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Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartig hergestellte Schieblehre ist aus der US-PS 33 02 294 bekannt. Die dem Schiebekörper zugeordnete Meßbacke ist dabei mit einem zylindrischen Paßsitz auf einen entsprechenden, zylindrischen Ansatz auf dem Schiebekörper aufgeschoben und klemmbefestigt. Die Meßbacke, die dem Grundkörper zugeordnet ist, bildet mit dem seitlichen Anschlag einen integralen Bestandteil.
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Bei der Fertigung und bei der Herstellung einer derartigen Schieblehre hängt die Ausrichtung der dem Schiebekörper zugeordneten Meßbacke von der Lage der zylindrischen Bohrung zu der Meßfläche an der Meßbacke bzw. von der Lage des zylindrischen Ansatzes an dem Schiebekörper ab. Aufgrund der Passung liegt die Orientierung der dem Schiebekörper zugeordneten Meßbacke ein für allemal fest, so daß der Schiebekörper mit montierter Meßbacke die Eigenschaften eines einteiligen Körpers mit integral an dem Schiebekörper angeordneter Meßbacke aufweist. Das ist gleichbedeutend damit, daß nach dem Zusammenbau die beiden Meßflächen an den Meßbacken überschliffen werden müssen, wenn ein Präzisionsmeßgerät entstehen soll.
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Aus der US-PS 14 15 627 ist eine Schieblehre einer etwas anderen Gattung bekannt, bei der der Grundkörper nicht aus zwei im Querschnitt kreisförmigen Schienen besteht, sondern aus einem üblichen Flachkörper mit einer Aussparung im Inneren zur Aufnahme einer Skala aus einem anderen Werkstoff. Der zugehörigen Beschreibung dieser Schieblehre ist zu entnehmen, daß die dem Schiebekörper zugeordnete Meßbacke und der Schiebekörper bei Bedarf zweiteilig ausgebildet sein können, und zwar unter Beachtung strenger Maßstäbe beim Bau von Meßinstrumenten.
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Mit dieser Bemerkung kann zum Beispiel gemeint sein, daß aus einer Vielzahl von vorhandenen Meßbacken und aus einer Vielzahl von vorhandenen Schiebekörpern jeweils ideale Paarungen ausgesucht und dann unverrückbar und paßgenau miteinander verbunden werden. Ein Bezug zum restlichen Zusammenbau der Schieblehre über die zu bildende Einheit aus der Meßbacke und dem Schiebekörper hinaus ist dieser Textstelle nichts zu entnehmen. Folglich muß nach der kompletten Montage der Schieblehre wiederum kontrolliert werden, wie genau die Meßbacken zueinander stehen, und ob gegebenenfalls ein Nachschleifen zur Erzielung eines Präzisionsinstruments erforderlich ist.
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Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, das eingangs genannte Verfahren zur Herstellung so zu verbessern, daß bei dessen Anwendung die Nachbearbeitung nach der Montage zur Erzielung eines Präzisionsmeßinstrumentes nicht mehr erforderlich ist.
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Die Erfindung schlägt zur Lösung dieser Aufgabe die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 2 alternativ vor.
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Die Klebeverbindung kann gegebenenfalls durch eine Stiftverbindung endgültig gesichert werden, damit zum Beispiel nach dem Fall des Meßinstrumentes auf eine Werkbank oder dergleichen die Haltbarkeit der Klebung unterstützt wird.
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Im übrigen gestattet das Verfahren gemäß der Erfindung eine besonders schnelle Montage, bei der das Überschleifen der Meßbacken in jedem Fall unterbleiben kann. Trotzdem entsteht ein Präzisionsmeßinstrument, da die Parallelität der Meßflächen an den Meßbacken durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens sichergestellt ist. Die Festlegung der einen Meßbacke gegenüber dem Anschlag bzw. gegenüber dem Schiebekörper rechtwinklig zu den Schienen ist in einer entsprechenden Vorrichtung relativ leicht möglich, wobei ein Fehler in der Rechtwinkligkeit nur in zweiter Ordnung eingeht. Die nachfolgende Anbringung der zweiten Meßbacke richtet sich ausschließlich nach der Orientierung der zuerst befestigten, so daß diese Befestigung außerhalb jeder Vorrichtung allein unter der Prämisse erfolgen kann, daß die beiden Meßflächen aneinander anliegen. Abweichend davon kann das Ankleben der Backen an die zugeordneten Bestandteile auch gleichzeitig unter sonst gleichen Bedingungen erfolgen.
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Im Ablauf der Montage kann insofern eine Variante angewandt werden, als die dem Schiebekörper zugeordnete Meßbacke als erste bereits dann an diesem angeklebt werden kann, wenn die Schienen erst durch einen einzigen Anschlag miteinander verbunden sind. Erst danach werden der zweite Anschlag zusammen mit der zweiten Meßbacke als Einheit montiert.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Schieblehre die in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert; darin zeigt
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Fig. 1 eine Draufsicht auf die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Schieblehre,
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Fig. 2 eine Querschnittsansicht entlang der Linie II-II in Fig. 1 und
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Fig. 3 eine Querschnittsansicht entlang der Linie III-III in Fig. 1.
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In Fig. 1 ist eine Schieblehre, die gemäß der Erfindung hergestellt ist, mit einer analogen und digitalen Anzeige dargestellt, die in üblicher Weise mit einem Meßbackenpaar ausgerüstet ist.
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Der Hauptschaft bzw. der Grundkörper 1 der Schieblehre besteht aus zwei Schienen 2 und 3 sowie aus zwei Anschlägen 4 und 5 an den jeweiligen Enden der Schienen 2 und 3. Die Schienen 2 und 3 sind im Querschnitt kreisförmig ausgebildet, sie können aus Vollmaterial oder aus Rohr gebildet sein. Die Anschläge 4 und 5 halten die beiden Schienen parallel in einem Abstand zueinander.
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An dem Anschlag 4 des Grundkörpers 1 ist eine Meßbacke 6 befestigt, die rechtwinklig zur Längsachse der beiden Schienen 2 und 3 absteht. Die Meßbacke 6 ist gegenüber dem Grundkörper 1 ein eigenständiges Teil, das allerdings an dem Grundkörper 1 befestigt ist.
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Auf den Schienen 2 und 3 ist ein Schiebekörper 7 verschieblich gelagert, an dem eine dem Schiebekörper zugeordnete Meßbacke 8 so befestigt ist, daß sie rechtwinklig zur Längsachse der Schienen 2 und 3 absteht. Auch die Meßbacke 8 ist gegenüber dem Schiebekörper 7 als eigenständiges Teil ausgebildet und an dem Schiebekörper befestigt.
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An dem Schiebekörper 7 ist eine Meßuhr 7 a befestigt, die über ein Ritzel (nicht dargestellt) mit einer Zahnstange 3 a an der Schiene 3 in Eingriff steht. Außerdem ist an dem Schiebekörper 7 ein Zählwerk 7 b angebracht, das ebenfalls über ein Ritzel (nicht dargestellt) mit der Zahnstange 3 a in Eingriff steht.
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Die Meßuhr 7 a weist denselben inneren Mechanismus wie übliche Zeiger-Meßuhren auf, während das Zählwerk 7 b mit dem gleichen inneren Mechanismus ausgestattet ist, der bei herkömmlichen Zählern üblich ist. Auf Details dieser Anzeigegeräte kann daher hier verzichtet werden.
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Die Befestigung der Meßbacken 6 und 8 an dem Grundkörper 1 bzw. an dem Schiebekörper 7 ist im Detail den Fig. 2 und 3 zu entnehmen. Die Grundseite der Meßbacke 6 ist in eine Nut 9 innerhalb des Anschlages 4, die Meßbacke 8 in eine Nut 10 innerhalb des Schiebekörpers 7 eingelassen und eingeklebt. Beide Meßbacken 6 und 8 sind mit Hilfe von Schlagstiften 11 bzw. 11&min; gesichert, die durch Löcher 14 bzw. 14 &min; hindurchgehen, die sowohl durch den Anschlag 4 bzw. den Schiebekörper 7 als auch durch die jeweilige Grundseite der Meßbacken 6 und 8 hindurchreichen. Es kann auch eine alleinige Klebung ohne die Schlagstifte 11 und 11&min; vorgesehen sein. Es ist aus der Zeichnung ersichtlich, daß sich die Nuten 9 und 10 in Verschieberichtung des Schiebekörpers 7 erstrecken.
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Nachfolgend wird das Vorgehen bei der Herstellung einer Schieblehre mit zwei Schienen beschrieben. Zunächst werden die beiden Schienen 2 und 3 durch Buchsen 15 und 16 innerhalb des Schiebekörpers 7 hindurchgeschoben, und der Anschlag 5 wird an der einen Seite der Schienen befestigt. Danach wird die Meßbacke 8 an dem Schiebekörper 7 angebracht, wobei die Meßfläche 13 dieser Meßbacke im rechten Winkel zur Längsachse der beiden Schienen 2 und 3 ausgerichtet wird. Die Befestigung geschieht mit Hilfe eines Klebers und gegebenenfalls zusätzlich mit Hilfe von Schlagstiften 11&min;. Anschliessend wird eine Einheit aus dem Anschlag 4 und der zugeordneten Meßbacke 6 an den anderen Enden der beiden Schienen 2 und 3 angebracht, wobei die Verbindung zwischen dem Anschlag 4 und der Meßbacke 6 mit Hilfe eines Klebers und gegebenenfalls mit Hilfe von Schlagstiften 11 hergestellt ist. Die Verbindung zwischen dem Anschlag 4 und den beiden Schienen 2 und 3 wird ebenfalls mit Hilfe eines Klebers hergestellt, wobei während der Aushärtung die Meßfläche 12 der Meßbacke 6 an der Meßfläche 13 der Meßbacke 8 fest anliegt. Nach dem Aushärten des Klebers ist die aus dem Anschlag 4 und der Meßbacke 6gebildete Einheit maßgerecht an den beiden Schienen 2 und 3 befestigt.
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Mit Hilfe dieses Zusammenbauverfahrens und Befestigens sind die rechten Winkel zwischen den Meßflächen 12 und 13 und den Längsachsen der beiden Schienen 2 und 3, ein gutes Zusammenspiel aller Teile und ein flächiger Kontakt zwischen den beiden Meßflächen automatisch während des Zusammenbaus gewährleistet.
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Abweichend hiervon können auch noch andere Verfahren zur erfindungsgemäßen Herstellung der Schieblehre angewandt werden:
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Zum Beispiel werden zunächst die beiden Schienen 2 und 3 durch den Schiebekörper 7 hindurchgeführt und an beiden Enden mit Hilfe der Anschläge 4 und 5 zur Bildung eines Grundkörpers verbunden. Anschließend werden die Meßbacken 6 und 8 in die entsprechenden Nuten 9 und 10 des linken Anschlages 4 und des Schiebekörpers 7 eingelassen und angeklebt, wobei die beiden Meßflächen 12 und 13 im rechten Winkel zu den Längsachsen der beiden Schienen 2 und 3 ausgerichtet sind.
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Schließlich kann auch folgendermaßen bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Schieblehre vorgegangen werden:
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Zunächst werden zwei Führungsbuchsen 15 und 16 auf die Schienen 2 und 3 geschoben und anschließend die beiden Schienen 2 und 3 mit Hilfe einer nicht dargestellten Vorrichtung parallel und in einem Abstand zueinander gehalten. In dieser Phase des Zusammenbaus werden die Buchsen 15 und 16 in den Schiebekörper 7 eingeklebt. Auf diese Weise ist der Schiebekörper verschieblich auf beiden Schienen 2 und 3 gelagert, und es können nun die beiden Schienen 2 und 3 mit Hilfe der Anschläge 4 und 5 miteinander verbunden werden, wobei die eigentliche Verbindung mit Hilfe eines Klebemittels vorgenommen wird. Danach werden die beiden Meßbacken an dem Anschlag 4 bzw. an dem Schiebekörper 7 mit Hilfe eines Klebemittels befestigt, wobei die Meßflächen 12 und 13 im rechten Winkel zu den Längsachsen der beiden Schienen 2 und 3ausgerichtet sind. Anschließend werden Löcher 14 und 14&min; durch die Meßbacken 6 und 8 und die entsprechenden Partien des Anschlages 4 und des Schiebekörpers 7 hindurchgebohrt und Schlagstifte 11 und 11&min; eingetrieben. Damit sind die Meßbacken 6 und 8 maßgerecht mit den restlichen Teilen der Schieblehre verbunden.
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Es ist dabei zu beachten, daß zwischen den Führungsbuchsen 15 und 16 und den entsprechenden Klebehöhlungen 7 c und 7 c&min; ein geringer Zwischenraum zur Bildung einer Lose ähnlich der Lose 4 a und 4 b verbleibt, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist, jedoch für die Feinjustierung des Schiebekörpers 7 gegenüber dem Grundkörper 1 ausreicht.
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Da die Meßbacken 6 und 8 mit ihren Meßflächen aneinanderliegend an dem Anschlag 4 bzw. an dem Schiebekörper 7 befestigt werden, ist es möglich, die Befestigung der Meßbacken gleichzeitig, also in einem Arbeitsgang, auszuführen.
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Bei einer Verfahrensweise, bei der die Meßbacken 6 und 8 an dem linken Anschlag 4 bzw. an dem Schiebekörper 7 befestigt werden und anschließend die beiden Schienen 2und 3 mit Hilfe der Anschläge 4 und 5 zu einem Grundkörper 1 komplettiert werden, ist es möglich, den Winkel der Meßfläche 12 der dem Grundkörper 1 zugeordneten Meßbacke 6 gegenüber den Schienen 2 und 3 an zwei Stellen zu beeinflussen, nämlich an der Verbindung zwischen dem Anschlag 4 und den beiden Schienenenden und an der Verbindung zwischen dem Anschlag 4 und der Meßbacke 6.
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Mit Hilfe der Erfindung gelingt es, die Kosten einer erfindungsgemäß ausgebildeten Schieblehre dadurch zu senken, daß lediglich die Meßbacken 6 und 8 aus einem hochwertigen Material hergestellt werden, während für die restlichen Teile billigere Werkstoffe gewählt werden.