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Ophtha lmo sko p
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Die Erfindung dient vorzugsweise zur Tiefenmes##ung am Augenhintergrund
und ist eine Zusatzeinrichtung in einem Ophthalmoskop. Sie ist aber auch auf alle
Fälle anwendbar, bei denen Tiefenmessungen an optisch zugänglichen Objekten durchgeführt
werden sollen.
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Bekannte technische Lösungen zur Tiefenmessung am Augenhintergrund
sind: - die Auswertung stereoskoper fotografischer Aufnahmen, Krakau, Acta ophth.
( E h vn) 34, 140 (1956); Weber Stereophotografie des Augenhintergrundes, 61. Dtsch.
ophthalm. Ges.
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Heidelberg 1957, S. 318 und - die Benutzung des Fehlsichtigkeitsausgleiches
an Ophthalmoskopen zur Angabe der Objekttiefe, Krakau, Acta ophth. (K'hvn) 27, 263
(1949); Hopten,Acta opht, ( Kthvn) 33, 325 ( 1955).
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Die Herstellung stereoskoper fotografischer Aufnahmen vom Augenhintergrund
und deren Auswertung bedarf einer speziellen Aufnahme- und aufwendigen Auswertetechnik.
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Der Zeitaufwand für eine Messung ist relativ hoch, Aus den stereoskopen
Aufnahmen kann nur bedingt eine sofortige Beurteilung des Oberflächenprofils vorgenommen
werden.
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Die Benutzung des Fehlsichtigkeitsausgleiches zur Tiefenmessung wird
durch Meßobjektbewegung, d. h. Bewegungen
des lebenden Augenhintergrundes
erschwert. Eln weiterer wesentlicher Nachteil besteht in der prinzipbedingten Messung
an einzelnen Punkten, die das Oberflächenprofil nicht direkt erkennen lassen und
die charakteristischen Punkte, wie z.B. den tiefsten Punkt der Aushöhlung des Sehnervkopfes,
nicht unbedingt erfassen. Weil die Meßpunkte nicht reproduzierbar erfaßt und abgespeichert
werden können, ist der diagnostisch wichtige Vergleich zeitlich aufeinanderfolgen~
der Messungen an einem Objektpunkt durch Abweichungen der tatsächlich benutzten
Meßstellen unsicher.
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Die spektrale Zusammensetzung des Lichtes, das zur Messung verwendet
wird, ist bisher nicht berücksichtigt worden; somit konnten die Tiefenmessungen
am Augenhintergrund nicht getrennt für einzelne Gewebsschichten vorgenommen werden.
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Das Ziel der Erfindung besteht darin, das Oberflächenprofil am Augenhintergrund
in einer oder mehreren Richtungen deutlich hervorzuheben, so daß bereits beim Betrachten
direkter oder aufgezeichneter Bilder des Augenhintergrundes in einfacher Weise erste
sichere qualitative Aussagen getroffen werden können. Dabei soll der Augenhintergrund
über das gesamte Bildfeld in seinen wesentlichen Strukturen sichtbar bleiben und
die Fehlsichtigkeit des Auges bei allen Einstellungen ausgeglichen werden können.
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iaiterhin soll die Erfindung die quantitative Erfassung des Oberflächenprofils
in einer oder mehreren Richtungen mit einem geringen apparativen und zeitlichen
Aufwand gegenüber der angeführten Auswertung von Stereoaufnahmen möglich machen.
Gegenüber der angeführten Verwendung des Fehlsichtigkeitsausgleiches zur Tiefenmessung
soll einerseits das Erkennen und Auffinden charakteristischer Profilpunkte bedeutend
erleichtert und die Möglichkeit zur Speicherung der Information über Tiefen entlang
festgelegter Richtungen am Augenhintergrund, z.B. mittels Foto-
grafie,
gegeben werden. Somit soll ein exakter gleich zeitlich aufeinanderfolgender Messungen
durch die Speicherung der örtlichen Lage der Meßstellen möglich werden.
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Ziel der Erfindung ist es weiterhin, eine Differenzierung der Tiefenmessung
in verschiedenen Gewebeschichten des Augenhintergrundes zu ermöglichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen
die es gestattet mittels eines Ophthalmoskopes das Oberflächenprofil einzelner Schichten
des Augenhintergrundes in festgelegter Richtung sichtbar hervorzuheben und mit relativ
geringem Aufwand meßbar zu machen.
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Die technische Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mittels zweier, bei
indirekten Ophthalmoskopen üblicher, Beleuchtungsstrahlenbündel, die an den Pupillenrändern
in das Auge eintreten, eine linienförmige Marke auf den Augenhintergrund abgebildet
wird.
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Die Marke, welche im Beleuchtungsstrahlengang angeordnet ist, wird
in eine zu dieser Marken-Ebene konjugierte Bezugsebene am Augenhintergrund abgebildet.
Liegt diese Bezugsebene vor oder hinter den reflektierenden bzw. streuenden Punkten
des Augenhintergrundes, dann liegen die äquivalenten Markenbildpunkte beider Beleuchtungsstrahlenb#ündel
nicht mehr exakt übereinander.
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Die Abweichung der äquiva#enten Markenbildpunkte voneinander steht
in einem bekannten Zusammenhang zur Abweichung des reflektierenden bzw, streuenden
Punktes des Augenhintergrundes von der Bezug#eben#ind kann mit bekannten Längenmeß#rfahren
z.B, am direkten bzw.
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fotografischen Bild des Augenhintergrundes unkompliziert gemessen
werden. Während die Messung am fotografischen Bild mit üblichen Längenmeßgeriten
oder - mitteln durchgeführt werden kann, kann zur Messung an einem optischen Zwischenbild
z.B. ein Meßokular in be, kannter Weise verwendet werden.
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Die Differenzierung der Tiefenmessungen für einzelne Gewebsschichten
wird gelöst, indem Filter in den Beleuchtungsstrahlengang eingeschwenkt werden und
somit Licht unterschiedlicher spektraler Zusammensetzung zur Beleuchtung bzw. Projektion
der Strichnarlce verwendet wird.
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Es wird z.E. blaues Licht im wesentlichen durch die oberen Gewebeschichten
des Augenhintergrundes gestreut und reflektiert, wobei rotes Licht bedeutend tiefer
eindringen kann.
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Um die Bezugsebene unabhängig von der Fehlsichtigkeit des Patienten
optimal einstellen zu können, wird die DIarke in Richtung der optischen Achse verschiebbar
angeordnet, barke und Markenunifeld sind so beschaffen, daß der Augenhintergrund
im Bildfeld in seinen wesentlichen Strukturen erkennbar ist, die DIarke sich dennoch
deutlich vom übrigen Augenhintergrund abhebt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der
Abbildung erläutert.
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Bei den üblichen optischen Anordnungen zur Beobachtung bzw. Fotografie
des Augenhintergrundes wird über die Ophthalmoskoplinse 2 durch den Lochspiegel
3 mittels eines optischen Systems 4 der Augenhintergrund 1 vom Beobachter 5 betrachtet.
Bei Fotografie wird das Beobachtungsticht auf eine im System 4 enthaltene fotografische
Kamera gelenkt.
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Zur Beleuchtung wird die Lichtquelle 11 über die Kondensorsysteme
10 und 7 und die Ophthalmoskoplinse 2 in die Pupille 12 des untersuchten Auges abgebildet,
Durch die Anordnung der zueinander konjugierten Leuchtblenden 6 und 9 im Beleuchtungsstrahlengang
wird die Trennung von Beobachtung und Beleuchtung erreicht, Gleichzeitig entstehen
dabei zwei Beleuchtungsstrahlenbündel 14 und 14'.
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Erfindungsgemäß wird in die zum Augenhintergrund 1 konjugierte Ebene
im Beleuchtuansstrahlengang eine hochw
transparente, linienförmige
Marke 8 auf teiltransparentem Untergrund 13 in Richtung der optischen Achse verschiebar
angeordnet, und zwar so, daß die Markenlängsachse parallel zum Trennsteg zwischen
beiden Pupillen der Beleuchtung steht. Das Bild der linienförmigen Marke 15 auf
dem Augenhintergrund wird durch Verschieben längs der optischen Achse optimal scharfgestellt
und dann mit Licht unterschiedlicher spektraler Zusammensetzung, das durch Filter
16 im Beleuchtungsstrahlengang erzeugt wird, fotografiert.
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Auf den Negativen können mit üblichen Längemeßgeräten die Verschiebungen
der Punkte der Marke ausgemessen und die den jeweiligen Verschiebungen zugrunde
liegenden Abweichungen zur Bezugsebene in der Tiefe ermittelt werden.