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Die Erfindung betrifft einen Koffer aus Kunststoff,
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in dem mehrere übereinander befindliche Schubkästen verschieblich
gelagert sind. Dieser Handkoffer dient zur Aufnahme von Werkzeugen und diversen
mechanischen oder elektrischen Kleinbauteilen, wie z.B. Schrauben, Muttern, Widerständen,
Glühbirnen, usw., wie sie von Monteuren bei ihrer täglichen Arbeit benötigt werden.
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Es sind Montage-Werkzeugkoffer aus Stahlblech, Sperrholz, Leder oder
sonstigen Materialien bekannt, die nur Fächer für Kleinteile oder Werkzeuge enthalten,
sehr schwer und unhandlich sind und in den Kombinationsmöglichkeiten mit der vorliegenden
Erfindung nicht vergleichbar sind. Oftmals werden auch nur Werkzeugrolltaschen aus
Kunstleder oder Segeltuch benutzt, in denen keine Kleinmaterialien untergebracht
werden können.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen handlichen
Kunststoffkoffer zur Aufnahme von Werkzeugen und des für Montagen erforderlichen
Kleinmaterials zu schaffen, der in einfacher Weise und daher kostengünstig, insbesondere
durch Spritzgießen, hergestellt werden kann. Der Koffer soll dem Monteur viele Variationsmöglichkeiten
bezüglich der Materialunterbringung bieten und ihm zeitraubende Wege ersparen, um
beispielsweise die für eine Reparatur benötigten Kleinteile zu holen. Der Koffer
soll ferner eine größere Zahl unterschiedlicher Kleinmaterialien geordnet in der
Weise enthalten, daß sie nach dem Uffnen des Koffers und nach dem Aufziehen der
sie enthaltenden Schubkästen übersichtlich verfügbar sind und leicht entnommen werden
können.
Insbesondere soll vermieden werden, daß das Kleinmaterial bei geschlossenem Koffer
aus den dafür vorgesehenen Fächern fällt, wenn der Koffer gekippt bzw. umgelegt
wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Kunststoffkoffer gelöst,
in dem mehrere übereinander befindliche Schubkästen verschieblich gelagert sind,
auf den Innenflächen der Seitenwandungen eines Rahmens und auf den Außenflächen
der Querwandungen der Schubkästen Führungsnuten und in diese Nuten eingreifende
Führungsstege vorgesehen sind, in den Führungsnuten und an den Führungsstegen symmetrisch
zur Mittelebene des Rahmens bzw. der Schubkästen Anschläge bzw. Gegenanschläge ausgebildet
sind, um die Querverschiebung der Schubkästen in beiden Richtungen zu begrenzen,
und auf wenigstens einer Seite des Rahmens eine Schließklappe gelenkig angebracht
ist. Der Kunststoffkoffer besteht demnach im wesentlichen aus einem Rahmen und mehreren
übereinander angeordneten Schubkästen, die von Seitenwand zu Seitenwand des Rahmens
reichen und an den Innenflächen dieser Seitenwandungen mit Nut und Feder querverschieblich
gelagert sind. Die Lagerung ist derart, daß der Abstand der übereinander in Einschubstellung
befindlichen Kästen so gering ist, daß das Kleinmaterial auch beim Kippen des Koffers
nicht aus den Kästen fallen kann. Nach dem Uffnen der am Rahmen gelenkig angebrachten
Schließklappe(n) können die zunächst vertikal übereinander befindlichen Schubkästen
nach einer oder nach beiden Seiten mehr oder weniger weit, maximal bis zum Anschlag
ausgezogen werden, so daß der Inhalt aller Schubkästen für den Monteur sicht- und
greifbjr
ist.
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Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Werkzeugkoffers sind
die Anschläge an den Enden der Führungsnuten und die entsprechenden Gegenanschläge
in der Mitte der Führungsstege angeordnet. Wenn die Führungsnuten auf der Innenfläche
des Kofferrahmens und die Führungsstege auf den Querwandungen der Schubkästen ausgebildet
sind, können die Kästen bei dieser Ausführungsform fast um die halbe Kastenbreite
über die Anschläge hinaus ausgezogen werden. Werden die unteren Kästen am weitesten
und die oberen Kästen weniger weit ausgezogen, ergibt sich eine treppenartige Kastenanordnung,
bei der der gesamte Kasteninhalt gut zugänglich ist. Bei einer anderen Ausführungsform
sind die Anschläge in der Mitte der Führungsnuten und die Gegenanschläge an den
Enden der Führungsstege angeordnet. In diesem Falle können die Schubkästen nur weniger
weit aus ihrer Mittellage ausgezogen werden. In jedem Falle können die Führungsnuten
auf der Innenfläche des Kofferrahmens oder aber auf der Außenfläche der Querwandung
vorgesehen werden, wobei sich dann die Führungsstege auf den entsprechenden Gegenflächen
befinden.
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Zweckmäßigerweise sind längs der Oberkante jeder Querwandung des
Schubkastens ein Führungssteg mit aufwärts gewinkeltem Profil und längs der Unterkante
jeder Querwandung ein Führungssteg mit abwärts gewinkeltem Profil angeformt und
in den Seitenwandungen des Rahmens T-Profile mit dementsprechend aufwärts bzw. abwärts
gerichteter Führungsnut ausgebildet.
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Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht der Rahmen
aus zwei identischen Rahmenteilen, die symmetrisch zueinander verbunden sind. Diese
Rahmenteile lassen sich in einfacherer Form als der gesamte Rahmen spritzen, so
daß sich auf diese Weise eine Verbilligung der Herstellung ergibt. Zweckmäßigerweise
sind außenseitig an diesen Rahmenteilen längs ihrer Verbindungskanten Hülsenstücke
angeformt und die Rahmenteile mittels durch diese Hülsenstücke geftihrte Stifte
verbunden.
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Vorzugsweise sind auf beiden Seiten des Rahmens an dem Rahmenboden
Schließklappen angelenkt. Nach Uffnen der Klappen auf beiden Seiten des Koffers
ist es möglich, die Schubkästen nach der einen oder anderen Seite auszuziehen.
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Die Schließklappen sind zweckmäßigerweise zu ihren oberen Randbereichen
hin nach innen, d.h. zur Mittelebene des Koffers hin, gebogen und ist in der Mitte
der oberen Randbereiche eine Grifföffnung ausgebildet. Durch diese Klappenform wird
in dem Koffer zwischen den in der normalen Mittellage befindlichen Schubkästen und
den Schließklappen ein Raum geschaffen, in dem Werkzeuge untergebracht werden können.
So beträgt zweckmäßigerweise die Breite des Koffers im unteren Bereich das 1,5-
bis 2,5-fache der Breite der Schubkästen und sind auf der Innenseite der Schließklappe(n)
Halteeinrichtungen für Werkzeuge, z.B. Klammern, angebracht. Die Werkzeuge sind
bei dieser Anbringung nach dem Uffnen der Schließklappe griffbereit.
Durch
die Verengung des Kofferinnenraums im oberen Randbereich ist es möglich, hier eine
Grifföffnung schon bei der Bildung der Rahmenteile vorzusehen. Der erfindungsgemäße
Werkzeugkoffer läßt sich daher im Gegensatz zu den bekannten Werkzeugkoffern bequem
tragen und handhaben. Im oberen Randbereich können beiderseits der Grifföffnung
noch Einsatzbehälter für Kleinmaterial untergebracht werden, so daß auch dieser
Raum ausgenutzt wird. Der Innenraum der verschieblichen Schubkästen kann durch Einsatzfächer
oder Trennwände unterteilt sein. So können je nach Art und Menge des mitzuführenden
Kleinmaterials mehr oder weniger Fächer unterschiedlicher Größe geschaffen werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen Figur 1 eine perspektivische Darstellung der bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Werkzeugkoffers mit auf einer Seite geöffneter Schließklappe;
Figur 2 einen Teilschnitt der Seitenwandung des Rahmens und der Querwandungen der
Schubkästen in vergrößertem Maßstab; und Figur 3 eine Außenansicht der Querwandung
eines Schubkastens.
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Nach Figur 1 besteht der erfindungsgemäße Werkzeugkoffer aus einem
Rahmen 1, an dessen Boden la zu beiden Seiten Schließklappen 2 und 3 gelenkig angebracht
sind. Der Rahmen 1 ist aus zwei identischen Rahmenteilen 1b und 1c zusammengesetzt,
die miteinander durch außen angeformte Hülsen 1d und die Hülsen durchgreifende Stifte
le verbunden sind. Beide Rahmenteile f sind im oberen Bereich lf verengt, und die
Schließklappen 2,3 sind am oberen Randbereich 2a zu der durch die Stoßkante 19 gehenden
Mittelebene des Rahmens 1 hin gebogen. In den einwärts gebogenen Randbereichen 2a
,3a befinden sich Grifföffnungen 2b,3b, die ein bequemes Tragen des geschlossenen
Koffers ermöglichen.
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Auf den Innenflächen der Seitenwandungen 1h und li des Rahmens 1 sind
horizontal verlaufende, parallele Führungsnuten 4 ausgebildet, in denen Schubkästen
5 verschieblich geführt sind. Hierzu sind an den Querwandungen der Schubkästen 5
entsprechende Führungsstege 5b vorgesehen, die in den Figuren 2 und 3 genauer dargestellt
sind. Die Schubkästen 5 enthalten Einsatzfächer 6, so daß eine getrennte Aufbewahrung
von diversen Kleinteilen möglich ist. Bei in die Mittellage eingeschobenen Schubkästen
5 und geschlossenen Schließklappen 2,3 befindet sind zwischen den Schließklappen
und den Vorderseiten der Schubkästen 5 ein freier Raum, der für die Unterbringung
von Werkzeugen zur Verfügung steht. Hierzu sind an der Innenseite der Schließklappen
2,3 Haltereinrichtungen 7 für die Werkzeuge angebracht.
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Diese Halter können beispielsweise Halteklammern oder Haltebänder
sein.
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Nach Figur 2 sind auf den Innenseiten der Rahmenseitenwandungen li,lh
im Abstand der Höhe der Schubkästen 5 T-Profile 4a ausgebildet, die jeweils zwei
Führungsnuten 4 bilden. An der Querwand 5a der Schubkästen 5 sind nahe der Ober-
und Unterkante Führungsstege 5b angeformt. Die längs der Oberkante der Querwand
5a verlaufenden Führungsstege 5b sind aufwärts gewinkelt und greifen in eine Längsnut
4; die längs der Unterkante der Querwand 5a verlaufenden Führungsstege 5b sind abwärts
gewinkelt und greifen mit dem abgewinkelten Ende ebenfalls in eine Führungsnut 4
der Seitenwand 1 ich Auf diese Weise wird eine sichere Führung der Schubkästen 5
gewährleistet. Zur Begrenzung der Querverschieblichkeit der Schubkästen 5 sind an
den Enden der Nuten 4 Anschläge 4b angeordnet, von denen in Figur 2 nur einer gestrichelt
dargestellt b ist. Ferner sind an den Führungsstegen 5 jeweils mittig in Bezug auf
die Querwand 5a Gegenanschläge 5c vorgesehen.
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Wie aus Figur 3 ersichtlich ist, begrenzen die Anschläge 4b und Gegenanschläge
5c das Ausziehen der Schubkästen 5 nach der einen Seite wie auch nach der anderen
Seite (nicht dargestellt). Der Einbau der Schubkästen 5 zwischen die Anschläge 4b
der T-Profile 4a kann beim Zusammenbau des Kofferrahmens aus den beiden Rahmenteilen
1b,1c erfolgen.
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Die Teile des erfindungsgemäßen Werkzeugkoffers können problemlos
durch Spritzgießen hergestellt und einfach in der dargestellten Weise montiert werden.
Der Koffer ist
für Monteure praktisch und zeichnet sich durch geringes
Eigengewicht aus und kann auf der Außenseite mit einer ansprechenden lederähnlichen
Kaschierung versehen sein.