DE3103779C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D493/00—Heterocyclic compounds containing oxygen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system
- C07D493/02—Heterocyclic compounds containing oxygen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system in which the condensed system contains two hetero rings
- C07D493/08—Bridged systems
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G71/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a ureide or urethane link, otherwise, than from isocyanate radicals in the main chain of the macromolecule
- C08G71/04—Polyurethanes
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Description
Die Erfindung betrifft bicyclische Orthoester
verbindungen und
Verfahren zu deren Herstellung.
Die meisten der bekannten polymerisierbaren Verbindungen
polymerisieren unter Volumenkontraktion. So tritt
beispielsweise bei Äthylen, Vinylchlorid, Methylmethacrylat
bzw. Styrol berechenbare Volumenkontraktion von
66,0%, 34,4%, 21,2% bzw. 14,5% während der Additions
polymerisation auf (J. Macromol. Sci. Chem. A9(5), Seiten
849-865 (1975) - William J. Bailey). Bei der kationischen
ringöffnenden Polymerisation von bisher bekannten Monomeren
wie Epoxiden tritt ebenfalls wesentliche Volumenverminderung
auf, obwohl der diesbezügliche Kontraktionsgrad
häufig geringer als bei der Additionspolymerisation ist. Beispielsweise
betragen die berechenbaren Volumenkontraktionen
einiger Epoxide bei der ringöffnenden Polymerisation:
Äthylenoxid: 23%; Propylenoxid 17%;
Styroloxid: 9%; Epichlorhydrin: 12%;
2,2-Dimethyläthylenoxid: 20%.
Äthylenoxid: 23%; Propylenoxid 17%;
Styroloxid: 9%; Epichlorhydrin: 12%;
2,2-Dimethyläthylenoxid: 20%.
Die berechneten Volumenkontraktionen werden durch die
folgende Gleichung erfaßt:
Bei derartigen bekannten Monomeren, die unter merklicher
Volumenkontraktion polymerisieren, treten Probleme derart
auf, daß bei ihrer Verwendung als Formmaterial keine präzise
dimensionale Genauigkeit erzielbar ist, und daß bei
ihrer Verwendung als Gußmaterial im Gußstück Spannungen
auftreten, und daß gleichzeitig Verminderung der Adhäsion
an der Form als auch dimensionale Ungenauigkeit des Gußstücks
auftritt. Darüber hinaus treten Probleme dahingehend
auf, daß derartige Monomere zur Verminderung der
Kohäsion mit einem Substrat oder zur Bildung von Verwerfungen
o. ä. wegen des Auftretens innerer Spannungen bei
Verwendung als Farben, Lacken oder Klebemitteln führen.
Für eine Anzahl industrieller Anwendungen, einschließlich
Präzisionsformen, spannungsfreie Schichtkörper o. ä.,
Farben, Lacke und Klebemittel, ist es höchst wünschenswert,
Monomere zu besitzen, die praktisch zu keinerlei Schrumpfungen
oder zu Volumenexpansion bei Polymerisation führen.
Es sind gewisse bicyclische Monomeren bekannt, die
unter Volumenexpansion polymerisieren (s. nachfolgend zitierte Litera
turstelle). Hiernach weist das Spiroorthocarbonat der
Formel
eine positive Volumenexpansion von 2 bis 17% bei ringöffnender
Polymerisation auf.
Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin neue cyclische
Verbindungen zur Verfügung zu stellen, die ohne
wesentliche Volumenänderung oder deutliche Volumen
expansion polymerisieren.
Diese Aufgabe wird durch die Verbindungen gemäß den
Ansprüchen 1 bis 10 gelöst. Diese neuen bicyclischen
Orthoesterverbindungen weisen normalerweise merkliche
Volumenexpansion während der ringöffnenden Polymerisation
auf; sie können aus handelsüblichen Verbindungen hergestellt
werden.
Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, neue bicyclische Orthoesterverbindungen zur Verfügung
zu stellen, die kationisch ringöffnend ohne wesentliche
Volumenkontraktion oder mit Volumenexpansion polymerisieren.
Auch diese Aufgabe wird durch die Monomeren gemäß den
Ansprüchen 1 bis 10 gelöst.
Eine andere Aufgabe der Erfindung besteht darin,
Verfahren zur Herstellung derartiger bicyclischer Verbindungen
zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe wird durch
ein Verfahren gemäß den Ansprüchen 11 bis 15 gelöst.
Erfindungsgemäß werden bicyclische Orthoesterverbindungen
der allgemeinen Formel
zur Verfügung gestellt,
in der entweder (a) R₁ eine Vinylgruppe und R₂ eine Niedrig
alkylgruppe oder (b) R₁ eine Niedrigalkylgruppe und R₂ eine
Gruppe der Formel (-CH₂-OCONH-Y) sind, in der Y eine Alkyl-,
Aryl-, Alkenyl-, Aralkyl-, Alkaryl- oder Cycloalkylgruppe
ist, oder in der R₂ eine Gruppe der Formel
ist, wobei R₃ die gleiche Alkylgruppe wie R₁ und Y′ eine
Alkylen-, Arylen-, Aralkylen-, Alkarylen- oder Cycloalkylengruppe
oder eine Gruppe der Formel
-A-A- oder -A-B-A-
sind, wobei A eine Phenylen- oder Cycloalkylengruppe und B
eine Alkylengruppe oder Sauerstoff sind.
Einige 2,6,7-Trioxabicyclo[2,2,2]octanderivate wie
4-Methyl-1-trifluormethyl-2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan
werden in J. Org. Chem. 27, 90-93 (1962) beschrieben. In
dieser Literaturstelle werden jedoch weder die Verbindungen
gemäß der allgemeinen Formel (I) noch die Polymerisierbarkeit der
bicyclischen Orthoesterverbindungen beschrieben oder nahe
gelegt.
Eine besondere Klasse von Ausgangsverbindungen für erfindungsgemäße Verbin
dungen sind die der folgenden Formel
in der R eine Niedrigalkylgruppe ist.
Die Bezeichnung "Niedrigalkylgruppe" bedeutet eine
Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
die Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl- und Butylgruppe.
Die Verbindungen gemäß Formel (Ia) können durch Umsetzung
von Pentaerythritol und einem Trialkylorthoacylat
der Formel hergestellt werden,
R-C O-R′)³ (II)
in der R die zuvor angegebene Bedeutung besitzt und R′
eine Alkylgruppe, vorzugsweise eine Niedrigalkylgruppe ist.
Die Reaktion verläuft nach folgendem Reaktionsschema:
HO-CH₂-C CH₂-OH)₃+R-C O-R′)₃
Diese Reaktion wird normalerweise einem geeigneten
Lösungsmittel wie Di-n-octylphthalat oder Di-n-butyl
phthalat in Gegenwart eines Katalysators, beispielsweise
p-Toluolsulfonsäure durchgeführt. Die Reaktion wird normalerweise
bei erhöhter Temperatur, beispielsweise 100
bis 140°C in einer inerten Gasatmosphäre, wie beispielsweise
Stickstoff, durchgeführt. Die Reaktionspartner können
miteinander in äquimolarem Verhältnis umgesetzt werden,
obwohl jeder Reaktionspartner auch in leichtem Überschuß
vorliegen kann.
Der Reaktionsumsatz kann verfolgt werden, indem man
die abdestillierte Alkoholmenge mißt, oder indem man die
Reaktionslösung beispielsweise durch Flüssigchromatographie
analysiert. Das erwünschte Produkt kann aus der Reaktionsmischung
in konventioneller Weise beispielsweise durch
Destillation unter vermindertem Druck oder durch fraktionierte
Kristallisation in Abhängigkeit von der Produktart
isoliert werden.
Die Verbindungen der Formel (II) sind an sich bekannt;
sie können gemäß J.A.C.S., 64, 1825-1827 (1942) herge
stellt werden.
Zu einer Klasse erfindungsgemäßer Verbindungen
gehören die der folgenden Formel
in der R die zuvor angegebene Bedeutung besitzt.
Die Verbindungen gemäß Formel (Ib) können durch De
hydrohalogenierung von Verbindungen der Formel
hergestellt werden,
in der R die zuvor angegebene Bedeutung besitzt, und in
der X ein Halogenatom wie Chlor, Brom oder Iod ist; die
Reaktion verläuft nach folgendem Schema:
Die Dehydrohalogenierung kann im allgemeinen in
einem geeigneten Lösungsmittel wie Tetrahydrofuran mit
Hilfe eines Alkalis wie Natrium- oder Kalium-t-butoxid
durchgeführt werden. Der Reaktionsumsatz kann einfach
durch Analyse der gebildeten Reaktionslösung, beispielsweise
durch Flüssigchromatographie, verfolgt werden. Das
gewünschte Produkt kann in an sich bekannter Weise aus
der Reaktionslösung isoliert werden, beispielsweise durch
Eingießen der Reaktionslösung in Wasser, Extraktion der
Lösung mit einem organischen Lösungsmittel wie Äthyläther
oder Benzol, Trocknen und Einengen des organischen Extrakts
und Destillation des Rückstandes unter vermindertem Druck.
Die Verbindungen gemäß Formel (III) können durch Umsetzung
von 1,1,1-Trialkoxy-2-halopropan mit 2-Alkyl-
2-hydroxymethylpropan-1,3-diol, z. B. Trimethylolpropan oder
trimethyloläthan gemäß folgendem Reaktionsschema hergestellt
werden:
Die Reaktion kann in gleicher Weise wie die zur Herstellung
der Verbindungen (Ia) durchgeführt werden.
Eine weitere besondere Klasse der erfindungsgemäßen
Verbindungen nach der allgemeinen Formel (I) entsprechen
der Formel
in der R und Y die zuvor angegebenen Bedeutungen besitzen und
n 1 oder 2 ist.
In Formel (Ic) ist die Gruppe Y ein organischer Mono
isocyanat-(Y-NCO) oder Diisocyanat-(OCN-Y-NCO)-Rest. Ist
Y eine monovalente Gruppe (n=1), kann es eine Alkyl-,
Aryl-, Alkenyl-, Aralkyl-, Alkaryl- oder Cycloalkylgruppe
sein, wobei diese Gruppen vorzugsweise bis zu 12 Kohlenstoffatomen
besitzen.
Ist Y eine bivalente Gruppe (n=2), kann sie
eine
Alkylen-, Arylen-, Aralkylen-,
Alkarylen- oder Cycloalkylengruppe oder eine Gruppe der
Formel
-A-A oder -A-B-A-
sein, in der A jeweils einen Phenylen und/oder Cycloalkylengruppe
ist,
und in der B eine Alkylengruppe oder ein Sauerstoffatom
ist.
Die Verbindungen gemäß Formel (Ic) können durch Umsetzung
einer Verbindung gemäß Formel (Ia) und einem organischen
Monoisocyanat (Y-NCO) oder einem organischen
Diisocyanat (OCN-Y′-NCO) hergestellt werden.
Zu typischen Beispielen für die organischen Mono
isocyanate, die mit der Verbindung (Ia) umgesetzt werden,
zählen aliphatische Monoisocyanate wie Methylisocyanate,
Äthylisocyanat, n-Propylisocyanat, n-Butylisocyanat, Hexyl
isocyanat, Chloräthylisocyanat, Chlorpropylisocyanat,
Chlorhexylisocyanat, Chlorbutoxypropylisocyanat und/oder
Oktadecylisocyanat; aromatische Monoisocyanate wie Phenyl
isocyanat, o-, m-, und p-Chlorphenylisocyanat, Naphtyl
isocyanat, o-Äthylphenylisocyanat und/oder Dichlorphenyl
isocyanat.
Zu typischen Beispielen organischer Diisocyanate
zählen Tetramethylenisocyanate, Hexamethylendiisocyanat,
Lysindiisocyanat, dimere Säurediisocyanate, Cyclohexan
diisocyanat, 2,4- und 2,6-Tolylendiisocyanat, Diphenyl
methan-4,4′-diisocyanat, m- und p-Xylylendiisocyanat,
Dicyclohexylmethan-4,4′-diisocyanat, Dianisidindiisocyanat,
Tolidindiisocyanat, 1,5-Naphthalindiisocyanat,
Diphenyläther-4,4′-diisocyanat und Diphenyl-4,4′-diiso
cyanat.
Die Reaktion zur Bildung der Verbindungen gemäß Formel
(Ic) kann bei einer Temperatur im Bereich von 20 bis 100°C, vorzugsweise
50 bis 80°C in Gegenwart oder Abwesenheit eines
Katalysators durchgeführt werden. Zu geeigneten Katalysatoren
zählen organische Amine und organische Metallverbindungen,
die zur Bildung von Urethan bekannt sind. Als
organische Amine werden tertiäre Amine bevorzugt, weil
primäre und sekundäre Amine mit der Isocyanatgruppe
(-NCO) in dem Reaktionssystem unter Umwandlung in inaktive
Formen reagieren. Bei den organischen Metallverbindungen
sind organische Zinnverbindungen besonders geeignet. Besondere
Beispiele für geeignete Katalysatoren sind N,N,N′,N′-
Tetramethyl-1,3-butandiamin, Triäthylendiamin, N-Methyl
morpholin, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinndi(2-äthyl
hexoat), Zinn-2-äthylcaproat und/oder Dibutylzinnoxid.
Der Katalysator wird im allgemeinen in Mengen von
0,0001 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das organische
Isocyanat verwendet.
Die beschriebene Reaktion kann ohne Lösungsmittel
durchgeführt werden; normalerweise wird sie jedoch in
einem Lösungsmittel, das gegenüber der Isocyanatgruppe
inert ist, durchgeführt. Zu Beispielen solcher geeigneter
Lösungsmittel zählen aromatische Kohlenwasserstoffe wie
Benzol und Toluol; halogenierte Kohlenwasserstoffe wie
Methylchlorid, Äthylenchlorid und Tetrachlorkohlenstoff;
Ester wie Äthylacetat und Butylacetat; Äther wie Diiso
propyläther und Di-n-butyläther und Ketone wie Aceton
und Methyläthylketon.
Wie erwähnt, wurde gefunden, daß die Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) kationisch polymerisierbar
sind, wobei nahezu keinerlei Schrumpfung oder aber Volumen
expansion unter ringöffnender Bildung von Polymeren auftritt.
Es kann angenommen werden, daß die kationische Polymerisation
gemäß folgendem Mechanismus verläuft:
Es ist überraschend, daß die Verbindungen gemäß Formel
(I), insbesondere die der Formel (Ia), bei der Poly
merisation Volumenexpansion aufweisen; dies gilt insbesondere
deswegen, weil die am nächsten verwandte Verbindung
der Formel
bei ihrer kationischen Polymerisation praktisch keine Expansion
aufweist; diese bekannte Verbindung wird in J.
Org. Chem., 27, 90-93 (1962) beschrieben.
Erfindungsgemäß wird ein Polymer zur Verfügung gestellt,
das im wesentlichen die folgenden wiederkehrenden
Struktureinheiten gemäß Formel aufweist:
in der R₁ eine Vinylgruppe ist, wenn R₂ eine Niedrigalkylgruppe
ist; oder in der R₁ eine Niedrigalkylgruppe ist,
wenn R₂ eine Hydroxymethylgruppe oder -CH₂-OCONH-Y ist,
wobei Y ein organischer Monoisocyanatrest ist, wobei das
Polymer das Produkt der kationischen ringöffnenden
Polymerisation einer Verbindung der Formel
ist, in der R₁ und R₂ die zuvor angegebenen Bedeutungen be
sitzen.
Die kationische Polymerisation der Verbindungen (I)
wird in an sich bekannter Weise durchgeführt, beispielsweise
durch Bestrahlung mit ultravioletter Strahlung,
Infrarotstrahlung oder Mikrowellen oder Anwendung von
Hitze in Gegenwart eines geeigneten Katalysators (Ini
tiators).
Zu Beispielen geeigneter Katalysatoren für ultra
violette kationische Polymerisation zählen: aromatische
Diazoniumsalze wie Φ-N⁺≡N · PF₆- und Φ-N⁺≡N · BF₄-;
aromatische Haloniumsalze wie Φ-I⁺-Φ · BF₄-; aromatische
Onium-salze der Elemente der Gruppe Va des Periodensystems
wie
und aromatische Onium-salze der
Elemente der Gruppe VIa des Periodensystems wie
Dicarbonylchelate der
Gruppe IIIa bis Va-Elemente des Periodensystems wie
Diese Initiatoren können
allein oder in Kombination verwendet werden.
Als Polymerisationsinitiator für andere Arten kationischer
Polymerisation durch Wärmeenergie wie Infrarot
strahlungen, Hitze oder Mikrowellen, können Lewis-Säuren
wie BF₃, FeCl₃, SnCl₄, SbCl₅, SbF₃, TiCl₄; Koordi
nationsverbindungen von Lewis-Säuren mit sauerstoff
schwefel- oder stickstoffhaltigen Verbindungen wie BF₃OÄTh₂,
BF₃-Anilinkomplexen; Oxoniumsalze, Diazoniumsalze
und Carboniumsalze von Lewis-Säuren, Halogenide, gemischte
Halogenide und Perhalogensäurederivate erwähnt werden.
Diese Initiatoren können allein oder in Kombination verwendet
werden.
Der Initiator wird im allgemeinen in Mengen von
0,001 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis
5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des zu polymerisierenden
Monomeren, verwendet. Die Polymerisationstemperatur
ist nicht kritisch; bevorzugt liegt sie jedoch
im allgemeinen zwischen Zimmertemperatur (etwa 25°C) und
200°C.
Die kationische Polymerisation wird normalerweise
in Abwesenheit eines Lösungsmittels durchgeführt; sie kann
jedoch bei Bedarf in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels
durchgeführt werden, das mit den während des
Wachstumsschritts anwesenden Kationen nicht reagiert, um
die Reduktion der Aktivität der Kationen zu vermeiden.
Zu geeigneten Lösungsmitteln zählen aliphatische Kohlenwasserstoffe
wie Hexan und Octan; aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Toluol und Xylol und halogenierte Kohlen
wasserstoffe wie Methylenchlorid und 1,1-Dichloräthan.
Mit den Verbindungen gemäß Formel (Ic), in denen n
gleich 2 ist und Y′ ein organischer Diisocyanatrest, führt
die kationische Polymerisation zu vernetzten Polymeren
gemäß der Formel:
Mit den Verbindungen gemäß Formel (Ib), die eine
1-Vinylgruppe aufweisen, führt die kationische Polymerisation
nicht nur häufig zur Öffnung des Bicyloorthoesterrings,
sondern auch zur konkurrierenden Polymerisation
der Vinylgruppe unter Bildung eines vernetzten
Polymeren, das sich wiederholende Struktureinheiten gemäß
der folgenden Formel aufweist:
Darüber hinaus können die Verbindungen gemäß Formel
(Ib) radikalisch mit Hilfe eines radikalischen Polymerisations
initiators polymerisiert werden, wobei die Vinylgruppe
unter Bildung eines Polymeren polymerisiert wird, das im
wesentlichen aus sich wiederholenden Einheiten gemäß For
mel:
besteht, in der R die zuvor angegebene Bedeutung besitzt.
Weitere Polymerisation dieses Polymeren in Gegenwart
eines kationischen Polymerisationsinitiators wie die, die
bei der kationischen Polymerisation der Verbindung (I)
erwähnt wurden, führt zur Öffnung des Bicycloorthoesterrings
in der Seitenkette unter Bildung eines vernetzten
Polymeren.
Die radikalische Polymerisation der Verbindungen (Ib)
kann in an sich bekannter Weise durchgeführt werden, beispielsweise
durch Bestrahlen mit ultravioletter Strahlung, Infrarotstrahlung,
Elektronenstrahlung oder Mikrowellen oder
Anwendung von Hitze.
Im Fall der radikalischen Ultraviolettpolymerisation
wird im allgemeinen ein radikalischer Photoinitiator verwendet.
Zu geeigneten radikalischen Photoinitiatoren zählen beispielsweise
Carbonylverbindungen, wie Acetophenon, 2,2-Dimethoxy-
2-phenylacetophenon, 2,2-Diäthoxyacetophenon, 4′-
Isopropyl-2-hydroxy-2-methyl-propiophenon, 2-Hydroxy-
2-methyl-propiophenon, 4,4′-bis-Diäthylaminobenzophenon,
Benzophenon, Methyl(o-benzoyl)-benzoat, 1-Phenyl-1,2-
propandion-2-(o-äthoxy-carbonyl)-oxim, 1-Phenyl-1,2-
propandion-2-(o-benzoyl)-oxim, Benzoin, Benzoinmethyläther,
Benzoinäthyläther, Benzoinisopropyläther, Benzoinisobutyl
äther oder Benzoinoctyläther, Benzil oder Diacetyl,
Anthrachinon, Xanthon oder deren Derivate wie Methylan
thrachinon, Chloranthrachinon, Chlorthioxanthon, 2-Methyl
thio-xanthon oder 2-Isopropylthioxanthon; Schwefelverbindungen
wie Diphenylsulfid, Diphenyldisulfid oder Dithio
carbamat; α-Chlormethylnaphthalin, und Anthrazen. Diese
Initiatoren können allein oder in Kombination verwendet
werden. Im Fall der radikalischen Polymerisation durch
Wärmeenergie wie Infrarotstrahlen, Hitze oder Mikrowellen,
ist es möglich, einen der bekannten radikalischen Polymerisations
initiatoren zu verwenden, vorausgesetzt, daß
dieser Radikale durch Zersetzung durch Hitzeenergie liefert.
Beispielsweise können organische Peroxide wie Di-
tert-butyl-peroxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxid)hexan,
Tert-butylhydroperoxid oder Tert-butylperoxybenzoat;
Azoverbindungen wie Azobisisobutyronitril; und anorganische
Peroxide wie Ammoniumpersulfat oder Kaliumpersulfat
verwendet werden. Diese Initiatoren können ebenfalls allein
oder in Kombination verwendet werden.
Die radikalische Polymerisation mittels ionisierender
Strahlung wie Elektronenstrahlung oder Röntgenstrahlung
wird normalerweise in nicht-katalytischen Systemen durch
geführt.
Der radikalische Polymerisationsinitiator wird normalerweise
in Mengen von 0,01 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise
0,1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das zu
polymerisierende Monomer, eingesetzt. Die Polymerisations
temperatur ist nicht kritisch, obwohl sie bevorzugt im
allgemeinen zwischen Zimmertemperatur (etwa 25°C) und
200°C liegt.
Die radikalische Polymerisation wird normalerweise
in Abwesenheit eines Lösungsmittels durchgeführt; bei Bedarf
kann jedoch ein geeignetes inertes Lösungsmittel ver
wendet werden.
Zu bevorzugten Beispielen für solche geeigneten Lösungsmittel
zählen Toluol, Xylol, Äthylacetat, N,N-
Dimethylformamid, Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen gemäß Formel (I)
haben zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, beispielsweise
als Form- und Gießmaterialien, für Klebemittel und Lacke
und Farben, wobei wesentliche Vorteile in ihrer Eigenschaft
bestehen, daß sie ohne Volumenänderung oder, wie
beschrieben, mit Volumenexpansion polymerisieren. Insbesondere
besitzen die Polymeren aus den erfindungsgemäßen
Verbindungen gute Adhäsionsfähigkeit mit verschiedenen
Substanzen wie Metallen und insbesondere Glas, so daß sie hoch
wirksame Klebemittel für diese Materialien sind.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele
näher erläutert, wobei die Dichte der Produkte
nach den Methoden A, B, C oder D, wie im folgenden ausgeführt
wird, bestimmt wurde:
Methode A: Gemessen bei 25°C nach der Gradient-Röhren-
Methode unter Verwendung eines direktlesenden Gravimeter
zur Bestimmung der Dichte vom B-Typ (hergestellt
von Shibayama Kagaku Kikai Seisakujo, Japan), in
der eine Probe des Produkts in wäßriger Lösung von Kalium
carbonat entgast wurde und in ein Gradient-Rohr, hergestellt
aus wäßriger Kaliumcarbonatlösung, eingebracht
wurde.
Methode B: Gemessen bei 25°C nach der Gradient-Röhren-
Methode, bei der einen Probe des Produkts über dessen
Schmelzpunkt erhitzt, dann entgast und in das gleiche
Gradient-Rohr gemäß Methode A eingebracht wurde.
Methode C: Gemessen bei 25°C unter Verwendung einer
Flasche für spezifisches Gewicht.
Methode D: Gemessen bei 25°C unter Verwendung eines
luftvergleichenden Gravimeters vom Typ 930 (hergestellt
von Beckmann Japan Co., Ltd.).
Der Schmelzpunkt der Produkte wurde unter Verwendung
eines Differentialcalorimeters vom Standardlabortyp (hergestellt
von Rigaku Denki K.K., Japan) bestimmt.
Das angegebene Molekulargewicht für die hergestellten
Polymeren wurde als polystyrol-reduziertes Gewichtsmittel
mittels Flüssigchromatographie bei folgenden
Bedingungen bestimmt:
Apparat: HLC-80/A (Toyo Soda Industry Co., Ltd.;
Säule: Zwei TSK Gel-GMH Säulen oder TSK Gel (G 3000 H+ G 2000 H) Säulen;
Elutionsmittel: Tetrahydrofuran;
Fließgeschwindigkeit: 1 ml/min.
Apparat: HLC-80/A (Toyo Soda Industry Co., Ltd.;
Säule: Zwei TSK Gel-GMH Säulen oder TSK Gel (G 3000 H+ G 2000 H) Säulen;
Elutionsmittel: Tetrahydrofuran;
Fließgeschwindigkeit: 1 ml/min.
Die Volumenexpansion, die während der Polymerisation
auftrat, wurde nach der folgenden Gleichung berechnet:
Im folgenden wird die Herstellung von 1-Äthyl-4-hydroy
methyl-2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan beschrieben.
In einen Zweiliterkolben wurden 272 g (2 Mole) Penta
erythritol, 352 g (2 Mole) Triäthylorthopropionat, 345 g
Di-n-octylphthalat und 2 g p-Toluolsulfonsäure als Katalysator
gegeben; die gebildete Mischung wurde auf eine
Temperatur von 110°C erhitzt und langsam auf 140°C
erhöht, wobei unter Stickstoffatmosphäre gerührt wurde.
Der Temperaturanstieg wurde von Äthanolbildung, das ab
destilliert wurde, begleitet. Nach 3,5stündiger Reaktion
wurde 261 g Destillat aus im wesentlichen Äthanol er
halten.
Anschließend wurden 10 g wasserfreies Kaliumcarbonat
der Reaktionslösung zur Neutralisierung des Katalysators
zugesetzt; anschließend wurde durch Zentrifugentrennung
ein Niederschlag mit Gehalt an nicht umgesetzten Ausgangsmaterial
(Pentaerythritol) und neutralisiertem Katalysator
aus dem Überstand abgetrennt. Letzterer wurde unter vermindertem
Druck destilliert und ergab 233 g (67%) der
gesuchten Verbindung mit einem Siedepunkt von 97 bis 100°C/26,60 Pa
und einer Dichte von 1,204 (Methode C).
Die Analyse ergab:
berechnet für C₈H₁₄O₄:
C 55,2; H 8,1,
gefunden:
C 55,0; H 8,0
NMR-Spectrum (CDCl₃):
δ (ppm): 4,0 (6H, s), 3,4 (2H, s), 2,8 (1H, s), 1,7 (2H, q), 0,9 (3H, t)
Infrarotspektrum (Flüssigfilm):
3480 cm-1 (-OH), 930, 1050, 1100 cm-1 (C-O-C).
berechnet für C₈H₁₄O₄:
C 55,2; H 8,1,
gefunden:
C 55,0; H 8,0
NMR-Spectrum (CDCl₃):
δ (ppm): 4,0 (6H, s), 3,4 (2H, s), 2,8 (1H, s), 1,7 (2H, q), 0,9 (3H, t)
Infrarotspektrum (Flüssigfilm):
3480 cm-1 (-OH), 930, 1050, 1100 cm-1 (C-O-C).
Im folgenden wird die Herstellung von 1-Methyl-4-hydroxy
methyl-2,6,7-trioxabicylco[2,2,2]octan beschrieben:
In einen Zweiliterkolben wurden 162 g (1 Mol) Tri
äthylorthoacetat, 136 g (1 Mol) Pentaerytritol, 250 g
Di-n-octylphthalat und 0,5 g p-Toluolsulfonsäure als
Katalysator gegeben. Die Mischung wurde auf 135°C unter
Rühren und unter Stickstoffatmosphäre erhitzt und bei
dieser Temperatur für vier Stunden belassen, wobei sich
126 g eines Destillats, im wesentlichen aus Methanol be
stehend, bildeten.
Zur gebildeten Reaktionslösung wurde 1 g Triäthylamin
zur Neutralisierung des Katalysators zugegeben; die
Mischung wurde dann bei Zimmertemperatur über Nacht
stehengelassen, wobei sich Kristalle des gewünschten Produktes
und von nicht ungesetztem Ausgangsmaterial (Penta
erythritol) abschieden. Die Kristalle wurden abgetrennt,
dreimal mit Cyclohexan (das kein Lösungsmittel für das
gewünschte Produkt ist) zur Entfernung des Lösungsmittels
(Di-n-octylphthalat) gewaschen und dann in Aceton gelöst,
worauf zur Entfernung der acetonunlöslichen Bestandteile
filtriert wurde. Nach Abziehen des Acetons vom Filtrat
wurde der Rückstand aus Chloroform dreimal umkristallisiert
und ergab 25 g (16%) der gewünschten Verbindung in Form
eines weißen Pulvers mit einem Schmelzpunkt von 113 bis
115°C und einer Dichte von 1,37 (Methode D).
Die Analyse ergab:
berechnet für C₇H₁₂O₄:
C 52,5; H 7,6,
gefunden:
C 52,4; H 7,7
N.M.R. Spektrum (Deuteroaceton)
δ (ppm): 4,1 (6H, s), 3,5 (2H, d), 1,3 (3H, s)
I.R. Spektrum (KBr Platte):
3400 cm-1 (-OH), 980, 1040, 1135 cm-1 (C-O-C).
berechnet für C₇H₁₂O₄:
C 52,5; H 7,6,
gefunden:
C 52,4; H 7,7
N.M.R. Spektrum (Deuteroaceton)
δ (ppm): 4,1 (6H, s), 3,5 (2H, d), 1,3 (3H, s)
I.R. Spektrum (KBr Platte):
3400 cm-1 (-OH), 980, 1040, 1135 cm-1 (C-O-C).
Im folgenden wird die Herstellung von 1-Vinyl-4-äthyl-
2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan beschrieben:
Zunächst wurde 1,1,1-Triäthoxy-2-brompropan wie folgt
hergestellt: Eine Lösung von 176 g (1 Mol) Triäthyl
orthopropionat und 96 g (1,2 Mol) Pyridin in 1 l Tetra
chlorkohlenstoff wurde in einen Zweiliterkolben eingegeben.
Hierzu wurden 160 g (1 Mol) Brom langsam über zwei
Stunden unter Eiskühlung zugegeben. Die gebildete Reaktionsmischung
wurde einen Tag bei Zimmertemperatur zur Bildung
eines Niederschlags stehengelassen, der dann abfiltriert
wurde. Das Filtrat wurde durch Abziehen des Lösungsmittels
konzentriert und der Rückstand unter vermindertem Druck
destilliert; es wurden 206 g (81%) 1,1,1-Triäthoxy-2-
brompropan mit einem Siedepunkt von 85°C/1733,2 Pa er
halten.
Die Analyse ergab:
berechnet für C₉H₁₉O₃Br:
C 42,35; H 7,45; Br 31,37,
gefunden:
C 42,27; H 7,40; Br 31,60
I.R. (Flüssigfilm):
1120 cm-1 (Äther), 1245 cm-1 (C-Br)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 1,18 (9H, 3CH₃-), 1,69 (3H, -CH₃), 3,63 (6H, 3-CH₂-), 4,17 (1H, BrCH)
berechnet für C₉H₁₉O₃Br:
C 42,35; H 7,45; Br 31,37,
gefunden:
C 42,27; H 7,40; Br 31,60
I.R. (Flüssigfilm):
1120 cm-1 (Äther), 1245 cm-1 (C-Br)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 1,18 (9H, 3CH₃-), 1,69 (3H, -CH₃), 3,63 (6H, 3-CH₂-), 4,17 (1H, BrCH)
(b) Im folgenden wird die Herstellung von 1-Bromäthyl-
4-äthyl-2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan beschrieben.
25,5 g (0,1 Mol) des in Stufe (a) erhaltenen Produktes,
13,4 g (0,1 Mol) Trimethylolpropan und 0,05 g p-Toluol
sulfonsäure wurden in einen Kolben mit einem Dean & Stark
Kühler eingebracht; der Inhalt des Kolbens wurde etwa 2 Stunden
bei 140°C erhitzt. Dann wurde die Reaktion abgebrochen,
nachdem die theoretische Menge Äthylalkohol abgezogen war;
dann wurde die Reaktionslösung unter vermindertem Druck
unter Verwendung einer Vigreaux-Destillationskolonne de
stilliert; es wurden 16 g (63%) des gewünschten Produkts
mit einem Siedepunkt von 81 bis 83°C/13,33 Pa erhalten.
Die Analyse ergab:
berechnet für C₈H₁₅O₃Br:
C 43,03; H 5,98; Br 31,87,
gefunden:
C 43,10; H 5,83; Br 31,96
I.R. (Flüssigfilm):
1122 cm-1 (Äther), 1250 cm-1 (C-Br)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,7-1,6 (5H, Äth), 1,68 (3H, Me), 3,92 (6H, -CH₂O-), 3,7-4,2 (1H, BrCH)
berechnet für C₈H₁₅O₃Br:
C 43,03; H 5,98; Br 31,87,
gefunden:
C 43,10; H 5,83; Br 31,96
I.R. (Flüssigfilm):
1122 cm-1 (Äther), 1250 cm-1 (C-Br)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,7-1,6 (5H, Äth), 1,68 (3H, Me), 3,92 (6H, -CH₂O-), 3,7-4,2 (1H, BrCH)
(c) Im folgenden wird die Herstellung von 1-Vinyl-4-äthyl-
2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan beschrieben.
25 g (0,1 Mol) des in Stufe (b) erhaltenen Produkts wurden
tropfenweise über etwa eine Stunde bei Zimmertemperatur
einer Lösung von 11 g (0,1 Mol) Kalium-t-butoxid in 100 ml
Tetrahydrofuran in einem 250 ml Kolben zugetropft. Die
Mischung wurde bei Rückflußtemperatur 5 Stunden erhitzt.
Die Reaktionslösung wurde dann in Wasser eingeschüttet.
Die gebildete Lösung wurde mit Äthyläther extrahiert; die
organische Schicht über wasserfreiem Magnesiumsulfat ge
trocknet und durch Abziehen des Äthers konzentriert. Der
Rückstand wurde unter vermindertem Druck destilliert; es
wurden 14 g (83%) der gewünschten Verbindung mit einem
Siedepunkt von 68 bis 72°C/266,6 Pa und einer Dichte von
1,216 (Methode D) erhalten.
Die Analyse ergab:
berechnet für C₉H₁₄O₃:
C 63,5; H 8,2,
gefunden:
C 63,4; H 8,3
I.R. (Flüssigfilm):
1100 cm-1 (C-O-C), 990 und 1420 cm-1 (CH₂=CH-)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,6-1,4 (5H, Äth), 4,0 (6H, -CH₂-O-),
5,2-6,0 (3H, -CH₂=CH-)
berechnet für C₉H₁₄O₃:
C 63,5; H 8,2,
gefunden:
C 63,4; H 8,3
I.R. (Flüssigfilm):
1100 cm-1 (C-O-C), 990 und 1420 cm-1 (CH₂=CH-)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,6-1,4 (5H, Äth), 4,0 (6H, -CH₂-O-),
5,2-6,0 (3H, -CH₂=CH-)
In den folgenden Beispielen 4 bis 12 wird die Herstellung
von Urethanbicycloorthoesterverbindungen gemäß dieser
Erfindung beschrieben.
20 ml trockenes Toluol und 8,7 g (0,05 Mol) 1-Äthyl-4-
hydroxymethyl-2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan (hergestellt
nach Beispiel 1) wurden zu 3,55 g (0,05 Mol) Äthylisocyanat
und anschließend 0,005 g Dibutylzinndilaurat als Katalysator
zugegeben; die gebildete Mischung wurde 4 Stunden bei 60°C
gehalten. Die Reaktionslösung wurde durch Abziehen des Lösungsmittels
konzentriert und unter vermindertem Druck destilliert;
es wurden 7,1 g (58%) der Verbindung der folgenden
Strukturformel erhalten:
Siedepunkt 125°C/20,0 Pa; Schmelzpunkt 76-79°C
Dichte: 1,25 (Methode C)
I.R. (NaCl Platte)
3300, 1720, 1540, 1250 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,92 (3H, t, -CH₃),
1,12 (3H, t, -CH₃),
1,65 (2H, q, C-CH₂-C),
3,12 (2H, N-CH₂),
3,81 (2H, S, COO-CH₂),
3,94 (6H, S, O-CH₂),
5,75 (1H, -NH)
Dichte: 1,25 (Methode C)
I.R. (NaCl Platte)
3300, 1720, 1540, 1250 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,92 (3H, t, -CH₃),
1,12 (3H, t, -CH₃),
1,65 (2H, q, C-CH₂-C),
3,12 (2H, N-CH₂),
3,81 (2H, S, COO-CH₂),
3,94 (6H, S, O-CH₂),
5,75 (1H, -NH)
30 ml trockenes Toluol und 8,7 g (0,05 Mol) 1-Äthyl-4-
hydroxymethyl-2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan wurden zu
5,95 g (0,05 Mol) Phenylisocyanat und anschließend 0,005 g
Dibutylzinndilaurat als Katalysator zugegeben; die Mischung
wurde 4 Stunden bei 70°C gehalten. Die erhaltene Reaktionslösung
wurde zur Trockne eingeengt und ergab einen festen
Rückstand, der dann aus Methylenchlorid/Cyclohexan um
kristallisiert wurde; es wurden 8,5 g (58%) der Verbindung
gemäß folgender Strukturformel erhalten:
Schmelzpunkt 123-125°C
Dichte: 1,33 (Methode A)
I.R. (KBr Platte)
3320, 1725, 1540, 1215 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,93 (3H, t, -CH₃),
1,70 (2H, q, C-CH₂-C),
3,91 (2H, s, COO-CH₂),
3,99 (6H, s, O-CH₂),
6,9-7,4 (5H, Φ-H)
Dichte: 1,33 (Methode A)
I.R. (KBr Platte)
3320, 1725, 1540, 1215 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,93 (3H, t, -CH₃),
1,70 (2H, q, C-CH₂-C),
3,91 (2H, s, COO-CH₂),
3,99 (6H, s, O-CH₂),
6,9-7,4 (5H, Φ-H)
Gemäß dem Verfahren in Beispiel 5, jedoch ausgehend von
3,20 g (0,02 Mol) 1-Methyl-4-hydroxymethyl-2,6,7-trioxa
bicyclo[2,2,2]octan (gemäß Beispiel 2 hergestellt) wurden
2,3 g (41%) der entsprechenden 1-Methylverbindung nach
Kristallisation aus Toluol erhalten. Die Verbindung hatte
folgende Strukturformel:
Schmelzpunkt 147-149°C
Dichte: 1,33 (Methode A)
I.R. (KBr Platte)
3380, 1715, 1530, 1220 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (Deuteroaceton):
δ (ppm): 1,36 (3H, s, -CH₃),
3,99 (8H, s, Coo-CH₂, O-CH₂),
6,9-7,4 (5H, m, Φ-H),
8,5-8,7 (1H, -NH)
Dichte: 1,33 (Methode A)
I.R. (KBr Platte)
3380, 1715, 1530, 1220 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (Deuteroaceton):
δ (ppm): 1,36 (3H, s, -CH₃),
3,99 (8H, s, Coo-CH₂, O-CH₂),
6,9-7,4 (5H, m, Φ-H),
8,5-8,7 (1H, -NH)
25 ml Äthylacetat und 8,7 g (0,05 Mol) 1-Äthyl-4-hydroxy
methyl-2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan wurden zu 4,2 g
(0,025 Mol) Hexamethylendiisocyanat zugegeben; anschließend
wurden 0,003 g Dibutylzinndilaurat als Katalysator hinzugefügt;
die Mischung wurde 4 Stunden bei 70°C stehengelassen.
Die gebildete Reaktionslösung wurde zur Trockne
eingeengt; es wurde ein fester Rückstand erhalten, der
aus Äthylacetat/Cyclohexan umkristallisiert wurde und
5,3 g (41%) der gewünschten Verbindung der Formel
Q-(CH₂)₆-Q
ergab, wobei Q jeweils für die Gruppe
steht. Schmelzpunkt 108-111°C
Dichte: 1,221 (Methode B)
I.R. (NaCl Platte)
3340, 1720, 1535, 1255 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,93 (6H, t, -CH₃)
1,1-1,8 (12H, C-CH₂-C),
3,11 (4H, N-CH₂),
3,83 (4H, s. COO-CH₂),
3,96 (12H, s, O-CH₂),
5,3 (2H, -NH)
Dichte: 1,221 (Methode B)
I.R. (NaCl Platte)
3340, 1720, 1535, 1255 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,93 (6H, t, -CH₃)
1,1-1,8 (12H, C-CH₂-C),
3,11 (4H, N-CH₂),
3,83 (4H, s. COO-CH₂),
3,96 (12H, s, O-CH₂),
5,3 (2H, -NH)
In einen Vierhalskolben wurden 12,2 g (0,07 Mol) 2,4-Tolylen
diisocyanat, 30 ml trockenes Toluol und 0,008 g Dibutylzinn
dilaurat eingegeben; diese Mischung wurde im Kolben auf
einem Ölbad auf 70°C erhitzt. 24,4 g (0,14 Mol) 1-Äthyl-
4-hydroxymethyl-2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan wurden dann
tropfenweise über einen Zeitraum von ca. 1 Stunde unter Rühren
und Stickstoff zugegeben. Nach vollständiger Zugabe wurde
die gebildete Mischung 3,5 Stunden bei etwa 70°C stehengelassen;
die Reaktionslösung wurde dann zur Trockne
eingeengt. Der Rückstand wurde aus Methylenchlorid/Cyclohexan
umkristallisiert und ergab 28,9 g (79%) der Verbin
dung der Formel
in der Q jeweils die gleiche wie in Beispiel 7 ist.
Schmelzpunkt 112-114°C
Dichte: 1,282 (Methode B)
I.R. (KBr Platte)
3300, 1720, 1530, 1220 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,93 (6H, t, -CH₃),
1,70 (4H, q, C-CH₂-C),
2,16 (3H, s, Φ-CH₃),
3,92, 3,97 (16H, s, O-CH₂, COO-CH₂),
6,8-7,8 (3H, Φ-H),
Dichte: 1,282 (Methode B)
I.R. (KBr Platte)
3300, 1720, 1530, 1220 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,93 (6H, t, -CH₃),
1,70 (4H, q, C-CH₂-C),
2,16 (3H, s, Φ-CH₃),
3,92, 3,97 (16H, s, O-CH₂, COO-CH₂),
6,8-7,8 (3H, Φ-H),
30 ml trockenes Toluol 8,7 g (0,05 Mol) 1-Äthyl-4-hydroxy
methyl-2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan und 0,003 g Dibutyl
zinndilaurat wurden zu 6,25 g (0,025 Mol) Diphenylmethan-
4,4′-diisocyanat (im folgenden als MDI bezeichnet) zugegeben;
die Mischung wurde 6 Stunden bei 75°C stehengelassen. Die
gebildete Reaktionslösung wurde zur Trockne eingeengt und
ergab einen festen Rückstand, der aus Methylenchlorid/Cyclohexan
umkristallisiert wurde und 6,13 g (41%) einer
Verbindung der Formel
ergab, in der Q die Bedeutung gemäß Beispiel 7 besitzt.
Schmelzpunkt 168°C
Dichte: 1,274 (Methode B)
I.R. (KBr Platte)
3310, 1720, 1530, 1215 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (C₅D₅N):
δ (ppm): 1,07 (6H, t, -CH₃),
1,89 (4H, q, C-CH₂-C),
3,8-4,3 (18H, Φ-CH₂, COO-CH₂, O-CH₂),
7,1-8,0 (8H, Φ-H)
Dichte: 1,274 (Methode B)
I.R. (KBr Platte)
3310, 1720, 1530, 1215 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (C₅D₅N):
δ (ppm): 1,07 (6H, t, -CH₃),
1,89 (4H, q, C-CH₂-C),
3,8-4,3 (18H, Φ-CH₂, COO-CH₂, O-CH₂),
7,1-8,0 (8H, Φ-H)
Das Verfahren gemäß Beispiel 9 wurde mit dem Unterschied
wiederholt, daß 6,55 g (0,025 Mol) Dicyclohexylmethan-4,4′-
diisocyanat anstelle von MDI verwendet wurde. Auf diese
Weise wurden 11,4 g (75%) der Verbindung der folgenden
Formel
erhalten, in der Q die Bedeutung gemäß Beispiel 7 besitzt.
Erweichungspunkt: 104-107°C
Dichte: 1,198 (Methode B)
I.R. (NaCl Platte)
3340, 1720, 1540 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,8-2,2
Dichte: 1,198 (Methode B)
I.R. (NaCl Platte)
3340, 1720, 1540 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,8-2,2
3,4-3,8 (2H, N-CH),
3,80 (4H, COO-CH₂),
3,94 (12H, O-CH₂),
4,4-4,8 (2H, C-NH)
3,80 (4H, COO-CH₂),
3,94 (12H, O-CH₂),
4,4-4,8 (2H, C-NH)
Das Verfahren gemäß Beispiel 9 wurde mit dem Unterschied
wiederholt, daß anstelle von MDI 5,55 g (0,025 Mol)
3-Isocyanatmethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylisocyanat verwendet
wurden. Auf diese Weise wurden 11,7 g (82%) der
Verbindung der folgenden Formel
erhalten, in der Q die Bedeutung gemäß Beispiel 7 besitzt.
Erweichungspunkt: 88-91°C
Dichte: 1,200 (Methode B)
I.R. (KBr Platte)
3330, 1720, 1530, 1225 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,6-1,5 (19H, -CH₃, -CH₂ im Cyclohexanring),
1,5-1,9 (6H, C-CH₂-C, -CH₂ im Cyclohexanring),
2,8-3,0 (2H, N-CH₂),
3,5-4,1 (17H, N-CH, COO-CH, O-CH₂)
4,6-5,1 (2H, N-H)
Dichte: 1,200 (Methode B)
I.R. (KBr Platte)
3330, 1720, 1530, 1225 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 0,6-1,5 (19H, -CH₃, -CH₂ im Cyclohexanring),
1,5-1,9 (6H, C-CH₂-C, -CH₂ im Cyclohexanring),
2,8-3,0 (2H, N-CH₂),
3,5-4,1 (17H, N-CH, COO-CH, O-CH₂)
4,6-5,1 (2H, N-H)
Nach dem Verfahren gemäß Beispiel 5 wurden durch
Verwendung von 4,35 g (0,025 Mol) der 1-Äthylortho
esterverbindung und Ersatz des Phenylisocyanats durch
2,10 g (0,0125 Mol) Hexamethylendiisocyanat 4,8 g
(79%) der Verbindung der folgenden Formel erhalten:
Schmelzpunkt 141°C
Dichte: 1,258 (Methode B)
I.R. (KBr Platte)
3370, 1700, 1520, 1250 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 1,2-1,7 (14H, -CH₃, C-CH₂-C),
3,12 (4H, N-CH₂),
3,84 (4H, COO-CH₂),
3,97 (12H, O-CH₂),
4,8 (2H, -NH)
Dichte: 1,258 (Methode B)
I.R. (KBr Platte)
3370, 1700, 1520, 1250 cm-1 (Urethan)
N.M.R. (CDCl₃):
δ (ppm): 1,2-1,7 (14H, -CH₃, C-CH₂-C),
3,12 (4H, N-CH₂),
3,84 (4H, COO-CH₂),
3,97 (12H, O-CH₂),
4,8 (2H, -NH)
In den folgenden Beispielen wird die Polymerisation der
Bicycloorthoesterverbindungen gemäß den vorhergehenden
Beispielen beschrieben.
5,0 g der monomeren Verbindung gemäß Beispiel 1 wurden in
ein Rohr gegeben. Hierzu wurden als Katalysator 3 Molprozent,
bezogen auf das Monomer; BF₃O(C₂H₅)₂ zugegeben. Das
Rohr wurde verschlossen und 17 Stunden bei 70°C zum Polymerisieren
erhitzt. Auf diese Weise wurde ein Polymer in
Form einer viskosen Flüssigkeit erhalten.
Der Gewichtsmittelwert des Molekulargewichts des
Polymeren betrug etwa 4000 und seine Dichte
etwa 1,186 (Methode C). Dieses spezifische Gewicht zeigt,
daß eine berechnete Volumenexpansion von etwa 1,5% während
der Polymerisation stattgefunden hat.
Das Polymer wurde durch Infrarotspektrum identifiziert;
hierbei traten Absorptionen bei 1190 cm-1 und 1730 cm-1
wegen der Estergruppierung
auf; die Absorptionen
bei 930 cm-1 und 950 cm-1, die der Äthergruppierung
(C-O-CH₂) des Bicycloesterrings in der Monomerverbindung
zuzuordnen sind, verschwanden.
Die allgemeine Verfahrensweise gemäß Beispiel 13 wurde mit
den Unterschieden hinsichtlich modifizierter Polymerisations
bedingungen gemäß folgender Tabelle wiederholt, wobei
in der zweiten Spalte die Nummer des Beispiels angegeben
wird, in dem das Ausgangsmonomer hergestellt wurde. Der
Gewichtsmittelwert des Molekulargewichts (M.W.),
Dichte (S.G.), berechnete Volumenexpansion (E.V.)
und die Morphologie der gebildeten Polymeren werden ebenfalls
in der Tabelle zusammengefaßt.
In Beispiel 14 zeigte das I.R.-Spektrum des gebildeten
Polymeren Absorptionen bei 1190 und 1720 cm-1, die der
Estergruppierung zuzuordnen sind, die bei der Ringöffnung
des Bicycloorthoesters gebildet werden; andererseits verschwand
die Absorption bei 940 cm-1, die der Äthergruppierung
(C-O-CH₂) des Bicycloorthoesterrings zuzuordnen ist,
ebenso wie die Absorption bei 1420 cm-1, die der Vinylgruppe
des Monomeren zuzuordnen ist.
Zu dem Monomer 1-Vinyl-4-äthyl-2,6,7-trioxabicyclo
[2,2,2]octan wurden 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Monomer,
Diphenyliodoniumhexafluorphosphat zugegeben; eine
Probe der gebildeten Mischung wurde zwischen Mylar-Folien
eingebracht. Diese Anordnung wurde zehnmal mit ultravioletten
Strahlen bei einer Transportgeschwindigkeit von
10 m/min aus einer Entfernung im Abstand von 20 cm mittels seiner Hoch
spannungs-Quecksilberdampflampe (160 W/cm)
bestrahlt.
Auf diese Weise wurde ein
Polymer in Form eines harten transparenten Films mit einer
Shore-Härte von D-52 erhalten. Die Dichte
dieses Polymeren betrug 1,202 (Methode A), das einer berechneten
Volumenexpansion von 1,2% entsprach.
Im folgenden wird die radikalische Polymerisation von
1-Vinyl-4-äthyl-2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan, das gemäß
Beispiel 3 hergestellt wurde, beschrieben.
(I) Das Monomer wurde in ein Rohr eingebracht, es
wurden drei Molprozent, bezogen auf das Monomer, Azobisiso
butyronitril als Initiator zugegeben; dann wurde das Rohr
verschlossen und 17 Stunden bei 70°C erhitzt. Das gebildete
Polymer in einer Ausbeute von etwa 28% wurde aus der Polymerisations
mischung mittels präparativer Flüssigchromatographie
über Säulen von TSK Gel (G-3000 HG+G-2000 HG)
abgetrennt, wobei Chloroform als Elutionsmittel mit einer
Fließgeschwindigkeit von 4 ml/min verwendet wurde.
Das auf diese Weise erhaltene Polymer besaß einen Ge
wichtsmittelwert des Molekulargewichts von etwa 2000. Das
Infrarotspektrum des Polymeren ergab Absorption bei 950 cm-1,
die der Äthergruppierung (C-O-CH₂) der Bicycloorthoester
gruppierung zuzuordnen ist, und das Verschwinden der Absorptionen
bei 990 und 1420 cm-1, die der Vinylgruppe an der Monomer
verbindung zuzuordnen ist.
(II) Zu dem Monomeren, das in ein Rohr eingebracht wurde,
wurden 3 Molprozent, bezogen auf das Monomer, Di-t-butyl
peroxid als Initiator zugesetzt. Dann wurde das Rohr verschlossen
und 17 Stunden bei 130°C erhitzt. Das mit einer
Ausbeute von etwa 40% gebildete Polymer wurde in Tetrahydrofuran
gelöst; die Lösung wurde tropfenweise unter Rühren in
n-Hexan zum Ausfällen des Polymeren eingegeben. Das Umfällen
wurde dreimal wiederholt und führte zu einem gereinigten
Polymeren in Form eines weißen Pulvers, das ein mittleres
Molekulargewicht von etwa 2400 und eine Dichte
von 1,210 (Methode A) besaß, das auf eine berechnete Volumen
expansion von 0,5% hindeutet. Das Infrarotspektrum ergab,
daß die Bicycloorthoestergruppe im Polymeren verblieben
war.
(III) 1 g 1-Vinyl-4-äthyl-2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan
wurde in 5 ml 1,4-Dioxan gelöst; hierzu wurden dann
3 Molprozent, bezogen auf das Monomer, Azobisisobutyronitril
zugesetzt; die Mischung wurde in einem verschlossenen Glasrohr
7 Stunden bei 80°C erhitzt. Mit etwa 12%iger Ausbeute
wurde auf diese Weise ein Polymer mit einem Gewichtsmittelwert
des Molekulargewichts von etwa 1000 erhalten.
(IV) Die Verfahrensweise gemäß Beispiel 27 wurde unter
Verwendung von 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Monomer,
Benzoinäthyläther als radikalischer Photoinitiator wiederholt.
Als Ergebnis wurde ein viskoses Polymer erhalten.
Claims (15)
1. Bicyclische Orthoesterverbindungen der allgemeinen
Formel
in der entweder (a) R₁ eine Vinylgruppe und R₂ eine Niedrig
alkylgruppe oder (b) R₁ eine Niedrigalkylgruppe und R₂ eine
Gruppe der Formel (-CH₂-OCONH-Y) sind, in der Y eine Alkyl-,
Aryl-, Alkenyl-, Aralkyl-, Alkaryl- oder Cycloalkylgruppe
ist, oder in der R₂ eine Gruppe der Formel
ist, wobei R₃ die gleiche Alkylgruppe wie R₁ und Y′ eine
Alkylen-, Arylen-, Aralkylen-, Alkarylen- oder Cycloalkylengruppe
oder eine Gruppe der Formel-A-A- oder -A-B-A-sind, wobei A eine Phenylen- oder Cycloalkylengruppe und B
eine Alkylengruppe oder Sauerstoff sind.
2. Verbindungen nach Anspruch 1, in der R₁ eine Vinylgruppe
und R₂ eine Niedrigalkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlen
stoffatomen sind.
3. Verbindungen nach Anspruch 2, in der R₂ eine Äthylgruppe
ist.
4. Verbindungen nach Anspruch 1, in der R₁ eine Niedrigalkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R₂ -CH₂-OCONH-Y
sind, wobei Y der Definition gemäß Anspruch 1 entspricht.
5. Verbindungen nach Anspruch 4, in der R₁ eine Methyl-
oder Äthylgruppe ist.
6. Verbindungen nach Anspruch 4, in der Y eine Methyl-,
Äthyl-, Propyl-, Hexyl-, Phenyl- oder Benzylgruppe ist.
7. Verbindungen nach Anspruch 1, in der R₁ eine Niedrigalkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R₂
sind, wobei Y′ der Definition gemäß Anspruch 1 entspricht.
8. Verbindungen nach Anspruch 7, in der R₁ und R₃ Methyl-
und/oder Äthylgruppen sind.
9. Verbindungen nach Anspruch 7, in der Y′ eine der
folgenden Gruppen
ist.
10. Verbindungen nach Anspruch 1, nämlich
1-Vinyl-4-äthyl-2,6,7-trioxabicyclo[2,2,2]octan,
1-Äthyl-4-äthylcarbamoyloxymethyl-2,6,7-trioxabi cyclo[2,2,2]octan,
1-Äthyl-4-phenylcarbamoyloxymethyl-2,6,7-trioxabi cyclo[2,2,2]octan oder
1-Methyl-4-phenylcarbamoyloxymethyl-2,6,7-trioxabi cyclo[2,2,2]octan.
1-Äthyl-4-äthylcarbamoyloxymethyl-2,6,7-trioxabi cyclo[2,2,2]octan,
1-Äthyl-4-phenylcarbamoyloxymethyl-2,6,7-trioxabi cyclo[2,2,2]octan oder
1-Methyl-4-phenylcarbamoyloxymethyl-2,6,7-trioxabi cyclo[2,2,2]octan.
11. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der
allgemeinen Formel
in der R₂ eine Niedrigalkylgruppe ist, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
in der R₂ die zuvor angegebene Bedeutung besitzt und X Halogen
ist, dehydrohalogeniert.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Dehydrohalogenierung mit Kalium-t-butoxid durch
führt.
13. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung entweder
der allgemeinen Formel
in der R₁ eine Niedrigalkylgruppe und Y gemäß Anspruch 1
definiert ist, oder der allgemeinen Formel
wobei R₁ eine Niedrigalkylgruppe ist und Y′ und R₃ der
Definition gemäß Anspruch 1 entsprechen, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel
in der R₁ die angegebene Bedeutung besitzt, entweder mit
einem organischen Monoisocyanat der allgemeinen FormelY-NCOin der Y die zuvor angegebene Bedeutung besitzt, oder mit
einem organischen Diisocyanat der allgemeinen FormelOCN-Y′-NCOin der Y′ die zuvor angegebene Bedeutung besitzt, umsetzt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung in Gegenwart eines tertiären Amins
oder einer Organometallverbindung durchführt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß man als organische Metallverbindung Dibutylzinndilaurat
einsetzt.
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