-
"Messerhalterung"
-
Die Erfindung betrifft eine Messerhalterung, die erfindungsgemäß mit
einer Sicherung gegen Entnahme ausgestattet ist.
-
Die neue Messerhalterung ist in erster Linie als Halterung für Küchenmesser
gedacht, und zwar vorzugsweise für mehrere Küchenmesser; sie kann aber überall dort
verwendet werden, wo üblicherweise mehrere gleiche oder unterschiedliche Messer
nebeneinander aufbewahrt werden. Ein mit scharfen oder spitzen Messern oder vergleichbaren
Werkzeugen bestückte regalartige Halterung, die an sich Kleinkindern zugänglich
ist, sollte eine Sicherungsvorrichtung enthalten, die es erlaubt, Kleinkindern den
Zugriff zu derart gefährlichen Werkzeugen und die Entnahme solcher Werkzeuge zu
verwehren.
-
Entsprechend dieser Aufgabe ist die neue Messerhalterung erfindungsgemäß
mit einer Entnahmesicherung versehen.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist jedes Messer bzw.
-
das jeweils betrachtete Messer in der Halterung allseitig von der
Halterung bis auf die Entnahmerichtung umfaßt und gegen Entnahme durch einen an
der Halterung geführten Vorsprung oder Riegel sperrbar. Der Vorsprung ist derart
verlagerbar, daß er bei Betätigung in den verbleibenden Entnahmeweg eintreten bzw.
aus ihm heraustreten kann.
-
Vorzugsweise ist jedem der Messer ein Vorsprung zugeordnet und die
den einzelnen Messern zugeordneten Vorsprünge sind miteinander gekoppelt, so daß
sie gemeinsam in Sperrstellung bzw. Freigabestellung gebracht werden können. Dazu
sind sie vorzugsweise starr miteinander verbunden. Sie können insgesamt aus einem
einzigen Stück bestehen.
-
Die Küchenmesser in einem Privathaushalt bilden häufig einen sogenannten
Satz, d.h., daß sie sich in ihren Klingen und Schneiden unterscheiden, in ihren
Griffen aber einheitlich sind. Dies ergibt die erfindungsgemäß auszunutzende Möglichkeit,
die Vorsprünge in Rücksprünge der Griffe eingreifen zu lassen und untereinander
gleichzumachen.
-
Die beispielsweise als Ständer ausgebildete Halterung kann so geformt
sein, daß die Messer in ihr symmetrisch zu einer Achse auf einem Kreis hängend angeordnet
sind; die Einzelhalterungen können aber ebenso in einer geraden Linie angeordnet
sein.
-
Um einem Kleinkind die Entnahme eines Messers und den Zugang zu den
Messern unmöglich zu machen, kann der Verschiebewiderstand, der zum Bewegen der
Sperrkörper in Freigabestellung erforderlich ist, so groß gemacht werden, daß er
von einem Erwachsenen überwunden werden kann, nicht aber von dem Kleinkind. Unabhängig
davon oder zusätzlich dazu kann eine Möglichkeit zum Verschließen mittels Schlüssels
vorgesehen sein, die eine Bewegung des Sperrkörpers in Freigabestellung verhindert.
-
Ein solcher Schlüssel kann gemäß den weiteren Unteransprüchen als
Schleifstab für die Messer ausgebildet sein.
-
Die Erfindung wird nachstehend an einem besonderen Ausführungsbeispiel
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen; Fig. 1 eine Seitenansicht einer die Erfindung aufweisenden als Ständer ausgebildeten
Messerhalterung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Messerhalterung in Richtung des
Pfeiles II der Fig. 1 gesehen (etwas vergrößert), Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch
die Halterung nach Fig.1' Die Messer 10 hängen gemäß Fig. 3 mit ihren jeweiligen
Klingen 11 nach unten in einem auf einem säulenförmigen Ständer 19 mit Standfuß
18 gehaltenen Teller 12 mit mehreren radialen Schlitzen 13. Zu diesem Zweck ist
die Oberseite 12' des Tellers 12 an die Form der Griffe 14 der Messer 10 angepaßt.
Der Ständer 19 hat über diese Höhe der zu erwartenden Klingenlänge wenigstens um
die Klingenbreite geringeren Durchmesser als der Teller 12. Die Schlitze 13 sind
so breit und in Radialrichtung so tief, daß sie die Klingen 11 zur Gänze aufnehmen
können, doch sind sie schmaler als die Griffe 14, so daß das klingenseitige Ende
des jeweiligen Griffes 14 auf der Oberseite 12' des Tellers 12 aufsitzt, wenn das
Messer 10 in die Halterung eingesetzt ist. Der Teller 12 hat einen nach oben weisenden
Umfangskragen 15, der im Bereich der Schlitze 13 unterbrochen ist. Diese Unterbrechungsschlitze
13' sind etwa ebenso breit wie die Schlitze 13, so daß es zum Einsetzen eines Messers
10 erforderlich ist, das Messer 10 von oben in den von dem Umfangskragen 15 umrandeten
Bereich einzusetzen. Es ist klar, daß das Messer 10 dann nur in derselben Richtung
wieder entnommen werden kann, also durch Herausziehen nach oben. Die Einführung
des Messers 10 wird so vorgenommen, daß der Messerrücken 16 nach außen und dementsprechend
die Messerschneide 17 radial nach innen weist.
-
Der Ständer 19, der Standfuß 18 und der Teller 12 sind starr miteinander
verbunden, und zwar Teller 12 und Ständer 19 einstückig, Ständer 19 und Standfuß
18 als gesonderte Bauteile.
-
Der Ständer 19 hat eine in seiner Symmetrieachse liegende Bohrung
20, die mit Hilfe eines Lagerkörpers 32 als Drehlager für einen als Knauf ausgebildeten
gemeinsamen Sperrkörper 21 dient. Der über dem Teller 12 befindliche Sperrkörper
21 sitzt mit Hilfe eines mit dem Sperrkörper 21 verbundenen Mitnahmestückes 33 lösbar
aber fest auf einem Führungsrohr 22, das seinerseits in der Bohrung 20 gelagert
ist. In das Innere des Führungsrohres 22 taucht ein als Verriegelungsschlüssel verwendbarer
Schleifstab 34 für die Messer 10.
-
Dazu ist zum Verdrehen des Sperrkörpers 21 der Schleifstab 34, dessen
(untere) Spitze sich über einen in dem Führungsrohr 22 befindlichen Kulissenstein
35 auf einer ebenfalls in dem Führungsrohr 22 aufgenommenen Spiralfeder 36 abstützt,
gegen die Wirkung der Spiralfeder 36 nach unten zu drücken und um einen vorgegebenen
Winkel zu drehen. Dabei dreht sich das Führungsrohr 22 und ein in dem Kuiissenstein
35 gehaltener und durch vertikale Führungsschlitze 40 des Führungsrohres 22 hindurchtretender
Querstift 37, welcher bei von der Spiralfeder 36 nach oben gedrückter Lage des Kulissensteins
35 in nach unten weisende winkelversetzte radiale Nuten 38 eines im Ständer 19 und
Standfuß 18 gehaltenen, das Führungsrohr 22 umgebenden Anschlagstückes 39 in verschiedenen
Winkelpositionen einrasten kann. Die Mitnahme des Führungsrohres 22 und des Sperrkörpers
21 erfolgt über einen quadratisch ausgebildeten Kragen 41, welcher in eine Nut 42
des Mitnahmestückes 33 eingreifen kann. Das Anschlagstück 39 sitzt auf einem in
dem Standfuß 18 gehaltenen und mit dem Führungsrohr 22 fest aber lösbaren Endstück
43, auf eine Innenfläche von welchem sich auch die Spiralfeder 36 abstützt. Zum
Entnehmen der Messer ist also sowohl eine besondere Kraft gegen die Wirkung der
Spiralfeder 36 als auch ein von einem Kleinkind nicht ohne weiteres nachvollziehbarer
Bewegungsablauf erforderlich.
-
Auf dem Umfange des Sperrkörpers 21 wechseln radiale Vorsprünge 23
mit radialen Einsprüngen 24 ab. Die Griffe 14 fast aller größeren Küchenmesser haben
am klingenseitigen Ende auf der Seite der Messerschneide 17 einen Vorsprung 25,
der den dem Handzugriff zugewiesenen Teil des Griffes 14 von der Klingenwurzel 26
der Klinge 11 trennt. Betrachtet man also die Form eines normalen Küchenmessers
von der Klinge 11 her, so folgt auf die Klingenwurzel 26 am Griff 14 ein schneidenseitig
gelegener Vorsprung 25 und ein auf der gleichen Seite gelegener Rücksprung 31.
-
Mit der Erfindung ist nun vorgesehen, daß die Vorsprünge 23 in der
Sperr(Dreh)stellung des Sperrkörpers 21 über den jeweiligen Vorsprung 25 in den
Rücksprung 31 greifen, so daß das jeweilige Messer 10 zwischen dem Teller 12, dem
Kragen 15 und dem Vorsprung 23 des Sperrkörpers 21 festgehalten ist.
-
Der Durchmesser des Sperrkörpers 21 unterhalb der Vorsprünge 23 ist
so groß, daß dem Griff 14 im Bereich des Vorsprunges 25 nur wenig Spiel zwischen
Sperrkörper 21 und dem Kragen 15 verbleibt. Da die Oberfläche 12' des Tellers 12
der Form des klingenseitigen Endes des Griffes 14 angepaßt ist, wie in Fig. 3 gezeigt,
wird auch ein Messer 10, dessen Schwerpunkt noch oberhalb dieser Stützfläche liegt,
im wesentlichen senkrecht gehalten und kann nur geringe Auslenkung erfahren.
-
Da die Klingen 11 mehr oder weniger breit sind, empfiehlt es sich,
auch den Ständer 19 mit Einschnitten 27 und zur Erleichterung des Einsteckens der
Messer 10 die Einsprünge 24 im Sperrkörper 21 mit Einschnitten 28 auszustatten,
so daß auch sehr breite Messer 10 eingesetzt werden können.
-
Zwischen dem aus einzelnen Bogenstücken bestehenden Kragen 15 und
dem Standfuß 18 erstreckt sich eine aus einzelnen
Zylindermantelstucken
30' bestehende Greifschutzumfangswand 30. Die einzelnen Mantelstücke 30' lassen
zwischen sich Schlitze 29 in Verlängerung der Radialschlitze 13 des Tellers 12 frei.
-
Der Außendurchmesser der zylinderförmigen, unterbrochenen Greifschutzumfangswand
30 ist so groß, daß allenfalls die Messerrücken 16 der eingesetzten Messer 10 frei
zugänglich sind. Vorzugsweise liegen auch sie innerhalb der Greifschutzumfangswand
30, so daß es nicht möglich ist, daß sich jemand an einem Teil eines Messers 10
verletzt.
-
Gemäß der Anordnung nach Fig. 3 greift in Sperrstellung des Sperrkörpers
21 ein Vorsprung 23 in den Einsprung
eines
Messers 10 ein. Das Messer 10 ist schon ohne den Sperrkörper 21 gegen Herausnahme
aus irgendeiner Richtung, ausgenommen nach oben, gesichert. Der Vorsprung 23 hindert
nun auch die Entnahme in dieser Richtung, so daß das Messer 10 gesichert ist. Da
die Schlitze 13 des Tellers 12 und die Vorsprünge 23 des Sperrkörpers 21 auf dem
Umfange in gleicher Weise verteilt sind, steht in der in der Fig. 3 gezeigten Stellung
jeder der Vorsprünge 23 über einem Schlitz 13, so daß alle Messer 10, die sich in
der Halterung befinden, gegen Herausnahme gesichert sind. Macht man die Reibung
zwischen dem Führungsrohr 22 des Sperrkörpers 21 und dem Lagerkörper 32 in dem Ständer
19 so groß, daß die Kraft eines Kleinkindes sie nicht überwinden kann, sind die
Messer 10 für ein solches Kind unzugänglich. Durch Drehung des Sperrkörpers 21 um
eine halbe Teilung, also von einem Vorsprung 23 zum benachbarten Einsprung 24, werden
die Messer 10 wieder freigegeben.
-
Es ist auch möglich, den Sperrkörper 21 vom unteren Ende des Ständers
19 her drehbar zu machen. Der im dargestellten Beispiel benötigte Drehwinkel beträgt
den zwölften Teil einer vollen Umdrehung, also 300. Man kann also beispielsweise
am unteren Ende des Führungsrohres 22 einen radial abstehenden Stift befestigen
und im Bereich dieses Stiftes den Standfuß
mit einer Sektoraussparung
über einen Winkel von 300 ausstatten, in den der abstehende Stift zu liegen kommt.
Wenn der Stift lang genug ist, um von außen bedient zu werden, kann also auch vom
Standfuß 19 her durch Schwenken des Stiftes das Führungsrohr 22 und der Sperrkörper
21 in die Eingriffsstellung und aus der Eingriffsstellung bewegt Werden. Hier besteht
auch eine weitere Möglichkeit, eine nur durch einen Schlüssel zu betätigende Sperre
anzubringen.
-
Die hier beschriebene Vorrichtung läßt sich auch als geradlinige Vorrichtung
ausführen, so daß die Messer 10 nicht auf einem Kreiszylinder verteilt angeordnet
sind, sondern in einer geraden Linie. Man wird dabei gleichmäßige Abstände für die
Messeraufnahmeschlitze und für Sperrkörper wählen.
-
Durch Hin- und Herschieben eines Riegels oder eines Sperrkörpers über
die sich aus dieser Teilung ergebende Strecke kann dieselbe Sperrwirkung und Freigabewirkung
erzielt werden wie im oben beschriebenen Falle.
-
Im Zweifel sind alle hier beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination erfindungswesentlich. Schutz
wird begehrt für das, was objektiv schutzfähig ist.