DE307710C - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezweckt, die Schußpräzision gezogener Feuerwaffen dadurch zu erhöhen, daß eine nach neuen Gesichtspunkten konstruierte Drallkurve angewendet wird.
Denkt man sich die Mantelfläche der Rohrbohrung parallel zur Rohrachse aufgeschnitten und in eine Ebene aufgerollt (Fig. 1 bis 3), so verläuft jeder Zug nach einer vom Laderaum gegen die Mündung zu ansteigenden Kurve, die .beim konstanten Drall eine gerade Linie A-C (Fig. 1), beim progressiven Drall eine Parabel oder eine sich einer Parabel sehr nahe anschmiegende Linie A-C (Fig. 2) bildet. Bei einer dritten, bekannten und vielfach angewendeten Drallart (Fig. 3) besteht die aufgerollte Drallkurve im ersten und längeren Teil aus einer Parabel A-B und im Reststück aus einer geraden Linie B-C, die eine tangentiale Fortsetzung der Parabel bildet. Den Winkel, den die aufgerollte Drallkurve an irgendeiner Stelle mit einer zur Rohrachse parallelen Geraden einschließt, nennt man bekanntlich den Drallwinkel. Für die Drehgeschwindigkeit des Geschosses nach Veras lassen des Rohres ist unter sonst gleichen Bedingungen nur die Größe des Enddrallwinkels bestimmend, trotzdem aber haben eingehende Schießversuche aus verschiedenen Rohren mit gleichem Enddrallwinkel ergeben, daß jene mit konstantem oder gegen die Rohrmündung zu konstantem Drall eine bessere .Schußpräzision zeitigten als solche mit reinem Pro gressivdrall. Die Ursache dieser Erscheinung kann nur darin gesucht werden, daß bei konstantem Drall die Drehbeschleunigung des Ge- schosses an der Rohrmündung wesentlich geringer ist als bei progressivem Drall. Folgerichtig muß daher angenommen werden, daß eine weitere Herabsetzung der Drehbeschleunigung an der Rohrmündung die Schußpräzision noch weiter verbessert, und dieser Zustand wird durch die den Gegenstand der Erfindung bildende Drallart vollkommen erreicht.

Der durch den Drall hervorgerufene Antrieb des Geschosses im Drehsinn kann erst dann eine Pendelung des Geschosses und in weiterer Folge eine schlechtere Schußpräzision hervorrufen, wenn der zylindrische, eine gute Führung gewährleistende Teil des Geschosses auszutreten beginnt, wie in Fig. 5 dargestellt. Von diesem Augenblick an soll also kein Antrieb im Drehsinne mehr erfolgen oder, anders ausgedrückt, es soll die Drehbeschleunigung an der Rohrmündung auf eine Länge, die annähernd gleich ist der Länge des zylindrischen Geschoßteiles, gleich Null sein. Dies wird der Erfindung gemäß erreicht, wenn der Drallwinkel auf dieser Strecke derart abnimmt, daß das Produkt aus der zunehmenden Geschwindigkeit des Geschosses und der trigonometrischen Tangente des abnehmenden Drallwinkels konstant ist. Der aufgerollte Drall A-B-C¹ eines solchen Rohres ist in Fig. 4 schematisch dargestellt.

Claims (1)

1. [■-Anspruch:

   Gezogenes Rohr für Feuerwaffen,...
   dadurch gekennzeichnet, daß der ."Drall..'j., einen gegen die Rohrmündung zu -ab-,.JV nehmenden Steigungswinkel besitzt, und J
   zwar auf einer Strecke, die annähernd j ·. - gleich der Länge des zylindrischen Ge-.■"■■· schoßteiles ist, so daß an der Rohrmün-

   ■' dung auf dieser Strecke das Produkt aus '■Geschoßgeschwindigkeit und der trigono-.metrischen Tangente des Drallwinkels genau oder annähernd konstant bleibt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.