DE3042402C2 - Ventil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Ventil, insbesondere Kondensatableiter, der im Oberbegriff des Hauptanspruches spezifizierten Art.

Bei Ventilen dieses Types — bei denen häufig als Betätigungsvorrichtung für das Pilotverschlußteil ein Schwimmer oder ein thermostatisches Steuerglied dient — besteht das Problem, daß mit dem öffnen und Schließen des Pilotverschlußteiles eine schlagartige Hubbewegung des Hauptverschlußteiles einhergeht. Dies führ» zu störenden Schließgeräuschen und Verschleiß an der Hauptabsperrstelle des Ventiles sowie zur Entstehung u.U. gefährlicher Druckstöße in der angeschlossenen Anlage.

Bei einem bekannten derartigen Kondensatableiter (DE-PS 15 26 973) wurde diesem Problem durch die Anordnung einer Dämpfungskammer und eines Dämpfungskolbens auf der Hochdruckseite abgeholfen. Diese Lösung ist allerdings baulich aufwendig und teuer.

Bei einem anderen bekannten Kondensatableiter (DE-PS 28 48 128) weist die Druckkammer an ihrem dem Hauptverschlußteil zugekehrten Ende eine Stirnwand auf. Der zwischen dieser Stirnwand und dem druckreaktiven Stellorgan gebildete Raum wirkt dann als Dämpfungskammer. Ein zusätzlicher Dämpfungskolbcn entfällt dabei. Es zeigte sich allerdings, daß die auf diese Weise erzielte Dämpfungswirkung in manchen Fällen zu gering ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Ventil der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem ohne Anordnung eines zusätzlichen Dämpfungskolbens eine wirkungsvolle Dämpfung der Hubbewegung des Hauptverschlußteiles erfolgt.

Dies wird mit den im Hauptanspruch angegebenen Erfindungsmerkmalen erzielt.

Infolge der zwei Drosselauslaßöffnungen kann der durch das Pilotverschlußtei! freigegebene Steuerstrom nicht voll und ungehindert in die Druckkammer gelangen. Dadurch tritt bei dem Druckaufbau in der Druck-

kammer eine merkliche Zeitverzögerung gegenüber dem Druckanstieg im Steuerkanal auf. Analog das gleiche gilt für die Druckabsenkung beim Schließen des Pilotverschlußteiles. Somit erfolgt die öffnungs- und Schließbewegung des Hauptverschlußteiles verhalten.

ίο Die Unteransprüche geben baulich besonders einfache und funktionsmäßig sehr vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung an.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ventils im Schnitt dargestellt.

An der zwischen dem Vordruckraum 1 und dtm Nied:rdruckraum 2 vorgesehenen Trennwand 3 eines nicht dargestellten Ventilgehäuses ist ein Sit/.körpcr 4 gehalten. Letzterer weist einen Hauptventilsitz 5 für ein vordruckseitig angeordnetes Hauptverschlußteil 6 uuf. An Stegen 7 trägt der Sitzkörper 4 im Niederdruckraum 2 ein Druckkammergehäuse 8. Dieses enthält einen als druckreakii'ves Stellorgan dienenden Kolben 9, welcher über einen Schaft 10 mit dem Hauptverschlußteil 6 verbunden ist. Der Schaft 10 durchsetzt hierbei hubbewcglieh die dem Hauptverschlußteil 6 zugewandte Stirnwand !1 des Druckkammergehäuses 8. Durch den Schaft 10, wie auch das «Hauptverschlußteil 6 hindurch erstreckt sich längs ein Steuerkanal 12. Das Hauptverschlußteil 6 besitzt an der Eintrittsöffnung des Steuerkanals 12 ein Pilotventilsitz 13 für ein Pilotverschlußleil 14, das von einem Schwimmer 15 betätigt wird. Anstelle des Schwimmers könnte z. B. durchaus ein thermostatisches Steuerglied vorgesehen sein.

Im Kolben 9 setzt sich der Steuerkanal 12 als Querbohrung 16 fort und mündet in eine am Kolbenumfang umlaufende Verteilungsnut 17 aus. Beiderseits der Vcrteilungsnut 1" sind zwischen dem Kolbenumfang und der umgebenden Druckkammerwand 18 Drossclspalic 19,20 vorgesehen.

Befinden sich das Haupt- und das l^i;l< >tversehluUieil ft. 14 in Schließstellung, so herrscht aufgrund der Drossclspalte 19,20 und des Spaltes 21 zwischen dem Schuft 10 und der Stirnwand 11 in der Druckkammer 22, sowie im Raum 23 oberhalb des Kolbens 9 der Druck des Nicderdruckraumes 2.

Bei entsprechendem Flüssigkeitsanfall im Vordruckraum 1 hebt der Schwimmer 15 das Pilotverschlußteil 14 vom Pilotventilsitz 13 ab. Daraufhin gelangt Strömungsmedium mit höherem Druck über den Stcuerkanal 12 und die Querbohrung 16 in die Verteilungsnut 17. Von dort entweicht ein Teil des Strömungsmedium* über den Drosselspalt 19 in den Raum 23 und über den Spalt 21 in den Niederdruckraum 2. Parallel dazu dringt über den Drosselspalt 20 Strömungsmedium in die Druekkammer 22.

Da mithin nur ein Teil des Strömungsmediunis aus dem Steuerkanal 12 in die Druckkammer 22 gelangt, erfolgt dort der Druckaufbau gegenüber dem in dem Steuerkanal 12 merklich verzögert, so daß ein abruptes

bo öffnen des Hauptvcrschluliteiles 6 vermieden ist.

Geht das Pilotverschlußteil 14 in Schließstellung, so muß zunächst der Druck in dem Raum 23, der Verier lungsnut 17, der Querbohrung 16 und dem Steuerk.inal 12 absinken, bis verzögert durch die Drossclspalic 19, 20 auch der Druck in der Druckkammer 22 sinkt und das Hauptverschlußteil 6 allmählich wieder schließen kann. Ein abruptes öffnen und Schließen des Hauptverschlußteiles 6 ist folglich zuverlässig unterbunden

	Liste der Bezugszeichen	Vordruckraum	Spalt	30 42 402
	1	Niederdruckraum	Druckkammer
	2	Trennwand	Raum
3	3	Sitzkörper
4	Hauptventilsitz	Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
5	Hauptverschlußteil	5
6	Stege
7	Druckkammergehäuse
8	Kolben
9	Schaft
10	Stirnwand	10
11	Steuerkanal
12	Püotventilsitz
13	Pilotverschlußteil
14	Schwimmer
15	Querbohning	15
16	Verteilungsnut
17	Druckkammerwand
18	19,2G Drosselspalte
2!
22	20
23
25

30

65

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Ventil, insbesondere Kondensatableiter, mit einem vordruckseitig angeordneten Hauptverschlußteil, einer niederdruckseitig gelegenen Druckkammer, in der sich ein druckreaktives Stellorgan für das Hauptverschlußtei! befindet, ferner mit einem die Vordruckseite mit der Druckkammer verbindenden Steuerkanal und einem dessen Eintrittsöffnung steuernden Pilotverschlußteil, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkanal (12) zwei Drosselauslaßöffnungen (19,20) besitzt, wovon eine (20) in die Druckkammer (22) führt und die andere (19) mit dem Niederdruckraum (2) verbunden ist

2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausbildung des druckreaktiven Stellorgans als Kolben (9) der Steuerkanal (12) einen Schaft (10) zwischen dem Kolben (9) sowie dem Haupiverschlußtcil (6) längs durchdringt und den Kolben (9) radial zu sieaem Umfang hin durchsetzt und daß beiderseits der Mündung (17) des Steuerkanales (12) zwischen dem Kolbenumfang und der Druckkammerwand (18) Spalte (19, 20) vorgesehen sind, welche die Drosselauslaßöffnungen bilden.

3. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (9) peripher zwischen den beiden Drosselspalten (19,20) eine umlaufende Verteilungsnut (17) aufweist, in die der Steuerkanal (12) ausmündet