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VIDEOKABELENTZERRER
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Videokabelentzerrer gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, wie er beispielsweise von der Robert Bosch GmbH unter
der Typenbezeichnung HC-VE hergestellt wird.
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Der in Fig. 1 dargestellte bekannte Videoka.belntzerrer 1 besitzt
eingangsseitig eine Signaweiche 4, welche das verzerrte Videosignal in einem ersten
Signalpfad 5 unmittelbar und in einem zweiten Signalpfad 6 über ein Entzerrernetzwerk
3 und einem nachgeschalteten Impedanzwandler 8 einem Potentiometer 7 zuführt. Das
Potentiometer 7 ist mit seinem Abgriff an dem hochohmigen Eingang eines Signal verstärkers
9. angeschlossen.
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Das Entzerrernetzwerk 3 ist fUr eine bestimmte maximale Kabellänge
fest eingestellt, d.h., die Amplitude der in den einzelnen Zweigen des Entzerrernetzwerks
3 Ubertragenen Signale stehen in festgelegten Beziehungen zueinander. Für eine Anpassung
des bekannten Videokabelentzerrers 1 an Kabel längen, welche
von
der maximale eingestellten Kabel länge abweichen, wird mit Hilfe des Potentiometers
7 das Verhältnis zwischen den Signalanteilen aus den Signalwegen 5 und 6 entsprechend
variiert. Den dadurch gegebenen Vorteil einer Einknopfeinstellung steht jedoch der
Nachteil entgegen, daß bei Ausfall eines Verstärkerbauelementes bei dem bekannten
Videokabelentzerrer wegen der Verbindung des Potentiometers-Abgr.iffes mit dem hochohmigen
Eingang des Signal verstärkers ein Austausch oder eine Reparatur des Verstärkers
u.U. zu einer Fehlanpassung führen kann, so daß in der Regel der gesamte Videokabelentzerrer
ausgewechselt wird. Dabei geht aber die Information über die eingestellte'Entzerrung
verloren, wodurch der ausgetauschte Videokabelverstärker neu eingemessen werden
muß. Ferner ist der bekannte Videokabelentzerrer jeweils nur für einen bestimmten
Kabel typ verwendbar, wobei Exemplarstreuungen des betreffenden Kabeltyps zu Restfehlern
bei der Entzerrung führen können.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, einen Videokabelentzerrer
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei welchem im Falle eines Ausfalls eines
Verstärker-Bauelementes eine Fehlerbeseitigung ohne die Gefahr einer Fehlanpassung
oder die Notwendigkeit einer neuen Einmessung ermöglicht wird.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Videokabelentzerrer ist das Entzerrernetzwerk
zwischen dem Null-Ohm-Ausgang eines ersten Verstärkers und dem'Null-Ohm-Eingang
eines zweiten Verstärkers angeordnet, wodurch jeder der beiden Verstärker ausgetauscht
oder repariert werden kann, ohne die Anpassung des Videokabelentzerrers zu beeinflussen.
Ferner kann das Entzerrernetzwerk aus einem defekten Gerät (Videokabelentzerrer)
ausgebaut und in ein Austauschgerät übernommen werden, da auch dort voraussetzungsgemäß
die Anschlußpunkte für das Entzerrernetzwerk. den virtuellen Widerstand Null-Ohm
besitzen. Damit bleibt die bisherige Entzerrung erhalten, ohne daß durch das Einsetzen
des Entzerrernetzwerks in das Austauschgerät der Abgleich verändert wird.
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In bevorzugter Weise bildet das Entzerrernetzwerk einen gesonderten
Baustein, der sich mühelos aus einem defekten Videokabelentzerrer ausbauen und in
einen anderen Entzerrer einbauen läßt.
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Die Ausführungsform nach Anspruch 3 bietet den weiteren Vorteil, daß
der zweite Verstärker gleichzeitig als Ausgangsverstärker verwendet werden kann.
Bei der Ausführungsform nach Anspruch 4 lassen sich der Null-Ohm-Ausgang des ersten
Verstärkers und der Null-Ohm-Eingang des zweiten Verstärkers in besonders einfacher
Weise
verwirklichen. Die Ausführungsform nach Anspruch 5 läßt sich für beliebige Kabel
typen und Kabeltypexemplare universell verwenden. Eine besonders einfache Ausführung
des Entzerrernetzwerks der Ausführungsform nach Anspruch 5 ist in dem Anspruch 6
angegeben. Die Ausführungsform nach Anspruch 7 gestattet eine besonders mühelose
Einstellung des Videokabelentzerrers auf die jeweilige Kabellänge von der Frontplatte
des als Einschubgerät ausgebildeten Videokabelentzerrers aus.
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Die Ausführungsrorm nach Anspruch 7 eignet sich speziell für Korrekturen
des Frequenzgangs am Bandende, ohne daß Signal an teile außerhalb des Videobandes
im wesentlichen Maß verstärkt werden.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 ein Blockschaltbild des bekannten Videokabelentzerrers,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Videokabelentzerrers,
Fig. 3 ein elektrisches Schaltbild einer bevorzugten Ausführungsform eines für den
Videokabelentzerrer nach Fig. 2 vorgesehenen Entzerrernetzwerks, und
Fig.
4 eine schematische, teils perspektivische, teils auseinandergezogene Ansicht der
Frontplatte eines als.Einschub ausgebildeten Videokabelentzerrers nach Fig. 2.
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Der in Fig. 2 beispielshaft dargestellte Videokabelentzerrer 1 nach
der Erfindung liegt im Obertragungsweg zwischen einer Videosignalquelle 100 und
eines Videosignalempfängers, wobei der Obertragungsweg aus einem oder mehreren Abschnitten
eines Videokabels 300 besteht und am Ende jedes Kabelabschnittes ein Videokabelentzerrer
1 vorgesehen ist. In der Praxis beträgt.
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die Länge jedes Kabel abschnitts beispielsweise 300 m. Der Videokabelentzerrer
1 umfaßt eingangsseitig einen ersten Verstärker 10 und ausgangsseitig einen zweiten
Verstärker 20, um die Signal dämpfung auf dem vorangegangenen Abschnitt des Videokabels
300 zu kompensieren. Für die Verstärker 10 und 20 sind, wie in Fig. 2 dargestellt
ist, in bevorzugter Weise Operationsverstärker vorgesehen, an deren invertierendem
Eingang 11 bzw. 21 ein erster Widerstand R 11 bzw. R 21 und ein zweiter, den Verstärkerausgang
12 bzw. 22 ruckkoppelnder Widerstand R 12 bzw. R 22 angeschlossen sind. Wesentlich
ist, daß der Ausgang 12 des ersten Verstärkers 10 und der Eingang 21 des zweiten
Verstärkers 20 den virtuellen Widerstand Null-Ohm besitzen. Zwischen diesen beiden
Null-Ohm-Klemmen 12 und 21 ist ein Entzerrernetzwerk 30 angeschlossen, das grundsätzlich
beliebig
aufgebaut sein kann. Der von dem Entzerrernetzwerk 30 gebildete Widerstand R 21
stellt bezüglich des nachgeschalteten zweiten Verstärkers 20 den einen der beiden
verstärkungsbestimmenden Widerstände dar. Infolge der Anordnung zwischen den beiden
Null-Ohm-Klemmen 12 und 21 läßt sich das die Information -über die Entzerrung enthaltende.
Entzerrernetzwerk 30 in einen zum Austausch vorgesehenen Entzerrer 1* einbauen,
wie er in Fig. 2 mit gestrichelter Umrißlinie angedeutet ist. Da der Entzerrer 1*
voraussetzungsgemaß die Null-Ohm-Klemmen 12 und 21 besitzt, führt der Einbau des
Entzerrernetzwerks 30 aus dem Videokabelentzerrer 1 in den Videokabelentzerrer 1*
zu keiner rehlanpassung. Ferner lNßt sich auch jeder der tBel(len Verstärker 10
und 20 des Videokabelentzerrers I problemlos austauschen oder reparieren, da durch
keinen dieser beiden Eingriffe der virtuelle Widerstand von Null-Ohm der beiden
Klemmen 12 und 21 verändert wird.
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Der Vorteil, daß bei Ausfall eines Verstärkerbauelementes in den Verstärkern
10 und 20 die Information über die Entzerrung in dem Entzerrernetzwerk 30 erhalten
bleibt, zeigt sich besonders dann, wenn das Entzerrernetzwerk 30 an unterschiedlicc,
Kabel längen anpaßbar ist. Eín Beispiel eines solchen justierbaren Entzerrernetzwerks
30 ist in Fig. 3 veranschaulicht.
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Das Entzerrernetzwerk 30 gemäß Fig. 3 besteht aus einer Vielzahl von
Zweigen 30-1 bis 30-n, die ausgangsseitig parallel geschaltet und mit dem Null-Ohm-Eingang
21 des zweiten Verstärkers 20 verbunden sind. Jeder Zweig 30-1 bis 30-n ist einem
bestimmten Frequenzbereich des Videosignalbandes zugeordnet, wobei sich jeweils
benachbarte Frequenzbereiche überlappen.
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Die Zweige 30-2 bis 30-n-lsind identisch aufgebaut und umfassen ein
RC-Glied aus einem Längswiderstand R und einem Längskondensator C. Jedes dieser
RC-Glieder liegt zwischen dem Abgriff eines zugeordneten Potentiometers P und dem
Null-Ohm-Eingang 21 des zweiten Verstärkers 20. Der spannungsführende Anschluß jedes
dieser Potentiometer P ist mit dem Null-Ohm-Ausgang 12 des ersten Verstärkers 10
verbunden, während der andere Anschluß jedes dieser Potentiometer P auf einem Bezugspotential,
im dargestellten Beispielsfalle auf Masse liegt. Der erste Zweig 30-1 unterscheidet
sich von den Zweigen 30-2 bis 30-n-1 lediglich dadurch, daß der Längskondensator
fehlt. Der letzte Zweig 30-n des Entzerrernetzwerks 30 umfaßt einen Längswiderstand
R, welcher zwischen dem Abgriff eines Potentiometers P und dem Null-Ohm-Eingang
21 des zweiten Verstärkers 20 liegt.
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Parallel zu diesem einen Potentiometer P liegt ein LC-Parallelschwingkreis,
welcher durch einen Widerstand RS zwischen dem Ausgang 12 des ersten Wer'stärkers
10 und dem spannungsführenden Anschluß des zugeordneten Potentiometers P bedämpft
ist. Mit
Hilfe des LC-Parallelschwingkreises läßt sich der Frequenzgang
des Entzerrernetzwerks 30 am Bandende des Videobandes korrigieren, ohne daß Signalanteile
außerhalb des Videobandes im wesentlichen Maße verstärkt werden.
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Mit Hilfe der Potentiometer P in jedem der Zweige 30-1 bis 30-n läßt
sich die Amplitude des betreffenden Zweigsignals einstellen, wodurch eine exakte
Anpassung des Entzerrernetz-und den Typ werks 30 an die jeweils vorliegende Länge/des
jeweils vorgeschalteten Videokabels erzielt werden kann. Die einmal eingestellte
Justierung der Potentiometer P der Zweige 30-1 bis 30-n enthält die Information
über die Entzerrung, welche erhalten bleibt, wenn das betreffende Entzerrernetzwerk
30 in ein Austauschgerät 1* (Fig. 2) im Falle eines Ausfalls eines oder beider Verstärker
10, 20 eingesetzt wird.
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Zur Einstellung der Potentiometer P kann, wie in Fig. 4 dargestellt
ist, die Frontplatte 50 eines als Einschubgerät ausgebildeten Videokabelentzerrers
1 mit Justieröffnungen 40-1 bis 40-n versehen sind, in deren axialer Verlängerung
(durch gestrichelte Linien in Fig. 4 angedeutet) jeweils ein zugeordnetes Potentiometer
P angeordnet ist.
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