DE3041652C2 - - Google Patents
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Description
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines hydraulischen Bindemittels
auf Basis von Portlandzement-Klinker, das nach seiner Hydratation
keinen Löschkalk (Ca(OH)₂) enthält,
sowie
gewisse Anwendungen desselben.
Es ist bekannt, daß Portlandzement während seiner Hydratation
Löschkalk Ca(OH)₂ abgibt, wodurch diese Zementart für gewisse Verwendungs
zwecke unbrauchbar wird, insbesondere für Verwendungszwecke, bei
denen Feuerfestigkeit bei Temperaturen von mehr als ca. 500°C oder eine
Beständigkeit in Gegenwart von reinem Wasser bzw. in Gegenwart von
bestimmten Säuren (Säurefestigkeit) erforderlich ist.
Die Freisetzung von Löschkalk ergibt sich aus der Natur
des Portlandzements, dessen hauptsächlicher Bestandteil der Formel
C₃S(C = CaO; S = SiO₂) entspricht. Bekanntlich wird somit
bei der Hydratation von C₃S Löschkalk Ca(OH)₂ gebildet. Dieser
Hydratationsvorgang kann schematisch durch folgende Gleichung
dargestellt werden:
C₃S + 3 H→CSH + 2 CH (H = H₂O)
Ferner ist es bekanntlich auf dem Gebiet der Baumaterialien
möglich, den während des Hydratationsvorganges erzeugten Kalk
mit Zuschlagmaterial, wie sog. "Pussolanerde" zu mischen, um
hydratische Calciumsilikate zu erzeugen. Diese Reaktion verläuft
verspätet, denn sie beginnt erst nach 15tägigem Erhärten. Solcher
Zement wird "Puzzolanzement" genannt und man verwendet ihn insbesondere
in Anbetracht seiner Widerstandsfähigkeit gegen reines Wasser bzw.
gegen bestimmte Säuren.
Wenn man einen gewöhnlichen Portlandzement nach der
Hydratation auf eine Temperatur von etwa 400 bis 500°C
erhitzt, wird der während der Hydratation gebildete Löschkalk
Ca(OH)₂ zu Ätzkalk CaO umgesetzt, der dann später
Wasser aufnimmt und somit ein erhebliches Anschwellen
und Beschädigungen der hergestellten Strukturen hervorruft.
Puzzolanzement kann als feuerfestes Bindemittel verwendet
werden, vorausgesetzt, daß der mittels eines solchen Zements
hergestellte feuerfeste Beton mehrere Monate lang in feuchter Atmosphäre
aufbewahrt wird, damit die Puzzolanreaktion vollständig erfolgt, bevor
der Beton auf eine hohe Temperatur gebracht wird.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der überraschenden
Feststellung, daß es unerwarteterweise möglich ist, unter bestimmten
Bedingungen Portlandzement zu bisher nicht geläufigen Anwendungszwecken
zu verwenden.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Herstellung eines hydraulischen Bindemittels, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß künstlicher Portlandzementklinker
in einem solchen Verhältnis mit Tonerdehydrat vermischt wird,
daß sich der bei der Hydratation entstehende Kalk während
seiner Bildung vollständig mit der Tonerde verbindet.
Folglich tritt beim erfindungsgemäßen Verfahren während
des gesamten Verfahrensverlaufs keinerlei Ca(OH)₂ auf.
Vorzugsweise werden die Bestandteile des Gemisches gemeinsam
zerkleinert.
Die Reaktion von Ca(OH)₂ und Al(OH) n erfolgt sehr schnell
wenn das Gemisch durch gleichzeitiges Zerkleinern von
Portlandzement und tonerdehaltigem Material, wie chemischem
Tonerdehydrat, Rohbauxit oder Laterit, hergestellt wird.
Falls die Teilchengröße eines jeden dieser Bestandteile
derart gewählt wird, daß 90% der Stoffe durch ein 40-mm-Sieb
durchgelassen werden, kann auf eine gemeinsame Zerkleinerung
dieser Stoffe verzichtet werden.
Das erfindungsgemäße Bindemittel enthält im wesentlichen
künstlichen Portlandzement und Tonerde, wobei letztere
aus Tonerdehydrat besteht, das in einer genügenden Menge
vorliegt, so daß der während der Hydratation des Bindemittels
erzeugte Kalk sich bei seiner Entstehung vollständig
mit dem Tonerdehydrat verbindet.
Bei der Hydratation des erfindungsgemäßen Bindemittels
gibt der C₃S-Bestandteil Kalk ab, der bei seiner Entstehung
mit dem Tonerdehydrat reagiert und hydraulische Calciumaluminate
des Typs C₃AH₆ bzw. C₄AH n oder Kieselaluminate
des Typs hydratischer Gehlenit C₂ASH₈ und Hydrogranat
bildet.
Da nur das als Hauptprodukt entstehende Calciumaluminat
C₃AH₆ stabil ist, können die anderen genannten Produkte
bei der Bestimmung des erforderlichen Mengenverhältnisses
von Tonerdehydrat zu Löschkalk unberücksichtigt bleiben.
Die der Bildung von C₃AH₆ zugrunde liegende Gleichung
lautet:
Demnach ist zur vollständigen Abbindung des bei der Hydratation
entstehenden Löschkalks mindestens ein molares
Verhältnis von Tonerdehydrat Al(OH)₃ zu Löschkalk Ca(OH)₂
von 2 : 3 zu wählen.
Hieraus ergibt sich, daß im Zement keine Spur von Ca(OH)₂
vorliegt.
In der vorliegenden Beschreibung wird das erfindungsgemäße
Bindemittel insbesondere im Hinblick auf Verwendungszwecke
beschrieben, bei denen Feuerfestigkeit ein wichtiges
Erfordernis ist. Die Erfindung ist jedoch keineswegs
auf derartige Anwendungen begrenzt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
und der beigefügten Fig. 1 näher beschrieben.
Fig. 1 ist eine graphische Darstellung der Ergebnisse
einer Thermodifferential-Analyse (TDA).
Der Löschkalk kann experimentell leicht mittels der sogenannten
Thermodifferential-Analyse (TDA) ermittel werden;
sein Vorhandensein wird durch das Auftreten einer endothermischen
Spitze zwischen 450 und 500°C angezeigt.
Die Analyse der Hydratationserzeugnisse des Zementmörtels
kann durch die Untersuchung der Röntgenstrahldiffraktionskurven
(RS) vervollständigt werden.
Für die Versuchsdurchführung wurde ein künstlicher, praktisch
eisenoxidfreier Portlandzementklinker (im folgenden der
Kürze halber mit dem Handelsnamen Superblanc® bezeichnet)
verwendet, der von der Firma CIMENTS LAFARGE FRANCE vertrieben
wird.
Zwecks Herstellung eines Bindemittels mischt man:
- - 70% "Superblanc"®
- - 2,7% Gips,
- - 27,3% Tonerdetrihydrat AH₃,
durch das Bayer-Verfahren
erzeugt, wobei die Teilchengröße dieser Bestandteile
derart gewählt wird, daß sie durch ein 40-mm-Sieb
durchgelassen werden.
Bei Untersuchung des Verhaltens des aus diesem Mischzement
hergestellten Mörtels im Vergleich mit dem Superblanc®-
Klinker allein ergibt sich, wie in Tabelle I dargestellt,
folgendes:
- • "Superblanc"® allein
- - Nach einem Tag liegt eine erhebliche Menge Ca(OH)₂ vor, während nach 7 Tagen 70-80% verfügbaren, durch Hydratation des C₃S freisetzbaren Kalks vorhanden sind.
- • Mischzement nach Beispiel 1:
- - Ca(OH)₂ kann zu keiner Zeit nachgewiesen werden.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die Tonerde AH₃ zuvor in einem
Schwingbrecher 30 Minuten lang zerkleinert, wodurch sich eine
teilweise Amorphisierung des Materials ergibt.
Die Zementmörtel werden sodann in einem Wasser/Zement-Verhältnis
von 0,64 (W/Z = 0,64) mit Wasser angerührt.
Es treten ferner noch andere Verfahrensetappen auf, die
in der Tabelle des Beispiels 1 nicht erwähnt werden, beispielsweise
die Bildung von Ca₂ASH₈ (Gelenithydrat) und von Granathydraten.
Die Ergebnisse der TDA (nach einem Tag, Temperatur 20°C,
relativer Feuchtigkeitsgehalt RF = 95%), die in der beiliegenden
Fig. 1 verzeichnet sind, entsprechen der Kurve Nr. 2 hinsichtlich
des Zements gemäß des Beispiels 1, während die Kurve Nr. 1 dem
"Superblanc"® mit nicht zerkleinertem, grobem Tonerdetrihydrat
entspricht.
Diese graphische Darstellung zeigt, daß Kurve Nr. 2
bei der 24 Stunden-Etappe keine die Gegenwart von Ca(OH)₂ anzeigende
Spitze aufweist.
Der Zement entspricht demjenigen, der im Beispiel 1 beschrieben
ist; jedoch wird er durch gleichzeitiges Zerkleinern unter den gleichen
Bedingungen hergestellt.
Bei der Untersuchung des Zements mittels Röntgenstrahlen
diffraktion zeigt sich eine teilweise Amorphisierung des Tonerdetrihydrats,
wohingegen der "Superblanc"® durch diese Behandlung nicht
nennenswert beeinflußt wird.
Nach 4 Tagen kann man beim reinen Mörtel keinerlei Ca(OH)₂
nachweisen, jedoch liegen hydraulische Calciumaluminate
(C₃AH₆-C₄AH n ), sowie entsprechen denjenigen des bei Feinst
zerkleinerung der betreffenden Bestandteile erzielten
Zements.
Diese beiden Beispiele zeigen, daß man unter
bestimmten Bedingungen den bei der Hydratation des hauptsächlichen
Portlandzement-Bestandteils, nämlich C₃S, gebildeten Löschkalk mit
dem Tonerdehydrat reagieren lassen kann.
Auf diese Weise erhält man einen Zement, der nach der
Hydratation nur noch hydraulische Calciumsilikate, hydraulische
Calciumaluminate und hydraulische Calcium-Kieselaluminate enthält.
Dank der Abwesenheit von Ca(OH)₂ und der sich daraus ergebenden
Vermeidung der von diesem Stoff herrührenden Nachteile kann diese
Zementart praktisch eingesetzt werden, und zwar insbesondere
auf dem Gebiet der feuerfesten Baustoffe.
Die nachstehenden Beispiele betreffen drei verschiedene
Portlandklinkersorten und verschiedene tonerdehaltige Materialien.
Es wird von drei Klinkersorten ausgegangen:
- - Klinker A: Klinker mit hohem C₃S und C₃A-Gehalt.
- - Klinker B: Klinker mit niedrigem C₃S Gehalt und hohem C₃A-Gehalt.
- - Klinker C: Klinker mit sehr niedrigem C₃A-Gehalt.
Die prozentuale mineralogische Zusammensetzung gemäß chemischer Analyse
dieser Klinker ist nachstehend angegeben:
Ferner verwendet man zwei Bauxitsorten:
- - Bauxit A, schwach eisenhaltig;
- - Bauxit B, stark eisenhaltig,
mit folgender Zusammensetzung:
Von Röntgenstrahlendiffraktions-Spektren und den Tonerde-
und Wassergehaltwerten ausgehend, kann man den Trihydratgehalt (AH₃)
und den Monohydratgehalt (AH) einer jeden Bauxitsorte berechnen, und
die entsprechenden Prozentsätze sind für die verschiedenen Verfahrensetappen
in der nachstehenden Tabelle II angegeben:
In den Ausführungsbeispielen 3 bis 5 beträgt das Verhältnis
"Klinker B/Tonerdehaltiges Material" 2/1:
Das gemeinsame Zerkleinern der Bestandteile erfolgt nicht,
wie gemäß Beispiel 1 und 2 in einem Schwingbrecher, sondern in
einem herkömmlichen Kugelbrecher.
Der reine Zementmörtel wird bei 20°C und 95% relativem
Feuchtigkeitsgehalt (RF) oder bei 50°C und 95% RF aufbewahrt.
Bei 20°C und 95% RF stellt man mittels TDA- und RD-Analyse
fest, daß der Zement gemäß Beispiel 3 (Mischen ohne gleichzeitiges
Zerkleinern selbst nach einer langzeitigen Aufbewahrung (3 Monate)
noch Löschkalk Ca(OH)₂ enthält, während der mit gleichzeitigem
Zerkleinern hergestellte Zement bereits nach 24 Stunden kein Ca(OH)₂
mehr enthält.
Bei einer Aufbewahrung bei 50°C und 95% wird die
Reaktionsfähigkeit des Gemisches verbessert, denn das nach 7 Tagen bei
20°C und 95% R.F vorliegende Ca(OH)₂ verschwindet.
Wie im Beispiel 1 und 2 werden ebenfalls C₂ASH₈ (Gehlenithydrat),
sowie Hydrogranate nachgewiesen.
In diesen Ausführungsbeispielen werden Klinker B und
Bauxit B im Verhältnis 2/1 verwendet.
Der jeweilige reine Zementmörtel wird bei 20°C und 95% RF bzw.
bei 50°C und 95% aufbewahrt.
In Beispiel 6 bis 8 stellt man - wie bei den vorherigen
Beispielen - fest, daß die Reaktion Ca(OH)₂-AH n sofort erfolgt,
wenn der Zement mittels gleichzeitigem Zerkleinern der Bestandteile
hergestellt wird.
Diese Reaktion wird beschleunigt, wenn die Umgebungstemperatur
ansteigt.
Zum gleichen Zweck werden andere Zusammensetzungen
untersucht, bei denen verschiedene Materialien und unterschiedliche
"Klinker/Tonerdehaltiges Material"-Verhältnisse vorliegen.
In ihrer Gesamtheit stellen die Kombinationen 3×2×3=18 Fälle
dar (s. Beispiel 9 bis 27).
Die Analyse der gemäß Beispiel 9 bis 27 erzielten
reinen Zementmörtel zeigt nach einer 24stündigen Hydratationsdauer,
daß kein Löschkalk vorliegt (Röntgenstrahlendiffraktionsanalyse und
Thermodifferentialanalyse).
Für den Fachmann ist es einleuchtend, daß die eingesetzte
Menge an tonerdehaltigem Material an die Menge des bei der Hydratation
des Portlandzements voraussichtlich gebildeten Löschkalks angepaßt
werden muß, wobei die im tonerdehaltigen Material vorhandenen
Verunreinigungen zu berücksichtigen sind.
Das wesentliche Merkmal eines erfindungsgemäß hergestellten
reinen Mischzementmörtels liegt darin, daß dieser nach dem
Hydratationsvorgang zu keiner Zeit Ca(OH)₂ enthält und folglich als
feuerfestes Bindemittel verwendet werden kann und ferner vorteilhafterweise
in allen Fällen zum Einsatz gelangen kann, bei denen die
Gegenwart von Löschkalk unerwünscht ist (Widerstandsfähigkeit gegen
reines Wasser bzw. gewisse Säuren und dgl.).
Man stellt ein Bindemittel durch Mischen von 67% Klinker A
und 33% chemischem AH₃ (durch das Bayer-Verfahren erzeugt) her. Die
Mischung wird sodann 2 Stunden lang zerkleinert.
Nach 24stündiger Hydratation bei 20°C und 95% RF wird der reine
Mörtel im Ofen auf 110°C erhitzt und sodann während 6 Stunden
auf eine Temperatur von 300-500-800-1100-1250°C gebracht, wonach
man ihn im Ofen abkühlen läßt.
Man stellt fest, daß unabhängig von der Brenntemperatur des
reinen Mörtels vom erfindungsgemäß Bindemittel niemals
Ätzkalk abgegeben wird, der einer erneuten Hydratation unterliegen
könnte, wodurch die Verwendung des erfindungsgemäßen
Bindemittels als feuerfestes Material unmöglich würde.
Aus dem unter a) beschriebenen Zement werden
Schamottezementwürfel mit einer Kantenlänge von 10 cm hergestellt,
die gemäß der nachstehenden Tabelle einer Wärmebehandlung unterworfen
werden.
Beim Vergleich mit einem herkömmlichen Zement ergibt sich,
daß die aus aktiviertem Zement hergestellten Würfel unbeschädigt
bleiben, während sich in aus dem herkömmlichen Vergleichszement
hergestellten Würfeln Risse bilden.
In diesen Beispielen wird das Verhalten eines Klinker C
und Bauxit B enthaltenden Mischzements während der Materialprüfungen
untersucht, denen herkömmlicherweise feuerfester Zement unterworfen
wird; es handelt sich insbesondere um Prüfungen zwecks Bestimmung:
- - der mechanischen Eigenschaften nach Erhitzen,
- - der nachträglichen Abmessungsänderungen (NAÄ) und
- - der Sackungstemperaturen unter Belastung.
Die Grenztemperatur für die Verwendung liegt zwischen 1250°C und
1300°C, denn die nachträglichen Abmessungsänderungen liegen innerhalb
der vom Syndicat des Fabricants de Produits R´fractaires Europ´ens
vorgeschriebenen Grenzen (±1,5%).
Im allgemeinen hängt die Feuerfestigkeit des Zements von
dem "Klinker/Tonerdehaltiges Material"-Verhältnis, sowie von dem
Reinheitsgrad (Eisenoxydgehalt) der Bestandteile ab.
Die rheologischen Eigenschaften des Zements können
durch Beigabe von wasserfreiem oder wasserhaltigem Calciumsulfat
bzw. von gewissen Zuschlagstoffen, wie Weichmacher, Flußmittel
(Flüssigmacher) oder wasserreduzierende Mittel, eingestellt werden.
Ein durch 2stündiges gleichzeitiges Zerkleinern von
Klinker B und Bauxit B hergestellter Zement besitzt eine Normalsand-
Verformbarkeit (E/C = 0,5) von:
- - 169 s (s = Sekunden) nach 3 Min. Ruhen
- - 268 s nach 30 Min. Ruhen.
Nach Beimengung von 0,1% (0,1/1000) Natriumgluconat beträgt die
Verformbarkeit:
- - 14 s nach 3 Min. Ruhen
- - 34 s nach 30 Min. Ruhen.
Die Verformbarkeit wird mittels des von der Firma Etablissements
PERRIER in Montrouge (Frankreich), hergestellten LCL-Maniabilitätsmeters
(Verformbarkeitsmessers) gemäß der unter dem Titel "Mode Op´ratoire 3FM-I"
(Verlag Dunod, Paris 1973) veröffentlichten Methode bestimmt. Man stellt
fest, daß ein erfindungsgemäß hergestelltes Bindemittel mit herkömmlichen,
in der Zementindustrie gebräuchlichen Zuschlagstoffen versetzt
werden kann. Die Natur der gewählten Zuschlagstoffe hängt wesentlich
von der Natur und dem Zerkleinerungsgrad der Bestandteile des
erfindungsgemäßen Bindemittels ab.
Es sei darauf hingewiesen, daß die in den vorstehenden
Beispielen angegebene Dauer der gleichzeitigen Zerkleinerung der
betreffenden Bestandteile lediglich als experimentale Angabe, jedoch
nicht als untere Grenze zu betrachten ist.
Selbstverständlich wird bei industrieller Verwendung
der Erfindung der Fachmann die Gestaltung und die Parameter
des Brechers je nach den Gegebenheiten jedes Sonderfalls in
geeigneter Weise wählen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines hydraulischen Bindemittels,
dadurch gekennzeichnet, daß künstlicher
Portlandzementklinker in einem solchen Verhältnis
mit Tonerdehydrat vermischt wird, daß sich der bei der Hydratation
des Klinkers entstehende Kalk während seiner
Bildung vollständig mit der Tonerde verbindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Tonerdehydrat und der Portlandklinker
gleichzeitig zerkleinert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Tonerdehydrat Tonerdetrihydrat verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bestandteil eines natürlichen
Bauxits oder eines Laterits als Tonerdetrihydrat verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß Zuschlagstoffe wie Flußmittel,
Weichmacher, wasserreduzierende Mittel
oder Calciumsulfat beimengt werden.
6. Verwendung des nach dem Verfahren gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 5 hergestellten Zements als
feuerfester Zement.
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