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Vorrichtung zum Abstützen einer Dachkonstruktion
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abstützen einer Dachkonstruktion
an einem Dachfirst bestehend aus auf beiden Seiten und quer zum Dachfirst verlaufenden
Konterlatten.
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Die klassische Dachkonstruktion aus Firstpfette, quer verlaufenden
Konterlatten sowie Ziegel-Latten zum Tragen von Ziegeln oder einer Dachhaut aus
anderen Materialien wird insbesondere für herkömmliche Sattel- oder Walmdächer verwendet.
An den quer zum Dachfirst verlaufenden Konterlatten werden Ziegel-Latten befestigt,
welche parallel zum Dachfirst verlaufen und welche die Ziegel tragen. Während früher
diese Lattenkonstruktionen direkt auf den tragenden Dachsparren befestigt wurden,
kommen heute vermehrt sogenannte Isolier-Unterdächer zur Anwendung. Das
Isolier-Unterdach
besteht in der Regel aus einer Mineralfaserplatte oder aus einem anderen geeigneten
Isoliermaterial und liegt unmittelbar auf der tragenden Dachkonstruktion unter der
eigentlichen Dachhaut. D-as Isolier-Unterdach bietet eine Vollisolation gegen Wind,
Staub und Wasser und ergibt eine vorzügliche Wärme- und Schalidämmung.
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Ein Nachteil der Isolier-Unterdächer besteht darin, dass das Isolier-Material
relativ hohen mechanischen Belastungen durch die quer zum Dachfirst verlaufenden
Konterlatten ausgesetzt ist.
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Da die Konterlatten nicht mehr direkt sondern über das Isolier-Unterdach
auf den tragenden Dachsparren aufliegen, ergibt sich insbesondere bei steilen Dächern
eine hohe Zugbelastung auf die Konterlatten und eine Zug- und insbesondere Druckbelastung
auf das Isolier-Unterdach insgesamt. Diese Belastung kann besonders im Winter bei
zusätzlicher Schneebelastung dazu führen, dass sich das Isolier-Unterdach und die
Dachhaut abwärts verschieben.
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Dies führt zu Rissen und undichten Stellen an der Dachhaut und somit
zu Einbussen in bezug auf Wärmedämmung.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Abstützen
einer Dachkonstruktion zu schaffen, mit der die Nachteile des Bekannten vermieden
werden und mit der das Unterdach vor Schublast geschützt und das Dach rutschfest
auf der tragenden Dachkonstruktion befestigt werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss
dadurch gelöst, dass die Vorrichtung wenigstens ein Verbindungsglied zum Verbinden
von jeweils zwei korrespondierenden, auf beiden Seiten des Dachfirsts verlaufenden
Konterlatten aufweist und dass eine Abstützvorrichtung vorgesehen ist, welche am
Verbindungsglied und/oder an den Konterlatten im Bereich ihrer Verbindungsstelle-angreift
und andererseits am Dachfirst abgestützt ist. Ersichtlicherweise werden so die auf
die Konterlatten wirkenden Zugkräfte über den Dachfirst umgelenkt bzw. mit der Abstützvorrichtung
auf den Dachfirst übertragen. Da auf diese Weise die Konterlatten der beiden Dachseiten
jeweils miteinander verbunden sind, muss das Isolier-Unterdach nurmehr
die
normal auf die Dachebene wirkenden Kräfte, jedoch keinerlei Zugkräfte mehr aufnehmen.
Eine Beschädigung des Unterdachs im Firstbereich sowie ein Abrutschen der Dachhaut
wird auf zuverlässige Weise verhindert.
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Auf besonders einfache Weise kann die Abstützung erfolgen, wenn die
Abstützvorrichtung ein der Form des Dachfirsts anpassbares Winkelstück aufweist
und wenn am Winkelstück senkrecht zum Dachfirst ein Stützhals mit einer vorzugsweise
abgerundeten Stützplatte zum Abstützen der Verbindungsstelle angeordnet ist. Auf
diese Weise kann das Winkelstück formschlüssig auf den Dachfirst aufgesetzt werden,
was einen festen Sitz der Abstützvorrichtung und eine gute Kraftübertragung ergibt.
Der Stützhals überbrückt die Distanz zwischen dem Dachfirst und den Konterlatten,
welche Distanz der Dicke des Isolier-Unterdaches entspricht. Die Stützplatte überträgt
die an der Verbindungsstelle auftretenden Kräfte auf den Stützhals bzw. auf das
Winkel stück und ist vorzugsweise abgerundet ausgebildet, um an der Verbindungsstelle
eine schonende Kraftumlenkung zu erzielen.
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Besonders vorteilhaft werden Abstützvorrichtungen eingesetzt, bei
denen die Stützplatte höhenverstellbar am Stützhals angeordnet ist. Auf diese Weise
können einerseits mit der gleichen Abstützvorrichtung verschiedene Dicken eines
Isolier-Unterdaches verwendet werden und andererseits können Höhenunterschiede am
Dachfirst auf einfachste Weise ausgeglichen werden.
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Auf besonders einfache Weise können die Abstützvorrichtungen in der
Höhe verstellt werden, wenn der Stützhals ein Innengewinde aufweist und wenn die
Stützplatte an einem in das Innengewinde des Stützhal ses schraubbaren Gewindebolzen
befestigt ist. Die Höhenverstellung mit dem Gewindebolzen ermöglicht je nach der
gewählten Gewindesteigung eine besonders feine Höheneinstellung.
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Eine besondere Gewindesicherung ist nicht erforderlich, da sich der
Bolzen nach dem Auflegen des Verbindungsgliedes auf die
Stützplatte
nicht mehr drehen kann. Um ein Verschieben der Winkelstücke auf dem Dachfirst zu
vermeiden, ist die Abstützvorrichtung am Winkelstück mit Befestigungselementen am
Dachfirst befestigt. Als Verbindungsglied zwischen zwei korrespondierenden Konterlatten
wird vorteilhaft ein mit den Konterlatten verbundener Metallstreifen verwendet.
Der Metallstreifen hat den Vorteil, dass er sich in jede gewünschte Lage biegen
lässt und trotzdem genügend Stabilität aufweist, um die auftretenden Schubkräfte
aufnehmen zu können.
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Besonders vorteilhaft wird zu diesem Zweck eine Nagelpatte verwendet,
deren Nägel in die zwei zu verbindenden Konterlatten eingeschlagen werden. Dies
hat den Vorteil, dass keine separaten Befestigungselemente erforderlich sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird nachstehend genauer beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch
einen schematisch dargestellten Dachstuhl mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Abstützvorrichtung von vorne und Fig. 3 die Abstützvorrichtung gemäss
Figur 2 von der Seite.
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Wie in Figur 1 dargestellt, besteht ein Dachstuhl 1 im wesentlichen
aus den tragenden Dachsparren 2, welche sich abgestützt auf der Firstpfette 3 zu
einem Dachfirst 6 vereinigen. Uber den Dachsparren 2 ist ein Isolier-Unterdach 4
aufgelegt, welches mit Stützlatten 17 versehen ist, um ein Zusammenpressen des Isolier-Unterdaches
4 zu vermeiden. Das Isolier-Unterdach 4 kann aus Mineralfaserplatten, geschäumten
Kunststoffplatten oder einem ähnlichen geeigneten Isoliermaterial bestehen. Heute
werden vorzugsweise fertige Elemente verwendet, welche bereits mit den erforderlichen
Stützlatten 17 versehen sind und nur noch aneinander geschoben werden müssen. Auf
dem Isolier-Unterdach 4 liegen
in einem vorbestimmten Abstand Konterlatten
5 auf beiden Seiten des Dachstuhls. Auf diesen Konterlatten verlaufen parallel zum
Dachfirst 6 Ziegellatten 10, an denen die Ziegel oder andere Bedachungselemente
befestigt werden.
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Um die in Pfeilrichtung A wirkenden Zugkräfte an den Konterlatten
5 aufzunehmen, sind jeweils zwei korrespondierende Konterlatten 5 mit einem Verbindungselement
7 kraftschlüssig miteinander verbunden. Das Verbindungselement 7 wird mittig an
der Verbindungsstelle 8 der so verbundenen Konterlatten mit Hilfe einer Abstützvorrichtung
9 auf dem Dachfirst 6 abgestützt. Ersichtlicherweise wird so das Isolier-Unterdach
4 von allen in Pfeilrichtung A wirkenden Kräften sowie der daraus resultierenden
Druckbeanspruchung im Firstbereich entlastet. Die Kräfte werden über die Abstützvorrichtung
9 direkt auf den Dachfirst 6 übertragen, so dass Verschiebungen der Dachhaut bzw.
des Isolier-Unterdaches oder das Zusammenpressen des Unterdachs im Firstbereich
verhindert werden.
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Als Verbindungselement 7 wird vorzugsweise ein Metallstreifen verwendet,
der unterhalb der Konterlatten 5 mit diesen verbunden wird. Als besonders vorteilhaft
haben sich dabei handelsübliche Nagel platten erwiesen, welche auf das gewünschte
Mass zugeschnitten werden können und deren Nägel an Ort und Stelle in die Konterlatten
eingeschlagen werden. Anstelle der Metallstreifen oder Nagelplatten können jedoch
auch andere Verbindungselemente eingesetzt werden. So wäre es z.B. denkbar, zwei
Konterlatten 5 mit einem Drahtseil oder mit einem Scharnierstück miteinander zu
verbinden. Das Verbindungselement 7 ist vorteilhaft derart flexibel ausgebildet,
dass es sich dem jeweiligen Winkel des Dachfirstes anpassen kann.
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Figur 2 zeigt eine Abstützvorrichtung 9 bestehend aus einem Winkelstück
11 und aus dem Stützhals 12. Der Stützhals 12 ist mit einem Innengewinde 15 verstehen,
in welches ein Gewindebolzen 13 eingeschraubt werden kann. Der Gewindebolzen 13
trägt eine
leicht abgerundete Stützplatte 14. Zum Befestigen der
Abstützvorrichtung auf dem Dachfirst sind Bohrungen 16 beidseitig am Winkelstück
11 vorgesehen. Die mit dem Gewindebolzen verbundene Stützplatte 14 erlaubt auf einfachste
Weisc eine stufenlose Höhenverstellung der Abstützvorrichtung. Ersichtlicherweise
sind jedoch auch noch andere Verstellmöglichkeiten der Abstützvorrichtung denkbar,
ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. So könnte z.B. der Bolzen 13 mit
Bohrungen in unterschiedlichen Höhen versehen sein, welche ein Verriegeln des Bolzens
relativ zum Stützhals 12 erlauben. Wegen den relativ hohen Kräften wird die Abstützvorrichtung
vorteilhaft aus Metall gefertigt. Insbesondere bei kleinen Dächern oder bei einer
relativ leichten Dachbedeckung wären jedoch auch Ab Abrtützvorrichtungen aus geeignetem
Kunststoffmaterial denkbar.