DE3046738C2 - - Google Patents
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Description
Unter Ausnutzung der Tatsache, daß sich ölige Druckfarben
und Wasser gegenseitig abstoßen, findet in der Offsettechnik
eine Druckplatte mit lipophilen Bildbereichen und hydrophilen
(wasserbenetzbaren) Nicht-Bildbereichen mittels eines
Feuchtmittels und einer öligen Druckfarbe (Zweiflüssigkeiten-
Druck) Verwendung; dabei haftet allein die ölige Druckfarbe
auf dem Bildbereich, von dem sie auf das Druckmaterial
übertragen wird. Die Kontrolle der Feuchtwasserzufuhr und
Druckfarbenzufuhr ist sehr schwierig und erfordert viel Geschick,
da andernfalls zahlreiche Probleme, wie durch Emulsionsbildung
verursachte Schaumbildung und Tonen, schlechte
Halbtonwiedergabe und ein aufgrund niedriger Widerstandsfähigkeit
des Papiers gegenüber Wasser verursachter geringer
Glanz und Pelzen der Farbe auftreten können.
Zur Lösung der vorstehenden Probleme in der herkömmlichen
Offsettechnik mit Feuchtmitteln wurden viele Untersuchungen
auf dem Gebiet des wasserfreien Offsetdrucks durchgeführt,
um Druckmaterial von guter Qualität durch effiziente Druckverfahren
zu erhalten. Einige dieser Verfahren werden
kommerziell angewandt. Beim wasserfreien Offsetdruck wird
zur Verhinderung der Haftung der Öldruckfarbe auf dem
Nicht-Bildbereich eine untere Adhäsionsschicht auf Silikonbasis
von geringer Oberflächenenergie auf den Nicht-Bildbereichen
gebildet, während eine lipophile Schicht auf den
Bildbereichen gebildet wird (vgl. US-PS 35 11 178).
Die herkömmlichen Druckfarben für den wasserfreien Offsetdruck
zielen darauf ab, die Adhäsion der Druckfarbe auf
den Nicht-Bildbereichen zu verhindern, entweder durch Erhöhung
der Dickflüssigkeit der Druckfarbe (also durch Erhöhung der
Kohäsionskraft zwischen den Druckfarbpartikeln), durch Zusatz
von beispielsweise Organopolysiloxanen zur Druckfarbe
(vgl. JP-AS Nr. 11 287/75) oder durch Verwendung silikonmodifizierter
Harze als Bindemittel für die Druckfarbe
(vgl. JP-ASen 10 124/76, 22 405/76, 10 041/77 und 10 042/77).
Diese Druckfarben werden jedoch nicht zufriedenstellend von
der Walze oder dem Drucktuch auf das Druckmaterial übertragen.
Dazu kommt, daß die Nivellierung der Druckfarbe auf dem
zu bedruckenden Material schlecht ist und einen geringen
Glanz verursacht. Zusätzlich zu diesen Mängeln bildet
die zuletzt erwähnte Druckfarbe auf dem Druckträger einen
Film von niedriger Oberflächenenergie, so daß die nachfolgende
Druckfarbe beim Mehrfarbendruck nicht ausreichend auf der
vorhergehenden Farbdruckschicht haftet.
Ein weiterer Mangel der Druckfarbe des vorstehenden Typs
liegt darin, daß Schaumbildung und Tonen der Druckfarbe auf
den Nicht-Bildbereichen (d. h. dem Hintergrund) zwar kaum
auftreten, wenn die Temperatur der Druckplatte beim Anlaufen
lassen der Druckpresse niedrig ist, jedoch mit zunehmender
Temperatur der Druckplatte während des Fortdruckes oder
während heißer Sommertage übermäßige Schaumbildung oder
Tonen beobachtet werden.
In der JP-OS 1 21 807/79 ist eine Druckfarbe für den wasserfreien
Offsetdruck beschrieben, der Ester, Äther, Aldehyde,
Ketone und/oder Alkohole zugesetzt werden. Auch diese Druckfarben
zeigen keine guten Druckeigenschaften beim wasserfreien
Offsetdruck.
Aufgabe der Erfindung ist es, Druckfarben für den wasserfreien
Offsetdruck zu Verfügung zu stellen, die gute Druckeigenschaften
aufweisen, die sich insbesondere gut auf
einen Druckträger übertragen lassen, und mit denen Druckerzeugnisse
von hohem Glanz hergestellt werden können.
Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
Die Erfindung betrifft auch eine Druckfarbe für den wasserfreien
Offsetdruck, in der das trocknende oder halbtrocknende
Öl ganz oder teilweise ersetzt ist durch einen zusätzlichen
Gehalt an einem Ester einer ein- oder zweibasischen
aliphatischen Carbonsäure, einem Phosphorsäureester oder einem Gemisch
solcher Ester, wobei der Siedepunkt dieser Ester oberhalb
200°C und der Koagulationspunkt unterhalb -5°C liegt.
Es ist bekannt, hochsiedende Erdöl-Lösungsmittelgemische in
Druckfarben für den Offsetdruck zu verwenden, wobei diese
Lösungsmittelgemische mehr als 5 Volumenprozent einer aromatischen
Komponente, wie Alkylbenzole,
Alkylnaphthaline, Acenaphthen, Biphenyl, Fluoren oder Anthracen
enthalten. Demgegenüber liegt der Gehalt an aromatischen
Komponenten in den hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen
der erfindungsgemäßen Druckfarben unterhalb
5 Volumenprozent. Das erfindungsgemäß eingesetzte Lösungsmittel
hat gegenüber dem bekannten Lösungsmittel einen hohen
Anilinpunkt und verursacht durch eine Änderung der Viskosität
bei niedriger Umgebungstemperatur, insbesondere im
Winter, aufgrund des hohen Fließpunkts ein Kleben der Farbe.
Es fand daher keine Verwendung als Lösungsmittel für Druckfarben
im Offsetdruck.
Die erfindungsgemäß eingesetzten hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemische
weisen bezüglich des als Bindemittel
zugesetzten Harzes eine hohe "Lösungsmittelfreigabe" auf.
Kommt die Druckfarbe mit den Nicht-Bildbereichen der wasserfreien
Offsetdruckplatte in Berührung, so läßt sich der
Farbfilm von den Nicht-Bildbereichen vollständig abziehen.
Damit wird die Bildung von Schaum oder Tonen auf den
Nicht-Bildbereichen verhindert und Druckmaterial von guter
Qualität erhalten.
Die erfindungsgemäße Druckfarbe weist in ihrer Zusammensetzung
gute Druckeigenschaften auf. Diese Druckeigenschaften
sind jedoch bei zunehmender Temperatur der Druckplatte, d. h.
bei längeren Druckvorgängen mit hoher Geschwindigkeit, nicht
ausreichend. Auch bei niedrigen Temperaturen, insbesondere im
Winter, können Probleme auftreten: Die Druckfarbe wird
klebrig, und die Druckerzeugnisse weisen einen relativ
geringen Glanz und geringe Trocknungseigenschaften auf;
auch wird bei der Lagerung ein Film auf der Oberfläche der
Druckfarbe beobachtet. Diese Nachteile werden ohne Beeinträchtigung
der Eignung der erfindungsgemäßen Druckfarbe für den
wasserfreien Offsetdruck dadurch beseitigt, daß man das
trocknende oder halbtrocknende Öl ganz oder teilweise ersetzt
durch einen Ester einer ein- oder zweibasischen aliphatischen
Carbonsäure, einen Phosphorsäureester oder ein Gemisch
solcher Ester.
Nachstehend sind spezielle Beispiele für hochsiedende Erdöl-
Lösungsmittelgemische aufgeführt, die zur Verwendung in den
erfindungsgemäßen Druckfarben geeignet sind.
Die erfindungsgemäß zugesetzten Ester müssen die vorstehenden
Bedingungen zufriedenstellend erfüllen, andernfalls können sie
beispielsweise aufgrund ihrer schlechten Druckeigenschaften
nicht verwendet werden. Beispiele für geeignete Ester von
ein- oder zweibasischen aliphatischen Carbonsäuren sind Hexylbutyrat,
Heptylbutyrat, Octylbutyrat, Amylvalerat, Hexylvalerat,
Heptylvalerat, Octylvalerat, Butylcaproat, Amylcaproat,
Hexylcaproat, Heptylcaproat, Octylcaproat, Propylheptylat,
Butylheptylat, Amylheptylat, Hexylheptylat, Heptylheptylat,
Octylheptylat, Äthylcaprylat, Propylcaprylat, Butylcaprylat,
Amylcaprylat, Hexylcaprylat, Heptylcaprylat, Octylcaprylat,
Methylpelargonat, Äthylpelargonat, Methylcaprat, Äthylcaprat,
Octylcaprat, Äthyloleat, Propyloleat, Butyloleat, Amyloleat,
Heptyloleat, Elaidinsäuremethylester, Elaidinsäureäthylester,
Elaidinsäurepropylester, Elaidinsäurebutylester, Elaidinsäureamylester,
Dibutyloxalat, Dibutylmalonat, Diäthylsuccinat,
Dibutylsuccinat, Diäthylazelat, Dibutylsebacat, Dioctylsebacat,
Dimethylmaleat, Diäthylmaleat, Dipropylmaleat, Dibutylmaleat,
Diamylmaleat, Dihexylmaleat, Diheptylmaleat, Dioctylmaleat,
Dimethylfumarat, Diäthylfumarat, Dipropylfumarat und
Dibutylfumarat.
Beispiele für geeignete Phosphorsäureester sind Tributylphosphat,
Triamylphosphat, Trihexylphosphat, Tributylphosphat,
Trioctylphosphat, Tributoxyäthylphosphat und Trichloräthylphosphat.
Die hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemische dürfen nicht
mehr als etwa 5 Volumenprozent an aromatischer Komponente enthalten,
da sich sonst Schaum und Tonen auf den Nicht-Bildbereichen
bilden. Die Menge des hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemisches
hängt ab von den anderen Komponenten in den erfindungsgemäßen
Druckfarben, insbesondere von dem als Bindemittel
verwendeten Harz. Für gute Druckeigenschaften liegt
die Menge des hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemisches bei
15 bis 45, vorzugsweise bei 20 Gewichtsprozent des Lösungsmittels,
bezogen auf die Gesamtmenge der Druckfarben-Zusammensetzung.
Beträgt der Anteil an dem Ester einer ein- oder zweibasischen
aliphatischen Carbonsäure oder dem Phosphorsäureester in der
Druckfarbe weniger als 1%, so muß mit Schaum- oder Schmierenbildung
bei langdauernden Druckvorgängen mit hoher Geschwindigkeit
gerechnet werden; die Viskosität der Druckfarben
ändert sich bei niederen Temperaturen und die Druckerzeugnisse
haben einen relativ geringen Glanz und eine
niedrige Einstellungszeit. Liegt der Esteranteil bei mehr als
20%, so sinkt die Viskosität der Druckfarbe, die Druckeigenschaften
werden beeinträchtigt und es werden keine weiteren
günstigen Effekte erzielt. In Kombination mit den
Estern können herkömmliche trocknende oder halb-trocknende
Öle verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Druckfarben enthalten Harze als Bindemittel,
wie sie für herkömmliche Offsetdruckfarben verwendet
werden, beispielsweise Phenolharze, Kolophonium-modifizierte
Phenolharze, Alkydharze, Kolophoniumesterharze,
Petroleumharze und Maleinharze. Beispiele für trocknende oder
halb-trocknende Öle sind Leinöl, Tungöl und Saffloröl. Übliche
hochsiedende Erdöl-Lösungsmittelgemische mit einem Siedepunkt
von 200 bis 300°C können als Mineralöl verwendet werden,
soweit sie den Anforderungen für die erfindungsgemäßen
Druckfarben entsprechen; die in den hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen
enthaltenen aromatischen Komponenten
müssen mit ihrem Anteil unterhalb 5 Volumenprozent liegen.
Als Farbmittel können zahlreiche herkömmliche anorganische
oder organische Pigmente dienen. Darüber hinaus können die
in der Offsettechnik üblichen Zusätze, beispielsweise Wachse,
wie Paraffinwachs, Amidwachs, Montanwachs und Carnaubawachs,
Trockner, wie Kobalt-, Mangan- oder Bleisalze von Naphthensäure
oder Octancarbonsäure, Mittel zur Verhinderung von
Hautbildungen und Antitrockenmittel angewandt werden.
Ein Firnis für die Druckfarbe kann beispielsweise aus diesen
Bestandteilen wie folgt hergestellt werden:
Ein Gemisch der vorstehend aufgeführten Harze wird mit einem trocknenden oder halb-trocknenden Öl auf eine Temperatur erhitzt, die höher ist als der Erweichungspunkt des Harzes, wobei sich ein Firnis bildet; dieser Firnis wird mit den erfindungsgemäßen hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen, zusammen mit herkömmlichen hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen, soweit benötigt, versetzt. Zur Herstellung von Druckfarben für den Rollendruck im Heatset-Verfahren werden vorzugsweise hochsiedende Erdöl-Lösungsmittelgemische verwendet, deren Anfangssiedepunkt unterhalb 260°C liegt; zur Herstellung von Druckfarben für den Bogendruck und für den Rollendruck im nicht hitzeabbindenden Verfahren (non heat set) sind Lösungsmittelgemische bevorzugt, deren Anfangssiedepunkt oberhalb 260°C liegt.
Ein Gemisch der vorstehend aufgeführten Harze wird mit einem trocknenden oder halb-trocknenden Öl auf eine Temperatur erhitzt, die höher ist als der Erweichungspunkt des Harzes, wobei sich ein Firnis bildet; dieser Firnis wird mit den erfindungsgemäßen hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen, zusammen mit herkömmlichen hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen, soweit benötigt, versetzt. Zur Herstellung von Druckfarben für den Rollendruck im Heatset-Verfahren werden vorzugsweise hochsiedende Erdöl-Lösungsmittelgemische verwendet, deren Anfangssiedepunkt unterhalb 260°C liegt; zur Herstellung von Druckfarben für den Bogendruck und für den Rollendruck im nicht hitzeabbindenden Verfahren (non heat set) sind Lösungsmittelgemische bevorzugt, deren Anfangssiedepunkt oberhalb 260°C liegt.
Aus dem so hergestellten Firnis kann eine Druckfarbe dadurch
hergestellt werden, daß man ein Farbmittel in dem Firnis auf
bekannte Weise vermahlt und dispergiert und die vorstehend
genannten Zusätze, wie Wachs, Trockner und Grundpigment
(body pigment), zugibt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein Gemisch von 50 Teilen eines Kolophonium-modifizierten
Phenolharzes mit einem Farbwert von weniger als 13 (gemessen nach Gardner in einer 33%igen
Lösung in Leinsamenöl), einer Säurezahl von unterhalb 20 und einem Erweichungspunkt
von mehr als 154°C, 10 Teilen Leinsamenöl und 40 Teilen der nachstehend
angegebenen hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemische
wird auf 200°C erhitzt, wobei sich ein Firnis des heat-set-
Typs bildet. Auf diese Weise werden folgende sieben Druckfirnisse
erhalten:
Waschöl (2% aromatische Komponenten) | |
Firnis 1 | |
Magie Sol 44 (0% aromatische Komponenten) | Firnis 2 |
Magie Sol 47 (0% aromatische Komponenten) | Firnis 3 |
PKWF 1/3 af (2% aromatische Komponenten) | Firnis 4 |
PKWF 4/7 S (5% aromatische Komponenten) | Firnis 5 |
PKWF 4/7 af (2% aromatische Komponenten) | Firnis 6 |
440 Öl (10% aromatische Komponenten) | Firnis 7 |
Ein Gemisch von 45 Teilen eines Kolophonium-modifizierten
Phenolharzes mit einem Farbwert von mehr als "G" (gemessen nach USDA), einer Säurezahl
von weniger als 20 und einem Erweichungsbereich von 160-175°C,
15 Teilen Leinöl und 40 Teile eines nachstehend
angegebenen hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemisches wird
auf 200°C erhitzt, wobei sich ein Firnis für den Bodendruck
bildet. Auf diese Weise werden folgende Druckfirnisse 8 bis
14 hergestellt:
Magie Sol 52 (0% aromatische Komponenten) | |
Firnis 8 | |
1108 Öl (0% aromatische Komponenten) | Firnis 9 |
Mineral seal oil (3% aromatische Komponenten) | Firnis 10 |
PKWF 6/9 S (5% aromatische Komponenten) | Firnis 11 |
PKWF 6/9 af (2% aromatische Komponenten) | Firnis 12 |
PKWF 28/31 (2% aromatische Komponenten) | Firnis 13 |
500 Öl (12% aromatische Komponenten) | Firnis 14 |
Aus einer Mischung von 79 Teilen Firnis 1 bis 6, 20 Teilen
Phthalocyaninblau und 1 Teil Wachs werden in an sich bekannter
Weise durch Vermahlen und Dispergieren Druckfarben sechs
verschiedener Zusammensetzungen hergestellt. Die Druckfarben
werden als Druckfarbenzusammensetzungen 1 bis 6 bezeichnet.
Eine Vergleichs-Druckfarbe wird gemäß Beispiel 1 hergestellt,
jedoch wird anstelle des Firnis 1 der Firnis 7 verwendet.
Eine Vergleichs-Druckfarbe 2 wird gemäß dem Vergleichsbeispiel
1 hergestellt, jedoch werden 5 der 79 Teile des
Firnis 7 durch ein flüssiges Silikonharz ersetzt,
das eine Viskosität von 950-1050 cs bei 25°C, einen Festpunkt von -57°C und
einen Brechungsindex bei 25°C von 1,4250 aufweist.
Es wird ein Drucktest im Heat-set-Druckverfahren auf einer
Rollen-Offset-Maschine (System 18, Vierfarbendrucker der
Komori Printing Machinery Co., Ltd.) mit einer wasserfreien
Offset-Druckplatte (hergestellt von Toray
Industries, Inc.) durchgeführt, wobei die Druckfarbenzusammensetzung
1 bis 6 und die Vergleichsdruckfarben 1 und 2
verwendet werden. Das bedruckte Material wird hinsichtlich
der Bildung von Schaum und Tonen auf den Nicht-Bildbereichen,
auf die Begrenzung der Druckfarben und ihren Glanz
hin überprüft. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengefaßt.
Sechs Druckfarbenzusammensetzungen werden auf übliche Weise
durch Vermahlen und Dispergieren von 77 Teilen der Druckfarben-
Firnisse 8 bis 13, 20 Teilen Phthalocyaninblau,
1 Teil Wachs und 2 Teilen eines Trockners hergestellt. Die
erhaltenen Zusammensetzungen werden als Druckfarben 7 bis
12 gekennzeichnet.
Gemäß Beispiel 7 wird eine Vergleichsdruckfarbe 3 hergestellt,
wobei der Firnis 8 durch den Firnis 14 ersetzt wurde.
Gemäß Vergleichsbeispiel 3 wird eine Vergleichsdruckfarbe 4
hergestellt, wobei 5 der 77 Teile Firnis 14 durch ein flüssiges
Silikonharz, wie in Vergleichsbeispiel 2 beschrieben,
ersetzt wurde.
Auf einer Bogendruck-Offsetmaschine (New Cony 4-Color
printing Maschine von Komori Printing Machinery Co., Ltd.)
werden auf einer wasserfreien Offsetdruckplatte
(hergestellt von Toray Industries, Inc.)
die Druckfarbenzusammensetzungen 8 bis 13 und die
Vergleichsdruckfarben 3 und 4 verwendet. Die Druckerzeugnisse
wurden hinsichtlich der Verschmutzung auf den Nicht-Bildbereichen,
der Begrenzung und dem Glanz untersucht. Die Ergebnisse
sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Wie die Versuche zeigen, weisen die erfindungsgemäßen Druckfarben
mit den hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen
Druckeigenschaften auf, die sie für den wasserfreien
Offsetdruck als geeignet ausweisen; dabei wird das gewünschte
Ergebnis durch gute Anpassungsfähigkeit auch bei steigender
Temperatur beim Farbdruck erreicht, ohne daß die Koagulationskräfte
in der Druckfarbe stark zunehmen, ohne die der
erfindungsgemäßen Druckfarbe inherenten Eigenschaften zerstört
werden.
Ein Gemisch von 50 Teilen eines wie bei der Herstellung von Firnis 1 bis 7 Kolophonium-modifizierten
verwendeten Phenolharzes, 10 Teilen einer der nachstehend aufgeführten
Ester (bei Kombination mehrerer Ester wurden diese zu gleichen
Gewichtsanteilen vermischt) und 40 Teilen eines nachstehend
aufgeführten hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemisches
wird auf 200°C zur Bildung eines Firnis des Heat-
set-Typs erhitzt. Die erhaltenen Firnisse werden als
Firnisse 21 bis 31 bezeichnet.
Waschöl(2% aromatische Komponenten), Dibutylmaleat (K. 220°C, F. -11,2°C) | |
Firnis 21 | |
Magie Sol 44 (0% aromatische Komponenten), Dibutylsebacat (K. 345°C, F. -11°C) | Firnis 22 |
Magie Sol 47 (0% aromatische Komponenten), Butyloleat (K. 228°C, F. -10°C) | Firnis 23 |
PKWF 1/3 af (2% aromatische Komponenten), Tributylphosphat (K. 289°C, F. -80°C) | Firnis 24 |
PKWF 4/7 S (5% aromatische Komponenten), Trioctylphosphat (K. 220-250°C [5 mmHg], F. -70°C) | Firnis 25 |
PKWF 4/7 af (2% aromatische Komponenten), Trichloräthylphosphat (K. 210-220°C, [20 mmHg], F. -20°C) | Firnis 26 |
Magie Sol 47, Dibutylsebacat und Butyloleat | Firnis 27 |
Magie Sol 47, Dibutylsebacat und Tributylphosphat | Firnis 28 |
Magie Sol 47, Dibutylsebacat, Butyloleat und Tributylphosphat | Firnis 29 |
440 Öl (10% aromatische Komponenten), Dibutylmaleat | Firnis 30 |
440 Öl, Tributylphosphat | Firnis 31 |
Ein Gemisch von 45 Teilen eines bei der Herstellung von Firnis 8 bis 14 verwendeten Kolophonium-modifiziertem Phenolharzes,
15 Teilen eines nachstehend aufgeführten Esters
(bei Kombination mehrerer Ester wurde diese in gleichen
Gewichtsanteilen vermischt) und 40 Teilen eines der unten
aufgeführten hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemisches wurde
auf 200°C unter Bildung eines Firnis für Bogendruckverfahren
erhitzt. Die so hergestellten Druckfarbenfirnisse
wurden als Firnisse 32 bis 42 bezeichnet.
Magie Sol 52 (0% aromatische Komponenten), Dibutylfumarat (K. 285°C, F. -20°C) | |
Firnis 32 | |
1108 Öl (0% aromatische Komponenten), Dibutylsebacat (K. 346°C, F. -11°C) | Firnis 33 |
Mineral seal oil (3% aromatische Komponenten), Octylcaprat (K. 306°C, F. -15,1°C) | Firnis 34 |
PKWF 6/9 S (5% aromatische Komponenten), Dioctylsebacat (K. 375°C, F. -55°C) | Firnis 35 |
PKWF 6/9 af (2% aromatische Komponenten), Tributylphosphat (K. 289°C, F. -80°C) | Firnis 36 |
PKWF 28/31 (2% aromatische Komponenten), Trioctylphosphat (K. 220 bis 250°C [5 mmHg], F. -70°C) | Firnis 37 |
1108 Öl, Dibutylsebacat und Octylcaprat | Firnis 38 |
1108 Öl, Dibutylsebacat und Dioctylsebacat | Firnis 39 |
1108 Öl, Dibutylsebacat, Octylcaprat und Dioctylsebacat | Firnis 40 |
500 Öl (12% aromatische Komponenten), Dibutylsebacat | Firnis 41 |
500 Öl, Trioctylphosphat | Firnis 42 |
Neun Druckfarbenzusammensetzungen werden in üblicher Weise
hergestellt durch Vermischen, Vermahlen und Dispergieren
von 79 Teilen der Firnisse 21 bis 29, 20 Teilen
Phthalocyaninblau und 1 Teil Wachs. Die Druckfarbenzusammensetzungen
werden als Druckfarben 13 bis 21 bezeichnet.
Vergleichs-Druckfarben 5 und 6 werden gemäß Beispiel 13
hergestellt, wobei anstelle von Firnis 21 die Firnisse 30
und 31 verwendet werden.
Auf einer Rollen-Offsetmaschine (System 18, Vierfarbendrucker
der Komori Printing Machinery Co., Ltd.) werden im
Heat-set-Druckverfahren mit einer wasserfreien
Offsetdruckplatte (hergestellt von Toray Industries, Inc.)
die Druckfarben 13 bis 21 und die Vergleichsdruckfarben 5
und 6 verwendet. Die Druckerzeugnisse wurden auf Verschmutzungen
auf den Nicht-Bildflächen, hinsichtlich Begrenzung,
Glanz, Trockengrad der Druckfarbe und Anpassungsfähigkeit
an niedrige Temperatur überprüft. Die Ergebnisse
sind in Tabelle III zusammengefaßt.
Neun Druckfarbenzusammensetzungen werden auf übliche Weise
durch Vermischen, Vermahlen und Dispergieren von 77 Teilen
der Firnisse 32 bis 40, 20 Teilen Phthalocyaninblau,
1 Teil Wachs und 2 Teilen Trockner hergestellt. Die Zusammensetzungen
werden als Druckfarben 22 bis 30 bezeichnet.
Die Vergleichsbeispiele 7 und 8 werden gemäß Beispiel 22 hergestellt,
jedoch wird anstelle des Firnis 32 die Firnisse
41 und 42 verwendet.
Auf einer Bogendruck-Offsetmaschine (New Cony 4-Farbendruckmaschine
der Komori Printing Machinery Co., Ltd.) werden im
Bogendruckverfahren mit einer wasserfreien Offsetdruckplatte
(hergestellt von Toray Industries, Inc.), die Druckfarben 22
bis 30 und die Vergleichsdruckfarben 7 und 8 verwendet. Die
bedruckten Erzeugnisse werden auf Verschmutzung der Nicht-
Bildbereiche, Begrenzung, Glanz, Trockengrad der Druckfarbe
und Anpassungsfähigkeit an niedrige Temperaturen überprüft.
Die Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengefaßt.
Wie die Versuchsergebnisse zeigen, sind die erfindungsgemäßen
Druckfarben für den wasserfreien Offsetdruck geeignet.
Insbesondere sind sie geeignet für Druckplatten bei
steigender Temperatur während des Fortdruckes und sie sind
gut oder ausgezeichnet hinsichtlich des Glanzes, des Trockengrades
und der Anpassungsfähigkeit an niedrige Temperaturen.
Bei Abwesenheit der erfindungsgemäß verwendeten
hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemische sind die Druckfarben
für den wasserfreien Offsetdruck auch dann nicht geeignet,
wenn die Druckfarben-Zusammensetzung einen Ester einer
ein- oder zweibasischen aliphatischen Carbonsäure und/oder
einen Phosphorsäureester enthält.
Die Auswertung der Ergebnisse des Drucktests erfolgte nach
folgenden Maßstäben:
Falls das bedruckte Material keine Verschmutzung
durch die Bildung von Schaum
oder Tonen auf den Nicht-Bildbereichen
bei einer Temperatur der Druckplatte von
50°C oder mehr aufwies, so wurde das Ergebnis
als "ausgezeichnet" bewertet, das
Nichtauftreten einer Verschmutzung bei
einer Temperatur von 40 bis 50°C wurde
als "gut" eingestuft, die Abwesenheit von
Verschmutzung bei einer Temperatur zwischen
30 und 40°C als "befriedigend" und
die Abwesenheit von Verschmutzung bei
einer Temperatur von 30°C oder weniger als
"schlecht".
Die Begrenzung der Druckfarbe im Vielfarbendruck
wurde visuell überprüft und als
"gut" oder "schlecht" bewertet.
Der Glanz wurde mit einem Glanzmesser mit
einem Reflexionswinkel von 60° gemessen.
Ein bedrucktes Material mit einem Glanz
von 60 oder mehr wurde als "ausgezeichnet"
bewertet, ein Glanz zwischen 55 und 60 als
"gut", ein Glanz zwischen 45 und 55 mit
"befriedigend" und ein Glanz von weniger
als 45 mit "schlecht".
Die Übertragungsgüte der Druckfarbe bei
einer Temperatur von 5°C auf das zu bedruckende
Material und die Rupffestigkeit
auf dem bedruckten Papier wurde überprüft
und als "gut" oder "schlecht" bewertet.
Die Hafteigenschaften der Druckfarbe auf
dem zu bedruckenden Material und der
Trocknungsgrad der Farben auf dem bedruckten
Material wurden geprüft und als "gut"
oder "schlecht" eingestuft, wobei als Basis
die Druckfarbenzusammensetzungen der Beispiele
1 und 8 als "befriedigend" bewertet
wurden.
Claims (13)
1. Druckfarben für den wasserfreien Offsetdruck, im wesentlichen
bestehend aus
- - etwa 15 bis 35 Gewichtsprozent eines Harzes als Bindemittel,
- - etwa 5 bis 25 Gewichtsprozent eines trocknenden oder halb-trocknenden Öls,
- - etwa 15 bis 45 Gewichtsprozent eines Mineralöls und
- - etwa 1 bis 40 Gewichtsprozent eines Farbmittels,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mineralöl
aus hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen mit
einem Siedepunkt oberhalb 200°C besteht und höchstens
5 Volumenprozent aromatische Komponenten enthält.
2. Druckfarben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Verwendung für den Rollenoffsetdruck des Heat-
set-Typs der Anfangssiedepunkt des Mineralöls unterhalb 260°C liegt.
3. Druckfarben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Verwendung für den Bodendruck der Anfangssiedepunkt
des Mineralöls oberhalb 260°C liegt.
4. Druckfarben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mineralöl aus hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen
mit höchstens 5 Volumenprozent aromatischen Komponenten
und herkömmlichen hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen
besteht, die mehr als 5 Volumenprozent aromatische
Komponenten enthalten, wobei der Gehalt dieser aromatischen
Komponenten in den gesamten hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen
weniger als 5 Volumenprozent beträgt.
5. Druckfarben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das trocknende oder halb-trocknende Öl ganz oder teilweise
ersetzt ist durch einen Ester einer ein- oder zweibasischen
aliphatischen Carbonsäure, einen Phosphorsäureester oder
ein Gemisch solcher Ester, wobei der Siedepunkt dieser
Ester oberhalb 200°C und der Koagulationspunkt unterhalb
-5°C liegt.
6. Druckfarben nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Verwendung für den Rollenoffsetdruck des Heat-
set-Typs der Anfangssiedepunkt des Mineralöls unterhalb
260°C liegt.
7. Druckfarben nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Verwendung für den Bodendruck der Anfangssiedepunkt
des Mineralöls oberhalb 260°C liegt.
8. Druckfarben nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Mineralöl aus hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen
mit höchstens 5 Volumenprozent aromatische Komponenten
und herkömmlichen hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen,
die zu mehr als 5 Volumenprozent aromatische
Komponenten enthalten, wobei der Gehalt dieser aromatischen
Komponenten in den gesamten hochsiedenden Erdöl-Lösungsmittelgemischen
weniger als 5 Volumenprozent beträgt.
9. Druckfarben nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das trocknende oder halb-trocknende Öl ganz oder teilweise
ersetzt ist durch einen Ester einer ein- oder zweibasischen
aliphatischen Carbonsäure, einen Phosphorsäureester
oder ein Gemisch solcher Ester, wobei der Siedepunkt dieser
Ester oberhalb 200°C und sein Koagulationspunkt unterhalb
-5°C liegt.
10. Druckfarben nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ester der zweibasischen aliphatischen Carbonsäure
ein Sebacinsäurediester ist.
11. Druckfarben nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das trocknende oder halb-trocknende Öl durch
eine Phosphorsäureester ersetzt ist.
12. Verwendung der Druckfarben gemäß Anspruch 1 bis 11
für den wasserfreien Offsetdruck, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Druckfarbe ohne wäßrige Feuchtmittel zur Maskierung
des Nicht-Bildbereiches auf eine Offsetplatte gibt und
dann auf das zu bedruckende Material überträgt.
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