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Die
Erfindung betrifft ein Schmuckstück, insbesondere einen
Fingerring, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es
gibt unzählige Variationen von Schmuckstücken
in Form von Fingerringen. Die meisten Fingerringe sind einteilig
ausgebildet und bestehen aus einem einheitlichen Material, das gegebenenfalls
mit Schmucksteinen besetzt sein kann.
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Einteilige
Fingerringe können auch aus unterschiedlichen Materialien
zusammengesetzt sein, indem passende Materialien aus unterschiedlichen Metallen
fest miteinander verbunden werden, so dass die Gebrauchseigenschaften
einem Ring aus einheitlichem Material entsprechen.
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Es
sind auch Ringe bekannt, die aus mehreren Teilringen bestehen, die
mittels geeigneter Kopplungsvorrichtungen miteinander gekoppelt
werden, um so einen einheitlichen Ring zu erzeugen, der auch gegebenenfalls
wieder aufteilbar ist.
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Aus
der
EP 0 782 401 B1 ist
ein mehrteiliger Ring bekannt geworden, der ein Trägerelement
aufweist, auf dem konzentrisch angeordnete Ringteile drehbeweglich
angeordnet sind. Die Ringteile sind mittels eines als Federring
ausgebildeten Sicherungselements, das in Nuten zwischen Tragelement und
einem oder zwei abnehmbaren Ringteil(en) eingreift, gesichert. Damit
lässt sich ein mehrteiliger Ring ausbilden, bei dem ein
oder mehrere Schmuckringe drehbar auf einem Tragelement gehalten
werden können.
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Ein
Nachteil dieser Anordnung liegt darin, dass das Tragelement eine
feste Größe hat und somit nur eine einzige Breite
eines Ringes erstellt werden kann. Des Weiteren können
die Schmuckringe aufgrund ihrer Befestigung auf dem Tragelement
nur unter großem Kraftaufwand von dem Tragelement entfernt
werden, sofern dies überhaupt gelingt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schmuckstück,
insbesondere einen Fingerring, mit einem Tragring und wenigstens
einem auf dem Tragring befestigbaren Schmuckring anzugeben, der eine
einfache und flexible Gestaltung des Schmuckstücks erlaubt,
der einfach zusammenzusetzen und zerlegbar ist, und optisch ansprechend
ausgebildet ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen
angegeben.
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Erfindungsgemäß ist
der verwendete Tragring zweiteilig ausgebildet mit einem ersten
Teilring und einem zweiten Teilring, welche koaxial miteinander
verriegelbar sind. Die Teilringe weisen jeweils äußere
radial vorstehende Halteansätze auf, wobei ein oder mehrere
Schmuckringe zwischen den Halteansätzen der Teilringe aufgenommen
werden können.
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Die
Verwendung zweier miteinander verriegelbarer Teilringe führt
zu einem Tragring, der beliebige Schmuckringe aufnehmen kann, sofern
deren Innendurchmesser passend zum Außendurchmesser des
Tragrings gewählt ist und deren Breite bzw. die Gesamtbreite
von mehreren parallelen Schmuckringen der Aufnahmebreite des Tragrings
entspricht. Der oder die Schmuckringe können frei beweglich
auf dem Tragring befestigt werden, sie können – wenn gewünscht – jedoch
auch im Wesentlichen festsitzend auf dem Tragring verankert werden.
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Anders
als im Stand der Technik der
EP
0 782 402 bedürfen die verwendbaren Schmuckringe keinerlei
innere Anpassung, so dass beim Schmuckstück nach der Erfindung
nahezu beliebige Schmuckringe verwendet werden können,
wie z. B. Eheringe und dergleichen.
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Vorzugsweise
erfolgt die Verriegelung der Teilringe über eine Bajonettverriegelung.
Die hülsenartigen Teilringe greifen hierbei koaxial ineinander ein,
wobei ein Teilring einen stiftförmigen radial gerichteten
Ansatz aufweist, der in eine Führungsnut des anderen Teilrings
eingreift und durch Verdrehung der beiden Teilringe gegeneinander
eine Bajonettverriegelung herbeiführt.
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In
einer alternativen Ausführungsform können die
Teilringe auch über eine Rastverbindung, z. B. über
eine Federrastverbindung oder auch andere Schmuckschlossverbindungen,
miteinander verriegelt werden.
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Zur
seitlichen Festlegung der Schmuckringe auf dem Tragring weisen die
Teilringe jeweils äußere flanschförmige
Halteansätze auf, die gegenüber dem Tragebereich
des Tragrings einen größeren Durchmesser aufweisen.
Die auf den Tragebereich aufgesetzten Schmuckringe können
dabei seitlich gegen die Halteansätze anstoßen,
so dass die Halteansätze sichtbar bleiben. In einer alternativen
Ausführungsform können die Schmuckringe jedoch
auch mit seitlichen Einstichen versehen sein, so dass der oder die Schmuckringe
die Halteansätze übergreifen, so dass die Halteansätze
nur stirnseitig zu erkennen sind.
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Um
den Drehwinkel der Teilringe gegeneinander leichter erfassen zu
können, weisen die Halteansätze vorzugsweise seitliche
kleine Kerbmarkierungen auf, die bei Ausrichtung der Kerbmarkierungen
der beiden Teilringe entweder die Offenstellung oder die Geschlossenstellung
des Tragrings definieren.
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Das
erfindungsgemäße Schmuckstück lässt sich
in vielfacher Weise mit einem oder mehreren Schmuckringen verwenden,
ohne dass der Tragring ausgetauscht werden müsste. Wenn
der Innendurchmesser des Tragrings entsprechend dem Fingerdurchmesser
eines Benutzers gewählt ist und der Außendurchmesser
des Tragrings bzw. der Außendurchmesser des Aufnahmebereichs
des Tragrings einem standardisierten Durchmesser entspricht, kann
der Benutzer eine große Zahl von Schmuckringen wählen,
ohne dass er auf den Durchmesser des gewünschten Schmuckrings
zu achten hat. Außerdem kann der Nutzer durch Umtausch
der Schmuckringe je nach Bedarf schnell eine unterschiedliche Gestaltung
erzeugen. Für den Hersteller von Schmuckringen ergibt sich
der Vorteil, dass Schmuckringe mit standardisierten Durchmessern hergestellt
werden können, ohne dass eine individuelle Anpassung an
den Nutzer erforderlich ist.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht zweier ineinander setzbarer Teilringe,
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2 einen
Tragring mit einer Zweistufenführung,
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3 einen
Tragring mit einer Rastführung,
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4 einen
Tragring mit aufgesetztem Schmuckring,
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5 einen
Tragring mit aufgesetztem Schmuckring mit Überdeckungsansätzen,
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6 einen
Tragring mit mehreren aufgesetzten Teilringen,
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7 eine
alternative Verriegelungseinrichtung.
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1 zeigt
zwei Teilringe 1 und 2, die koaxial ineinander
geschoben werden können. Jeder Teilring ist hülsenartig
gestaltet und weist äußere umlaufende Halteansätze 3 und 4 auf,
die die seitlichen Begrenzungen des Aufnahmebereichs des Tragrings bilden.
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Der
Innendurchmesser des Teilrings 2 definiert den Innendurchmesser
des fertigen Fingerrings, während der Außendurchmesser
des Teilrings 2 geringfügig kleiner als der Innendurchmesser
des Teilrings 1 ist, so dass der Teilring 2 in
den Teilring 1 eingeschoben werden kann.
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Zur
Verriegelung der beiden Teilringe 1 und 2 dient
eine Bajonettverbindung, die aus einer abgewinkelten Führung 5 im äußeren
Teilring und einem Stift 6 auf der Oberfläche
des inneren Teilrings gebildet ist. Wenn die Teilringe 1 und 2 ineinander
gesteckt werden, greift der Stift 6 in die abgewinkelte Führung 5 ein,
und sobald der Stift 6 den abgewinkelten Bereich der Führung 5 erreicht,
können die Teilringe gegeneinander verdreht werden, so
dass damit eine axiale Sicherung erreicht werden kann.
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Um
es dem Benutzer zu ermöglichen, auf einfache Weise festzustellen,
ob die Teilringe gegeneinander gesichert sind, können die
Halteansätze 3 und 4 der Teilringe Kerben 7 und 8 aufweisen,
die bei ausgerichteter Stellung anzeigen, dass ein Zusammenstecken
oder Lösen der Teilringe möglich ist, während
in gegeneinander verdrehter Stellung der Kerben 7 und 8 eine
Verriegelung erfolgt ist. Anstelle von Kerben 7 und 8 können
auch andere optische Markierungshilfsmittel verwendet werden, wie
z. B. farbige Punkte oder Vertiefungen an der Stirnseite des Teilrings 1 und
der gleichen Stirnseite des in den Aufnahmeraum des Teilrings 1 eingesteckten
Teilrings 2.
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In
einer noch weitergehenden Ausgestaltung können die Halteansätze 3 und 4 auch
eine mehreckige Oberfläche, z. B. eine schraubenmutterförmige Oberfläche,
aufweisen, so dass eine Ausrichtung auch anhand der Ausrichtung
der Ecken der Halteansätze 3 und 4 möglich
ist.
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2 zeigt
eine Möglichkeit, unterschiedliche axiale Stellungen der
Teilringe zueinander zu erreichen, indem die Axialführung 9 zwei
abgewinkelte Tangentialführungen 10 und 11 aufweist,
so dass der Stift 6 des zweiten Teilrings 2 entweder
in die Tangentialführung 10 oder in die Tangentialführung 11 eingreifen
kann. Damit kann das Schmuckstück mit zwei verschiedenen
Schließstellungen verwendet werden, so dass unterschiedliche
Breiten von Schmuckringen verwendet werden können. Um zu
vermeiden, dass sich stirnseitig eine optische Disharmonie der ineinander
gesteckten Teilringe ergibt, kann vorgesehen sein, den Halteansatz 3 mit
einem inneren Vorsprung zu versehen, so dass die Stirnseite des
eingesteckten Teilrings 2 nicht zu erkennen ist.
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3 zeigt
einen Teilring 1 mit einer Axialführung 12,
die in eine abgewinkelte Tangentialführung 13 übergeht,
die mit einer leichten Verschwenkung 14 in Form einer Rastnase
versehen ist, so dass der Stift 6 zur Verriegelung die
Rastnase 14 überwinden muss. Dadurch lässt
sich eine noch bessere Verriegelung der Teilringe gegeneinander
erreichen. Um Toleranzen ausgleichen zu können und es dem
Stift 6 einfacher zu ermöglichen, die Rastnase 14 zu überwinden,
kann ein dünner Feder- oder Gummiring 15 auf den
Teilring 2 aufgeschoben werden, bevor der Teilring 1 auf
den Teilring 2 aufgeschoben wird.
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4 zeigt
einen zusammengesetzten Tragring mit aufgesetztem Schmuckring 16,
der eine beliebige äußere Gestalt aufweisen kann.
Der Schmuckring 16 kann auf dem Tragring drehbar gelagert
sein, er kann jedoch bei enger Passung oder bei Verriegelung mittels
einer Nase oder ähnlichem auch verdrehfest auf dem Tragring
angeordnet werden.
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5 zeigt
eine Ausbildung eines Schmuckrings 17 auf einem Tragring,
bei dem der Schmuckring einen äußeren Durchmesser
hat, der die Halteansätze 3 und 4 überragt.
Dadurch erscheint das Schmuckstück als einheitlicher Ring,
bei dem nur die Stirnseiten auf eine Mehrteiligkeit hinweisen.
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6 zeigt
eine andere Variante eines Schmuckstücks, bei dem auf dem
Tragring vier Schmuckringe 18, 19, 20 und 21 angeordnet
sind, die den gleichen Außendurchmesser wie die Halteansätze
aufweisen. Die Schmuckringe 18, 19, 20 und 21 und
die Halteansätze 3 und 4 können
auch jeweils mit Schmucksteinen besetzt sein.
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7 zeigt
einen Haltering mit einer alternativen Befestigungsmöglichkeit
zwischen den Teilringen 1 und 2. Dabei wird anstelle
eines Bajonettverschlusses eine Nut 23 in der Innenbohrung
des Teilrings 1 und ein in einer äußeren
Nut des Haltrings 2 aufgenommener Federring 22 verwendet,
der eine Rastverbindung zwischen den beiden Teilringen herstellt.
In ähnlicher Weise wie gemäß 2 kann
der Federring auch wahlweise in parallel angeordnete Nuten eingreifen,
so dass ein Tragring mit unterschiedlichem Abstand der Teilringe
zueinander erreichbar ist.
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- 1
- erster
Teilring
- 2
- zweiter
Teilring
- 3
- Halteansatz
- 4
- Halteansatz
- 5
- Führung
- 6
- Stift
- 7
- Kerbe
- 8
- Kerbe
- 9
- Axialführung
- 10
- Tangentialführung
- 11
- Tangentialführung
- 12
- Axialführung
- 13
- Tangentialführung
- 14
- Rastnase
- 15
- Federscheibe
- 16–21
- Schmuckring
- 22
- Federring
- 23
- Nut
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0782401
B1 [0005]
- - EP 0782402 [0011]