DE2628408A1 - Vinylaether des 3-methylpentandiol- 1,5 - Google Patents
Vinylaether des 3-methylpentandiol- 1,5Info
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Description
Unser Zeichen: O.Z. 32 Οβί Wd/P
67ΟΟ Ludwigshafen, den 22.O6.19J6
Gegenstand dieser Erfindung sind neue Verbindungen der allgemeinen
Formel I
CH3
R2O-CH2-CH2-CH-Ch2-CH2-OR1 (I) ,
R2O-CH2-CH2-CH-Ch2-CH2-OR1 (I) ,
in der R1 für eine Vinylgruppe, R2 für ein Wasserstoffatom
oder eine Vinylgruppe stehen. Der Divinyläther des 3-Methylpentandiol-1,5
(R1 = R2 = Vinyl) ist eine farblose Flüssigkeit,
die bei 20°C die Dichte 0,891 g/cm^ und den Brechungsindex
n„ = 1,448 hat; er siedet unter vermindertem Druck bei
18 - 19 Torr bei 900C. Der Monovinylather des 3-Methylpentandiol-1,5
(R1 = Vinyl, R2 = Wasserstoff) ist gleichfalls eine
farblose Flüssigkeit, die bei 25°C die Dichte 0,920 g/cm^ und
or
den Brechungsindex n^ = 1,450 hat. Er siedet unter vermindertem
Druck von 1-2 Torr bei 850C.
Die Äther der allgemeinen Formel I können durch Vinylierung,
d.h. durch Umsetzung von 3-Methylpentandiol-l,5 in Gegenwart
von Katalysatoren mit Acetylen und anschließende Destillation
des Reaktionsprodukts in guter Ausbeute hergestellt werden. Als Katalysatoren hierfür kommen z.B. alkalisch reagierende
Stoffe, wie Kalium, Natrium, Pyrrolidonkalium, Kaliummethylat,
Natriummethylat, Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid in Betracht.
Die Reaktion wird unter einem Acetylendruck von 1 bis 30 bar im allgemeinen bei Temperaturen von 100 bis 250, vorzugsweise
von 140 bis 17O0C durchgeführt, wobei gegebenenfalls indifferente
Verdünnungsmittel, z.B. Toluol, Xylol, N-Methy1-formamid,
Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid und Tetrahydrofuran, in Mengen von 5 bis 70 Gew.?, bezogen auf das 3-Methylpentandiol-1,5»
zugesetzt werden können. Die Menge der Katalysatoren der genannten Art liegt meist zwischen 0,5 und 5, vorzugsweise
zwischen 0,7 und 2,5 Gew.?, bezogen auf die Menge des 3-Methylpentandiol-1,5.
495/75 -2-
Ϊ09882/0019
- ^- ο.ζ. 32 οβι
Für die Herstellung des Divinyläthers arbeitet man im allgemeinen
mit einem Überschuß an Acetylen und setzt meist 2 bis 2,2 Mol Acetylen je Mol 3-Methylpentandiol-l,5 ein. Will man
nach diesem Verfahren überwiegend den Monovinylather herstellen,
so arbeitet man zweckmäßig bei Temperaturen von I1JO bis 1700C
mit 0,9 bis 1,2 Mol Acetylen je Mol 3-Methylpentandiol-l,5, wobei Lösungsmittel der oben beschriebenen Art zugesetzt
werden können. Aus den Reaktionsprodukten können die Äther durch fraktionierte Destillation leicht bei Drücken unter
2 - 300 mbar gewonnen werden.
Bei einem anderen Herstellungsverfahren kann 3-Methylpentandiol-1,5
mit überschüssigem Vinylalky lather, wie Vinyläthyl-,
Vinylpropyl-, Vinylbutyl-, Viny1-2-äthylhexylvinylather durch
Sieden unter Rückfluß in Gegenwart von Katalysatoren wie Quecksilberacetat, Quecksilber-II-Salzen oder Palladiumverbindungen
hergestellt werden. Als Vinylalkylather haben
sich Vinylisopropylather sowie Vinylisobutylather besonders
vorteilhaft erwiesen. Für die Herstellung des Divinyläthers
und des Monovinyläthers wird die Vinylierung von 3-Methylpentandiol-1,5
mit Acetylen vorgezogen.
Die neuen Äther weisen eine bzw. zwei Vinylgruppen auf, an die eine Vielzahl von Stoffen, z.B. Halogene, wie Brom und Chlor,
Blausäure, Halogenwasserstoffsäuren, Phosphorsäuren, Schwefelsäuren, Alkanole, wie Methylalkohol, Amine, wie Methylamin und
Anilin, Mercaptane, wie Äthylmercaptan und viele andere Stoffe mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen in an sich üblicher
Weise angelagert werden können. Die Vinylgruppen der Äther sind Polymerisationsreaktionen zugänglich, und der Divinylather
eignet sich z.B. als Vernetzungsmittel bei radikalischen und ionischen Polymerisationsreaktionen, beispielsweise bei der
Polymerisation von Isobutylen mit Bortrifluoridätherat als
Katalysator, Außerdem sind die Vinylgruppen aufweisenden neuen Äther wertvolle Ausgangsstoffe für die Herstellung von Lacken,
die mit Elektronenstrahlen oder UV-Licht gehärtet werden können.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile. ,_
709882/0019
- 3~- O.Z. 32 061
3-Methylpentandiol-l,5-divinylather (Herstellung durch Vinylierung)
In einem Ruhrautoklaveη wird eine Lösung von 1393 Teilen
3-Methylpentandiol-l,5 und 28 Teilen Kaliummethylat unter
2 bar Stickstoff auf 16O°C erwärmt und bei einem Gesamtdruck von 25 bar 560 Teile gasförmiges Acetylen (nach Abzug des
Abgasanteils) eingepreßt. Das Re ak ti ons gemisch wird unter vermindertem Druck (19 Torr) fraktioniert destilliert und
dabei 1799 Teile 3-Methylpentandiol-l,5-divinylather (= 89,6 %
der Theorie) bei 92°C erhalten.
3-Me thy lpentandiol-l^-diviny lather (Herstellung durch Transvinylierung)
In einem Reaktionsgefäß wird eine Lösung von 20 Teilen Quecksilberacetat
in 118 Teilen 3-MethyIpentandiο1-1,5 und 1500 Teilen
Vxnylxsobutylather vier Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt.
Nach dem Abdestillieren von überschüssigem Vinylisobutyläther
wird der Rückstand mehrmalsnit Wasser gewaschen und die
organische Phase über Kaliumhydroxid getrocknet und fraktioniert
destilliert. Erhalten werden 83 Teile (= kS % der Theorie)
3-Kethylpentandiol-l,5-divinylather.
3-Methylpentandiol-l,5-monovinylather (Herstellung durch
Vinylierung)
In einem Rührautoklaven wird eine Lösung von 50 Teilen Kaliummethylat
in 1840 Teilen 3-Methylpentandiol-l,5 unter Stickstoff auf 1650C erhitzt und bei einem Gesamtdruck von 25 bar derart
mit in die Lösung eingeleitetem Acetylen umgesetzt, daß 290 Teile Acetylen (nach Abzug des Abgasanteils) aufgenommen
werden. Man destilliert dann das Reaktionsgemisch unter vermindertem
Druck von 1-2 Torr und erhält 1129 Teile 3-Methylpentandiol-l,5-monovinylather
(50,3 % der Theorie), der bei diesem Druck bei 850C siedet.
709882/0019
-Mr- O.Z. 32
**· 56,5 Teilen eines ümsetzungsproduktes aus 1 Mol Bisphenol-A-diglycidyläther
mit 2 Mol Acrylsäure sowie 30,1I Teilen
Butandiol-1, 4-diacrylat und 13,1 Teilen 3-Methylpentandiol-l,5-diviny
läther werden 1 Teil 2-Methylthioxanthon (Potoinitiator) und 3 Teile Methyldxäthanolamxn zugesetzt.
Die Mischung wird auf entfettete Glasplatten aufgeräkelt
und mit einer Quecksilber-Hochdrucklampe (Leistung 80 W/cm)
bestrahlt, wobei der Abstand von dem Auftragsfilm etwa 10 cm beträgt und die in einer Schichtdicke von etwa 50 um
beschichteten Glasplatten auf einem Transportband mit regelbarer Geschwindigkeit angeordnet sind, das unter der
Quecksilber-Hochdrucklampe durchgeführt wird. Bei einer Bandgeschwindigkeit von 100 m/min, entsprechend einer
Bestrahlungsdauer von 0,06 sek, wird ein kratzfester Film
erhalten.
Verwendet man anstelle des 3-Methylpentandiol-divinyläthers
lediglich Butandiol-1,4-diaerylat, so verringert sich die
erreichbare Bandgeschwindigkeit zur Erreichung eines kratzfesten Films auf 60 m/min.
5. Papierlack
Ein Umsetzungsprodukt aus 2 Mol Hydroxypropylacrylat und 1 Mol Isophorondiisocyanat wird in einer Menge von 150
Teilen in 100 Teilen eines Gemisches aus 30 Teilen Hydroxypropylacrylat und 70 Teilen S-Methylpentandiol-ljS-divinyläther
gelöst. Diese Lösung versetzt man mit 6,5 Teilen Benzildimethylketal und trägt das Gemisch in einer
Schichtdicke von 15 um auf Fotopapier auf. Man härtet die Beschichtung wie in Beispiel 1I angegeben und erhält eine
kratzfeste Oberfläche der Beschichtung bis zu einer Bandgeschwindigkeit von 38 m/min.
709882/0019
- *r- o.ζ. 32 οβι
Anwendung von 3-Methylpentandiol-l15-monovinyläther
6. Elektronenstrahl-härtbare Lacke
In einem Reaktionsgefaß werden 333 Teile Isophorondiisocyanat,
0,5 Teile Diaza-(2,2,2)-bicyclooctan und 0,5 Teile
Dibutylzinndilaurat auf 70°C erwärmt. Unter Rühren gibt man 216 Teile 3-Methylpentandiol-l,5-monovinylather zu und
rührt weitere 90 Minuten. Man läßt dann eine Lösung von
510 Teilen eines gesättigten Polyesters aus Adipinsäure, Phthalsäure, Trimethylolpropan und Propylenglykol (OH-Zahl =
165 mg/KOH/g) in 300 Teilen Essigester zulaufen und hält
das Gemisch auf 700C, bis der Isocyanatgrad unter 0,1 Gew.?
abgesunken ist, was nach etwa 6 Stunden der Fall ist. Man destilliert dann den Essigester unter vermindertem Druck ab
und löst den Rückstand in 866 Teilen Butandiol-l,4-diacrylat.
Man erhält so ein Harz, das sich z.B. zur kratzfesten Beschichtung von Spanplatten eignet. Eine hiermit in einer
Schichtdicke von 80 um beschichtete Spanplatte, deren Beschichtung mit 320 kV-Elektronen bei einer Dosis von
1,75 Mrad unter Stickstoff bestrahlt und dadurch gehärtet ist, ist kratzfest und hat eine Pendelhärte von 64 s (nach DIN
53 157).
^09882/0019
Claims (3)
1. jvinylather des 3-Methylpentandiol-l,5 der allgemeinen Formel I
CH3
R2O-CH2-CH2-CH-Ch2-CH2-OR1 (I) ,
R2O-CH2-CH2-CH-Ch2-CH2-OR1 (I) ,
in der R1 für eine Vinylgruppe und R2 für eine Vinylgruppe
oder ein Wasserstoffatom stehen.
2. Verfahren zur Herstellung von Vinyläthern der allgemeinen Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man 3-Methylpentandiol-1,5
mit Acetylen in Gegenwart von Katalysatoren bei erhöhter Temperatur umsetzt.
3. Verwendung von Vinyläthern der allgemeinen Formel I zur Herstellung von härtbaren Lacken und Überzügen.
BASF Aktiengesellschaft
•709882/0019
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FR7719490A FR2355794A1 (fr) | 1976-06-24 | 1977-06-24 | Ethers vinyliques du 3-methylpentanediol-1,5 |
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DE19762628408 DE2628408A1 (de) | 1976-06-24 | 1976-06-24 | Vinylaether des 3-methylpentandiol- 1,5 |
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FR (1) | FR2355794A1 (de) |
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