DE306430C - - Google Patents

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DE306430C
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water
lupins
lupine
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vacuum
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L11/00Pulses, i.e. fruits of leguminous plants, for production of food; Products from legumes; Preparation or treatment thereof
    • A23L11/30Removing undesirable substances, e.g. bitter substances
    • A23L11/32Removing undesirable substances, e.g. bitter substances by extraction with solvents
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
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    • A23L11/00Pulses, i.e. fruits of leguminous plants, for production of food; Products from legumes; Preparation or treatment thereof
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    • A23L11/31Removing undesirable substances, e.g. bitter substances by heating without chemical treatment, e.g. steam treatment, cooking

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Description

Die Lupine ist bekanntlich die. Pflanze Deutschlands, die bei höchstem Gehalt an stickstoffhaltigem Nährstoff die geringsten Anforderungen an den Boden stellt und gerade auf den leichten Sandböden, die bislang nicht bebaut wurden, am besten gedeiht. An Nährwert wird die Lupine nur nocli von der Sojabohne, die in Deutschland nicht kultivierbar ist, übertroffen. Leider ist die Lupine in dem
»o Zustande, in dem sie geernlet wird, nicht genießbar. Sie schmeckt bitter durch den Gehalt einer Anzahl Alkaloide, die im folgenden mit der Sammelbezeichnung »Bitterstoffe« bezeichnet werden sollen, und ist giftig; der Giftstoff, das Iktrogen, erzeugt. Krankheiten, die Lupinose oder Gelbsucht der Tiere. Das Iktrogen ist leicht unschädlich zu machen, da es sich bei frischen Lupinen leicht im Wasser löst, bei sehr trockenen aber durch Einwirkung
ao von gespanntem Dampf von ι bis 21Z2AIm. zerstört wird. Anders verhält es sich mit den Bitterstoffen. Es sind schon viele Versuche gemacht worden, die Lupine zu entbittern; so handelt davon eine Dissertation von Leo Steiner aus dem Jahre 1894. Keines der bekannten Verfahren führte jedoch zu dem Resultat, ohne Schwierigkeit und ohne großen Arbeitsaufwand große Mengen Lupinen — also in technischer Weise — zu Futterzwecken oder namentlich für die menschliche Ernährung brauchbar zu machen. Die Folge davon war, daß der Lupinenbau, für den in Deutschland 12 Millionen Morgen bis jetzt brachliegender Sandboden vorzüglich geeignet wären, fast ganz eingestellt wurde; nur ganz wenig Lupinen wurden in den letzten Jahren noch gebaut, jedoch nicht für Futterzwecke, sondern um sie für Samen für Gründüngung zu gebrauchen.
Da nun seit Kriegsausbruch Deutschland von der Zufuhr ausländischer Futtermittel · fast vollständig abgeschnitten ist, gedenkt man wieder der Lupine, durch deren Anbau allein schon, falls es gelänge, sie in einfacher rationeller Weise brauchbar zu machen, Deutschland sich fasi vollständig in bezug auf Futtermittel vom Auslande unabhängig machen könnte. Entsprächen doch die etwa 80 Millionen Zentner Lupinen, die auf den 12 Millionen Morgen deutscher ödländercicn gezogen werden könnten,- im Futterwert allein etwa 250 Millionen Zentner Hafer. In neuerer Zeit ist von von Fcrenteil ein Verfahren zur Ltipinencntbitterung vorgeschlagen worden, welches zwar dem erstrebten Ziele näher gekommen zu sein scheint, aber nach des Erfinders eigenqn Worten das eigentliche Ziel noch- nicht erreicht hat. Fcrenteil schreibt darüber: »Wenn sich bei allgemeiner Einführung der Lupinenentbitterung einfachere Vorfahren herausbilden würden, wäre es wünschenswert«. Ferner schreibt von Ferentoil, daß die nach seinem Verfahren entbitterte Lupine »fast gänzlich frei von Bitterstoff« sei; er ist sich also dessen bewußt, daß sein Verfahren, welches in der Behandlung der Lupine mit Wasser in mehreren Behältern, Verkochen desselben zu einem Brei und schließlich im Trock-
(z. Auflage, ausgegeben am 35. Oktober igsaj
nen des Breies zu sogenannten Flocken besteht, nicht zu dem Hauptzweck der absoluten Entbitterung führen kann.
Unsere Versuche führten nun zur vollen Lösung, der Frage der Lupinenentbittemng, Und zwar in der denkbar einfachsten Weise. Gemäß diesem Verfahren wird zunächst de» Lupinen in' bekannter Weise durch Wasserextraktion die Hauptmenge der Bitterstoffe
ίο entzogen, indem man z. B. die in einem zylindrischen Gefäß auf einem Sieb lagernden rohen Lupinen kontinuierlich von unten nach oben von Wasser durchströmen läßt, bis die Lupinen nur noch einen Mindestbetrag von
15. Bitterstoffen enthalten, welcher ihnen ohne gleichzeitigen Verlust von Kohlehydraten und Stickstoff nicht mehr lediglich durch Wasserextraktion entzogen v/erden kann. Sodann .. wird auch diese letzte Menge von Bitterstoffen in technisch möglicher Weise durch Abdestillieren im Vakuum des bei der teilweisen Entbitterung der Lupinen von diesen aufgenommenen Wassers sowie des ursprünglich in der ■ rohen Lupinenfrucht enthaltenen Wassers entfernt. Man erreicht dabei gleichzeitig ein Trocknen der Lupine, die sie zum Mahlen; auf jeder Schrotmühle, für Futterzwecke geeignet macht. Ebenso läßt sich die so gewonnene getrocknete, reine Lupine schälen, wodurch sie auch als menschliches Nahrungsmittel Verwendung finden kann. Bemerkt sei, daß es bereits bekannt ist, Mandeln und ähnliche Früchte zwecks Entbitterung nach Behandlung mit Wasser der Einwirkung eines Vakuums auszusetzen. Ferner ist bekannt, Getreide o. dgl. im Vakuum zu trocknen.
Dabei handelt es sich demnach um Ausgangs-
\ produkte, ganz anderer Art und von ganz
. anderer Beschaffenheit.
An Hand der beigefügten Skizze sei die Arbeitsweise nach vorliegendem Verfahren beschrieben.
In dem Zylinder -A werden Lupinen in kochend heißes Wasser eingetragen und das
Gemenge durch öffnen des Dampfhahnes g von neuem auf Siedetemperatur gebracht. Bei trockenen, alten Lupinen wird das Wasser nicht nur bis zum Sieden, sondern bis zum Erreichen eines Überdrucks von 2J/2 Atm.
erhitzt. Für je 1 kg Lupinen sind 1,5 bis 2 1 Wasser erforderlich; nach 1- bis 4stündigem Dämpfen öffnet man den Hahn b, welcher mit der Wasserleitung verbunden ist, und läßt . kaltes Wasser eintreten, so daß das ursprünglieh in dem Extraktionszylinder befindliche Wasser langsam verdrängt wird bzw. aus dem inzwischen geöffneten Hahn c abläuft. Jetzt stellt man den Wasserhahn b so ein, daß das im Extraktor befindliche Wasser innerhalb 24 Stunden (je nach dem Bitterstoffgehalt der Lupinen, welcher sehr schwankt) zwei- bis dreimal erneuert wird und überläßt das Ganze 3 ma! 24 Stunden sich selbst. Nach Verlauf von drei Tagen schließt man den Hahn b und öffnet Hahn a, um das Wasser schnell aus dem Extraktor ablaufen zu lassen. Nachdem dies geschehen ist, öffnet man das Mannloch d, wodurch die Lupinen über die Schüttrinne ein den geöffneten Vakuumdestilh'erapparat B rutschen. Dieser wird geschlossen und vermittels der ' Luftpumpe D unter. Vakuum gesetzt, während der Kondensator E zur Kondensation der Wasserdämpfe dient, welche die Reste der Bitterstoffe — zersetzt oder unzersetzt — entführen. Zur Heizung des Destillierapparates B dient ein Dampfmantel. Mit dem Wegdestillieren des etwa 65 Prozent betragenden Wassergehaltes der Lupinen (etwa 50 Prozent sind während der Extraktion aufgenommen worden und etwa 15 Prozent Wasser waren in der rohen Lupine enthalten) gehen im Vakuum auch die letzten Spuren der Bit-.terstoffe der Lupinen —. zersetzt oder unzer setzt —■ über, so daß die aus dem Destillierapparat herauskommenden Früchte nicht nur als Viehfutter, sondern auch als Nahrungsmittel für Menschen gebraucht werden können. Selbstverständlich müssen sie für letzteren Zweck geschält und fein gemahlen werden, während sie für Futterzwecke nur als Schrot einschließlich Schalen auf einer beliebigen Futterschrotmühle gemahlen zu werden brauchen. Die Mühle O kann unmittelbar, unterhalb des Vakuumdestillierapparates B anger ordnet werden. 9i>
' Der Futterwert der in vorstehender Weis.e bearbeiteten Lupinen ist außerordentlich hoch; 3 kg hiervon ersetzen etwa 10 kg Hafer.
Von der im Beispiel beschriebenen Arbeitsweise kann natürlich aufs mannigfaltigste ab- gewichen werden. Es könnte u. a. bei kleineren Anlagen, bei welchen Destiilator und Extraktor nicht gleichzeitig zu arbeiten brauchen, letzterer auch als Vakuumdestillierapparat ausgebildet werden, so daß die ganze Entbitterung bis zur gebrauchsfähigen fertigen Bohne in einem Apparat stattfindet. Auch braucht natürlich das Vakuum und die Kon- , densation nicht, wie auf der Zeichnung dargestellt, durch Kondensator, bardmetrisches Abfallrohr und Trockenluftpumpe erzeugt zu werden, sondern kann je nach Größe der Anlage durch eine einfache Wasserstrahl- oder Naßluftpumpe erzeugt werden.
Die Ausbeuten sind bei dem Verfahren ebenfalls sehr hoch, denn es entstehen nur etwa 8 Prozent Materialverlust. Hierzu kommen noch 10 Prozent Wasserverlust durch Trocknung, so daß die Gewichtsausbeute aus einem Kilogramm roher Lupinen etwa 820 g absolut tao
entbitterter und getrockneter, schäl- und mahlbarer,, für Genuß- und FuI termittebAvecke geeigneter Ware beträgt,

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Entbittern und Entgiften der Lupine, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Beseitigung der letzten Reste von Bitterstoffen die in an sich bekannter Weise mit Wasser vorbehandelt cn Lupinen einer Vakuumdestillation unterwirft, wobei si cJ ι die Bitterstoffe zugleich mit dem während der Extraktion aufgenommenen und dem ursprünglicli in der Lupine enthaltenen Wasser vollkommen verflüchtigen!
    Hierzu χ Blatt Zeichnungen.
DENDAT306430D Expired DE306430C (de)

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