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Vorrichtung zum Bündeln und Beschweren von Wasserpflanzen
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bündeln und Beschweren
von Wasserpflanzen.
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Wenn in einem Aquarium oder einem Teich Wasserpflanzen gepflanzt werden
sollen, müssen sie im Boden unter Wasser festgehalten werden, damit sie nicht aufsteigen
und abtreiben.
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Dabei ist es wünschenswert, mehrere Pflanzen zusammen in nächster
Nachbarschaft zu pflanzen, da sich dadurch ein gefälligeres Pflanzenbild ergibt.
Es war daher bisher üblich, mehrere Pflanzen zu bündeln und mit Bleidraht oder Bleiband
zusammenzuhalten und die so gebündelte Pflanzengruppe mit dem Blei als Beschwerung
an der gewünschten Stelle im Sand einzugraben. Der Bleidraht hielt die Pflanzen
zusammen und beschwerte sie gleichzeitig ausreichend.
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Diese Art der Bündelung und Beschwerung von Wasserpflanzen weist jedoch
verschiedene Nachteile auf. Vor allem hat sich gezeigt, daß das Vorhandensein von
Blei insbesondere in salzhaltigen oder harten Gewässern für die mit der PElanzenwelt
lebende
Tierwelt schädlich sein kann. Außerdem ist Blei relativ teuer, und die Preise für
Blei werden auch weiterhin voraussichtlich eher ansteigen als fallen. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß das Bündeln der Wasserpflanzen häufig von ungeschultem
Hilfspersonal durchgeführt wird, das nicht die notwendige Sorgfalt walten läßt,
so daß die im allgemeinen druckempfindlichen Wasserpflanzen beschädigt werden können.
An Stellen, an denen der Bleidraht in das Gewebe der Wasserpflanzen einschneidet,
tritt dann ein Faulen der Pflanzen auf. Dadurch wird nicht nur das Wasser verunreinigt
sondern es kann erforderlich werden, die ganze Pflanzung zu wiederholen. Selbst
das Einfügen von Schaumstoff zwischen Bleidraht und Pflanze konnte diese Gefahr
nicht vollständig beseitigen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Vorrichtung zum
Bündeln und Beschweren von Wasserpflanzen zu schaffen, die sowohl leicht und sicher
handhabbar als auch billig ist und keinerlei schädliche Wirkungen auf die Umwelt
ausübt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Bündeln und Beschweren
von Wasserpflanzen gelöst, die ein Rohrstück aus Keramik, Glas, Beton oder reinen
oder mit Kunststoff gemischten mineralischen Bestandteilen mit beliegem Querschnitt
umfaßt. Dabei werden insbesondere Keramik und Glas wegen ihrer chemisch inerten
Eigenschaften bevorzugt.
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Ganz besonders zu bevorzugen ist, daß das Rohrstück aus Keramik besteht,
da Keramik bei geringem Preis für den RQilstoff auch leicht und billig ausformbar
ist.
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Es hat sich dabei als besonders vorteilhaft erwiesen, die erfindungsgemäße
Vorrichtung als ein Rohr stück mit im wesentlichen rundem Querschnitt aus Keramik
herzustellen. Ein derartiges Rohrstück kann leicht dadurch hergestellt werden, daß
ein Rohr aus Keramik oder Ton im feuchten, ungebrannten Zustand
auf
die gewünschte Länge geschnitten und danach gebrannt wird. Da dieses Rohrstück üblicherweise
beim Pflanzen der Wasserpflanzen unsichtbar im Sand bleibt, sind keine hohen Anforderungen
an die Ebenmäßigkeit der Form erforderlich.
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Die zu bündelnden und beschwerenden Wasserpflanzen werden durch das
Rohrstück hindurchgezogen und halten sich innerhalb des Rohrstückes gegenseitig
fest, sofern der Innendurchmesser des Rohrstüekes richtig gewählt ist. Sie werden
dann zusammen mit dem Rohrstück im Sand vergraben, wo sie mit der Zeit anwachsen.
Das Rohrstück bleibt in diesem Falle unsichtbar.
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Für den Fall, daß nur ein Rohrstück mit zu großem Innendurchmesser
zur Hand ist, ist es leicht möglich, durch Einlegen von Schaumgummilagen einen festen
Sitz des Wasserpflanzenbündels innerhalb des Rohrstückes zu erreichen. Desgleichen
können auch besonders empfindliche Pflanzen in an sich bekannter Weise durch Schaumgummi
geschützt werden.
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Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß Bewurzelung von Pflanzen durch
Schaumgummi hindurch erfolgt. Wenn sich der Schaumgummi später mit der Zeit zersetzt,
sind die Pflanzen in der Zwischenzeit angewachsen und halten sich selbst fest.
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Wenn andererseits nur Rohrstücke mit einem kleinen Innendurchmesser
zur Verfügung stehen, kann eine gewünschte Gruppenanordnung durch Nebeneinanderstellen
mehrerer Rohrstücke mit jeweils wenigen Pflanzen erreicht werden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung wird der innere Querschnitt des
Rohrstücks unregelmäßig, beispielsweise nierenförmig ausgebildet. Es ist besonders
vorteilhaft, kleeblattartige Ausbuchtungen des inneren Querschnitts vorzusehen,
wodurch eine Cruppierungshilfe für die zu bündelnden Wasserpflanzen entsteht. Die
in ein derartig geformtes Rohrstück
eingezogenen und mit dem Rohrstück
im Sand vergrabenen Wasserpf lanzen sind unregelmäßig angeordnet und geben dem entstehenden
"Landschaftsbild" ein gefälligeres und natürlicheres Aussehen In einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung ist das Rohrstück, durch das das Wasserpflanzenbündel
gezogen wird, an einem Ende mit einem tellerartigen Flansch versehen.
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Dieser tellerartige Flansch befindet sich beim Vergraben der Wasserpflanzen
unten und erhöht die Standfestigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Dieser tellerartige
Flansch zur Erhöhung der Standfestigkeit ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn
es sich um große Wasserpflanzen handelt, die in ein durchströmtes Gewässer eingesetzt
werden.
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Ein derartiger tellerartiger Flansch kann in einfacher Weise an einem
Rohrstück mit rundem Querschnitt aus Keramik angeformt werden, indem ein ungebranntes
Keramikrohr (oder Tonrohr) vor dem Brennen einseitig gegebenenfalls über einem Dorn
gestaucht wird. Der sich bildende gestauchte Flansch bleibt später im Sand unsichtbar,
so daß er Unregelmäßigkeiten aufweisen kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
ein Ende des Rohrstücks, das sich nach dem Pflanzvorgang oben befindet, aufgeweitet
und in Richtung nach außen verlängert. Diese Verlängerung soll sich nach dem Eingraben
des Rohrstückes oberhalb des Sandniveaus befinden und einen Ziereffekt ausüben.
Der aufgeweitete obere Teil des Rohrstücks ist dabei schalenartig ausgebildet und
hat die ästhetische Wirkung einer Vase. Die Wasserpflanzen wachsen aus dieser "Vasenöffnung"
heraus. Die Zierformen, mit der die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bündeln und
Beschweren von Wasserpflanzen versehen sind, können dabei von schlichten trichterförmigen
Erweiterungen bis zu hunten und/oder figürlich gestalteten Zierformen reichen.
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Es hat sich vor allem als vorteilhaft erwiesen, die erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Bündeln und Beschweren von Wasserpflanzen aus Keramik herzustellen,
da Keramik billig, chemisch inert und leicht auch in kompliziertere Formen ausformbar
ist. Vergleichbar gute Eigenschaften weisen auch Glas und Beton auf. Weiterhin sind
auch mineralische Materialien, die gegebenenfalls mit Kunststoff vermischt und vergossen
sein können, als Material für die erfindungsgemäße Vorrichtung geeignet, sofern
sie chemisch inert sind und keine schädlichen Substanzen abgeben.
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Die Erfindung wird nun durch Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen: Figur 1 eine Teilansicht eines Schnittes
durch ein Aquarium, in dem Wasserpflanzen mit der Vorrichtung gebündelt und beschwert
sind, Figuren 2 und 3 andere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit Standhilfen im Schnitt, Figuren 4 und 5 Draufsichten auf andere Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Gruppierungshilfen und Figur 6 eine weitere
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Zierformen.
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In Figur 1 ist das Aquarium 1 unten mit Sand gefüllt, über dem sich
das Wasser befindet. Ein Rohrstück 2 aus Keramik, durch das ein Bündel Wasserpflanzen
3 gezogen ist, ist im Sand vergraben. Die Pflanzen 3 halten sich gegenseitig innerhalb
der inneren Öffnung des Rohrstückes 2 und werden durch dieses Rohrstück so beschwert,
daß sie nicht aus dem Sand aufsteigen.
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Figur 2 zeigt ein Keramik- oder Glaspressteil 2a, das mit einem tellerartigen
Flansch 4 versehen ist, der sich etwa im rechten Winkel zur Rohrachse erstreckt.
Beim Eingraben eines derartigen Rohrstückes im Sand wird die Standfestigkeit des
Rohrstückes 2a, durch das die Wasserpflanzen gebündelt gehalten werden, wesentlich
verbessert. Selbst große Pflanzen können mit dieser Vorrichtung in strömendem Wasser
an Ort und Stelle festgehalten werden.
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Figur 3 zeigt eine ähnliche Ausführungsform wie Figur 2,wobei das
Rohrstück 2a mit einem umlaufenden Wulst 5 versehen ist, der durch Stauchen eines
Keramik-, Glas- oder Betonrohrstückes während des Herstellungsverfahrens gebildet
worden ist.
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In den Figuren 4 und 5 sind Draufsichten auf Rohrstücke mit unregelmäßigem
inneren Querschnitt dargestellt. Die Innenbohrung des Rohrstücks mit unregelmäßigem
Querschnitt gestattet eine aufgelockerte Anordnung der zu bündelnden Wasserpflanzen.
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Das Rohrstück 2b in Figur 4 besteht aus Keramik,Beton oder Zement
und wurde durch Gießen in eine Form und Ausstanzen der inneren öffnung hergestellt.
Wasserpflanzen 3 sind in lockerer Anordnung in das Rohrstück 2b eingezogen.
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Das Rohrstück 2c in Figur 5 besteht aus einer keramischen Masse, die
beispielsweise als rundes Rohr hergestellt wurde und dann im noch weichen, ungehrannten
Zustand durch Eindrücken in eine unregelmäßige Form mit kleeblattartigen Ausbuchtungen
gebracht worden ist. Durch das Rohrstück 2c gezogene Wasserpflanzen befinden sich
zwangsläufig in einer besonders lockeren Anordnung., die trotzdem eine Gruppe bi3det.
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Figur 6 zeigt ein Rohrstück 2d, das am oberen Ende, das sich über
dem Sandniveau befindet, aufgeweitet ist und in
eine schalenförmige
Verlängerung 6 übergeht. Wenn Wasserpflanzen einem Rohrstück 2d gebündelt und beschwert
werden, erstrecken sie sich durch die schalenartige Verlängerung C, so daß sich
eine ästhetische Wirkung wie von Pflanzen in einer Pfianzschale ergibt.
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