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Flexibler Behälter für schwerrieselfähige Schüttgüter
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Die Erfindung betrifft einen flexiblen Behälter für den Transport
und die Lagerung von schwerrieselfähigen, zusammenbackenden und klumpenden Schüttgütern.
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Bekannt sind eine Vielzahl von flexiblen Behältern für Schüttgut aus
textilen Flächengebilden, die im wesentlichen aus dem Behälterkörper, den Ein- und
Auslaufstutzen und den Tragevorrichtungen bestehen, z, B. DD-PS 103617 und DEAS
1761637. Die Ein- und Auslaufstutzen sind meist verschließbar und in vielen Fällen
durch Schutzdeckel geschützt. Die Formen der Behälterkörper sind zylindrisch, quaderförmig
oder aus anderen Grurdrißformen abgeleitet, Das Material der flexiblen BePälter
besteht meist aus Schichtstoffen mit mehr oder weniger hoher Flexiblität, deren
Schichtträger Gewebe, 34ähgewirke oder andere textile Flächengebilde aus synthetischen
oder natürlichen Faserstoffen bzw. Endlosgarnen sind. Die Beschichtung, ein- oder
beidseitig, besteht aus Plasten, wie Weich-PVC, Polyurethan, Polyäthylen 0. S.
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und Elasten, wie Kautschuk u. ä, Ein prinzipieller Nachteil aller
vorgenannten Behälter besteht darin, daR der Durchmesser der Auslauföffnung stete
wesentlich geringer als der Behälterdurchmesser ist. Dadurch ist ein Entleeren von
schwerrieselfähigen,
zusammenbackenden und klumpenden Schüttgütern
sehr erschwert bzw. unmöglich Wenn ein leicht fließendes Schüttgut, wie z. B. Granulats
in wenigen Sekunden aus einem derartigen Behälter ausgeflossen ist 0 so ist ein
Behälter, der mit Knüllpapier gefüllt ist, nicht ohne erhebliche Mühe zu entleeren.
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Behälter aus den genannten Materialien mit segmentförmigen Bodenöffnungen,
die durch Schnüre zusammengehalten werden und bei der Entleerung voll öffnen, sind
z. B.
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durch die FR-PS 2353460 bekannt. Diese und die vorgenannten Behälter
haben den gemeinsamen Nachteil, daß sie im Stück konfektioniert werden, was die
Herstellung erschwert.
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Letztere haben noch den zusätzlichen Nachteil, daß im geschlossenen
Zustand eine starke Punktbelastung in der Bodenmitte auf die Segmente wirkt, was
bei schwerem Schüttgut zur Beschädigung führen kann. Ebenso wirkt auf die Segmentecken
an der zylinderförmigen Mantelfläche im Moment der Oeffnung des Behälters eine starke
punktförmige Belastung, die sich ebenso lokal auf die Mantelfläche überträgt, Wenngleich
derartige Behälter leicht zu öffnen sind, ist der Aufwand zum Schließen jedoch relativ
hoch.
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Weiterhin sind durch die DD-PS 38911 und DD-PS 49246 Behälter bekannt,
deren Bodenöffnung zusammengerafft und durch Seile, Bänder und Klemmverschlüsse
verschlossen sind. Durch Lösen des Verschlusses wird meist eine relativ große Cffnung
freigegeben. Derartige Behälter bestehen in der Regel aus netzförmigem Material.
Sie weisen eine sehr geringe Formstabilität auf, was den Lagerprozeß erschwert.
Bei Schnürverschlüssen ist eine Mindestrieselfähigkeit notwendig, um die Oeffnung
des Verschlusses durch die Schüttgutmasse zu bewirken. Bei Netzen ist überdies eine
Mindestteilchengröße entsprechend der Maschenöffnung erforderlich.
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Bei einmal zu benutzenden sogenannten Einwegbehältern kann durch Lösen
einer Klebfläche oder Aufschneiden des Bodens eine relativ große Uffnung für das
Auslaufen des Schüttgutes erreicht werden (DD-PS 111350, DE-OS 2416168).
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Bei häufig wiederkehrenden Transporten schwerrieselfähiger Schüttgüter
ist die Anwendung von Einwegbehältern nicht wirtschaftlich.
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Der Zweck der Erfindung besteht darin, einen flexiblen Behälter zu
schaffen, der die bekannten guten Eigenschaften des vorgenannten Schüttgutbehälters,
wie geringe Leermasse und geringes Leervolumen, gute Transportierbarkeit, hohe Lebensdauer
und geringe Schüttgutverluste mit den Eigenschaften verbindet, daß auch schwerrieselfähige,
zusammenbackende und klumpende Schüttgüter einwandfrei entleert werden können und
der Behälter unkompliziert verschließbar und auf einfache Weise herstellbar ist.
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Die technische Aufgabe, die durch die Erfindung gelöst werden soll,
besteht darin, einen Behälter zur Verfügung zu stellen, bei dem ein möglichst großer
Teil der Bodenfläche zur Entleerung in einfacher Weise geöffnet und nach Entleerung
wieder geschlossen werden kann, wobei eine sinnvolle Lastverteilung und ein geringer
Herstellungsaufwand erreicht werden sollen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß an einem zylinderförmigen
Behältermantel, ein Bodendeckel an mindestens 2 Punkten lösbar durch Verschlüsse
und an den übrigen Punkten fest durch Verbindungselemente angebracht ist. Verbindungselemente
und Verschlüsse sind dabei an am Mantel befestigten Mantelverstärkungsbändern und
am Bodendeckel befestigten sich kreuzenden Bodenverstärkungsbändern angebracht Am
unteren Rand des Mantels ist eine Dichtschürze befestigt. Am oberen Ende der Mantelverstärkungsbänder
sind Tragechlaufen angebracht.
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Die Mantel- und Bodenverstärkungsbänder bestehen aus zugfestem, aber
flexiblem Material.
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Die Herstellung der Behälterteile erfolgt einzeln, d. h.
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Behältermantel, Bodendeckel und oberer Verschluß des Behälters können
nachträglich mit geeigneten Verbindungselementen, Riemen oder Verschlüssen von Hand
zusammengefügt werden. Damit ist eine einfachere Herstellung realisierbar.
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Die Mantelverstärkungsbänder und Bodenverstärkungsbänder einschließlich
der festen und lösbaren Verbindungen ermöglichen eine durchgehende Krafteintragung
von den vier Aufhängepunkten des Behälters zum Bodendeckel, der die gesamte Last
des Schüttgutes tragen muß.
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Die Dichtschürze, die zwischen Mantel und Bodendeckel verklemmt ist,
dichtet die Auslauföffnung ab.
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Die Ausbildung der Einfüllöffnung kann in der bisher üblichen Form
erfolgen, z. B. Schutzdeckel über den gesamten Behälterdurchmesser.
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Die Befüllung eines vorgenannten Behälters erfolgt in der Weise, daß
der Behälter mit geschlossenem Bodendeckel und nach innen gefalteter Dichtschürze
an den Tragschlaufen aufgehängt und mit dem schwerrieselfähigen Schüttgut befüllt
wird. Der Transport kann an den Tragechlaufen hängend oder auf dem Bodendeckel stehend
erfolgen. Zum Entleeren werden die lösbaren Verbindungen des Bodendeckels geöffnet
und der Behälter durch eine Hebevorrichtung, z. B. Gabelstapler, an den Tragschlaufen
angehoben, bis der Inhalt vollständig aus dem Behälter auagetreten ist.
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Je nach Art des Schüttgutes kann die Entleerung sogar so erfolgen,
daß der Behälter nur über dem als Block stehenbleibenden Schüttgut abgezogen wird.
Anschließend wird der Bodendeckel wieder mit dem Mantel verbunden und die Dichtschürze
eingeschlagen.
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Die von den Tragechlaufen ausgehenden Verstärkungsbänder am Mantel
und am Bodendeckel und die festen und lösbaren Verbiadungen verhindern eine Überlastung
des flexiblen
Behältermaterials in jedem Betriebszustand. Sie ermöglichen
erst die vorgeschriebene Uffnung des vollen Zylinderdurchmessers Außerdem kann durch
die Aufnahme der überwiegenden Last von den Verstärkungsbändern insbesondere der
Behältermantel aus leichterem Material hergestellt werden, ohne die Lebensdauer
des Behälters zu verringern, Durch Anbringen von Reißleinen an den Verschlüssen
ist eine Oeffnung des angehobenen Behälters aus gegebenenfalls erforderlichem größeren
Abstand möglich.
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Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden. Es zeigen: Fig. 1: Vorderansicht des geschlossenen Behälters Fig. 2: Vorderansicht
des geöffneten Behälters Der Behälter besteht aus dem Mantel 1 mit der fest angebrachten
Dichtschürze 2. Auf diesem sind mindestens 4 Mantelverstärkungsbänder 3 außen senkrecht
befestigt. An der Uffnungaseite des Behälters oben sind die Tragschlaufen 8 fest
mit den Mantelverstärkungsbändern 3 verbunden.
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An der Uffnungsseite unten befinden sich mindestens 2 lösbare Verschlüsse
7 und feste Verbindungselemente 6. Im vorliegenden Fall sind 3 Verschlüsse 7 und
1 festes Verbindungselement 6 gewählt worden. Die Verschlüsse 7 und das feste Verbindungselement
6 sind mit den kreuzweise verlaufenden Bodenverstärkungsbändern 5 auf dem Bodendeckel
4 verbunden.
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Das Material des Mantels 1, des Bodendeckele 4 und der Dichtschürze
2 besteht zweckmäßigerweise aus Schichtstoff, wobei ein textiles Trägermaterial,
wie Gewebe oder Fadenlagen-Nähgewirke ein- oder beidseitig mit Weich-PVC beschichtet
ist. Die Verstärkungsbänder 3 und 5 können auch hochfestem, unbeschichtetem Gurtband
oder in Streifen geschnittenem Schichtstoff mit hochfestem
Trägermaterial
oder anderem geeignetem Bandmaterial bestehen. Die Verschlüsse 7 aus metallischen
Werkstoffen ermöglichen das Lösen der Verbindung auch unter Last und mit Reißleinen
aus einem gewissen Abstand.
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Im leeren Zustand bildet der Mantel 1 ein flaches Gebilde auf welches
der ebenfalls flache Bodendeckel 4 geschlagen und gemeinsem weiter auf kleinstem
Raum zusammengefaltet werden kann.
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Im gefüllten Zustand bildet der Behälter angenähert einen Zylinder,
der am Boden durch die Dichtschürze 2 und den Bodendeckel 4 geschlossen ist.
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3as Verschließen der Einffillöffnung kann in der Weise erfolgen daß
ein runder, wannenförmiger Deckel über den Mantel 1 gedeckt und mit Riemen und Schnallen
am Mantel 1 befestigt wird. Andere Ausführungen sind ebenfalls denkbar. Der vorbeschriebene
Behälter bietet herstellungstechnische Vorteile gegenüber Behältern mit kleineren
Einlauf- und Auslauföffnungen, weil Mantel 1, Bodendeckel 4 und Verschluß der Einfüllöffnung
separat hergestellt und nachträglich mit einfachen Mitteln verbunden werden können0