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Schutzärmel für die Hundedressur
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schutzärmel zur Hundedressur,
bestehend aus einem rohrförmigen steifen Unterärmel und einem mit diesem gelenkig
verbundenen kürzeren, ebenfalls aus einem steifen Material hergestellten Oberärmel
sowie einer aus einem weicheren, jedoch widerstandsfahigen Material bestehenden
Überzugshülle, die den Unterärmel umgibt und am Oberärmel befestigt ist, und bei
dem der Unterärmel in seinem mittleren Bereich mit einer von der Überzugshülle umgebenen
BeiBwulst versehen ist. Derartige Schutzärmel bestehen in der Regel zumindest aus
einer Schutzhülse für den Unterarm, Vielfach ist mit dem Schutbekleidungsteil für
den Unterarm scharnierartig auch eine den Oberarm ganz oder teilweise umfassende
Hülse verbunden, die am Oberarm mittels einer Schnürung oder Riemen und Schnallen
oder auf andere Weise befestigt werden kann. Armschutzbekleidungen für Hundedressurzwecke
werden vorzugsweise aus hartem widerstandsfähigem chromgegerbten Rindkernleder mit
einer Dicke von 3 bis 5 mm hergestellt. Die Leder-Schutzhülse ist zumeist innen
mit einer Fütterung aus einem etwas weicheren filzartigen Belag zum Schutze des
Unterarms des Trägers versehen. Um den Schutzärmel gegenüber mechanischen und chemischen
Angriffen gegen zu raschen Verschleiß besser zu schützen und ihr dadurch eine längere
Lebensdauer zu
verleihen, wird sie mit einer leicht auswechselbaren
Überzugshülle ausgerüstet, die hinsichtlich des verwendeten Werkstoffes und ihrer
Werkstoffausrüstung (z.8 Imprägnierung) bzw. Oberflächenveredelung oder Beschichtung
an die Art der harten Beanspruchung angepaßt ist. Trotz dieser Überzugshüllen weisen
die Schutzärmel häufig eine nur kurze Lebensdauer auf, vor allem weil sie stark
mechanisch beansprucht sind. Dies liegt in der Regel an der häufig nicht ausreichenden
Verschleißfestigkeit des verwendeten Materials.Dies gilt vor allem für die bekannten
Schutzärmel aus Leder. Wegen der hohen Beschaffungskosten für widerstandsfähiges,
bis zu 5 bis 6 mm dickes, hochwertig gegerbtes Rindkernleder und wegen der zeitaufwendigen
Herstellung dieser Schutzhülsen, überwiegend in Handarbeit, besteht die Aufgabe
der Erfindung darin, eine derartige Armschutzbekleidung zu schaffen, deren Schutzärmel
den erwähnten Beanspruchungen besser gewachsen und die mit geringerem Kosten- und
Zeitaufwand herstellbar ist.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Oberärmel aus widerstandsfähigem
Kernleder und der Unterärmel aus einem spritzbaren Kunstsoffmaterial, beispielsweise
Niederdruck-Polypropylen besteht.
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Das zur Herstellung der Schutzhülse vorgeschlagene Material weist
gegenüber dem Stand der Technik auf diesem Gebiet außerordentlich große Vorteile
auf, Der thermoplastische, hoch aushärtende Werkstoff ermöglicht auf einfache Weise
eine spezielle Formgebung in Anpassung an den jeweiligen Verwendungszweck.
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Der verwendete Kunststoff zeichnet sich durch hohe Oberflächenhärte
und eine außerordentliche Reißfestigkeit aus, obwohl er nicht völlig starr und unbildsam
ist, eine geringe Restplastizität erlaubt auch nach dem Erstarren noch kleine Formänderungen.
Die auf diese Weise hergestellten
Schutzärmel sind gegen mechanische
Beschädigungen sehr widerstandsfähig und haben daher eine sehr große Lebensdauer.
Wird der Schutzärmel zur Hundedressur benutzt, so weist er sich gegenüber den bisher
verwendeten Schutzärmeln aus Rindkernleder besonders überlegen aus. Wenn die Schutzhülse
auch noch durch eine besondere Überzugshülle geschützt ist, so wird diese stets
in kurzer Zeit von den scharfen Hundezähnen durchbissen, wobei unvermeidlich im
Erregungszustand die reichlich abgesonderte Speichelflüssigkeit auf das Leder der
Schutzhülse gelangt der Speichel dringt auch in den Oberflächenbereich des Leders
ein, weil durch das Zerbeißen diese Oberfläche verletzt und eingerissen wird.
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Dies hat ein allmähliches und mit der Zeit sehr rasch fortschreitendes
Erweichen des Leders zur Folge, so daß es schwammig und lappig wird Daher ist die
Haltbarkeit solcher Schutzärmel verhältnismäßig begrenzt, Demgegenüber zeichnet
sich der Schutzärmel nach der Erfindung durch eine entscheidend höhere Resistenz
gegen diese Einwirkungen aus, Wegen der größeren Härte der Oberfläche bietet er
einen bessersn Schutz, denn er kann nicht eingerissen oder gar durchbissen werden,
und wegen der homogenen geschlossenen Materialstruktur wird die Speichelabsonderung
von dem Werkstoff nicht aufgenommen und kann sich in diesem nicht ausbreiten.
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Ein weiterer erheblicher Vorteil besteht noch darin, daß der Schutzärmel
nach der Erfindung ein wesentlich geringeres Gewicht aufweist. Dieser Gesichtspunkt
ist deshalb sehr bedeutsam, weil durch das erhebliche Gewicht der bisher bekannten
Schutzbekleidungen dieser Art der Benutzer wesentlich rascher ermüdet und seine
Dressurtätigkeit unterbrechen muB.
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Für die Hundedressur sind die Schutzärmel zumeist mit einer sog. Beißwulst
versehen, die als höckerartiger Ansatz von unterschiedlicher Formgebung und Materialstruktur
ausgebildet
ist, Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann die
Geißwulst aus dem Kunststoff des Schutzärmels bestehen und beim Formgebungsverfahren
zugleich als Höcker ausgebildet werden, sie kann jedoch auch - zumal sie nicht stets
benötigt wird - auf dem Schutzärmel aus dem Kunststoff befestigt sein. Daher besteht
ein weiteres Merkmal der Erfindung darin, daß die Beißwulst aus einem gegenüber
dem Material der Ärmel härteren Werkstoff gebildeten, am Unterärmel starr befestigten
Kernaufbau und einem mehrschichtigen, aus weicheren Werkstoffen gebildeten, den
Kernaufbau allseitig umgebenden Schutzaufbau besteht, und daß der Schutzaufbau vom
Bereich der Außenkante der BeiB-wulst beidseitig schräg und am Querschnitt zunehmend
auf den Unterärmel zuläuft, an dem er angeschlossen und befestigt ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der aus einem
verhältnismäßig harten Natur- oder Kunstleder oder dergl. Kunststoff bestehende
Kernaufbau der BeiB-wulst einen I-förmigen Querschnitt aufweisen, dessen innerer
Flansch an die Wölbung des Unterärmels angepaßt und an diesem befestigtist, während
der mit diesem durch den Steg verbundene äußere Flansch eine innere Kern leiste
umschließt, die aus einem noch härteren Werkstoff als der übrige Kernaufbau besteht.
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Für manche Dressurzwecke ist es erwünscht, daß die BeiB-wulst eine
Umhüllung aus einem weicheren Material aufweist, und daher wird erfindungsgemäß
zusätzlich vorgeschlagen, daß der den Kernaufbau der Beißwulst umschließende Schutzaufbau
aus einem weichen, nachgiebigen Füllmaterial besteht, welches den Steg an seinen
Außenseiten umgibt, wie auch die nach außen weisenden Flächen der Beißwulst, und
daß dieses Füllmaterial von einer ein- oder mehrlagigen Deckschicht vollständig
umschlossen ist. Dabei kann nach weiteren Merkmalen der Erfindung die Deckschicht
dem Schutzaufbau als ganzes umhüllen und beidseitig der Beißwulst an die
Wölbung
des Unterärmels angeschlossen und dort befestigt sein.
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Weiter wird erfindungsgemäß vorgeschlaeen, ddß die neckschicht aus
einem widerstandsfähigeren bzw. härteren Werkstoff als das Füllmaterial des Schutzaufbaues
besteht.
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In weiterer vorteilhafter Ausbildung kann zwischen dem Füllmaterial
und der Deckschicht noch eine ein- oder mehrlagige Polsterschicht angeordnet sein,
Die Erfindung erfüllt somit die Aufgabe, einen Schutzärmel der gattungsgemäßen Art
weiter auszubilden mit dem Ziel, ihm eine längere Lebensdauer und bessere Gebrauchseigenschaften,
auch im Sinne eines besseren Schutzes gegen Verletzungen, zu verleihen, wozu auch
eine verbesserte und gefahrlosere Verbindung zwischen dem Schutzärmel und der Schutz-
bzw. Überzugshülle gehört. Daher wird nach der weiteren Erfindung vorgeschlagen,
daß die überzugshülle im Bereich ihres oberen Endes an ihrer Innenseiteumfangsverteilt
mit mehreren Laschen versehen ist, die zum Durchstecken eines Flachbandes oder Riemens
dienen, der zur Befestigung am Oberärmel durch in diesem angebrachte Schlitze abwechselnd
von innen nach außen und außen nach innen durchsteckbar ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und im folgenden näher erläutert Fig. 3 einen Querschnitt durch den Unterärmel B-B'
Fig. 4 die Befestigung des Schutzärmels am Oberärmel Fig. 5 einen Teilschnitt durch
Unterärmel und Beißwulst nach der Linie A-A' Fig. 1 eine Ansicht des Schutzärmels
ohne Schutzhülle Fig. 2 eine Ansicht gem. Fig. 1 in gestreckter Lage von Schutzärmel
und Oberärmel In Fig. 1 und 2 sind mit 1 der Unterärmel und mit 2 die ßeißwulst
bezeichnet. Der Unterärmel 1 ist mittels eines
Scharniers 15 mit
dem Oberärmel 3 verbunden, mit 16 sind die Nieten bezeichnet, mit denen das Scharnier
15 bebefestigt ist.
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Wie aus Fig. 4 hervorgeht, sind an der Innenseite der Schutzhülle
4 Laschen 14 angebracht, die radial in etwa gleicher Höhe wie die Schlitze 12 im
Oberärmel 3 liegen, wobei durch die Schlitze 12 und die Laschen 14 abwechselnd hindurchtretend
ein Befestigungsriemen oder -band 13 hindurchgezogen ist.
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In den Fig. 3 und 5 ist die Schutzhülle 4 des Unterärmels 1 angedeutet,
die auch die Beißwulst 2 überdeckt. Diese besteht aus dem am Unterärmel befestigten
starren Kernaufbau 5,6, 7 und einem diesen allseitig umgebenden Schutzaufbau 8,
9, 10 aus weicheren Werkstoffen, wobei der Schutzaufbau vom Bereich der Außenkante
5, 6 beidseitig schräg und an 4uerschnitt zunehmend auf den Unterärmel 1 zuläuft.
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Die Schichten des Schutzaufbaues können aus verschiedenartigen Werkstoffen
bestehen, beispielsweise kann der Raum 10 mit Schaumgummi oder einer ähnlichen Füllung
ausgefüllt seine es können aber auch etwas härtere Stoffe Verwendung finden. Die
Polsterschicht 8 kann aus weichem Leder, aus einem ähnlichen Kunststoff oder Gummi
bestehen, während die Deckschicht 9 aus einem widerstandsfähigen Leder, oder Kunststoffmaterial
sein sollte.
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Der Kernaufbau der Beißwulst besteht aus einem harten und widerstandsfähigen
Teil in I-Form, z.B, aus hartem Leder oder Kunststoff, bei dem der Steg 5 eine Einlage
aus einem Metall aufweisen kann.
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Dieser Aufbau der Beißwulst 2 in Verbindung mit einem Unterärmel 1
aus Kunststoff und der glatten, schnallenfreien Befestigung der Schutz- bzw. Überzugshülle
4 am Oberärmel 3 stellt einen Schutzärmel zur Hundedressur dar, der gegenüber dem
Bekannten außerordentliche Vorteile aufweist.