
Erhitzen auf 900 bis 11OO°C über eine Minute und dann
Abkühlen mit Luft
Dicke von 4 mm bis 0.8 mm
Erhitzen auf 950 C über eine Minute und dann Abkühlen mit
Luft.
Eine quantitavie Beziehung zwischen der Arbeitstemperatur der Warmbearbeitung
oder der Ausglühtemperatur für den warmgewalzten Streifen und der Widerstandsfähigkeit gegen Gratbildung sowie der Verformbarkeit wurde
experimentell am kaltgewalzten Blech aufgrund der Gratbildung des Lankford-
oder r-Wertes und der Dehnung bestimmt. Die Gratbildung wurde auf
- 20 -
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der Blechoberfläche nach einer 20%-igen Streckung unter Spannung bestimmt.
Der Grad oder die Einstufung wurde durch Klassifizierung der Grat-Höhe in den folgenden Stufen bestimmt:
A : | 16- | 10 pm | A1 : | 11 - | 15 pm |
B : | 30 - | 25 pm | B1 : | 26 - | 30 pm |
C | 60 - | 50 pm | C : | 51 - | 60 pm |
D : | 80 pm | D1 : | > | 80 pm | |
Die Ergebnisse sind in den Figuren 4, 5 und 6 zusammengefaßt.
Wie sich aus den Figuren 4 und 5 ergibt, wird die Gratbildung reduziert
und der r-Wert vergrößert, wenn die Arbeitstemperatur erniedrigt wird.
Diese Tendenz wurde auch im Hinblick auf CCV (conical cup test values
- Napfziehversuch-Werte) und Erichsen-Werte gefunden. Erfindungsgemäß
wird die Bearbeitungstemperatur auf einen Wert, der nicht höher als 850 C ist, begrenzt, so daß Erzeugnisse mit Grat-Stufen von B' oder
besser und einem r-Wert von größer als 1,4 erhalten werden können. Stahlbleche mit diesen (oder besseren) Eigenschaften können extram
starke Verformungen aushalten, wie sie bei der Herstellung von Auotmobilpreßteilen
oder anderen Erzeugnissen, wie sie oben erwähnt wurden, auftreten. Aus den Figuren 4 und 5 ergibt sich weiterhin, daß, wenn die Be-
o
arbeitungstemperatur nicht höher als 780 C ist, sowohl die Gratbildungs-Festigkeit als auch die Zugfestigkeit noch mehr verbessert werden und daher diese genannte Temperatur als maximale Bearbeitungstemperatur die vorteilhafteste ist.
arbeitungstemperatur nicht höher als 780 C ist, sowohl die Gratbildungs-Festigkeit als auch die Zugfestigkeit noch mehr verbessert werden und daher diese genannte Temperatur als maximale Bearbeitungstemperatur die vorteilhafteste ist.
- 21 -
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Weiterhin wird erfindungsgemäß die Ausglühtemperatur für die Ausglühstufe
nach dem Warmwalzen auf 950 - 1050 C festgelegt. Innerhalb dieses Bereiches kann, wie sich aus Figur 5 ergibt, eine Gratbildungs-Festigkeit
der Stufe B ' oder besser und eine Dehnung von 34% oder mehr erreicht werden.
Die Widerstandsfähigkeit gegen Gratbildung liegt unterhalb des gewünschten
B '-Bereiches und die Dehnung unterhalb 34% sogar für einen Stahl, der bei einer Bearbeitungstemperatur von 780 C warmgewalzt wurde,
wenn die Ausglühtemperaturen außerhalb des definierten Bereiches liegen,
wie in Figur 6 dargestellt ist.
Figur 7 zeigt (in 100-facher Vergrößerung) eine Mikrostruktur des beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel erhaltenen Stahlblechs. Die Bearbeitungstemperatur lag bei 780 C und das Ausglühen wurde bei einer Temperatur
von 1000 C über eine Minute vor dem Kaltwalzen durchgeführt. Zum Vergleich
ist in Figur 8 eine Mikrostruktur eines Stahlblechs dargestellt, welches
aus dem gleichen Stahl hergestellt wurde, aber außerhalb der erfindungsgemäßen
Bearbeitungsbedingungen bearbeitet wurde. In diesem letzten Fall
ο
lag die Bearbeitungstemperatur bei 900 C und das Ausglühen wurde bei einer Temperatur von 900 C über eine Minute hin ausgeführt. Es ist deutlich, daß die rekristallisierten Kristal !körner der Figur 7 erkennbar kleiner sind, als die der Figur 8.
lag die Bearbeitungstemperatur bei 900 C und das Ausglühen wurde bei einer Temperatur von 900 C über eine Minute hin ausgeführt. Es ist deutlich, daß die rekristallisierten Kristal !körner der Figur 7 erkennbar kleiner sind, als die der Figur 8.
Industriell hergestellte Stahlbleche mit der in Figur 4 angegebenen chemischen
Zusammensetzung wurden ihn Hinblick auf ihre Druckverformbarkeit, ihre Korrosionsfestigkeit und ihre Oberflächengüte geprüft. Der Stahl A
in der Tabelle 4 ist ein erfindungsgemäßer Stahl, während die Stähle Θ und C typische ferritische rostfreie Stähle sind.
130052/06 42
Chemisehe Zusammensetzung (in Gew.-%)
Kenn- Stahl -
zeichnung typ C ^i- Mn P JS Cr Cu Nb h£ Mo
A erfindungs- 0.015 0.45 0.53 0.025 0.001 16.5 0.40 0.55 0.017 -
gemäß
B Vergleichs- 0.05 0.48 0.59 0.025 0.002 16.2 - - 0.022 -
stahl+
C Vergleichs- 0.05 0.48 0.58 0.026 0.002 16.3 - - 0.021
stahl +
+ Die Vergleichsstähle B und Centsprechen Stählen AlSI 430,434, außer
daß der Schwefel-Anteil in diesen Stählen wesentlich reduziert ist.
Die Stähle wurden in einem 80-Tonnen-Konverter geschmolzen und nach
einer AOD-Behänd lung (Argon-Oxigen-Decarborization-Refining - Argon-Sauerstoff-Frisch-
oder Reduzier-Verfahren) kontinuierlich in Platten von
180 mm Dicke gegossen. D ie sich ergebenden Tafeln wurde nach einer Ausgleichstemperaturbehandlung
(soaking) bei einer Temperatur von 1200 C zu Stahlplatten von 5 mm Dicke warmgewalzt. Nach Luftkühlung bei Raumtemperatur
wurde ein Ausglühen unter den in der umseitigen Tabelle 5 angegebenen Bedingungen durchgeführt.
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■)
- 23 -
y
> |
Stahl | Bedingungen | bei m Her stel lungsverfahren | Streck | Zugfe | Verformbarkeit | r | η | + | Er+ | + +++ | f | 1 1 i 1 | |
> | blech | B earbei tungstem- | Ausglühbehandlungs- | grenze | stigkeit | Bruch | CCV | (mm) | 1 * | |||||
1 | peratur beim | bedingung | (kg/mm ) | (kg/mm ) | dehnung | (%,360) | (%) | 45.'D ' | ||||||
Warmwalzen | des warmge- des kaltge | (%) | 1.96 | 0.18 | 9.65 | |||||||||
D | A-1 | walzten Blechs walzten Blechs | 34.9 | 53.2 | 21.Ί | 89.3 | 43. G' | |||||||
> | 780 | 1000°C 950 ° C | 30.3 | |||||||||||
χ 1 min. χ 1 min. | 1.40 | 0.17 | 9.55 | I · | ||||||||||
A-2 | luftgekühlt luftgekühlt | 35.2 | 54.0 | 28.0 | 65.3", | |||||||||
C
C |
880 | 850°C 830°C | 28.5 | |||||||||||
C
f |
χ 16 std. χ 1 min. | |||||||||||||
r- | graduelle luftgekühlt | |||||||||||||
- | Kühlung | 1.18 | 0.16 | 9.49 | ||||||||||
C | B | 40.2 | 58.6 | 28.8 | ||||||||||
C | 880 | II Il | 26.8 | 1.10 | 0.16 | 9.30 | ||||||||
4 | C | 41.0 | 59.1 | 28.7 | ||||||||||
t | 880 | Il M | 25.5 | |||||||||||
+ Erichsen-Wert
++ Lankford-Wert + + + Härtungsexponent + + + + Grenze der Bohrauf Weitung
Gratbi Idungsstufe bei 20 % Dehnung |
Ko rrosionsfestiqkeit |
B C B C |
Pitting-Potential (0.01-m-NaCI aq. at 60° C) |
0.24 V gegen SCE 0.23 " 0.16 0.23 " |
- 24 -
D ie ausgeglühten Bleche werden sodann bis auf eine D icke von 0,4 mm
glattgerollt und einem Endausglühen ausgesetzt. Ein Teil der Probe
ι
"A" wurde entsprechend der Bedingungen der Proben B und C behandelt und im folgenden mit "A - 2" bezeichnet. Der andere Teil, der erfindungsgemäß weiterbehandelt wurde, wird mit "A-1" bezeichnet. Die Verformbarkeit, Gratbildungs-Stufe und Korrosionsfestigkeit wurden bei diesen Stahlblechen bestimmt. Die Herstellungsbedingungen und die Meßergebnisse sind in der Tabelle 5 zusammengefaßt.
"A" wurde entsprechend der Bedingungen der Proben B und C behandelt und im folgenden mit "A - 2" bezeichnet. Der andere Teil, der erfindungsgemäß weiterbehandelt wurde, wird mit "A-1" bezeichnet. Die Verformbarkeit, Gratbildungs-Stufe und Korrosionsfestigkeit wurden bei diesen Stahlblechen bestimmt. Die Herstellungsbedingungen und die Meßergebnisse sind in der Tabelle 5 zusammengefaßt.
Wie sich aus den in der Tabelle 5 angegebenen Daten ergibt liegt die
Korrosionsfestigkeit des erfindungsgemäßen Stahlblechs über dem nach AISI 430 und ist vergleichbar mit dem nach AISI 434. Das erfindungsgemäße
Stahlblech (A-1) besitzt bei jedem Prüfstück bessere Verformbarkeitsbedingungen,
insbesondere im Hinblick auf die Bruchdehnung, r und J\ . Das Stahlblech A-2, dessen chemische Zusammensetzung die gleiche
wie die des erfindungsgemäßen Stahlblechs A-1 ist, das aber unter Verarbeitungsbedingungen
hergestellt wurde, die außerhalb des erfindungsgemäßen Bereichs liegen, ist schlechter als das erfindungsgemäße Stahlblech A-1 im
Hinblick auf die Verformbarkeits-Kenngrößen, insbesondere im Hinblick auf
die Gratbildungs-Festigkeit. Unter Verwendung des Stahlblechs A-1 wurden Automobilformteile preßverformt. Die hergestellten Erzeugnisse wiesen keine
Gratbildungen, keine Streifenflecken und kein weiß-woIkiges Äußeres oder
sonstige Oberflächenbeeinflussungen dieser Art auf. Der Einfluß der Veränderung des Niob-Anteils auf die Gratbildungs-Festigkeit wurde unter Verwendung
eines Stahls A1 wie er in der Tabelle 4 gekennzeichnet ist, als
Grundzusammensetzung und Veränderung des Niob-Anteils von 0 bis 0.62%
bestimmt. Die Bedingungen des Bearbeitungsverfahrens waren die gleichen wie beim Stahlblech A-1 der Tabelle5. Die Ergebnisse sind in der Figur 9
- 25 -
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31Q749Q
dargestellt. Aus den dort angegebenen Daten ergibt sich, daß die Widerstandsfähigkeit
gegen Gratbildung in befriedigender Weise verbessert wird, wenn der Niob-Anteil nicht unter 0.2% liegt, vorzugsweise nicht
geringer ist als 0.3% .
Zusammenfassend wird erfindungsgemäß ein Stahl mit den folgenden Eigenschaften
erreicht:
1. Die Korrosionsfestigkeit ist vergleichbar einem rostfreien Stahl mit
16 - 18% Chrom ebenso wie dem Stahl AISI 434.
2. Die Verformbarkeit ist nicht nur besser als die des Stahls AISI 430,
sondern auch besser als die von ferritischem rostfreiem Stahl, der
Ti oder Zr enthält.
3. Der Oberflächeneindruck ist frei von Grat-Bildung und Oberflächendefekten,
es liegt also eine hohe Oberflächengüte vor·
4. Die Material- und Herstellungskosten sind relativ gering.
Der erfindungsgemäße Stahl bzw. erfindungsgemäße Stahlbleche sind geeignet
zur Herstellung einer Vielzahl von Erzeugnissen, die unter hohem
Preßdruck verformt werden und selbst nach solchen harten Verformungsbedingungen eine hohe Oberflächengüte aufweisen sollen. Zusätzlich können
die erfindungsgemäßen rostfreien Stahlbleche statt teurer austeni ti scher Stahlbleche und Molybdän-enthaltenden ferritischen rostfreien Stahlblechen
eingesetzt werden. Die Erfindung weist daher in industrieller Hinsicht beachtliche
Vorteile auf.
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, 50 . Leerseite
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von ferritischen, rostfreien Stahlblechen mit
guter Verformbarkeit, hoher Oberflächengüte und Korrosionsfestigkeit,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Stahlzusammensetzung mit im wesentlichen folgenden Anteilen:
130052/0642
3107A90
sowie ergänzendemFe-Anteil, letzterer gegebenenfalls mit Zufalls-Verunreinigungen,
zunächst bei einer Bearbeitungstemperatur von 850 C oder weniger warmgewalzt wird, der erhaltene warmgewalzte
Stahl streifen bei einer Temperatur von 950 C - 1050 C geglüht und dann ein Kaltwalzen und RekristaUisierungs-Glühen durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl Nb
im Bereich zwischen 0.3 bi s 0.8% enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil von S nicht größer als 0.005% ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Kupfer zu einem Anteil von 0.3 bis 1.0% vorliegt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Si, Mn, N und Cr in folgenden Anteilen im Stahl vorliegen:
Si : 0.01 - 1.0%
Mn : 0.01 - 1.0%
N : —= 0.02%
Cr : 15 - 25%.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungstemperatur
(beim Warmwalzen) 780 C oder weniger beträgt.
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3107430
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der erhaltene warmgewalzte Stahlstreifen der Glühbehandlung nach einem Abkühlen auf Raumtemperatur vor dem
Kaltwalzen ausgesetzt wird.
8. Ferritisches rostfreies Stahlblech gekennzeichnet durch die folgende
Zusammensetzung:
durch
sowie/Grate mit einer Grathöhe von weniger als 30pm (Stufe B und besser).
sowie/Grate mit einer Grathöhe von weniger als 30pm (Stufe B und besser).
Lankford- oder
9. Stahlblech nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der/r-Wert
größer als 1.4 ist.
10. Stahlblech nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Höhe von Graten kleiner als 25 um ist.
11. Stahlblech nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der r-Wert größer als 1.75 ist.
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-■-- · -*-■■■'· '■-' - 3107480
12. Stahlblech nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Niob-Anteil zwischen 0.3 und 0.8% liegt.
13. Stahlblech nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwefel-Anteil nicht größer ist als 0.005%.
14. Stahlblech nach.einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kupfer-Anteil zwischen 0.3 und 1.0% liegt.
15. Stahlblech nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß Si, Mn, N und Cr in folgenden Anteilen vorhanden sind:
Si : 0.01 - 1.0%
Mn : 0.01 - 1.0%
N : -S=S 0.02%
Cr : 15 - 25% .
fu 1300 52/0642
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