-
Fadenabzugsdüse für eine Offenend-Rotorspinnmaschine
-
Die Erfindung betrifft eine Fadenabzugsdüse für eine Offenend-Rotorspinnmaschine
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Die Fadenabzugsdüse einer Offenend-Rotorspinnmaschine hat einen großen
Einfluß auf die Qualität des gesponnenen Fadens.
-
Da das Fadenende, das sich in der Fasersammelrille des Rotors bildet,
mit hoher Drehzahl umläuft, bietet sich durch die Fadenabzup;sdüse die Mögli.chkeit,
dem Faden durch Abrollen eine Zusatzdrehung zu erteilen. Das Abrollen des Fadens
auf der Oberfläche des Fadeneinlauftrichters kann zum Beispiel in zwei durch eine
ringförmige Nut voneinander getrennten Gebieten erfolgen.
-
Da bei ein- und derselben Rotorspinnmaschine eine große Anzahl Spinrlvorrichtungen
parallellaufen, ist es nicht ohne weiteres möglich, alle betreffenden Fadenabzugsdüsen
so völlig gleichartig herzustellen, daß im Ergebnis an jeder Spinnstelle ein Faden
mit gleichen Qualitätsmerkmalen hergestellt wird. Insbesondere ist es nicht ohne
weiteres möglich, vorab jede einzelne Fadenabzugsdüse auf gleichartige Beschaffenheit
hin zu kontrollieren oder auszuwählen. Frist während des Spinnbetriebes zeigen sich
die zuvor nicht bemerkbaren Unterschiede der Fadenabzugsdüsen schließlich am Spinnergebnis.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine besondere Gestaltung
der Fadenabzugsdüsen das Spinnergebnis zu verbessern und dabei gleichzeitig eine
einfache Vorabkontrolle der einzelnen Fadenabzugsdüsen auf eine festgelegte, gleichmäßige
Form und Beschaffenheit im Hinblick auf das zu erwartende Spinnergebnis zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene ErSindung gelöst.
-
Die Begrenzungsfläche der ringförmigen Nut verläuft nunmehr genau
längs der Durchdringungsfläche eines Umdrehungsellipsoids, eines Umdrehungsparaboloids
oder einer Kugel.
-
Da die durch den Schwerpunkt eines solchen mathematischen Gebildes
gehende Rotationsachse in der Längsachse der Fadenabzugsdüse liegt, muß sich auf
dem wulstartig gerundeten Fadeneinlauftrichter ein ringförmiger Teil des in Betracht
gezogenen Rotationskörpers mit scharf abgegrenzten Rändern abbilden. Die Breite
der Nut kann demnach leicht ausgemessen werden. Es ist somit auch nicht schwierig,
Fadenabzugsdüsen gleicher Nutbreite herzustellen, auszuwählen und auf die Einhaltung
der Nutbreite hin zu kontrollieren. Mit der Nutbreite ist in vorteilhafter Weise
aber auch zugleich die Nuttiefe bestimmt. Außerdem bietet eine erfindungsgemäß bemessene
Nut keinerlei Ansatzmöglichkeiten für Verunreinigungen, weil in Fadenabzugsrichtung
nur ein konkaver Nutgrund ohne besondere Seitenwände vorhanden ist.
-
Die Nut ist durch mindestens einen radial gerichteten Steg unterbrochen.
Ist nur ein Steg vorhanden, dann wird das Abwälzen des Fadens bei jeder Umdrehung
einmal immer dann verändert, wenn der Faden den Steg überrollt. Das trägt zu einer
störungsfreien Bildung und Auflösung eines den Faden verfestigenden und das Spinnen
stabilisierenden
Falschdrahtes bei. Besonders günstig ist es, zwei
bis vier symmetrisch verteilte Stege anzuordnen. Dabei brauchen die Stege keine
große Höhe aufzuweisen.
-
Während die Nut stets konkav ausgeführt ist, wird in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, daß die Oberfläche des Steges oder der Stege konvex
in Fadenllufrichtunfr gestaltet ist und stetig in die Oberfläche der wulstartigen.Rundung
des Fadeneinlauftrichters Ubergeht. Nach dem Berühren des Steges wird der Faden
selbsttätig über den Steg geleitet. Die Bemessung der Oberfläche des Steges erleichtert
sehr das überrollen des Steges und verhindert schädliche Schwankungen der Fadenspannung.
-
Der gesponnene Faden wird in der Fadenabzugsdüse üblicherweise um
etwa 90 Grad umgelenkt. Es ist daher sinnvoll, die vom Faden berührte Fläche zu
teilen und die Nut entsprechend anzuordnen. Die Breite der vom Faden berührten Fläche
verteilt sich somit günstig auf die Gebiete vor und hinter der Nut. Die Nut kann
zum Beispiel so angeordnet sein, daß in einem Axialschnitt durch Fadenabzugsdüse
und Nut die Verbindungsgerade der beiden Endpunkte der Nut die Längsachse der Fadenabzugsdüse
unter einem Winkel von 30 bis 60 Grad schneidet.
-
Als weiterer Vorteil ist zu erwähnen, daß der schleudernd, drehend,
wälzend und reibend durch die Fadenabzugsdüse gezogene Faden in der Nähe der Nutränder
eine definierte Anlage findet, was zu einem gleichmäßigen Verschleiß und damit zu
einer längeren Standzeit der Fadenabzugsdüse fort. Der Nutgrund kann von den abstehenden
Fasern des Fadens zwar noch berührt, aber nicht belastet werden.
-
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine Ansicht der Fadenabzugsdüse und
in Fig. 2 einen teilweisen Längsschnitt durch die Fadenabzugsdüse und den zugehörigen
Spinnrotor.
-
Die Fadenabzugsdüse 11 ist ihrer äußeren Form nach wie eine durchbohrte
Maschinenschraube gestaltet und in einen Deckel 12 eingeschraubt, der einen Spinnrotor
13 abdeckt.
-
Die Längsachse 14 der Fadenabzugsdüse 11 ist gleichzeitig die Rotationsachse
des Spinnrotors 13.
-
Die Fadenabzugsdüse 11 hat einen konzentrisch zur Längsachse 14 angeordneten,
wulstartig gerundeten Fadeneinlauftrichter. 15, der eine konzentrisch angeordnete,
ringförmige Nut aufweist. Die Nut gliedert sich in vier gleichgroße Nutabschnitte
16, 17, 18, 19, die durch radialgerichtete Stege 20, 21, 22, 23 voneinander getrennt
sind.
-
Die Begrenzungsflächen der Nut verlaufen längs der Durchdringunsfläehe
2ll einer Kugel 2t). Tn 11iff. 2 ist die Begrenzungsfläche des Nutabschnitts 19
mit 26 bezeichnet.
-
Der Schwerpunkt 27 der Kugel 25 liegt in der Längsachse 14 der Fadenabzugsdüse
11. Somit ist die Längsachse 14 der Fadenabzugsdüse 11 zugleich eine Rotationsachse
der Kugel 25.
-
Fig. 2 zeigt den Steg 22 in Seitenansicht und in schräger Draufsicht.
-
Die Oberfläche 28 des Steges 22 ist in Fadenlaufrichtung konvex gestaltet
und geht stetig in die Oberfläche 29, 29 der wulstartigen Rundung des Fadeneinlauftrichters
15 über.
-
Das gleiche gilt für die Gestaltung der übrigen Stege.
-
Fig. 2 zeigt, daß der Nutabschnitt 18 so angeordnet ist, daß in dem
dargestellten Axialschnitt durch Fadenabzugsdüse
11 und Nut die
Verbindungsgerade 30 der beiden Endpunkte 31, 32 des Nutabschnitts 18 die Längsachse
14 der Fadenabzugsdüse 11 unter einem Winkel von 41 Grad schneidet. Die gleiche
Bemessungsregel gilt für die übrigen Nutabschnitte.
-
Während des Spinnbetriebes rotiert der Spinnrotor 13, während die
Fadenabzugsdüse 11 stillsteht. Der Faden 33 wird, von der Fasersammelrille 34 des
Spinnrotors 13 her kommend, fortlaufend in Richtung der Pfeile abgezogen.
-
Während des Abzugs wechselt der Faden 33 ständig kreisend die Kontaktstellen
auf der Oberfläche des Fadeneinlauftrichters 15. Fig. 2 läßt erkennen, daß der Faden
33 vor dem Steg 22 sehnenartig den Nutabschnitt 18 überspannt, ohne den Nutgrund
zu berühren. Links und rechts von den Endpunkten 32 beziehungsweize 31 des Nutabschnitts
18 liegt der Faden 33 auf der Oberfläche 29' beziehungsweise 29 der wulstartigen
Rundung des Fadeneinlauftrichters 15 auf.
-
Insbesondere Fig. 2 läßt erkennen, daß die Stege die gewünschten und
beabsichtigten Hindernisse beim Abrollen des Fadens 33 bilden. In der Zeichnung
sind diese Hindernisse im vergrößertem Maßstab übertrieben groß dargestellt.
-
In Wirklichkeit genügt es meist, die Nut weniger breit und weniger
tief auszubilden. Die stehengebliebenen Stege sollen auch nicht zu schmal sein,
damit sie dem Faden eine genügend breite Auflagefläche bieten, nicht wie Schneiden
wirken und nicht zu schnell verschleißen.
-
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Beim Ausführungsbeispiel verläuft die Begrenzungsfläche der Nut längs
der Durchdringungsfläche einer Kugel, deren Durchmesser kleiner als der Durchmesser
der Fadenabzugsdüse ist. Je nach den
Spinnbedingungen, dem Fasermaterial
und den FadenabmessunfSen kann der Kugeldurchmesser auch gleich groß oder größer
als der Durchmesser der Fadenabzugsdüse gewählt werden Wird statt der Kugel ein
Umdrehungsellipsoid oder ein Umdrehungspara.boloid gewählt, so kann die Größe eines
derartigen Rotationskörpers ebenfalls nach den genannten @edingungen frei gewählt
werden.
-
Leerseite