-
-
Motorantrieb für Nlederspannungs-Schutzschalter
-
Die Erfindung betrifft einen Motorantrieb fUr Niederspannungs-Schutzschalter
mit einem den Betätigungshandgriff des Schutzschalters übergreifenden, an einem
Träger geführten Schieber und einem Endschalter zur Stillsetzung des Motors in den
Endstellungen. Ein Motorantrieb dieser Art ist beispielsweise durch die US-PS 3
328 731 bekannt geworden.
-
Will man Wartungsarbeiten an einem Verbraucher durchführen, der über
einen Schutzschalter aus einem Versorgungsnetz gespeist werden kann, so ist es erforderlich,
den -Verbraucher aus Sicherheitsgründen spannungsfrei zu machen. Dies geschieht
im allgemeinen dadurch, daß der Schutzschalter ausgeschaltet und seine Wiedereinschaltung
durch Verschluß, Absperrung oder ähnliche Maßnahmen verhindert wird. Ist Jedoch
der Schutzschalter mit einem Motorantrieb versehen, so sind die Schutzmaßnahmen
schwieriger durchzuführen, weil der Motorantrieb in der Regel von einer Schaltwarte
oder einer ähnlichen Steuereinrichtung fernsteuerbar ist. Die Schwierigkeiten erhöhen
sich noch, wenn der Motorantrieb zusatzlich die Möglichkeit einer Handbetätigung
besitzt, weil dann sowohl die ferngesteuerte als auch handbetätigte Einschaltung
des Schutzschalters verhindert werden muß.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Motorantrieb der eingangs
genannten Art derart auszubilden, daß durch Benutzung eines einfachen Sicherungselementes,
z. B. eines Vorhängeschlosses, sowohl die Fern- als auch die Handbetätigung des
Schutzschalters verhindert wird.
-
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß an dem Träger
ein zweiarmiger Drehhebel schwenkbar gelagert ist, dessen erster Hebelarm bei in
AUS-Stellung befindlichem Schutzschalter durch Schwenkung um sein Drehlager mit
einer Anschlagfläche in den Weg des Schiebers und mit einer Arbeitsfläche gegen
das Betätigungsglied des Endschalters bewegbar ist, während an dem zweiten Hebelarm
des Drehhebels ein Scherungselement gegen Rückkehr des Drehhebels in sein Ausgangslage
nbringbar ist. Auf diese Weise werden beide gewünschte Funktionen im wesentlichen
durch ein einziges Teil, rämlich den zweiarmigen Drehhebel, und durch einen einzlen
Arbeitsgang bewirkt.
-
Es empfiehlt sich, eine den Drehhebel in seine Ruhelage vorspannende
Feder vorzusehen, Der Motorantrieb erhält dann seine normale Funktion selbsttätig
nach Entfernung des Sicherungselementes.
-
Zwischen dem Drehlager und dem Endschalter können an dem Träger des
Motorantriebes beidseitig wirkende FUhrungselemente für den Drehhebel angeordnet
sein. Diese FUhrungselemente erlauben es, für den Drehhebel ein Drehlager mit verhältnismäßig
großer Toleranz zu verwenden, ohne daß hierdurch das Zusammenwirken des ersten Hebelarmes
mit dem Endschalter beeinträchtigt wird.
-
Ist der Motorantrieb zum Schutz gegen Berührung und Umgebungseinflüsse
mit einer Haube versehen, so kann diese einen Schlitz zum Durchtritt des an seinem
freien Ende mit einer Durchbrechung zur Aufnahme eines oder mehrerer Schloßbügel
versehenen zweiten Hebelarmes besitzen, wobei die Wandung der Haube nahe dem Schlitz
abgewinkelt und biegesteif ausgeführt ist. Auf diese Weise kann auch eine verhältnismäßig
dünnwandige Kunststoffhaube den Beanspruchungen durch die Benutzung der beschriebenen
Sicherheitseinrichtung angepaßt werden.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand des in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
-
Die Fig. 1 zeigt in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht einen
Niederspannungs-Schutzschalter mit einem daran befestigten Motorantrieb.
-
Eine Draufsicht auf den Motorantrieb zeigt unter Fortlassungveiner
Haube die Fig. 2.
-
Einen senkrecht zu dem in der Fig. 1 gezeigten Schnitt verlaufenden
weiteren Schnitt zeigt die Fig. 3.
-
In den Fig. 4 und 5 bzw. 6 und 7 sind als Baugruppen zwei Ausführungsformen
von zweiarmigen Drehhebeln mit ihrem Lagerbock in zwei Ansichten dargestellt.
-
In der Fig. 1 ist teilweise ein Niederspannungs-Schutzschalter 1 gezeigt,
dessen Bauart beispielsweise der GB-PS 1 300 205 oder der DE-AS 2 757 696 entspricht.
Von dem Schutzschalter 1 ist nur das Gehäuseoberteil gezeigt, aus dessen Frontseite
ein Betätigungshandgriff 2- herausragt, mit dem der Schutzschalter 1 normalerweise
von Hand ein- und ausgeschaltet werden kann. An dem Gehäuse des Schutzschalters
1 ist ein als Ganzes mit 3 bezeichneter Motorantrieb befestigt, der einen Träger
4 und einen daran geführten Schieber 5 aufweist. Eine Motorgetriebeeinheit 6, die
gleichfalls auf dem Träger 4 befestigt ist, dient zum Antrieb des Schiebers 5 in
Richtung des Doppelpfeiles 7 mittels eines Kurbelarmes 10.
-
Der Schieber5 ist mit einer Durchbrechung und diese begrenzenden Abwinklungen
11 versehen, die das Ende des Betätigungshandgriffes 2 und ein auf dieses Ende aufgesetztes
Kopfstück 12 übergreifen. Zur selbsttätigen Stillsetzung des Motorantriebes in den
Endstellungen dienen zwei Endschalter 13 und 14 mit Betätigungsgliedern 15 bzw.
16. Ein mit dem Schieber 5 verbundener, stufig
abgesetzter Winkel
17 betätigt in der einen Endstellung den Endschalter 13 und in der anderen Endstellung
den Endschalter 14. An dem Getriebe der Motorgetriebeeinheit 6 ist'ein Drehgriff
20 für die Handbetätigung des Schutzschalters 1 im Notfall angebracht, falls die
für den Betrieb der Motorgetriebeeinheit 6 benötigte Hilfsspannung nicht zur Verfügung
steht. Alle genannten Teile sind durch eine Haube 21 abgedeckt, aus deren Frontseite
22 der Drehgriff 20 herausragt. Der vorstehend beschriebene Motorantrieb entspricht
im wesentlichen den Patentanmeldungen ? 30 14 827.7 und P 30 14 825.5, während der
Drehgriff in der Patentanmeldung r 30 14 829.9 beschrieben ist.
-
Zum Schutz gegen-eine ungewollte Betätigung des Schutzschalters 1
durch Fernsteuerung des Motorantriebes 3 oder Bedienung des Handgriffes 20 ist der
Motorantrieb 3 mit einer als Ganzes mit 25 bezeichneten Abschließvorrichtung versehen,
deren wesentliches Merkmal ein zweiarmiger Drehhebel 26 ist. Dieser Drehhebel ist
um einen als Drehlager dienenden Lagerbolzen 27 schwenkbar, der an einem Lagerbock
30 angebracht ist. Der Lagerbock ist an dem Träger 4 seitlich von der Motorgetriebeeinheit
6 derart befestigt, daß sich der Drehhebel in geringem Abstand parallel zu der Motorgetriebeeinheit
erstreckt.
-
Eine Drehfeder 31 umgibt mit mehreren Windungen den Lagerbolzen 27
und stützt sich mit ihrem einen Schenkel 33 an dem Lagerbock 30 ab, während der
andere Schenkel 34 an dem Drehhebel 25 angreift und diesen dadurch in seine Ruhelage
vorspannt, in der er außer Eingriff mit den beweglichen Teilen des Motorantriebes
steht.
-
Der erste Hebelarm 35 des Drehhebels 25 ist länger als der zweite
Hebelarm 36, damit nach kurzem Weg bereits eine Sperrung eintritt. Damit sowohl
bei Benutzung eines einzigen Schlosses mit dünnem Bügel als auch bei drei Schlössern
mit dickem Bügel die Sperrung in gleicher
Weise eintritt, ist der
längere Hebelarm 35 mit einem hakenartigen Ende 37 versehen, dessen Anschlagfläche
45 mit der stufenförmigen Endfläche 40 des Winkels 17 zusammenwirkt. Seitliche Bewegungen
des Drehhebels behindern bei abgewinkelt ausgeführter Anschlagfläche oder bei Verwendung
des dargestellten Nietbolzens 48 nicht die sichere Sperrung. Derselbe hakenförmige
Teil 37 wirkt mit dem Betätigungsglied 15 des Endschalters 13 zusammen, wie noch
erläutert wird.
-
Der kürzere zweite Hebelarm 36 ist mit einer länglichen Durchbrechung
41 versehen, die zum Einhängen von Vorhängeschlössern bestimmt ist. Zum Durchtritt
des mit der Durchbrechung versehenen Endes des Hebelarmes 36 ist-die Haube 21 mit
einem Schlitz 42 versehen, dessen Länge so bemessen ist, daß der Drehhebel 26 die
vorgesehene Abschließstellung erreichen kann.
-
Die beschriebene Abschließvorrichtung 25 wirkt folgendermaßen: Soll
der Motorantrieb 3 gegen Einschaltung des Schalters durch Fernbetätigung oder Handbetätigung
mittels des Drehgriffes 20 gesperrt werden, so wird der Drehhebel 26 durch Anheben
des aus dem Schlitz 42 der Haube 21 herausragenden Endes des zweiten Hebelarmes
36 entgegen der Vorspannung der Drehfeder 31 in eine solche Stellung gebracht, daß
sich durch die Durchbrechung 41 der Bügel mindestens eines Vorhängeschlosses oder
eines ähnlichen Sicherungselementes einhängen läßt, wie dies in der Fig. 1 strichpunktiert
gezeigt ist. Das Vorhängeschloß stützt sich dann an der Stirnwand 43 der Haube 21.
-
ab. Die Haube 21 ist der hierdurch auftretenden Beanspruchung durch
eine Abwinklung 44 angepaßt, welche die Biegesteifigkeit in dem erforderlichen Maß
erhöht. Die Haube ist ferner durch formschlüssige Ausbildung zum Deckel des Schalters
gegen Verschiebung abgestützt.
-
Der erste Hebelarm 35 gelangt nun mit seinem hakenartigen Ende 37
in eine Stellung, in der die Anschlagfläche 45 in geringem Abstand der stufenförmigen
Endfläche 40 des Winkels 17 gegenübersteht. Infolgedessen läßt sich der Schieber
5 mittels des Drehgriffes 20 nicht in die Einschaltstellung bringen. Eine Arbeitsfläche
46 an dem hakenartigen Ende 37 des Drehhebels 26 betätigt dabei den Endschalter
13 durch Verschiebung des Betätigungsgliedes 15 in der gleichen Weise, wie dies
im normalen Betrieb durch den Winkel 17 des Schiebers 5 geschieht. Dabei ist die
Form der Arbeitsfläche 46 so gewählt, daß sich praktisch der gleiche Hub des Betatigungsgliedes
15 unabhängig von der Anzahl und der Dicke der in die Durchbrechung 41 eingehängten
Schloßbügel ergibt. Soll der Sperrzustand wieder aufgehoben werden, so werden die
Vorhängeschlösser bzw. sonstigen Sperr--glieder wieder -entfernt, worauf der Drehhebel
26 unter dem Einfluß der Drehfeder 31 aus der in Fig. 1 strichpunktiert gezeigten
Stellung Wieder in die ausgezogen dargestellte Ruhelage zurückkehrt. Die Sperrung
ist nur bei im Ausschaltzustand befindlichem Motorantrieb möglich.
-
Wie die Fig. 4 und 5 ferner zeigen, besitzt der Lagerbock 30 des Drehhebels
26 einen abgewinkelten Schenkel 47 mit einem der Breite des Drehhebels verhältnismäßig
genau angepaßten Schlitz 50. Durch diesen Schlitz wird der längere Hebelarm 35 des
Drehhebels 26 so geführt, daß trotz eines mit verhältnismäßig großem Spiel bemessenen
Drehlagers 27 ein genaues Zusammenarbeiten mit dem Endschalter 13 sichergestellt
ist. Wie man erkennt, ist hierzu der Schlitz 50 zwischen dem Lagerbolzen 27 und
dem abgewinkelten Ende 37 des Drehhebels 26 angeordnet.
-
Die Genauigkeit ist um so größer, je näher sich der Schlitz an dem
abgewinkelten Ende befindet. Jedoch wird auch schon in der dargestellten Lage eine
gute Führung erzielt.
-
Der Drehhebel 26 bildet, wie den vorstehend erläuterten Figuren zu
entnehmen ist, ein im wesentlichen ebenes Teil. Falls Jedoch der Endschalter für
die Unterbrechung des Motorstromkreises an dem Träger des Motorantriebes in abweichender
Stellung montiert ist, kann dies durch eine Ausführung des Drehhebels gemäß den
Fig. 6 und 7 berücksichtigt werden. Der hier gezeigte Drehhebel 60 ist gleithfalls
in einem Lagerbock 61 schwenkbar gelagert und durch eine Drehfeder 62 in seine Ruhelage
vorgespannt.
-
Er besitzt ferner an seinem ersten Hebelarm 63 eine Arbeitsfläche
64 zur Sperrung des Schiebers des Motorantriebes sowie eine weitere Arbeitsfläche
65 zur Betätigung eines Endschalters. Diese liegen jedoch nicht in einer Ebene wie
bei dem Drehhebel 26, sondern in versetzten Ebenen, wie insbesondere die Fig. 7
zeigt. Der Hebelarm 63 ist hierzu an seinem Ende zweifach rechtwinklig abgebogen,
wobei sich der gewünschte Versatz zwischen den Ebenen der Arbeitsflächen 64 und
65 durch die Lange des Schenkels 66 ergibt. Die seitliche Bewegung des Drehhebels
ist in diesem Fall durch Führungslappen 67 und 68 des Trägers begrenzt, die aus
dem Träger -herausgedrückt oder herausgebogen sind. Weitere Anpassungen an die unterschiedlichen
Proportionen von Motorantrieben können im Rahmen der Erfindung ohne Schwierigkeit
bei unveränderter Wirksamkeit vorgenommen werden.
-
4 Ansprüche 7 Figuren