DE3039705C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gesenksatz der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Die US 35 19 503 beschreibt ein Schmiedeverfahren, das von der
Fa. Pratt & Whitney Aircraft entwickelt und unter der waren
zeichenrechtlich geschützten Bezeichnung "GATORIZING-Schmiede
verfahren" international bekanntgeworden ist. Durch dieses
Verfahren sind eine hohe Festigkeit aufweisende, schwierig
zu schmiedende, warmfeste Legierungen, wie sie in der Gasturbinen
triebwerksindustrie benutzt werden, aus einem Block in eine
beinahe fertige Gestalt mit relativ komplexer Geometrie verform
bar. Anfänglich wurden zwar nur scheibenförmige Teile geschmie
det, die Attraktivität des Schmiedens von integral beschaufelten
Rotoren hat jedoch zu weiteren Entwicklungen angespornt.
Ein erster Gesenksatz und ein Verfahren zum Formen von solchen
integral beschaufelten Rotoren sind in den US 40 51 708 und
40 74 559 beschrieben. Gemäß diesen beiden US-Patentschriften
werden die Schaufeln als integrale Ansätze zwischen benach
barten Schaufelgesenken geschmiedet, die an dem Umfang der
Scheibengesenke angeformt sind. Weiterentwicklungen beinhalten
Techniken zum Trennen der Schaufelgesenke von dem fertigen
Schmiedestück. Zwei derartige Techniken sind in den US 40 41 161
und 41 50 557 beschrieben, von denen die letztgenannte einen
Gesenksatz der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Art zeigt. Bei diesem bekannten Gesenksatz besteht die Gefahr,
daß sich die Schaufelgesenke beim Schmieden verkanten und des
halb keine maßgenauen Schmiedestücke hergestellt werden können.
Die Maßgenauigkeit ist aber bei den an einem Rotor angeformten
Schaufeln besonders wichtig.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gesenksatz der im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art so zu verbessern,
daß das Verkanten der Schaufelgesenke beim Schmieden verhindert
wird.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Bei dem Gesenksatz nach der Erfindung sind beim Schmieden
die Schaufelgesenke starr miteinander verriegelt, wodurch ein
Verkanten der Schaufelgesenke im Gesenksatz verhindert wird.
Ein Hauptvorteil des Gesenksatzes nach der Erfindung ist die
bessere Möglichkeit der Herstellung von scheibenförmigen
Körpern, deren radiale Ansätze eine besondere Maßgenauigkeit
haben. Die Stabilität der Schaufelgesenke in dem Gesenksatz
wird erreicht. Der stabile Gesenksatz ist für automatisierte
Schmiedeverfahren gut geeignet, bei denen ein vorher zusammen
gefügter und vorgewärmter Gesenksatz, der einen zu schmiedenden
Block enthält, in den Schmiedeofen eingeführt wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden den Gegen
stand der Unteransprüche.
In der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 ist zum Ver
hindern des Verkantens eine Vorrichtung vorgesehen zum Ver
riegeln der Schaufelgesenke mit dem feststehenden Gesenk.
In der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 ist ein
freier Ring mit den Schaufelgesenken verriegelt, um ein Ver
kanten der Schaufelgesenke zu verhindern.
Das feststehende Gesenk hat einen Umfangsbund, der in der Aus
gestaltung nach Anspruch 5 konisch ist, um das radiale Trennen
der gekrümmten Schaufelgesenke von den geschmiedeten Schaufeln
zu ermöglichen. Eine konische Fläche an der Unterseite des
Umfangsbundes ist in einer Linie mit der Achse der Schaufeln
und mit der Richtung des Zurückziehens der Schaufelgesenke von
den Schaufeln. Der Kanal in dem unteren Teil jedes Schaufelge
senks hat die umgekehrte Geometrie des Umfangsbundes und ist
in seinen Abmessungen diesem eng angepaßt, damit sich eine
stabile Verriegelung zwischen jedem Schaufelgesenk und dem
feststehenden Gesenk ergibt. In der Ausgestaltung nach Anspruch
3 sind daher die Kanäle in den Schaufelgesenken mit dem freien
Ring verriegelt, durch den das bewegliche Gesenk gleitet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im fol
genden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 schematisch eine automatisierte
Schmiedevorrichtung, in der der Ge
senksatz nach der Erfindung verwend
bar ist,
Fig. 2 eine Längsschnittansicht des
Gesenksatzes nach
der Erfindung, und
Fig. 3B und 3B in einer Vergleichsdarstellung die
Möglichkeit der Verbesserung der Fer
tigungstoleranz von in dem Gesenk
satz nach der Erfindung geformten
Schaufeln.
Der im folgenden beschriebene Gesenksatz ist für eine automa
tisierte Fertigung gut geeignet, für die in Fig. 1 eine
automatisierte Schmiedevorrichtung vereinfacht dargestellt
ist.
Im Betrieb der automatisierten Schmiedevor
richtung nach Fig. 1 wird ein Gesenksatz 10, der einen zu schmieden
den Block enthält, in einen Vorwärmofen 12 einge
bracht, in welchem die Temperatur des Gesenksatzes 10 und
des Blockes auf ungefähr diejenige Temperatur erhöht wird,
bei der der Schmiedeprozeß auszuführen ist. Der erhitzte
Gesenksatz 10 und der Block werden dann durch eine Tür 14
in eine Schmiedekammer 16 eingebracht und in einem großen
Ring 18 abgelegt, und ein zweiter Gesenksatz 10, der einen
Block enthält, wird in den Vorwärmofen 12 eingebracht. Der
bereits vorgewärmte Block wird innerhalb des Gesenksatzes 10
in der Schmiedevorrichtung unter Bedingungen erhöhter Temperatur
und erhöhten Druckes
in eine gewünschte Geometrie verformt. Der
verformte Block und der Gesenksatz 10 werden danach aus dem
großen Ring 18 angehoben und durch eine Tür 20 in eine Gesenk
expansionsstation 22 und von dieser aus in eine Abkühlkam
mer 24 gebracht. Der zweite Gesenksatz 10 wird in die Schmie
dekammer 16 eingeführt, und das Verfahren wird fortgesetzt, bis
die gewünschte Anzahl von Körpern geschmiedet worden
ist. Die Gesenksätze 10 können in die betref
fenden Kammern hinein- und aus diesen hinaustranspor
tiert werden, ohne daß eine unzulässige Fehlausrichtung
der Gesenke hervorgerufen wird.
Ein Gesenksatz 10 ist ausführlich in
dem Teillängsschnitt in Fig. 2 montiert in dem großen Ring
18 gezeigt. Der Gesenksatz 10 hat zwei Gesenke, die in ei
ner gemeinsamen Achse angeordnet sind, nämlich das fest
stehende Gesenk 26 und das bewegliche Gesenk 28. Mehrere
gekrümmte Schaufelgesenke 30 sind nebeneinander in einem Kranz
um das feststehende Gesenk 26 und das bewegli
che Gesenk 28 angeordnet und weisen gemeinsam mit die
sen die Gravur auf, die die umgekehrte Geome
trie des integral beschaufelten Rotors oder eines ähnlichen scheibenförmigen Körpers mit radialen
Ansätzen hat. Das bewegliche Gesenk 28 hat eine äußere zylin
drische Außenfläche 32 und eine Stirnfläche 34. Die Stirnfläche 34
des beweglichen Gesenks 28 ist mit der umgekehrten Geometrie
einer Seite des zu formenden Körpers versehen. Das fest
stehende Gesenk 26 hat eine zylindrische Außenfläche 36 und
eine obere Fläche 38. Die obere Fläche des feststehenden Ge
senks 26 ist mit der umgekehrten Geometrie der anderen Seite
des zu formenden Körpers versehen. Ein Umfangsbund 40
steht von der zylindrischen Außenfläche 36 des feststehenden
Gesenks 26 nach außen vor.
Die Schaufelgesenke 30 haben jeweils zwei Seitenwän
de 42, welche gemeinsam mit den
Seitenwänden der benachbarten Schaufelgesenke die Gravur
für die Schaufeln aufweisen.
Jedes Schaufelgesenk 30 hat eine innere, gekrümmte
Fläche 44 mit einem Kanal 46, der sich über die Fläche 44 er
streckt und mit dem Umfangsbund 40 des feststehenden Gesenks 26 ver
riegelt wird, um ein Verkanten jedes Schaufelgesenks 30 gegenüber
dem feststehenden Gesenk 26 zu verhindern. Der Umfangsbund 40 hat wenig
stens eine konische Fläche 48, die das Zurückziehen
der Schaufelgesenke von dem Umfangsbund längs einer gewünschten
Zuglinie L von den Schaufeln gestattet. Bei dem
Gesenksatz 10, der
in Fig. 2 dargestellt ist, hat die
innere, gekrümmte Fläche 44 jedes Schaufelgesenks 30 einen zweiten
Kanal 50 in dem Bereich des beweglichen Gesenks 28. Jeder
Kanal 50 wird mit einem Ring 52 verriegelt, dessen Abmes
sungen den seinen genau angepaßt sind, um einen zusätz
lichen Widerstand gegen eine Schaufelgesenkverkantung zu schaffen.
Wie in dem Fall des Umfangsbundes 40 hat der Ring 52 eine konische
Fläche 54, die das Zurückziehen der Schaufelgesenke 30 von dem
Ring 52 längs der gewünschten Zuglinie L gestattet.
Der Umfangsbund 40 und der Ring 52 können auch unabhängig voneinan
der benutzt werden.
Jedes Schaufelgesenk 30 hat weiter eine äußere gekrümmte
Fläche 56 mit einer sich über sie erstreckenden Nut, um zu
sammen mit den Nuten der benachbarten Schaufelgesenke 30 einen äuße
ren Kanal 58 zu bilden, der sich vollständig um den
Kranz von Schaufelgesenken erstreckt. Ein Draht 60 erstreckt
sich in dem äußeren Kanal 58 um die Schaufelgesenke 30 und
hält den Gesenksatz 10 zu
sammen.
Einen Hauptvorteil des Verriegelns der gekrümmten Schaufelgesenke 30
mit einem gemeinsamen Glied, wie dem festste
henden Gesenk 26 oder dem Ring 52 ergibt sich aus den Fig. 3A und
3B. In diesen Figuren werden bekannte Gesenke
(Fig. 3A) mit Gesenken nach der Erfindung (Fig. 3B) ver
glichen. Gekrümmte Schaufelgesenke 30, wie sie beim
Anformen von Schaufeln an einer Rotorscheibe
benutzt werden, sind gezeigt. Gravuren 62,
in die Blockmaterial zu schmieden ist, sind in den
Seitenwänden 42 der Schaufelgesenke 30 gebildet.
In Fig. 3A führt
eine geringfügige axiale Verkantung zwischen den Schaufelgesenken
zu beträchtlichen Veränderungen in der Dicke T der Schaufeln.
Infolgedessen können die Schaufeln
des fertigen Rotors unvorhersagbare aero
dynamische Eigenschaften und eine unzulängliche bauliche
Festigkeit haben.
In Fig. 3B sind gemäß der Erfindung die
Schaufelgesenke 30 mit dem feststehenden Gesenk 26 durch den Umfangsbund 40
und den Ring 52 verriegelt. Infolgedessen werden die Schaufel
gesenke 30 am Verkanten gehindert und die Schaufeldicken T blei
ben gleich.
Claims (5)
1. Gesenksatz zum Schmieden von integral beschaufelten Rotoren
u. dgl. ähnlichen scheibenförmigen Körpern mit radialen An
sätzen,
mit einem zylindrischen, feststehenden Gesenk (26), das eine zylindrische Außenfläche (36) und eine obere Fläche (38) auf weist, die komplementär zur Geometrie einer Seite der Rotor scheibe ausgebildet ist,
mit einem zylindrischen, beweglichen Gesenk (28), das koaxial und im Abstand zum feststehenden Gesenk (26) angeordnet ist und eine zylindrische Außenfläche (32) sowie eine Stirnfläche (34) aufweist, die komplementär zur Geometrie der anderen Seite der Rotorscheibe ausgebildet ist, und
mit einem Kranz von umfangsmäßig benachbarten Schaufelgesenken (30) mit jeweils zwei Seitenwänden (42), wobei zwei benachbarte Seitenwände (42) jeweils die Gravur für eine Schaufel auf weisen, und mit jeweils einer inneren, gekrümmten Fläche (44), die die Außenfläche (32, 36) des feststehenden und des beweg lichen Gesenks (26 bzw. 28) berührt,
dadurch gekennzeichnet, daß die inneren, gekrümmten Flächen (44) der Schaufelgesenke (30) jeweils mit mindestens einer Aussparung versehen sind, die gemeinsam min destens einen ringförmigen Kanal (46, 50) bilden, der ein ring förmiges Glied (40, 52) aufnimmt, um ein Verkanten der Schau felgesenke (30) im Gesenksatz (10) zu verhindern.
mit einem zylindrischen, feststehenden Gesenk (26), das eine zylindrische Außenfläche (36) und eine obere Fläche (38) auf weist, die komplementär zur Geometrie einer Seite der Rotor scheibe ausgebildet ist,
mit einem zylindrischen, beweglichen Gesenk (28), das koaxial und im Abstand zum feststehenden Gesenk (26) angeordnet ist und eine zylindrische Außenfläche (32) sowie eine Stirnfläche (34) aufweist, die komplementär zur Geometrie der anderen Seite der Rotorscheibe ausgebildet ist, und
mit einem Kranz von umfangsmäßig benachbarten Schaufelgesenken (30) mit jeweils zwei Seitenwänden (42), wobei zwei benachbarte Seitenwände (42) jeweils die Gravur für eine Schaufel auf weisen, und mit jeweils einer inneren, gekrümmten Fläche (44), die die Außenfläche (32, 36) des feststehenden und des beweg lichen Gesenks (26 bzw. 28) berührt,
dadurch gekennzeichnet, daß die inneren, gekrümmten Flächen (44) der Schaufelgesenke (30) jeweils mit mindestens einer Aussparung versehen sind, die gemeinsam min destens einen ringförmigen Kanal (46, 50) bilden, der ein ring förmiges Glied (40, 52) aufnimmt, um ein Verkanten der Schau felgesenke (30) im Gesenksatz (10) zu verhindern.
2. Gesenksatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das ringförmige Glied ein Umfangsbund (40) ist, der von der
Außenfläche (36) des feststehenden Gesenks (26) vorsteht.
3. Gesenksatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das ringförmige Glied ein freier Ring (52) ist, der um die
Außenfläche (32) des beweglichen Gesenks (28) angeordnet ist.
4. Gesenksatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die innere, gekrümmte Fläche (44) jedes Schaufelgesenks (30)
zur Bildung von zwei ringförmigen Kanälen (46, 50) mit zwei
Aussparungen versehen ist, wobei in den einen Kanal (46) ein
Umfangsbund (40) eingreift, der von der zylindrischen Außen
fläche (36) des festen Gesenks (26) vorsteht, und wobei im
anderen Kanal (50) ein freier Ring (52) angeordnet ist, der
um die Außenfläche (32) des beweglichen Gesenks (28) angeord
net ist.
5. Gesenksatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der ringförmige Kanal (46, 50) sowie das darin aufgenommene
ringförmige Glied (40, 52) auf mindestens einer Seite mit
zusammenwirkenden konischen Flächen (48) versehen sind.
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