DE3043156A1 - Verfahren zum trimmen eines bauelementes fuer akustische oberflaechenwellen - Google Patents
Verfahren zum trimmen eines bauelementes fuer akustische oberflaechenwellenInfo
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Description
Int.Az.: Case 1412 ~ I3· November 1980
Hewlett-Packard Company
VERFAHREN ZUM TRIMMEN EINES BAUELEMENTES FÜR AKUSTISCHE
OBERFLÄCHENWELLEN
Bauelemente für akustische Oberflächenwellen werden vielfach
angewandt in Nachrichtenübertragungssystemen und anderen elektronischen Geräten, die sehr schmal bandige Filter benötigen,
z.B. Bandpaßfilter oder Steuerelemente für Oszillatorfrequenzen.
Solche Oberflächenschwinger weisen typischerweise ein Substrat
auf, auf welches ein oder mehrere präzise geformte und positionierte ineinandergreifende elektroakustische Wandler aufgebracht
sind und oft auch Felder von präzise positionierten geätzten Rillen. Ein derartiges Element ist z.B. in der US-PS
4 144 507 beschrieben.
Die Anwendung solcher Oberflächenschwinger ist jedoch von Schwierigkeiten begleitet. Diese rühren daher, daß jede Veränderung
in der Rillentiefe, der Dicke des Wandlermetalls oder
der Linienbreite eine Verschiebung der Mittel frequenz bewirkt und die Form der übertragungsfunktion des Filters wesentlich
ändert. D.h. mit anderen Worten, daß bekannte Bauelemente für akustische Oberflächenwellen eine unrichtige Mittel frequenz
zeigen können und außerdem ungeeignet sein können wegen hoher Betriebsdämpfung und/oder des Vorhandenseins einer starken
Störwelle.
Zur Lösung dieser Probleme ist es bekannt, die Bauelemente nach ihrer Herstellung zu "trimmen". Bisher werden verschiedene
Trimm-Methoden angewandt, jedoch haben alle ernstliche Nachteile. Ein Beispiel ist die Verwendung eines dielektrischen
Überzugs, wobei ein dielektrischer Überzug, z.B. ZnO zum Trimmen verwendet wird. Die Verwendung eines Überzuges verschlech-
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tert jedoch sowohl den Gütefaktor als auch die Langzeitstabilität
des Bauelementes (siehe z.B. Proc. 1977 Ultrasonic Symposium, Seiten 857 bis 861.)
Ein anderes Beispiel ist die Benutzung eines zusätzlichen Wandlers.
Dabei wird das Trimmen durch Benutzung eines zusätzlichen elektroakustischen
Wandlers innerhalb des Resonanzhohlraums des Bauelementes erreicht. Mit dieser Methode ergibt sich jedoch auf
weichkoppelnden Materialien wie Quarz ein ungenügender Trimmbereich.
Außerdem treten verstärkt Störresonanzen im Bauelement auf. (Siehe z.B. Applied Physics Letters 28 (Januar 1976) Seiten
1 bis 3 und Proc. 1976 Ultrasonic Symposium, Seiten 272 bis 276).
Weiterhin wird eine Lasertechnik zum Trimmen benutzt. Dabei wird mittels eines Lasers so viel Material verdampft, daß sich die
Charakteristik des Bauelementes ändert. Die Einsatzmöglichkeit
dieser Technik ist jedoch beschränkt. Sie eignet sich nur zum Trimmen von Bauelementen mit Metallreflektoren, die ihrerseits
wiederum den Gütefaktor des Bauelementes verringern. (Siehe z.B. Proc. 1976 Ultrasonic Symposium, Seiten 706 bis 713).
Ein weiteres Trimmverfahren arbeitet mit chemischer Naßätzung.
Dabei wird das Bauelement dadurch getrimmt, daß es in ein Salzsäurebad
eingetaucht wird, wobei Metali des Wandlermaterials
weggeätzt wird. Dieses Verfahren ist jedoch üblicherweise für die Erzielung reproduzierbarer Ergebnisse ungenügend steuerbar.
Die Ungewißheiten in der fitzgeschwindigkeit und die Unmöglichkeit
direkter Überwachung der Frequenz während des Trimmprozesses verhindern eine wirksame Steuerung bei diesem Verfahren.
Schließlich gibt es noch ein Trimmverfahren mittels Rillenmaskierung.
Dabei wird die Tiefe der Reflektorrillen im Bau-
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element getrimmt, wobei jedoch das Substratmaterial zwischen den
Elektroden nicht getrimmt wird. (Siehe z.B. IEEE Transactions on Sonics and Ultrasonics, Band SU-26, Nr. 2, März 1979, Seiten 93 χ
bis 104). Bei dieser Technik ist es erforderlich, daß eine Gitter-'—
Q)Ji maske für die Rillen, z.B. aus lichtempfindlichen Material oder
Metall während des Trimmens auf der Oberfläche des Bauelementes verbleibt. Die anschließende Entfernung der Maske führt jedoch
üblicherweise zu einer ungewissen Frequenzverschiebung im Bauelement,
wodurch der ursprüngliche Trimmprozess zu einem großen Teil wieder aufgehoben wird. (Siehe z.B. Proc. 1975 Ultrasonic
Symposium, Seiten 279 bis 283 und Proc. 31st Frequency Control Symposium (1977) Seiten 246 bis 250).
Aus dem vorstehenden ergibt sich, daß nach dem Stand der Technik noch ein geeignetes Verfahren zum Herstellen von akustischen
Oberflächenschwingern mit vorgegebener Mittel frequenz fehlt,
was bisher die breite Anwendung solcher Bauelemente verhindert hat. Der Erfindung gemäß Anspruch 1 liegt die Aufgabe zugrunde,
ein solches geeignetes Verfahren anzugeben.
Erfindungsgemäß ist ein Trimmverfahren vorgesehen, bei dem die akustische Geschwindigkeit und Reflexivität der elektroakustischen
Eingabe- und Ausgabewandler eines Bauelementes für akustische Oberflächenwellen dadurch verändert werden, daß die
Metall elektroden oder alternativ dazu das Substratmaterial einschließlich
des Substratmaterials zwischen den Elektroden ohne Benutzung einer Maske trocken geätzt werden. Außerdem kann das
Bauelement während des Trimmprozesses elektrisch betrieben und überwacht werden.
Ein Bauelement für akustische Oberflächenwellen besteht grundsätzlich
aus einem oder mehreren ineinandergeschachtelten elektroakustisehen Wandlern, die typischerweise aus Aluminium
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bestehen und auf ein Substrat, typischerweise Quarz, aufgebracht
flächen
sind. Ein akustischer OberweH-easchwinger besteht weiterhin aus zwei einen Hohlraum bildenden reflektierenden Feldern, den "Reflektoren" des Elementes. Die Geometrie des Bauelementes legt für ein gegebenes Substratmaterial die Reflektorperiode fest, während die Wandlerkonfiguration und der Abstand zwischen den beiden Reflektoren die Mittel frequenz grob festlegen.
sind. Ein akustischer OberweH-easchwinger besteht weiterhin aus zwei einen Hohlraum bildenden reflektierenden Feldern, den "Reflektoren" des Elementes. Die Geometrie des Bauelementes legt für ein gegebenes Substratmaterial die Reflektorperiode fest, während die Wandlerkonfiguration und der Abstand zwischen den beiden Reflektoren die Mittel frequenz grob festlegen.
Unterwirft man das fertiggestellte Bauelement einem steuerbaren
Trockenätzprozess, in welchem selektiv das Substratmaterial, nicht jedoch das Wandlermaterial geätzt wird, läßt sich ein Absinken
der Mittel frequenz des Bauelementes um mehrere 100 ppm
erreichen. Während eines solchen Prozesses werden die Stege und Mulden in den Reflektorrillen im wesentlichen gleichförmig geätzt,
ohne daß die Eigenschaften des Reflektors beeinträchtigt werden. Im Wandlerbereich wird jedoch das Substratmaterial
zwischen den Elektroden geätzt, was zu einer Erhöhung der akustischen Reflexionen, einem Absinken der akustischen Geschwindigkeit
und damit verbunden zu einem Absinken der Mittelfrequenz führt. Die Ergebnisse dieses Prozesses sind in Figur
dargestellt. Alternativ dazu kann die Mittel frequenz auch angehoben
werden, indem ein geeignetes Ätzmittel gewählt wird, so daß das Metall des Wandlers abgeätzt wird, im wesentlichen
aber nicht das Substratmaterial. Auf diese Weise läßt sich ein sehr exaktes Trimmen eines fertigen Bauelementes für
akustische Oberflächenwellen erreichen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen bzw. Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der zugehörigen Zeichnung erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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Figur 1 eine Vorrichtung zum Trimmen von Bauelementen für akustische Oberflächenwellen, wobei diese überwacht
werden;
Figur 2 eine Draufsicht auf das Bauelement in Figur 1, wobei Drähte auf Pfosten geschweißt sind;
Figur 3 eine Seitenansicht des Bauelementes gemäß Figur 2; und
Figur 4 einen schematischen Querschnitt durch ein Bauelement für akustische Oberflächenwellen, wobei die Bereiche
erkennbar sind, die getrimmt werden.
In der Vorrichtung nach Figur 1 enthält ein luftdichter Behälter 110 ein Bauelement 120 für akustische Oberflächenwellen
zwischen einer ersten Elektrodenplatte 130 und einer zweiten
Elektrodenplatte 140. Das Bauelement 120 ist aus einem Substrat
aus piezoelektrischen Material hergestellt und enthält einen oder mehrere elektroakustische Wandler 150 aus Elektrodenmaterial.
Ein erster Leiter 160 verbindet eine Eingangselektrode
150A des Wandlers 150 mit einer Ansteuereinrichtung 170, z.B. einem Hochfrequenz-Signal generator, für das Bauelement. Ein
zweiter Leiter 180 verbindet eine Ausgangselektrode 150B des Wandlers 150mit einem Überwachungsinstrument 190, welches
Frequenzcharakteristiken wie Resonanzfrequenz, Leistung und ähnliches messen kann. Das überwachungsinstrument 190 erlaubt
ein dichtes und kontinuierliches überwachen der Frequenzcharakteristiken
des Bauelementes während des gesamten Trimmprozesses. Ein dritter Leiter 200 verbindet die zweite Elektrodenplatte 140 mit einer Vorspannungseinrichtung 210, z.B. einem
Hochfrequenz-Versorgungsteil. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erfolgt das Ätzen mittels eines selektiv-reaktiven
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Zerstäubungsätzprozesses, wie er in der US-PS 3 971 684 allgemein beschrieben ist. Ein chemisch reaktives Ätzgas, dessen Ionen im
wesentlichen nur mit entweder dem Substratmaterial oder dem Elektrodenmaterial des Resonatorelementes reagieren, wird dann in
den Behälter 110 eingelassen. Zum Beispiel ätzt ein Ätzgas aus der Gruppe der fluorierten Kohlenwasserstoffe, z.B. CF4, ein
Substratmaterial wie Quarz annähernd zehnmal schneller als ein Material wie Aluminium, welches für die Wandlerelektroden verwendet
wird. Für Trimmzwecke ist dieser Unterschied in der Ätzgeschwindigkeit im wesentlichen äquivalent mit einer selektiven
Ätzung. In ähnlicher Weise ätzt ein Ätzgas aus der Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe, z.B. CCl. oder CF3Cl, die Wandlerelektroden
aus Aluminium etwa zehnmal schneller als Materialien
wie Quarz. Auch hier kann man das verschieden schnelle Ätzen als im wesentlichen selektives Ätzen betrachten.
Die Ansteuervorrichtung 170 wird eingeschaltet, so daß das Bauelement
120 bei seiner Mittel frequenz arbeitet. Während das Bauelement arbeitet, wird die Vorspannungseinrichtung 210 aktiviert,
so daß das Ätzgas zwischen den Elektrodenplatten 130 und
140 innerhalb der Umhüllung 110 ionisiert wird. Die Ionen in der Nachbarschaft des Bauelementes 120 reagieren chemisch mit
der Oberfläche des Bauelementes 120, so daß Oberflächenmaterial abgeätzt wird. Durch Benutzung eines für Trimmzwecke geeigneten
Ätzgases wird im wesentlichen entweder das Substratmaterial des Bauelementes oder das Elektrodenmaterial abgeätzt. Bei Ätzung
des Substratmaterial es gemäß Figur 4 werden die Stege 210 und die Mulden 220 sowie das Substratmaterial 230 zwischen den
Elektroden 240 gleichförmig geätzt.
Während des Trimmprozesses zeigt das Überwachungsinstrument 190 ununterbrochen die Ergebnisse des laufenden Ätzvorganges an.
Wenn die richtige Materialmenge weggeätzt worden ist und die gewünschte Mittel frequenz und andere Frequenzcharakteristiken
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des Bauelementes, z.B. die richtige Form der Filtercharakteristik,
erreicht sind, wird die Vorspannungseinrichtung 210 sofort abgeschaltet,
und das Ätzen wird beendet. Das so behandelte Bauelement
ist ein präzise abgestimmter Resonator mit den gewünschten elekirischen
Charakteristiken.
Die vorbeschriebene Trimm-Methode hat mehrere wesentliche Vorteile
gegenüber dem Stand der Technik. Diese Vorteile sind u.a.:
1. Das Verfahren ist sehr einfach, da keinerlei Maskierung erforderlich
ist.
2. Es ist keine Nachbehandlung nach dem Trimmen erforderlich., so daß anschließende ungewünschte Frequenzverschiebungen auf ein Minimum beschränkt werden.
2. Es ist keine Nachbehandlung nach dem Trimmen erforderlich., so daß anschließende ungewünschte Frequenzverschiebungen auf ein Minimum beschränkt werden.
3. Das Bauelement ist während des Trimmens funktionsfähig, so
daß ein unmittelbares überwachen (in situ) leicht möglich ist.
4. Wird zusammen mit dem Ätzgas etwas Sauerstoff zugeführt, dient der Ätzprozess zusätzlich zum Entfernen organischer Verunreinigungen
und zum teilweisen Anodisieren des Aluminiums, was zu einer verbesserten Langzeitstabilität des Bauelementes
führt.
5. Das Trimmen kann gleichzeitig bei allen Bauelementen auf einer Platte (oder mehreren Platten) erfolgen, oder, falls gewünscht,
bei bereits in Gehäuse eingebetteten Bauelementen unmittelbar
vor deren Versiegelung.
Es ist zu beachten, daß dieses Verfahren einen breiten Anwendungsbereich
hat und auch bei anderen Bauelementkonfigurationen verwendbar ist, z.B. Zwei pol-Resonatoren, Mehrfachhohlraum-Resonatoren
elektroakustischen Wandlern mit zurückspringendem Elektrode, Trans
versalfiltern und Korrelatoren.
nachträglich geändert
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Claims (9)
- Int. Az.: Case 1412Hewlett-Packard Company 13. November 1980PATENTANSPRÜCHEerfahren zum Trimmen eines Bauelementes für akustische Oberfl ächenwell en mit einem Substrat aus einem piezoelektrischen Material und darauf aufgebrachtem Elektrodenmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrodenmaterial (240) oder das Substratmaterial (210, 220, 230) zwischen den Elektroden selektiv trocken geätzt wird, so daß sich die Mittelfrequenz des Bauelementes ändert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauelement (120) während des Ätzens bei seiner Mittel frequenz betrieben wird und diese überwacht wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Bauelement ein Quarzsubstrat und eine Vielzahl von Aluminiumelektroden aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in einen das Bauelement (120) enthaltenden Behälter (110) ein chemisch reaktives Ätzgas eingeleitet wird, dessen Ionen im wesentlichen nur entweder den Quarz oder das Aluminium ätzen, daß mittels einer Ionisiereinrichtung (130, 140, 210) in dem Behälter in der Nachbarschaft des Bauelementes das Ätzgas ionisiert wird, und daß die Ionisiereinrichtung abgeschaltet wird, wenn die gewünschte Mittel frequenz erreicht ist.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzei c h n e t, daß mittels des Ätzgases im wesentlichen selektiv das Elektrodenmaterial (240) abgeätzt wird, so daß sich die Mittel frequenz des Bauelementes (120) erhöht.
- 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mittels des Ätzgases im wesentlichen selektiv das Substratmaterial (210, 220, 230) abgeätzt wird, so daß130030/0745 ORIGINAL INSPECTEDHewlett-Packard Company - 2 -sich die Mittel frequenz des Bauelementes (120) verringert.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich net, daß das Ätzgas eine Chlorverbindung ist.
- 7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzei ch net, daß das Ätzgas eine Fluorverbindung ist.
- 8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzei ch net, daß das Ätzgas CF4, CHF., oder SFß ist.
- 9. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich net, daß das Ätzgas CCl» oder CF3Cl3 ist.130030/0745
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