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Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Koksofentürdichtung, insbesondere
an vorhandene Koksofentüren. .anbringbare Koksofentürdichtung, die als seitliche
Dichtleiste an den Türseiten ausgebildet ist und türrahmenseitig eine Dichtschneide
trägt, die auf einer zumindest in Teilen ebenen Dichtfläche des Türrahmens aufliegt,
wobei die Dichtleiste von seitlich an der Tür angeordneten Schrauben gehalten wird.
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Aus der DE-PS 24 28 698 ist eine Koksofentürdichtung mit seitlichen
Dichtleisten zur Abdiehtung von horizontalen Koksofenkammern bekannt. Diese bekannte
Koksofentürdichtung hat den Nachteil, daß sie die Verformung während der Garungszeit
und insbesondere den sich auf Dauer einstellenden Verzug der Koksofentüren und/oder
Türrahmen nicht oder nur ungenügend ausgleichen kann. So kommt es auch bei guter
Wartung, insbesondere bei älteren Anlagen zu unerwünscht hohen Emmissionen.
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Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, die Koksofenbatterien zu
überdachen und die Abluft vollständig zu reinigen.
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Dieser Ausweg ist jedoch überaus aufwendig.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Koksofentürdichtung anzugeben,
die über die gesamte Lebensdauer der Koksofenbatterie emissionsfrei arbeitet und
insbesondere auch bei älteren Anlagen nachrüstbar ist. Es ist daher auch Aufgabe
der Erfindung eine Koksofentürdichtung anzugeben, die bei nachträglicher Montage
keine Veränderung der vorhandenen Ofentüren erforderlich macht und die leicht montierbar
ist. Darüberhinaus soll sie dem rauhen Betrieb einer Kokerei angepaßt sein und aus
einfachen, robusten Elementen bestehen. Bei der Umrüstung bestehender Kokereien
sollen die Rahmen der einzelnen Koksofenkammern nur nachgearbeitet werden müssen,
z.B. durch Abfräsen.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Dichtleiste elastisch verformbar
ausgebildet ist und Andruckfedern für die Dichtschneide aufweist. Durch die erfindungsgemäße
elastische Verformbarkeit in Verbindung mit Andruckfedern für die Dichtschneide
ist gewährleistet, daß die Dichtschneiden den Verformungen der Tür und/oder des
Rahmens vollständig folgen können, so daß sich stets eine Linienberührung zwischen
der Dichtleiste und dem Rahmen ergebt. Auch größere Verformungen, die sich aufgrund
von altersbedingtem Verzug der Türen und Rahmen gebildet haben, verhindern die Linienberührung
der Dichtleiste mit den Rahmen nicht. Die Koksofentüren können
unverändert
bleiben, lediglich die Seitendichtungen werden ausgewechselt. So ist eine einfache
und kostengünstige Umrustung der vorhandenen Koksofenbatterien auf eine auch auf
Dauer emissionsfreie Ausführung möglich.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Andruckfedern
als Schraubenfedern ausgebildet sind. Durch die Verwendung von Schraubenfedern ergibt
sich ein Andruck der Dichtleiste durch besonders kostengünstige Federelemente, die
in beliebigen Abschnitten aus handelsüblichen Federdrähten gewickelt und mit einfachen
Drehteile zu einem wirkungsvollen Andrucksystem verbunden werden können. Dellerfedern
oder Sickenfedern wären auch geeignet, jedoch nicht so einfach und kostengünstig.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Andruckfedern
einstellbar, insbesondere auf einen Anpreßdruck von 12 - 14 kp je Zentimeter Dichtleistenlänge
einstellbar ausgebildet sind. Durch die Einstellbarkeit der Andruckfedern kann die
Anpreßkraft der Dichtleiste genau eingestellt werden. Eine Anpreßkraft von 12 -
14 kp pro Zentimeter Dichtleistenlänge stellt das Optimum dar. Wird es unterschritten,
ist keine vollständige Abdichtung mehr gewährleistet, wird es überschritten, werden
die auf die Türverriegelung wirkenden Kräfte zu groß.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Dichtleiste
als in Längsrichtung starre und in Druckrichtung der Andruckfedern elastische Federleiste
ausgebildet ist. Durch die Ausbildung der Dichtleiste als vorteilhafte elastische
Federleiste ergibt sich ein.Dichtsystem, das in bisher unerreichter Weise allen
Verformungen der Koksofenkammertür oder des Rahmens folgen kann. Die Verformung
der Dichtleiste erfolgt vorteilhaft voll elastisch und auch eine wiederhalte periodisch
wechselnde Verformung führt nicht zu einem Nachlassen der Abdichtwirkung. Jede plastische
Verformung der Seitendichtungen kann erfindungsgemäß vorteilhaft vollständig vermieden
werden. Dabei ist es möglich, die Dichtleiste in der Weise auszulegen, daß ihre
elastische Verformbarkeit weit über den erfahrungsgemäß zu erwartenden Veriormungen
von Tür oder Rahmen liegt. Auch ungewöhnlich große Verformungen von Tür oder Rahmen
stören die vollständige Abdichtung nicht. Die in Längsrichtung starre Ausbildung
der Federleiste ergibt dabei die notwendige Steifheit der Abdichtung, so daß unkontrollierbare
Bewegungen der Dicht schneide auf der Rahmenseite nicht auftreten.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Dichtleiste
im wesentlichen eine Ii-Form aufweist. Durch die erfindungsgemäße L-Form wird überraschend
einfach und vorteilhaft die Forderung nach Nachrüstbarkeit und elastischem Verformungsverhalten
auch bei sehr großen Verformungen erreicht. Durch ihre Einfachheit, die von Membrandichtungen
nicht erreicht werden kann,eignet sich die erfindungsgemäße Dichtleiste besonders
für die Nachrüstung bzw. den Umbau bereits bestehender Kokereien.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Dichtleiste
als Anlageblech an die Türseiten mit einem türrahmenseitig nach außen vorstehenden
Federschenkel ausgebildet ist, wobei die Andruckfeder an den Federschenkel angreift.
Durch das Angreifen der Andruckfeder an den Federschenkel wirkt die Andruckkraft
vorteilhaft direkt auf den Bereich der Dichtleiste, die die eigentliche Abdichtung
besorgt. So ergibt sich eine Druckkraftübertragung von den Federn auf die Dicht
schneide ohne Kraftverluste auf dem kürzesten Weg. Hierdurch wird die vorteilhaft
sichere Funktion der erfindungsgemäßen Dichtleiste weiter verbessert. Darüberhinaus
kann der notwendige Einstellweg der Andruckfedern bei der Ausrüstung einer alten
Koksofenbatterie mit der erfindungsgemäßen Dichtleiste direkt aus der Verformung
des Türrahmens
bzw. der Koksofentür ermittelt werden. So ist eine
gute Einstellung der erfindungsgemäßen Dichtleiste möglich, ohne daß es zur Ermittlung
von Leckstellen erst zu unerwünschten Emissionen kommen muß.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Federschenkel
mit dem Anlageblech über zumindest eine, insbesondere U-förmige, Federsicke miteinander
verbunden ist.
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Durch eine Federsicke zwischen dem Anlageblech und dem Federschenkel
wird die Elastizität der Dichtleiste noch vorteilhaft weiter erhöht. So ergibt sich
eine Ausführung, deren Elastizität weit über den möglichen Verformungen des Türrahmens
oder der Tür liegt. Eine Abdichtung unter allen Verformungszuständen ist gewährleistet,
ohne daß die Dichtleiste im Verformungsbereich plastisch verformt wird. Dabei wird
die im Prinzip einfache L-Form der Dichtleistenicht verlassen, es ist lediglich
bei der Herstellung der Dichtleiste ein zusätzlicher Biegevorgang notwendig.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Federschenkel
eine unter dem Federdruck verformbare Schneidenleiste mit eingesetzter Dichtschneide
aufweist. So ist für eine Linienberührung von Dichtleiste und Türrahmen mit definiert
aufbringbarer Andruckkraft je Längeneinheit gesorgt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen
Anlageblech und Türseite eine elastische Zwischenlage, z.B. aus Asbest, angeordnet
ist. Auf diese Art und Weise wird eine gasdichte Anlage des Anlageblechs an der
Türseite erreicht und geringfügige Unebenheiten ausgeglichen, die etwa bei der Bearbeitung
der Koksofentüren entstanden sind. Die Abdichtung ist so nicht nur zwischen Dichtleiste
und Rahmen, sondern auch zwischen Dichtleiste und Tür gewährleistet.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist auch vorgesehen, daß die
Dichtleiste, vorzugsweise an dem Federschenkel, eine elastische Nachdichtschneide
aufweist, die mit einer Türrahmenleiste zusammenwirkt. Auf diese Art und Weise ergibt
sich vorteilhaft einfach eine nachgeschaltete Dichtkammer, die insbesondere die
Temperatur an der Dichtschneide und an dem dem Ofeninneren zugekehrten Teil der
Dichtleiste vergleichmäßigt. Darüberhinaus erfolgt eine Nachdichtung, die auch beim
Auftreten von Koks- oder Ascheteilchen im Schneidenbereich die Dichtwirkung der
Dichtleiste aufrecht erhält.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Schraubenkopf
der Halte schrauben für die Dichtleiste als Aufnahmekörper für die Andruckfedern
ausgebildet ist.
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Auf diese Art und Weise ergibt sich vorteilhaft eine besonders robuste
und kleinbauende Ausführung der Federaufnahmekörper, die insbesondere die Umrüstung
vorhandener Koksofentüren erleichtert. Die Aufnahmekörper für die Andruckfedern
können so klein gehalten werden, daß sie kleiner sind als die Haken für die Befestigung
der bekannten Dichtleisten. Darüberhinaus wird die Andruckfeder auf besonders kurzem
Weg mit der jeweiligen Halteschraube verbunden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Druckfeder-Aufnahmekörper
eine seitliche Spannfläche für das Anlageblechsund das Anlageblech vorzugsweise
Langlöcher für die Halteschrauben aufweist. So ist für eine glatte Einspannung des
Anlageblechs gesorgt, das in Türschließrichtung einstellbar bleibt und bei der Nachrüstung
einer bereits bestehenden Koksofenbatterie entsprechend der vorliegenden Rahmenverformung
eingestellt werden kann.
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Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert, die eine
besonders bevorzugte Ausführungsform zeigen und aus denen weitere vorteilhafte Einzelheiten
entnommen werden können.
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Im einzelnen zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch die Dichtleiste und
einen Druckfeder-Aufnahmekörper sowie Fig. 2 einen Schnitt durch den Türdichtungsbereich,
wobei die Dichtleiste eine zusätfliche Dichtschneide an einer Rahmenleiste aufweist.
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In Fig. 1 bezeichnet 1a das Anlageblech, ib den Federschenkel und
1c eine U-förmige Federsicke der Dichtleiste 1. Die U-förmige Federsicke 1c kann
dabei einfach oder mehrfach ausgeführt sein. An dem Federschenkel Ib der Dichtleiste
ist die Dichtschneidenleiste 2 mit der Dichtschneide 3 angeordnet, die in sich elastisch
sind und den Bewegungen der Dichtleiste 1 ebenso folgen können wie den Verformungen
des Türrahmens 14.
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Der Türkörper 12 weist auf der Ofenseite noch den Steinhalter 13,
der über die Zwischenlage 13a mit dem Türkörper 12 verbunden ist, auf.
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Den Andruck des Federschenkels 1b der Dichtleiste 1 bewirkt der Federstößel
4, der von der Schraubenfeder 5 auf den Schenkel 1b gedrückt wird. Die Einstellung
des Außenendes der Schraubenfeder 5 erfolgt über die einschraubbare Mutter 7, die
in den Aufnahmekörper 6 für die Andruckfeder 5 eingeschraubt ist. Die Nachstellung
und genaue Positionierung des Bederstößels erfolgt über die Muttern 8, wobei die
endgültige Lage des Federstößels durch Kontern der Muttern 8 fixiert wird.
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Der Federkörper 6 bildet in einer besonders einfachen Ausführung den
Kopf der Schraube 10, die mit der Mutter 11 angezogen wird. Es kann sich jedoch
auch um getrennte Teile handeln, die durch Schweißung, Verschraubung o.ä. unter
Umständen dabei über einen Winkel, miteinander verbunden sind.
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Federkörper 6 und Schraube 10 sind aus Normalstahl, so daß sowohl
eine Herstellung durch Gießen als auch durch Schweißen ohne weiteres möglich ist.
Zwischen dem Federkörper 6 und der Tür 12 ist noch eine verformbare Dichtscheibe
15, etwa aus Asbest, angeordnet, die dem Ausgleich geringer Verformungen in seitlicher
Richtung und der inneren Abdichtung der Dichtleiste 1 dient. Des weiteren sorgt
die verformbare Dichtscheibe 15 vorteilhaft dafür, daß an der Ubergangsstelle des
Anlagebleches
1a in die U-förmige Federsicke 1c beim Einfedern nicht unzulässig hohe Eckenspannungen
auftreten. Auch eine Beschädigung dieses Bereichs durch die scharfe Türkante ist
so vorteilhaft ausgeschlossen. Insgest ergibt sich ein in bisher unerreichter Weise
gut abdichtendes und betriebssicheres Dichtungssystem, das auch größte Verformungen
von ~Cur und Rahmen sicher und ohne plastische Verformungen, dauerelastisch ausgleichen
kann.
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In Fig. 2 bezeichnet 16 eine zusätliche Türrahmenleiste und 17 eine
Verlängerung des Federschenkels ib bis zur Türrahmenleiste 16. So ergibt sich noch
eine seitliche Nachdichtung, die zur Bildung einer Dichtungsvorkammer 18 zwischen
der Schneide 3 und der Schenkelverlängerung 17 führt. Auf diese Weise wird die Sicherheit
der Abdichtung noch weiter verbessert und die Temperaturwechselbelastung der Schneide
3 und der Dichtschneidenleiste 2 verringert. Hier sind die Federkörper zwischen
den Halte schrauben 10 angeordnet. Die Federkörper 6 werden dabei über ihre seitlichen
Stege 19 durch die Halteschrauben 10 gehalten, wobei die Halteschrauben 10 an den
Stoßstellen der Stege 19 angeordnet sind. Die Halteschrauben 10 greifen vorzugsweise
in Ausnehmungen der Stege 19 ein, die entsprechend der Form der Schraubenbolzen
und der Unterseite der Schraubenköpfe geformt sind.
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Die erfindungsgemäße Türdichtung ist insbesondere für die Nachrüstung
in vorhandenen Koksofenbatterien vorgesehen. Sie kann jedoch ebenso vorteilhaft
selbstverständlich auch für neue Koksofenbatterien vorgesehen werden. Ihre Kosten
liegen nur unwesentlich über den Kosten der bekannten Dichtleisten-Ausführungen,
ergeben jedoch eine wesentlich höhere Sicherheit gegen das Auftreten von Emissionen.
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Der Andruck der Dichtleiste wird gemäß der Zeichnung besonders vorteilhaft
durch Schraubenfedern erzeugt, es können jedoch in gleicher Weise ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen auch gewellte Federblechpakete, Schenkelfedern o.ä. verwendet
werden.
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Leerseit -