DE3105836A1 - "verfahren und vorrichtung zur entfernung von ueberschuessigen klebern von den boerdelkanten von werkstuecken" - Google Patents
"verfahren und vorrichtung zur entfernung von ueberschuessigen klebern von den boerdelkanten von werkstuecken"Info
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- B08B7/0092—Cleaning by methods not provided for in a single other subclass or a single group in this subclass by temperature changes by cooling
Description
MESSER GRIESHEIM GMBH FMG 1259
VOLKSWAGENWERK AKTIENGESELLSCHAFT K 5062
Kennwort: Kleberentfernurig EM 990
H.Köhler
J.Schmidt
J.Schmidt
G.Weyermanns
H.Köhler Λ .
Erfinder: J.Schmidt Ordner: a
Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von überschüssigen Klebern von den Bördelkanten von Werkstücken.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von überschüssigen, nichtausgehärteten Klebern, insbesondere
Epoxidharzklebern, von den Bördelkanten von Werkstücken, die durch Bördeln und Verkleben von Einzelteilen gebildet
werden, wie Türen, Heckklappen und Motorhauben von Automobilen.
In der Automobilindustrie geht man mehr und mehr dazu über,
die Innen- und Außenteile von Türen, Heckklappen und Motorhauben nicht mehr durch Punktschweißen zu verbinden,
sondern zu verkleben. Hierzu werden Epoxidharzkleber verwendet. Auch die Herstellung derartiger Klebeverbindungen
wird in zeitgesteuerten Fertigungsstraßen eingegliedert. Beispielsweise wird mit sogenannten "Arbeitsrobotern" in
mehreren Arbeitsgängen der Epoxidharzkleber in die offene
Bördelfalz dosiert und eingespritzt. Bei geraden oder leicht gekrümmten Bördelkanten läßt sich der Kleber so
exakt dosieren, daß bei der letzten Bördelung kaum Kleber aus der Falz austritt. Dies trifft jedoch nicht zu für die
Ecken der Werkstücke. Da eine hohe Qualität der Verbindung gefordert wird, muß hier der Kleber überdosiert werden.
Beim Bördelvorgang tritt daher ein Teil des Klebers aus der Naht hervor. Dieser überschüssige Kleber muß
gründlich entfernt werden, da er andernfalls den nachfolgenden Arbeitsprozeß beeinträchtigen würde.
Derzeit wird der überschüssige Kleber von Hand entfernt. Ein derartiger Arbeitsgang ist lohnintensiv
und dem Bestreben entgegengerichtet, den Fertigungsvorgang möglichst weitgehend zu automatisieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Entfernung von überschüssigen Klebern zu schaffen,
welches in eine zeitgesteuerte Fertigungsstraße eingegliedert werden kann.
Es wurde nun ein Verfahren zur Entfernung von überschüssigen, nichtausgehärteten Klebern, insbesondere Epoxidharzklebern,
von den Bördelkanten von Werkstücken, die durch Bördeii und Verkleben von Einzelteilen gebildet werden, wie
Türen, Heckklappen und Motorhauben von Automobilen, gefunden, bei dem gemäß der Erfindung der Kleber durch ein tiefkaltes
verflüssigtes Gas vorübergehend versprödet und durch mechanische Einwirkung vom Werkstück abgesprengt wird.
Es ist an sich bekannt, daß sich Flüssigkeiten und Pasten, also auch Klebstoffe, bei genügender Abkühlung verspröden
lassen. Es ist auch bekannt, daß sich Verbundmaterialien, wie beispielsweise Elektrokabel oder Altreifen von: Äitomobilen
durch Kältezufuhr und nachfolgende mechanische
Einwirkung verspröden und voneinander trennen lassen. Es war jedoch nicht zu erwarten, daß sich auch ein Klebstoff
auf diese Weise vom Grundmaterial wieder würde entfernen lassen. Insbesondere war nicht zu erwarten, daß
sich die Entfernung des Klebestoffes ohne Beeinträchtigung der Rostschutzschicht würde bewerkstelligen
lassen. Derartige Rostschutzschichten befinden sich auf den Karosserieblechen von Türen, Heckklappen und
Motorhauben im Automobilbau. Ferner war nicht zu erwarten, daß sich die mechanische Einwirkung durchführen lassen
würde, ohne die Oberfläche des dünnen und daher empfindlichen Karosserieblechs zu beschädigen.
Da darüber hinaus angestrebt wurde, das erfindungsgemäße
Verfahren zu automatisieren und in eine zeigesteuerte Fertigungsstraße einzugliedern, kam als weiteres Erschwernis
hinzu, daß sich das gesamte Verfahren in der heute üblichen kurzen Taktzeit von etwa 30 Sekunden durchführen lassen
mußte. Für die Verfahrensschritte Verspröden und mechanisches Einwirken standen daher nur jeweils etwa 12 Sekunden
Zeit zur Verfugung. Unter den vorgegebenen Bedingungen erwies sich flüssiger Stickstoff als optimales Kühlmedium,
da dieses tiefsiedende verflüssigte Gas eine sehr intensive Kühlung ermöglicht und in genügender Menge preiswert
zur Verfügung steht. Eine besonders intensive Kühlwirkung wird mit einer Vorrichtung erreicht, die im wesentlichen
aus einem geschlossenen, geschlitzten Rohr besteht, dessen Schlitz die Bördelkante aufnimmt und in welches flüssiger
Stickstoff eingeleitet wird. In dem Rohr wird ein Bad aus flüssigem Stickstoff aufrecht erhalten. Wenn von oben
der flüssige Stickstoff zugeführt wird, wird auf diese Weise die Bördelkante von beiden Seiten mit flüssigem
Stickstoff beaufschlagt. Der verdampfte tiefkalte Stickstoff
entweicht mit großer Geschwindigkeit durch den Schlitz was zu einer zusätzlichen intensiven Kühlung der
Λ-
Bördelkante führt. Derartige Rohre können zudem durch Pneumatikzylinder in die Arbeitsposition geführt werden,
so daß der Verfahrenschritt automatisiert werden kann.
Die mechanische Einwirkung zum Absprengen des versprödeten Klebers kann an sich vielfältiger Art sein. So bringen
bereits einige Schläge oder eine geringe Fallenergie den versprödeten Kleber zum Abplatzen. Dies führt aber
zu Beschädigungen des Bleches. Auch das Vorbeiziehen eines Schraubenziehers reicht aus., um den überflüssigen
Kleber zu entfernen. Es ist jedoch in jedem Fall eine Sichtkontrolle erforderlich, um sicherzustellen, daß
hierdurch weder das Blech noch seine Rostschutzschicht beschädigt worden ist. Für eine Automatisierung ist diese
Art der mechanischen Einwirkung daher ungeeignet. Dasselbe gilt auch für die Verwendung von Hand- Drahtbürsten,
der
mit denen überflüssige Kleber ebenfalls zufriedenstellend entfernt werden kann. Werden dagegen anstelle von Hand-Drahtbürsten maschinell angetriebene Topfbürsten verwendet, so wird zuviel Energie zugeführt, der Kleber verschmiert sofort.
mit denen überflüssige Kleber ebenfalls zufriedenstellend entfernt werden kann. Werden dagegen anstelle von Hand-Drahtbürsten maschinell angetriebene Topfbürsten verwendet, so wird zuviel Energie zugeführt, der Kleber verschmiert sofort.
Als sehr gut geeignet für die mechanische Einwirkung haben sich dagegen druckluftgetriebene Nadelpistolen
erwiesen. Die Nadelpistolen können ohne Schwierigkeit mittet eines Industrieroboters in einer zeitgesteuerten
Fertigungsstraße verwendet werden. An den Nadelpistolen können zudem Düsen befestigt werden, aus denen kaltes
verdampftes Gas ausgeblasen wird. Hierdurch werden die abgesprengten versprödeten Kleberteile vom Blech entfernt,
bevor sie wieder erweichen und erneut am Blech festhaften. Die weggeblasenen Kleberteile können aufgefangen und nach
Erweichung erneut als Kleber verwendet werden. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll anhand der beigefügten
Zeichnungen erläutert werden.
-Sr-
Es zeigen:
Fig.1 die Ecke einer Bördelkante,
Fig.2 die von einem geschlitzten Rohr
aufgenommene Ecke,
Fig.3 die Ecke mit einer Nadelpistole und abgesprengten Kleberresten,
10
Fig.4 ein Teilstück eines geschlitzten
Rohres in vergrößerter Darstellung.
Die in Fig.1 gezeigte Ecke einer Bördelkante besteht aus dem Blechunterteil 1, dem Blechoberteil 2, der Bördelnaht
4 und dem überschüssigen Kleber 3.
In Fig.2 ist die Ecke von einem geschlitzten Rohr 5 zwecks
Beaufschlagung mit flüssigem Stickstoff aufgenommen. Die
Stickstoffzufuhr erfolgt durch Anschlußstutzen 6. Der flüssige Stickstoff sammelt sich am Boden des geschlitzten
Rohres 5 als Stickstoffbad 7. Die Bördelnaht 4 wird daher beidseitig von flüssigem Stickstoff beaufschlagt. Der
verdampfte Stickstoff 8 entweicht durch den Schlitz 9 und trägt auf diese Weise zur Kühlung der Bördelkante bei.
In Fig.2 ist das geschlitzte Rohr 5 mit der Bördelkante im Vordergrund im Schnitt dargestellt.
Fig.3 zeigt die Ecke der Bördelkante mit einer im Einsatz
befindlichen Nadelpistole 11, die von rechts nach links bewegt wird. Der vordere Teil der Bördelkante ist bereits
von überschüssigem Kleber befreit, die Kleberbruchstücke 12 sind vom Blechoberteil 2 abgetrennt. An der Nadelpistole
11 ist eine Düse 13 angebracht, durch welche kalter verdampfter
Stickstoff 14 ausgeblasen wird.
-JtS-
Durch den kalten verdampften Stickstoff 14 werden die
Kleberbruchstücke 12 vom Blechoberteil 2 weggeblasen. Sie können aufgefangen und später erneut als Kleber verwendet
werden.
5
5
In einer zeitgesteuerten Fertigungsstraße spielt sich das e r f. indungs gemäße Verfahren so ab, daß zunächst durch
Pneumatikzylinder an jede der vier Ecken der Bördelkante ein geschlitztes Rohr 5 geführt wird. Sobald die Ecken
von den geschlitzten Rohren 5 aufgenommen sind, erfolgt während 8 bis 15 Sekunden die Zufuhr von flüssigem Stickstoff.
Danach werden die geschlitzten Rohre 5 zurückgenommen und druckluftbetriebene Nadelpistolen 11 durch Arbeitsroboter über die Bördelnaht 4 geführt. Der überschüssige
versprödete Kleber wird abgesprengt und weggeblasen. Dieser Arbeitsvorgang dauert 8 bis 12 Sekunden, so daß sich
das gesamte erfindungsgemäße Verfahren in einem Arbeitstakt von 30 Sekunden durchführen läßt.
Ähnliche Schwierigkeiten wie beim Bördeln und Verkleben von beispielsweise Türen und Motorhauben von Automobilen
treten auf, wenn rechtwinklig abgebogene Bleche mit kurzem Schenkel stumpf gegeneinander geklebt werden sollen. Auch
hierbei läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren sinngemäß anwenden.
Ffm., 05. 01.1981
Ba/Hi
Ba/Hi
Claims (6)
1. Verfahren zur Entfernung von überschüssigen, nichtausgehärteten
Klebern(3), insbesondere Epoxidharzklebern, von den Bördelkanten von Werkstücken, die durch Bördeln
und Verkleben von Einzelteilen gebildet werden, wie Türen, Heckklappen und Motorhauben von Automobilen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kleber durch ein tiefkaltes verflüssigtes Gas
vorübergehend versprödet und durch mechanische Einwirkung vom Werkstück abgesprengt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
■\ 5 daß die vorübergehende Versprödung des Epoxidharzklebers
durch flüssigen Stickstoff (7) bewirkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vorübergehend versprödete Kleber durch mechanische Einwirkung einer Nadelpistole (11) abgesprengt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die abgesprengten versprödeten Kleberteile durch kaltes verdampftes Gas weggeblasen werden, welches
durch eine an der Nadelpistole befestigte Düse (13) austritt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch mindestens ein dem Verlauf der Bördelkante entsprechend gekrümmtes Rohr (5), welches
an den Enden durch Abschlußscheiben (10) geschlossen ist, einen auch durch die Abschlußscheiben gehenden
Schlitz (9) zur Aufnahme der Bördelkante aufweist und mindestens einen Anschlußstutzen (6) zur Zufuhr des
verflüssigten Gases besitzt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3 oder 4 in Verbindung mit einer Vorrichtung
nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (5) durch Pneurtiatikzy linder in die Arbeitsposition
zuführbar sind, während die Nadelpistolen durch Industrieroboter in die Arbeitsposition
verfahrbar sind, wobei Pneumatikzylinder und Industrieroboter in eine zeitgesteuerte Fertigungsstraße eingegliedert
sind.
Ba/Hi
EM 990 - FMG 1259 Pfm.,5.1.1981 20
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813105836 DE3105836A1 (de) | 1981-02-18 | 1981-02-18 | "verfahren und vorrichtung zur entfernung von ueberschuessigen klebern von den boerdelkanten von werkstuecken" |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=6125104
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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BE (1) | BE892139A (de) |
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