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Amtliches Aktenzeichen: Neuanmeldung
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Aktenzeichen des Anmelders: P 48 602 Bezeichnung: Entsorgungskoffer
für Träger eines künstlichen Darmausganges
ENTSORGUNGSKOFFER FÜR
TRÄGER EINES KÜNSTLICHEN DARMAUSGANGE 8 Die Erfindung betrifft einen Entsorgungskoffer
für Träger eines künstlichen Darmausganges.
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Zur Aufnahme des Darminhaltes tragen solche Patienten eine an den
künstlichen Darmausgang anschließbare, an die Haut anklebbare Tasche , die von Zeit
zu Zeit, nachdem sie den Darminhalt aufgenommen haben, gegen eine neue Tasche ausgewechselt
werden müssen. Beim Auswechseln wird Mull oder anderes textiles Material zur Reinigung
benötigt, das zusammen mit der gefüllten Tasche bei jeder neuen Versorgung als Abfall
anfällt. Die Beseitigung dieses Abfalls bereitet, insbesondere wenn der Patient
unterwegs ist, Probleme, weil diese Gegenstände nicht in die normalen Spülklosetts
abgeführt werden können und aus hygienischen Gründen auch nicht in die üblichen
Papierkörbe oder Abfallbehälter geworfen werden können.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, diesen Patienten einen Koffer
zur Verfügung zu stellen, der ihnen alle diejenigen Materialien bereithält, die
sie für einige Auswechselungsvorgänge benötigen, und es gestattet, den dabei anfallenden
Abfall hygienisch aufzunehmen und aufzubewahren, bis der Patient Gelegenheit findet,
den angefallenen Abfall ordnungsgemäß hygienisch abzulegen.
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Die Erfindung ist gekennzeichnet durch eine Aufnahme für ein Abreißpaket
aus Entsorgungsbeuteln aus Kunststoff-Folie zur lösbaren Befestigung des Abreißpaketes
innen am Kofferdeckel mit dem jeweils ersten Entsorgungsbeutel zugänglich zum Abreißen;
eine Gefacheinteilung zur Aufnahme gefüllter Entsorgungsbeutel und/oder Reinigungsmaterialien
getrennt davon, und durch eine gasdichte Ausgestaltung von Kofferboden und Kofferdeckel
und eine gasdicht ausgestaltete Abdichtung für den geschlossenen Koffer.
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Der Koffer setzt den Patienten in die Lage, wie folgt vorzugehen.
Er entnimmt dem Koffer Reinigungsmaterial und reißt von dem Abreißpaket einen Entsorgungsbeutel
ab. Nun entledigt er sich der angeklebten, gefüllten Tasche, reinigt sich mit einer
Portion Verbandsmull und gibt den dabei anfallenden Abfall in den Entsorgungsbeutel,
den er anschließend sofort mit einem Klebestreifen verschließen kann und in die
dazu vorgesehene Gefacheinteilung des Koffers legt. Jetzt entnimmt er dem Koffer
eine neue anklebbare Tasche mit den zugehörigen Hilfseinrichtungen und bringt diese
in Funktionsstellung und ist wieder ausgerüstet. Der Abfall kann, da er durch den
Entsorgungsbeutel lu£t- und geruchsdicht verschließbar ist, mehrere Tage im Koffer
bleiben, zusammen ~mit weiteren in den nächsten Tagen anfallenden, gefüllten Entsorgungsbeuteln,
bis schließlich nach einigen Tagen der Patient Gelegenheit findet, den Abfall inhalt
des Koffers or#dnungsgemäß einer Abfallsammelstelle zuzuführen. Da der Koffer gasdicht
verschließbar ist, ist sichergestellt, daß keine unangenehmen Gerüche nach außen
dringen, selbst für den Fall, daß einmal ein gefüllter Entsorgungsbeutel nicht ordnungsgemäß
verschlossen- ist oder beschädigt ist.
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Die Erfindung empfiehlt für die Entsorgungsbeutel solche Beutel zu
verwenden, die undurchscheinend sind, zum Beispiel durch eine schwarze Einfärbung-oder
einen schwarzen Aufdruck auf dem ganzen Umfang der Kunststoff-Folie des Beutels.
Auf
diese Weise ist sichergestellt, daß der unter Umständen ekelerregend
anzusehende Beutelinhalt von Außenstehenden nicht erkannt wird und diese nicht erschrecken
kann, wenn zufällig oder unbeabsichtigt ein gefüllter Entsorgungsbeutel einem Außenstehenden
zu Gesicht kommt. Aus dem gleichen Grunde, nämlich um die unerwünschte Einsichtnahme
durch Außenstehende zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Koffer in an sich bekannter
Weise mit einer gegen unerwünschtes Öffnen gesicherten Verschließanlage, vorzugsweise
einen durch Zahienräder gesicherten Verschluß, auszustatten.
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Zum Verschließen der gefüllten Beutel empfiehlt es sich, diese am
freien Ende zu einem Zipfel zusammenzuziehen und diesen Zipfel zu verschnüren. Das
wird erleichtert und vorbereitet durch eine Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch
9. Der Benutzer zieht beim gefüllten Beutel den Schutzstreifen ab und hat nun einen
gummierten oder mit anderem Klebstoff beschichteten Verschlußstreifen in der Hand,
mit dem er das zu einem Zipfel zusammengezogene Beutelende umschlingen und verschließen
kann. Der Verschlußstreifen ist zu diesem Zweck ausreichend lang bemessen.
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Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigt: Figur 1 einen Entsorgungskoffer nach der Erfindung,
perspektivisch dargestellt, Figur 2 ein Abreißpaket, und Figur 3 -die mit dem Verschlußstreifen
eines Entsorgungsbeutels zusammenwirkenden Streifen untereinander gezeichnet.
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Der allgemein mit 1 bezeichnete Entsorgungskoffer besteht aus einem
Kofferboden 2 und einem Kofferdeckel 3, die entlang ihrer rückwärtigen Kante 4 mit
Scharnieren aufklappbar verbunden sind und entlang ihrer vorwärtigen Kanten 5 beziehungsweise,
6 geschlossen durch nicht dargestellte Zahlenschlösser gesicherte Verschlüsse 7,
8 gegeneinander verschließbar sind.
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Der Gntsorgungskoffer 1 ist gasdicht verschließbar, so weit, daß keine
Gerüche nach außen dringen können. Zu diesem Zweck besteht der Kofferdeckel 3 und
der Kofferboden 2 aus Aluminiumblech und ist mit Leder, Kunstleder oder einem anderen
abwaschbaren, hygienischen Material überzogen, Auf diesen Überzug kann man auch
verzichten. Entlang der rückwärtigen Kante 4 und der Kanten 5, 43, 44 ist eine,
vorzugsweise aus Gummi ausgebildete, Abdichtung 42 vorgesehen, die sicherstellt,
daß bei geschlossenem Koffer der Spalt zwischen Kofferdeckel und Kofferboden gasdicht
abgedichtet ist.
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Innen im Kofferdeckel 3 ist ein Abreißpaket 12 von Entsorgungsbeuteln
aus Kunststoff-Folie gehaltert. Dieses Paket 12 weist oben eine Abreißleiste 13
auf, die mit einer Stanzung 11 versehen ist und in einem am Kofferdeckel 3 angebrachten
Haken 10 eingehängt ist. An der Abreißleiste 13 hängen, gestapelt übereinander,
diverse Entsorgungsbeutel, die entlang einer strichpunktiert angedeuteten, vorbereiteten
Abreißstanzung 14 bei Bedarf abreißbar sind. Das untere Ende der Beutel ist hinter
ein im Kofferdeckel 3 befestigtes Hintersteckband 15 gesteckt. Jeweils der vordere
Beutel 9 ist bequem von Hand abreißbar. Neben dem Abreißpaket 12 ist im Kofferdeckel
3 eine
mit der Öffnung 16 nach oben weisende Tasche 17 angebracht.
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Das Abreißpaket 12 enthält vorzugsweise insgesamt einen Vorrat von
fünfzig Entsorgungsbeuteln. Ein zweites Abreißpaket ist, in der Zeichnung nicht
sichtbar, in die Tasche, 17 gesteckt. Des weiteren ist in die Tasche 17 ein Vorrat
von hundert anklebbaren Taschen gesteckt.
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Der Kofferboden 2 weist eine Einteilung aus stehenden Innenwänden
20, 21, 22 auf, durch die fünf Abteilungen 24 bis 28 entstehen. Die Abteilungen
24, 25, 26 dienen zur Aufnahme und zwischenlagerung von gefüllten Entsorgungsbeuteln,
wie zum Beispiel den Entsorgungsbeuteln 30, 31. Diese Entsorgungsbeutel 30, 31 enthalten
den gesamten bei einer Entsorgung anfallenden Abfall, das ist die gefüllte Klebtasche
und verschmutzter Mull oder verschmutzte Tücher. Der Entsorgungsbeutel 30 beziehungsweise
31 ist undurchscheinend und damit auch undurchsichtig durch eine farbige, vorzugsweise
schwarze Einfärbung des gesamten Kunststoffs, aus dem der Beutel gebildet ist, oder
durch eine entsprechende Farbbeschichtung Jeder gefüllte und abgelagerte Entsorgungsbeutel
wird luft-und geruchsdicht verschlossen, indem der öffnungsseitige Rand zusammengezogen
wird zu einem Zipfel 32, der durch eine selbstklebende Folie dauerhaft verschlossen
ist. Dieser Verschluß erfolgt mit Hilfe einer an sich bekannten Verschließmaschine
35, die rutschsicher in der Abteilung 28 untergebracht ist und mit einem von einer
Rolle abziehbaren Selbstklebestreifen 36 beschickt ist, der sich um den Zipfel 32
legt, wenn dieser Zipfel von oben nach unten durch den Querschlitz 37 geführt und
dann seitlich herausgezogen wird.
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Die verschließmaschine 35 soll funktionsmäßig bedienbar sein während
sie in der Abteilung 28 steht und damit sie zu diesem Zweck beidseitig den Zipfel
32 fassen kann, während er durch den Schlitz 37 geführt wird, ist zwischen der Außenwand
und der eingesetzten Verschließma chine 35 ein hinreichend breiter Zwischenraum
38 ausgespart, während die Innenwandung 20 gegenüber dem Schlitz 37 eine Aussparung
39 aufweist.
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Die Verschließmaschine 35 weist auf ihrer Unterseite, auf der sie
abgestellt gezeichnet ist, zwei Ösen auf, mit denen sie mit Haken an einer Wand'
aufhängbar ist. In diese Ösen greifen am Boden des Bodenteils 2 befestigte Haken.
Die Verschließmaschine ist aufgebrochen gezeichnet, so daß der eine der Haken 40
sichtbar ist. Die Verschließmaschine kann zusätzlich zu diesen Haken durch einen
eingesetzten Abstandshalter, der sich zwischen der Verschließmaschine und der Wand,
zum Beispiel der Innenwand 21, verklemmt, gegen Verrutschen gesichert sein.
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In der Abteilung 27 ist ein Behälter 41 für Reinigungsmull oder Reinigungstücher
untergebracht.
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Das Abreißpaket 12 und die Verschließmaschine 35 sind in ihrer in
der Zeichnung gezeigten Aufbewahrungsstellung innerhalb des Koffers so weit zugänglich,
daß man von dem Abreißpaket 12 einzeln die Entsorgungsbeutel abreißen kann und die
gefüllten Entsorgungsbeutel mit der Verschließmaschine 35 verschließen kann. Man
kann aber auch das Abreißpaket und/oder die Verschließmaschine aus dem Koffer herausnehmen,
um sie vielleicht etwas bequemer zugänglich an einem Haken an der Wand oder dergleichen
aufzuhängen. Von letzterer Möglichkeit wird der Benutzer vorzugsweise zu Hause in
seiner gewohnten Umgebung oder aber in einem Hotelzimmer, dann, wenn er entsprechende
Aufhängungshaken vorfindet, Gebrauch machen.
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In dem Koffer können noch Nebenutensilien untergebracht sein in einer
Tasche, die man zum Beispiel in die Abteilung 26 legen kann. In dieser Tasche können
zum Beispiel Saugnäpfe mit Aufhängehaken für das Abreißpaket beziehungsweise die
Verschließmaschine und andere Utensilien wie Schere1 Verbandstoff und dergleichen
untergebracht werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist ein Abreißpaket mit Beuteln
vorgesehen, die.keine Verschlußstreifen aufweisen. Die Beutel werden mit Hilfe der
vorgesehenen Verschließmaschine 35 verschlossen. Man kann statt dessen auch eine
als Abreißpaket ausgebildete Vorratspackung 51 mit Beuteln vorsehen, die bereits
je einen Verschlußstreifen aufweisen, wie dies nun anhand der Figuren 2 und 3 erläutert
wird. In einem solchen Fall wird die Verschließmaschine 35 entbehrlich und man kann
in der betreffenden Abteilung 28 etwas anderes unterbringen und diese gegebenenfalls
auch anders ausgestalten, zum Beispiel zur Aufnahme weiterer Behälter entsprechend
dem Behälter 41 oder weiterer Entsorgungsbeutel entsprechend dem Entsorgungsbeutel
30.
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In Figur 2 und 3 ist mit 51 die Vorratspackung bezeichnet, die noch
vier Entsorgungsbeutel 52, 53, 54, 55 enthält. Die Entsorgungsbeutel sind Rechtecke.
Die Breite beträgt zusammengefaltet gemäß Doppelpfeil 56 15 bis 25 cm; vorzugsweise
20 cm, und die Höhe gemäß Doppelpfeil 57 beträgt 24 bis 40 cm, vorzugsweise 32 cm.
Die Beutel 52, 53, 54, 55 bestehen aus reißfester Kunststoff-Folie und sind auf
ihrem ganzen Umfang mit einem schwarzfarbigen Aufdruck beschichtet, so daß die Beutelwandungen
ringsherum undurchscheinend und damit auch undurchsichtig sind. Die einzelnen Beutel
sind entlang ihres offenen Randes - zum Beispiel des Randes 58 - an je einen 0,5
bis 3,0 cm, vorzugsweise 2,5 cm, hohen Abreißstreifen angesetzt. Der Abreißstreifen
des Beutels 55 ist mit 59 bezeichnet und vor dem Abreißstreifen 59 erstreckt sich
ein Abreißstreifen 60, dessen zugehöriger Beutel bereits abgerissen ist.
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Die Abreißstreifen sind ringförmige Verlängerungen des Beutels und
bestehen wie diese aus Kunststoff-Folie. Zwischen Abreißstreifen und Beutel ist
ein Vorschnitt, zum Beispiel der Vorschnitt 61, vorgese?en, entlang dessen der Beutel
bequem von dem zugehörigen Abreißstreifen abgerissen werden kann. Die Vorschnitte
sämtlicher Beutel der Vorratspackung
51 sind vorzugsweise in der
Packung durchgestanzt. Die Vorratspackung 51 entsteht, indem die Beutel der Packung
wie gezeichnet auSeinandergeschichtet werde-n und im mittleren Bereich ihrer Abreißstreifen
mittels einer durchgehenden Verschweißung 62 zusammengeheftet werden. Durch die
Verschweißung 62 werden die Abreißstreifen der Vorratspackung 51 zu einer steifen
Abreißleiste 63 versteift. Die Abreißleiste 63 ist mit einem Loch 64 durchstanzt
und kann da an einem Haken oder dergleichen an einer Wand aufgehängt werden. Eine
Vorratspackung enthält vorzugsweise 50 Entsorgungsbeutel.
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Vorzugsweise weist jeder Beutel, wie für den Beutel 55 gezeichnet,
einen Verschlußstreifen 65 auf. Der Verschlußstreifen 65 ist in Figur 3 noch einmal
herausgezeichnet und besteht aus Kunststoff-Folie. Er ist entlang seines unteren
Randes bis zur strichpunktierten Linie 73 verschweißt, und zwar entlang seines links
gezeichneten Endes 66 mit dem Beutel 55 und entlang seines freien Endes 67 mit einem
hinterlegten Klebstreifen 68, der in Figur 2 durch den Verschlußstreifen 65 verdeckt
ist und deshalb in Figur 3 noch einmal daneben gezeichnet ist. Der Klebstreifen
68 seinerseits weist auf seiner dem Beschauer abgekehrten, dem Beutel 55 zugekehrten
Seite eine Klebstoffbeschichtung 69 auf, die mit einem leicht abziehbaren Schutzstreifen
70 abgedeckt ist. Der oberhalb der strichpunktierten Linie 73 gelegene Teil des
freien Endes 67 des Verschlußstreifens 65 ist lose und dient als Handhabe, um das
freie Ende bequem zu erfassen, wenn man den Schutzstreifen 70 abziehen will und
den Verschlußstreifen um den zu einem Zipfel zusammengedrückten Hals des gefüllten
Beutels schlingen und verkleben will.
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Der Abstand gemäß Doppelpfeil 74 zwischen Vorschnitt 61 und Verschlußstreifen
65 beträgt 3 bis 10 cm, vorzugsweise 8 cm, das freie Ende des Verschlußstreifens
gemäß Doppelpfeil 67 ist 4 bis 8 cm, vorzugsweise 6 cm, lang.
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Das Abreißpaket 12 aus F#igur 1 ist genauso ausgebildet wie die Vorratspackung
51 aus Figur 2 und 3, jedoch ohne den dem Verschlußstreifen 65 entsprechenden Verschlußstreifen.
Man kann statt dessen auch ein Abreißpaket, wie in Figur 2 und 3 dargestellt, mit
Verschlußstreifen in dem Koffer gemäß Figur 1 vorsehen, dann wird die Verschließmaschine
35 entbehrlich.