DE3045559A1 - Verfahren und vorrichtung zum oeffnen von bestrahlungsampullen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum oeffnen von bestrahlungsampullenInfo
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- B67—OPENING, CLOSING OR CLEANING BOTTLES, JARS OR SIMILAR CONTAINERS; LIQUID HANDLING
- B67B—APPLYING CLOSURE MEMBERS TO BOTTLES JARS, OR SIMILAR CONTAINERS; OPENING CLOSED CONTAINERS
- B67B7/00—Hand- or power-operated devices for opening closed containers
- B67B7/92—Hand- or power-operated devices for opening closed containers by breaking, e.g. for ampoules
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Description
Kernforschungsanlage Jülich
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Verfahren und Vorrichtung zum öffnen von Bestrahlungsampullen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Öffnen von Quarz- oder Glasampullen, die
in einem Reaktor oder einer anderen Quelle energiereicher Strahlung bestrahlt worden sind
sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Quarzampullen werden häufig benutzt, um Substanzen, die in Reaktoren oder anderen Strahlenquellen bestrahlt
werden sollen, zu verpacken. Derartige Bestrahlungen werden z. B. zum Zweck der Aktivierungsanalyse,
der Erzeugung von radioaktiven Substanzen oder zum Studium von Bestrahlungseffekten vorgenommen. Nach der Bestrahlung müssen
die Ampullen in der Regel geöffnet werden, um die bestrahlten Substanzen (Probematerialien) entnehmen
zu können.
Das Verfahren zum Öffnen der Ampullen muß folgende Bedingungen erfüllen:
1. Beim öffnen darf kein Probenmaterial verlorengehen
2. Das Probenmaterial darf nicht verunreinigt werden, auch nicht durch Splitter oder Staub der Quarzampulle
3. Der Experimentator darf nicht gefährdet werden
4. Der Arbeitsplatz darf durch die radioaktiven Substanzen nicht kontaminiert werden.
Die Einhaltung dieser Bedingungen wird erschwert
Nö/Sp - 2 -
durch die Tatsache, daß beim Bestrahlen vieler Substanzen durch Radiolyse gasförmige Zersetzungsprodukte entstehen, die zum Druckaufbau in der
Ampulle führen. Beim Versuch/ sie zu öffnen, wird sie in vielen Fällen durch die Druckwelle völlig
zerstört, so daß die Probe verloren und der Arbeitsplatz kontaminiert ist. Der Experimentator
ist durch umherfliegende Splitter gefährdet. Um dem zu begegnen, gibt es Vorrichtungen, die wenigstens
das Kontaminationsrisiko und die Gefährdung des Experimentators weitgehend einschränken. Z. B.
kann man die Ampullen in ein Schlauchstück einsetzen, dieses an beiden Enden verschließen und die Ampulle
mit einem Werkzeug zerdrücken. Oder man kann die Ampulle in ein druckfestes Gefäß einsetzen,
durch eine von außen bedienbare Vorrichtung zerdrücken und den Druck langsam entweichen lassen.
Diese Vorrichtungen haben aber den Nachteil, daß die Ampulle vollständig zerstört und die Splitter
mit dem Probenmaterial teilweise vermischt werden.
Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß ein glattes öffnen solcher Bestrahlungsampullen
ohne Kontamination der enthaltenen Proben durch Splitter der Ampullenwand möglich ist, wenn
man das obere Ende der in einer Haltevorrichtung untergebrachten Ampulle mit einem mit hoher Geschwindigkeit
wirkenden Bolzen abschlägt.
Das erfindungsgemäße Verfahren der eingangs genannten
Art ist daher dadurch gekennzeichnet, daß man das obere freie Ende der gehalterten Ampulle durch
einen Schlagbolzen abschlägt.
Auf diese Weise erhält man einen glatten Bruch unmittelbar oberhalb der Halterung der Am-
pulle. Diese Art der öffnung von Bestrahlungsampullen
ist mit einem mit hoher Geschwindigkeit auftreffenden beliebigen Schlagbolzen durchführbar.
Vorzugsweise hat der Schlagbolzen jedoch eine harti Schneidkante an seiner Auftreffseite.
Geöffnet wurden vornehmlich Ampullen mit angeschmolzenem Hals, deren (einen größeren Durchmesser
aufweisender) Ampullenhauptkörper in einer Bohrung eines Metallblocks, insbesondere Bleiblocks,
untergebracht war. In diesem Falle reißen die Ampullen unmittelbar an oder über der Durchmesserverjüngung
der Ampulle glatt auf. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wurden jedoch auch
einfache Ampullen ohne Verjüngung geöffnet, die ebenfalls in einer Bohrung eines Metallblocks gehaltert
waren. Auch diese Ampullen rissen glatt am Ende der Halterung auf, die gegebenenfalls
quer zur Schlagbolzenrichtung Entnahmeschlitze aufweisen kann, die das Herausnehmen der Ampulle
erleichtern.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfaßt demgemäß eine Halte- oder
Einspannvorrichtung für die Ampulle, über die das obere Ende der Ampulle herausragt und einen der
Haltevorrichtung räumlich angepaßten Schlagbolzen, der vorzugsweise eine harte Schneidkante aufweist.
Als Halte- oder Einspannvorrichtung, die zur Aufnahme der erheblichen Schlagkräfte des auftreffenden
Schlagbolzens relativ kompakt sein muß, kann insbesondere ein hinreichend schwerer Metall-
block verwendet werden, der vorzugsweise durch einen Bleiklotz gebildet wird, der gleichzeitig
als Strahlenschutz dient. Die Haltevorrichtung und der Schlagbolzen sind insbesondere in einem
Schutzkasten untergebracht, der auf alle Fälle eventuell austretendes radioaktives Material und
den abgeschlagenen Ampullenkopf zurückhält.
Der Schutzkasten kann gleichzeitg für die räumliche Zuordnung von Schlagbolzen und Haltevorrichtung
dienen, wobei der Schlagbolzen vorzugsweise von einer Wand her in einer Hülse geführt
nach innen vorgetrieben und mittels einer genügend starken Feder vorgespannt wird.
C er als Halterung dienende genügend schwere Metallblock
kann am Boden des Kasten fest montiert sein, vorzugsweise ist jedoch der Metallblock auswechselbar
und/oder drehbar und exzentrisch mit verschiedenen Bohrungen versehen, die unterschiedlich tief und/oder
unterschiedlich weit sind und durch Rotation unter die gewünschte Auftreffstelle des Schlagbolzens
gebracht werden können.
Zum Beschleunigen des Schlagbolzens dient eine entsprechend vorgespannte Feder und der Bolzen kann
beispielsweise durch Betätigung eines an der Außenseite des Schutzkastens vorgesehenen Knopfes oder
Griffs ausgelöst werden.
-g-
Nach_folgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben.
Die in der Zeichnung im wesentlichen im Schnitt angedeutete Vorrichtung umfaßt einen Kasten 1 aus
2 mm starkem Stahlblech. Er ist 22o mm hoch, 19o mm breit, 22o nun tief. Links und rechts befinden sich
Öffnungen mit Schiebetüren 2 und 3 (ca. 12o χ 15o mm
bzw. 12o χ 1oo mm groß), die zum Bedienen notwendig
sind. Der Deckel 4 ist aus 1o mm starkem Plexiglas. Er ist mit einem Scharnier angeschlagen und kann aufgeklappt
werden.
Im Kasten steht ein 1oo χ 1oo χ 5o mm großer Bleiklotz 5 mit einer Bohrung 6 von 12 mm Durchmesser
und 6o mm Tiefe. Er dient als Halterung für die Quarzampulle 7 und schirmt gleichzeitig die Strahlung der
in der Regel radioaktiven Probe ab. An der rechten Wand ist ein mit einer Druckfeder 8 versehener Bolzen9
befestigt, der an seinem Ende eine Hartmetallschneide trägt. Die Feder 8 wird durch Zurückziehen des Bolzens
arretiert. Beim Entarretieren springt der Bolzen vor und der Hals der Ampulle wird abgeschlagen. Das Gewicht
des Bolzens betrug 34g; die Federkonstante der Vorspannfeder lag bei 2N/mm und die Federhöchstkraft
bei 5o N.
Der Arbeitsgang zum Öffnen der Ampulle ist dann wie folgt: Die Ampulle wird, falls notwendig, außen mit
Wasser, einer Säure oder einem anderen Lösungsmittel gereinigt. Falls zu erwarten ist, daß durch Radiolyse
Gase gebildet wurden und sich ein Druck aufgebaut hat, wird sie mit flüssigem Stickstoff ge-kühlt.
Dann wird sie bei geschlossenem Deckel durch eine Seitentür in den Halter eingesetzt
und dieser so zurechtgedrückt, daß der Bolzen in der Endstellung den Hals der Ampulle trifft. Der
Bolzen wird gespannt und ausgelöst und die Ampulle ist geöffnet.
Bei allen bisher geöffneten Ampullen wurde das Ende immer glatt und splitterfrei abgetrennt. Verunreinigungen
der Probe durch Quarzsplitter wurden nicht beobachtet. Falls eine Ampulle wegen zu hohen
Innendruckes explodieren sollte, werden die Splitter und die radioaktive Probe in dem geschlossenen
Kasten aufgefangen. Der Experimentator wird nicht gefährdet, der Arbeitsplatz nicht kontaminiert.
Der Kasten selbst läßt sich einfach dekontaminieren.
Claims (9)
- Kernforschungsanlage Jülich
Gesellschaft mit beschränkter HaftungPatentansprüche1/i Verfahren zum öffnen von Quarz- oder Glasampullen, die in einem Reaktor oder einer anderen Quelle energiereicher Strahlung bestrahlt worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß man das obere freie Ende der gehalterten Ampulle durch einen Schlagbolzen abschlägt. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Schlagbolzen mit harter Schneidkante verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ampulle fest einspannt.
- 4. Vorrichtung zum Öffnen von Bestrahlungsampullen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Halte- oder Einspannvorrichtung für die Ampulle, über die das obere Ende der Ampulle herausragt und einen der Halte- oder Einspannvorrichtung räumlich zugeordneten Schlagbolzen.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagbolzen eine harte Schneidkante hat.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung durchPT 1 ^79Nö/Sp ORIGINAL INSPECTED _einen ggf. austauschbaren, hinreichend schweren, mit zumindest einer Bohrung zur Aufnahme der Ampulle versehenen Block gebildet wird.
- 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekennzeichnet durch eine gespannte Feder zum Beschleunigen des Schlagbolzens.
- 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, gekennzeichnet durch einen die Haltevorrichtung und den Schlagbolzen aufnehmenden Schutzkasten.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlagbolzen von einem Ort außerhalb des Schutzkastens auslösbar ist.
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GB2090825B (en) | 1984-06-27 |
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