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Kreuzbeinpelotte
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Die Erfindung betrifft eine Kreuzbeinpelotte für ein Stützmieder.
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Aus der DE-OS 28 37 620 ist eine Rückenstützbandage bekannt, die cic
von der Bandage abgewölbte Rippenplatte mit parallel zur Wirbelsäule ausgerichteten
Rippen aus einem Werkstoff mit Rückstellvermögen besitzt. Mit Hilfe dieser Rippenplatte
kann der Patient die Rückenmuskulatur beiderseits der Wirbelsäule durch wechselweise
Druckausübung auf segmentale Muskelabschnitte massieren und so von Verspannungen
befreien, die beim Tragen von Stützbandagen häufig auf treten. Die bekannte Rückenstützbandage
wirkt auch einer Atrophie der Rückenmuskulatur entgegen.
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Derartige Rippenplatten sind aber nicht fiir den Bereich des Kreuzbeines
geeignet, da dort in sitzender Position des Patienten die für die Massagewirkung
erforderliche segmentale Druckausübung auf wechselnde Muskelbereiche nur schwer
ausgeübt werden kann.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand somit darin, ein
Mittel zu bekommen, mit Hilfe dessen auf die Muskulatur im Kreuzbeinbereich, der
Fascia-lumbo-dorsalis und der im Bereich der Ileosacralgelenke angrenzenden Muskulatur,
durch gezielte segmentale Behandlung eine Massagewirkung ausgeübt werden kann,
um
so Verspannungen der Muskulatur zu lösen und ei Atrophie der Muskulatur entgegenzuwirken.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Kreuzbeinpelotte für
ein Stützmieder gelöst, die eine im wesentlichen gleichschenkelig dreieckige Platte
aus einem im wesentlichen starren Material mit einer unteren von den gleichen Schenkeln
eingeschlossenen, zur Vorderseite der Platte vorgewölbten Beke und beiderseits der
durch die vorgewölbte Ecke gehenden Symmetrielinie senkrecht zu ihr und parallel
zueinander angeordnete Streifen aus einem Material mit Rückstellvermögen besitzt,
die auf der Vorderseite der Platte eine Überwölbung der Platte bilden und beiderseits
der-'uberwelbung an d Platte fixiert sind.
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Die Platte besteht gewöhnlich aus einem harten, wenig elastische Kunststoffnaterial,
obwohl sie auch ein gewisses Maß an Elastizi tät besitzen kann. Gleichermaßen könnte
die Platte aus Metall oder einem anderen starren Werkstoff bestehen. Wenn hier davon
die Rede ist, daß die Platte im wesentlichen dreieckig sein soll so sind im allgemeinen
trotz dieses Begriffes die drei Ecken abgerundet, um Verletzungen durch scharfe
Ecken zu verrne'cien, und gegenüber der unteren Ecke kann die Platte auch noch eine
Ausbuchtung besitzen, so daß sie insqesamt etwa die Eorm eine Fahrradsattels besitzt.
Diese Form ist ungefähr der Form des
Kreuzbeines und Steißbeins
angepaßt, wobei die zur Vorderseite der Platte vorgewölbte untere Ecke so ausgebildet
ist, daß sie beim Tragen der Kreuzbeinpelotte in das obere Ende der Gesäßfurche
des Patienten (Steißbeinregion) eingreift. Wenn hier von einer Vorderseite und einer
Rückseite der Platte die Rede ist, so ist mit der Rückseite diejenige Plattenseite
gemeint, die an der Bandage anliegt, während die Vorderseite der Platte zu dem Kreuzbein
des Patienten hingewendet ist.
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Beim Tragen der Kreuzbeinpelotte durch den Patienten liegt also die
Platte so an dem Körper des Patienten an, daß die Symmetrielinie der Platte etwa
mit der Symmetrielinie des Kreuzbeins zusammenfällt.
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Auf diese Weise liegen die Uberwölbungen der Platte durch die Streifen
aus elastischem Material beiderseits der Ileosacralgelenke auf der dortigen Muskulatur
und können durch Bewegungen des Patienten, insbesondere in sitzender Stellung unter
Anlehnung an eine Stuhllehne, segmental abwechselnd zusammengedrückt und freigegeben
werden, wodurch die elastischen Streifen abwechselnd unterschiedlichen Druck auf
segmentale Muskelpartien in diesem Bereich und damit eine Massagewirkung ausüben.
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Die Streifen bestehen zweckmäßig aus einem elastischen Kunststoffmaterial,
wobei beiderseits der Symmetrielinie jeweils z.
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13. vier Streifen Parallel zueinander angeordnet sind.
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Die Fixierung der Streifen beiderseits der Überwölbung alaun mit unterschiedlichen
Mitteln erfolqen, wie mit Nieten, einem Ratschenverschluß oder einem stufenlos verstellbaren
Klettverschluß. Zweckmäßig ist der Streifen aber so fixiert, daß wenigste eines
seiner Enden durch einen Schlitz in der Platte hindurchgeführt ist, da dadurch die
Elastizität und damit die Massagewirkung erhöht ist.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform befinden sich in der
Platte beiderseits der Symmetrielinie Gruppen von wenistens zwei voneinander beabstandeten
Schlitzen parallel zu der Symmetrielinie, wobei durch jeweils zwei SchLitze einer
je(ien Schlitzgruppe ein Streifen geführt ist und zwischen diesen beiden Schlitzen
die überwölbung bildet, so daß sich die Symmetrie der Platte gewöhnlich auch auf
die Anordnung der Schlitze bezieht. Die Schlitze liegen parallel zu der Symmetrielinie,
wobei die verschiedenen Schlitzgruppen, wie beispielsweise vier auf jeder Seite
der Symmetrielinie, übereinander angeordnet sind.
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Die der Symmetrielinie am nächsten liegenden Schlitze sind soweit
von der Symmetrielinie beabstandet, daß die sich an diese Schlitze nach außen anschließenden
Vorwölbunqen der 1'1 at-t-o durch die Streifen auf der betreffenden Muskulatur des
Patienten liegen.
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Wenn jede Schlitzgruppe nur zwei Schlitze umfaßt, läßt sich die Stärke
der Druckausübung durch die Uberwölbung des Streifens nicht variieren. Aus diesem
Grund ist es bevorzugt, daß jede Schlitzgruppe mehr als zwei parallele Schlitze,
wie he2'spielsweise drei oder vier solcher parallelen Schlitze umfaßt. Zweckmäßig
ist
dabei auf der Seite der überwölbung, die der Symmetrielinie am nächsten liegt, nur
ein Schlitz vorgesehen oder tias Streifenende unlösbar befestigt, während auf der
anderen Seite der Uberwölbung zwei oder drei solcher parallelen Schlitze angeordnet
sind. Je nachdem, in welchen dieser Schlitze das Ende des elastischen Streifens
gesteckt wird, ist der auszuübende Druck auf die Muskulatur verschieden.
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Um einer Ermüdung des elastischen Materials der Streifen entgegenzuwirken
und die Rückstellung der Streifen zu erleichtern, ist es vorteilhaft, in den Hohlraum
zwischen der Platte und der Uberwölbung eines jeden Streifens ein Schaumstoffpolster
einzufüen, wobei für alle Überwölbungen auf einer Seite der Symmetrie linie der
Platte ein gemeinsames Polster benutzt werden kann. Bei der zweckmäßigen Ausführungsform
der Erfindung verwendet man somit zwei Schaumstoffpolster, die der überwölbung der
Platte durch die elastischen Streifen in der Form angepaßt sind.
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Wenn die Streifen jeweils durch wenigstens einen Schlitz der Platte
geführt sind, schieben sich bei Druck auf die überwölbung die durch die Schlitze
gesteckten Enden des betreffenden Streifens etwas weiter durch die Schlitze hindurch,
wodurch die Auswölbung g flacher wird. Infolge des Rückstellvermögens des Materials
wird jedoch bei Druckentlastung die ursprüngliche Uberwölbung wieder hergestellt.
Dieser Vorgang wird durch das vorzugsweise unter der Wölbung liegende Schaumstoffpolster
unterstützt,
da bei der Druckausübung der Schaumstoff ebenfalls
zusammengepreßt wird und bei Druckentlastung das Betreben hat, sich bis zu seiner
ursprünglichen Form wieder aijsziice1onen' Die Streifen aus einem Werkstoff mit
Rückstellvermögen können unterschiedlich ausgebildet sein. So kann für jede überwölbung
bzw. jede Schlitzgruppe ein gesonderter Streifen vorgesehen sein, oder es kann auch
für zwei Uberwölbungen bzw. Schlitzgruppen, die beiderseits der Symmetrielinie liegen,
ein gemeinsamer Streifen vorgesehen sein, der zwischen beiderseits der Symmetrielinie
angeordneten, dieser Symmetrielinie am nächsten liegenden Schlitzen auf der Rückseite
der Platte verläuft.
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Die Platte besitzt irgendwelche Einrichtungen zur Befestigung an einer
Bandage, wie Klettverschlüsse, Löcher zum Durchziehen eines Bandes, Haken oder dergl.
Zweckmäßig hat die Platte auf ihrer Rückseite eine mittige Einrichtung zur Befestigung
an der Bandage, wie beispielsweise einen Klettverschluß.
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Wenn die Befestigungseinrichtung nicht mittig angeordnet ist oder
luftdurchlässig ist, ist es zweckmäßig, zwischen den beiderseits der Symmetrielinie
angeordneten Aufwölbungen der Streifen Durchbrechungen der Platte vorzusehen, um
Luft durchtreten zu lassen und eine Transpiration des Patienten in diese Bereich
zu verhindern.
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In dci: Zeichnung bedeutet Figur 1 eine Draufsicht von der Vorderseite
auf eine Ausführungsform einer Kreuzbeinpelotte nach der Erfindung, Figur 2 eine
Draufsicht auf eine Ausführungsform eines Streifens zur Einfügung in die Schlitzgruppen
der Pelotte gemäß Figur 1 und @igu@ @ eine perspektivische Darstellung eines Schaumstoffpolsters
zur Einfügung in die Uberwölbungen der in Figur 1 dargestellten Kreuzbeinpelotte.
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Es ist darauf- hinzuweisen, daß in Fig. 1 zwei verschiedene Ausfährungsformen
elastischer Streifen dargestellt sind, wobei jeweils nur einer dieser Streifen in
die Schlitze eingefügt dargestellt ist. Im oberen Teil ist ein gemeinsamer Streifen
für zwei beiderseits der Symmetrielinie angeordnete Schlitzgruppen dargestellt,
während im unteren Teil ein Streifen für eine einzelne Sclilitzgruppe dargestellt
ist.
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Die im wesentlichen gleichschenklig dreieckig ausgebildete Platte
1 mit abgerundeten Ecken und einem Ansatz 2 am oberen Ende besteht aus einem im
wesentlichen starren Kunststoffmaterial. Die untere Ecke 3, durch die die Symmetrielinie
4 hindurchgeht, ist zu der Vorderseite der Platte hin vorgewölbt. Da die Platte
so dargestellt ist,daß man auf die Vorderseite blickt, liegt somit die Anfwölbung
der Ecke 3 über der Papierebene.
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Die Zeichnung zeigt deutlich, daß die Form der Platte 1 nur annähernd
dreieckig ist, daß aber die Ecken abgerundet sind, so daß die Form der Platte der
eines Fahrradsattels ähnelt.
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Entlang der Symmetrielinie 4 sind Durchbrechungen 5 für eine Durchlüftung
angeordnet. Beiderseits dieser Durchbrechungen 4 sind jeweils vier übereinander
angeordnete Schlitzgruppen 6 vorgesehen, die jeweils aus vier Schlitzen 7 bestehen.
Außerdem sind in der Platte noch verschiedene Löcher 8 und 9 zur Befestigung der
Pelotte an einer Bandage vorgesehen.
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Bei der im oberen Teil von Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist
ein gemeinsamer Streifen aus elastischem Kunststoff mit Rückstellvermögen in zwei
Schlitzgruppen beiderseits der Symmetrielinie eingefügt, d. h. in die Schlitze 7a,
7b, 7c und 7d.
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Der Kunststoffstreifen 10 ist so in diese Schlitze eingefügt, daß
sich jeweils zwischen den Schlitzen 7a und 7b wewie 7c und 7d eine überwölbung auf
der Verderseite der Plalle @ bilde ein breiteres Mittelteil 12 und beiderseits desselben
jeweils während zwischen den Schlitzen 7b und 7c der Streifen au der Rückseite der
Platte verläuft und die freien Enden des Streifens durch die Schlitze 7a und 7d
hindurchgesteckt sind und auf der Rückseite der Platte liegen.
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Bei der im unteren Teil von Fig. 1 dargestellten Ausführungsform hat
der elastische Kunststoffstreifen 11 mit Rückstellvermögen ein schmaleres @aschenleil
13, dessen Rreite de@@@@ ist, daß die
Laschen durch Schlitze 7
hindurchsteckbar sind. Da die Länge des Mittelteils 12 des Streifens 11 größer als
der Abstand zwischen den Schlitzen 7e und 7f ist, bildet sich die Aufwölbung des
Streifens zwischen den Schlitzen 7e und 7f auf der Vorderseite der Platte, während
die Laschenteile 13 an der Rückseite der Platte 1 liegen. Diese Ausführungsform
des Streifens wird man insbesondere bei stark elastischen Werkstoffen des Streifens
verwenden.
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In Figur 2 ist diese letztere Ausführungsform des Streifens in der
Draufsicht nochmals dargestellt, und in Figur 3 ist in perspektivischer Darstellung
ein Schaumstoffpolster 14 gezeigt, das zwischen der Platte 1 und den Uberwölbungen
auf einer Seite längs der Symmetrielinie eingefügt wird.
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