DE3038751C1 - Verfahren zum Einbetten eines nicht-polymeren teilchenfoermigen Stoffs in eine Polymermatrix - Google Patents
Verfahren zum Einbetten eines nicht-polymeren teilchenfoermigen Stoffs in eine PolymermatrixInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbetten eines
nicht-polymeren teilchenförmigen Stoffs in eine Polymer
matrix unter Gewinnung von magnetischen Polymerteilchen,
die zur Abtrennung von kleinen Stoffmengen aus Lösungen
geeignet sind.
Die Einverleibung eines teilchenförmigen Stoffs, wie z. B.
magnetischer Teilchen, in Perlen aus einem polymeren Harz,
um die Handhabung und die Verwendung dieser Harze in Ionen
austauschprozessen zu erleichtern, ist allgemein bekannt.
Bei Anwendung solche Teilchen enthaltender Harze kann die
Entdeckung ausgenützt werden, daß, wenn fein verteilte
Ionenaustauschschadsorptionsmaterialien, welche ferromagneti
sches Material enthalten, durch magnetische Kräfte geeigneter
Stärke ausgeflockt und in der zu behandelnden Flüssigkeit
gerührt werden, sie nachwievor die hohen Adsorptionsraten
zeigen, die der ursprünglichen Größe der Harzperlen ent
sprechen, daß sie aber die mechanischen Charakteristiken
besitzen, die normalerweise größere Harzperlen aufweisen.
In einer anderen Anwendung können Harzperlen, die ferromagne
tisches Material enthalten, in gemischten Betten mit ande
ren nicht-ferromagnetischen Perlen verwendet und in beque
mer Weise durch die Anwendung eines magnetischen Felds ab
getrennt werden.
Neben diesen Anwendungen als Ionenaustauschharze wurden ma
gnetische Teilchen auch in zusammengesetzte Adsorptions
materialien einverleibt, welche übliche Adsorptionsmate
rialien enthalten, wie z. B. Aktivkohle, welche in der ge
samten chemischen und Verfahrensindustrie ausgedehnte Ver
wendung findet. Typischerweise wird sie in Form von Ruß,
Graphit oder Holzkohle verwendet. Andere Materialien mit
geeigneten Adsorptionseigenschaften sind die verschiedenen
natürlich vorkommenden Tone, wie z. B. Fuller′sche Erde,
und andere Mineralpulver. Beispiele der letzteren sind Quarz,
Silicagel, Titandioxid, Bauxit, Zeolith und viele Metall
oxide.
Bei dieser Anwendung besteht das zusammengesetzte Adsorp
tionsmaterial typischerweise aus adsorbierenden Teilchen
und magnetischen Teilchen, die in eine poröse Matrix eines
organischen polymeren Materials eingebettet sind, wobei die
Porosität der Matrix derart ist, daß kleinere Moleküle mit
einem Molekulargewicht bis zu einigen Hundert frei in die
Porenstruktur der Matrix eingebettet werden können, wobei
jedoch größere Moleküle mit einem höheren Molekulargewicht
ausgeschlossen sind, wodurch das zusammengesetzte Material
eine selektive Adsorption gelöster Materialien aus Lösung
ermöglicht. Der Einschluß von magnetischen Teilchen ermög
licht es, zusammengesetzte Adsorptionsmaterialien leicht
und rasch aus den behandelten Lösungen abzutrennen, auch
wenn diese Lösungen andere suspendierte teilchenförmige
Stoffe enthalten.
Ein Verfahren zur Herstellung dimensionsstabiler zusammen
gesetzter magnetischer Adsorptionsmaterialien ist in der
DE-OS 28 43 926 beschrieben. Bei diesem Verfahren werden
Adsorbensteilchen und magnetische Teilchen mit einem Ma
terial, das ein vernetztes Polymer bilden kann, sowie mit
einem Vernetzungsmittel vermischt, wonach man eine Vernetzung
durchführt, um Materialien einer gewünschten Porengröße her
zustellen. Dieses Verfahren ist insbesondere durch die Verwen
dung eines polymeren Dispergiermittels in der Vernetzungs
stufe gekennzeichnet.
Die herkömmlichen Ionenaustauschharze und auch die zusammen
gesetzten Adsorptionsmaterialien gemäß DE.OS 28 43 926 be
sitzen zahlreiche Nachteile.
Als erstes besteht das Risiko einer Wechselwirkung zwischen
den magnetischen Teilchen und den Komponenten des Systems,
in welchem die Ionenaustauscherharze oder zusammengesetzten
Adsorptionsmaterialien verwendet werden. Dies stellt bei
den oben genannten porösen zusammengesetzten Adsorptions
materialien ein besonders ernsthaftes Problem dar. Viele
der üblichen magnetischen Materialien, wie z. B. Ferrite,
können nicht bei einem pH unterhalb 7 verwendet werden. Sie
werden bei einem niedrigen pH rasch zersetzt.
Zweitens hat es sich als sehr schwierig erwiesen, das "Aus
spülen" des teilchenförmigen Stoffs während der Herstellung
der Harz- oder zusammengesetzten Adsorptionsmittelperlen
zu vermeiden. Der Ausdruck "Ausspülen" bezieht sich auf die
Neigung der Teilchen, das Polymer während der Herstellung
der Perlen zu verlassen. Die Teilchen werden häufig voll
ständig aus der Perlenherstellung ausgeschlossen oder kon
zentrieren sich auf den äußeren Oberflächen der Perlen und
stehen von diesen ab. Wenn Versuche gemacht werden, magne
tische Teilchen in einen Schutzbelag einzukapseln, bevor
sie in ein Harz oder in ein zusammengesetztes Adsorptions
material einverleibt werden, dann tritt dieses Ausspülen
ebenfalls auf.
Ein weiteres Problem betrifft die Verfahren zur Herstel
lung von Ionenaustauschharzen. Häufig ist es erwünscht,
polymere Perlen herzustellen und durch anschließende Reak
tionen in diese Perlen funktionelle Gruppen einzuverlei
ben, welche die gewünschte Ionenaustauschfunktion ergeben.
Wenn magnetische Teilchen in die Perlen einverleibt wer
den, dann kann der Bereich möglicher anschließender chemi
scher Reaktionen der polymeren Perlenmatrix stark be
schränkt sein, weil nämlich das magnetische Material einem
Angriff zugänglich ist. Beispielsweise können bei der wich
tigen Klasse von vernetzten Harzen auf Styrolbasis wichti
ge Verfahren nicht verwendet werden, wie z. B. die Chlor
methylierung und die Sulfonierung mit Chlorsulfonsäure
oder Oleum.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Polymerperlen, welche einen teilchen
förmigen Stoff in Form eines magnetischen Materials ent
halten, zu schaffen, das eine zuverlässige Einbettung
des magnetischen Materials in die Polymermatrix in einer
solchen Weise ermöglicht, daß das eingebettete Material
durch die Polymermatrix zuverlässig gegen umgebende Medien
geschützt wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Die Natur des polymeren Dispergiermittels und der Vinylmo
nomere ist kritisch. Viele Dispergiermitel und Monomere
sind ungeeignet und führen entweder zu einer porösen Po
lymermatrix, durch welche Reagentien eindiffundieren und
den nicht-polymeren teilchenförmigen Stoff angreifen kön
nen, oder sie führen zu einem Ausspülen der nicht-polyme
ren Teilchen aus dem sich bildenden Polymer, wobei Teil
chen ungeschützt bleiben.
Die gemäß der Erfindung verwendeten polymeren Dispergier
mittel sind Mischpolymer, die aus zwei oder mehr Vinyl
monomeren hergestellt werden. Mindestens ein Monomer wird
aus aromatischen Vinylkohlenwasserstoffen, wie z. B. Sty
rol und Vinyltoluole, ausgewählt. Dieses Monomer oder
diese Monomere bilden die Hautpkomonente des Mischpoly
mers. Ihr Anteil beträgt vorzugsweise 80 bis 97% des
Mischpolymers, bezogen auf molare Basis.
Mindestens ein Monomer wird aus tertiären Stickstoff
enthaltenden Vinylmonomeren und Vinyloxysilanen ausge
wählt. Typische Beispiele für solche Monomere sind 2-Vinyl
pyridin, 4-Vinylpyridin, Dimethylaminomethacrylsäure-methyl
ester, Vinyltrimethoxysilan und Vinylträthoxysilan. Die
aus dieser Gruppe ausgewählten Monomere machen vorzugsweise
20 bis 3% Mischpolymers aus, bezogen auf molare
Basis.
Die am meisten bevorzugten Mischpolymere bestehen aus Sty
rol/4-Vinylpyridin, Styrol/2-Vinylpyridin und Styrol/Vinyl
triäthoxysilan. Der Molekulargewichtsbereich des bevor
zugten Mischpolymers ist 10 000 bis 30 000.
Die zur Herstellung der polymeren Matrix verwendeten Vinyl
monomere sind Vinyltoluole und Styrol, welche gegebenen
falls substituiert sind. Substituierte Styrole sind z. B.
Polyfluorstyrol, das bevorzugte Monomer ist jedoch Styrol.
Zwei oder mehr dieser Monomere können in Kombination ver
wendet werden.
Geeignete Vernetzungsmittel für die Herstellung von Poly
meren aus diesen Monomeren können von Fachleuten ausge
wählt werden. Typische Vernetzungsmittel sind Divinyl
benzol, ungesättigte Polyester und Triallyloxyäthan. Di
vinylbenzol ist das bevorzugte Vernetzungsmittel, wenn
das Vinylmonomer aus Styrol besteht.
Im allgemeinen wird ein Katalysator in das Vernetzungs
mittel einverleibt, um die Vernetzung zu fördern. Geeig
nete Katalysatoren sind Fachleuten allgemein bekannt. Wenn
beispielsweise Divinylbenzol als Vernetzungsmittel verwen
det wird, dann kann Benzoylperoxid verwendet werden.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das polymere Disper
giermittel dazu verwendet, den nicht-polymeren teilchen
förmigen Stoff in einem Medium zu dispergieren, welches
die Vinylmonomere und das Vernetzungsmittel enthält. Bei
Zugabe des Katalysators polymerisieren die Vinylmonomere
und bilden eine Matrix, welche die nicht-polymeren Teil
chen einschließt. Durch Einstellung der Rührgeschwindigkeit
und der Anteile der Reagentien ist es möglich, Teilchen,
die mit einer dünnen Schutzschicht aus Polymer beschichtet
sind, oder zusammengesetzte Produkte aus mehreren Teilchen,
die in einer Perle aus einer Polymermatrix eingebettet
sind, herzustellen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine große Reihe
von magnetischen Materialien leicht und wirksam in eine
Polymermatrix der beschriebenen Art einverleibt werden.
Weiterhin ist die Natur des magnetischen Materials, welches
durch das erfindungsgemäße Verfahren einverleibt werden
kann, nicht sehr kritisch. Typische magnetische Materialien
sind Eisen und Legierungen von Eisen und Metallen, wie z. B.
Cobalt, Nickel, Mangan, Molybdän und Aluminium, Eisen/
Silicium-Legierungen, magnetische keramische Stoffe und
Ferrite. Geeignete Ferrite sind natürlich vorkommender
Magnetit (Fe₃O₄), Maghemit (γ-Fe₂O₃), Jacobsiat, Frankli
nit, Magnesioferrit und Magnetoplumbit. Chromdioxide können
ebenfalls verwendet werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die polymeren Teilchen
vor der Herstellung des vernetzten poly
meren Belags mit dem polymeren Dispergiermittel vorbeschich
tet.
Das Gewichtsverhältnis der Polymerbildungskomponenten zum
nicht-polymeren teilchenförmigen Stoff wird so eingestellt,
daß ein allzu hoher Anteil an nicht-polymeren Teilchen ver
mieden wird, der zu einer unvollständigen Abdeckung des
nicht-polymeren Materials führt, oder daß ein zu niedriger
Anteil für die jeweilige Anwendung vermieden wird. Bei
spielsweise sollte ein zu geringer Magnetismus vermieden
werden, wenn magnetische Teilchen einverleibt werden. Hohe
Gehalte an nicht-polymeren Teilchen können auch zu einer
dicken Paste führen, worin die nicht-polymeren Teilchen
schwierig zu dispergieren sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt das Ge
wichtsverhältnis von nicht-polymeren Teilchen zu
polymerem Dispergiermittel in einem Be
reich von 12 : 1 bis 5 : 1, während das Gewichtsverhält
nis von polymeren Dispergiermittel zu Monomeren im Be
reich von 1 : 5 bis 1 : 20 liegt. Wenn das Verfahren zum
Einkapseln einzelner magnetischer Teilchen in einen
schützenden Belag vor der Einverleibung der geschützten
magnetischen Teilchen in Ionenaustauschharze oder zusammen
gesetzte Adsorptionsmaterialien verwendet wird, dann wird
es bevorzugt, daß das Gewichtsverhältnis von magnetischen
Teilchen zu Polymerbelag in der Nähe von eins liegt.
Bei der Ausführungsform, bei der die nicht-polymeren Teil
chen in einer Vorstufe vor der Hauptpolymerisationsstufe
mit polymeren Dispergiermittel beschichtet werden, ist
das Dispergiermittel in zweckmäßiger Weise dasjenige, das
in der nachfolgenden Polymerisationsstufe verwendet wird.
Diese Vorbeschichtung der Teilchen mit polymerem Dispergier
mittel ist wirksamer, wenn Wärme angewendet wird, bei
spielsweise dadurch, daß man die nicht-polymeren Teilchen
in einer Lösung des Dispergiermittels in einem solchen Lö
sungsmittel am Rückfluß hält, welches gegenüber den Teil
chen inert ist, wie z. B. Xylol. Nach der Rückflußbehand
lung wird das Lösungsmittel durch Abdampfen entfernt.
Für diese Vorbeschichtungsstufe kann das Gewichtsverhält
nis von polymerem Dispergiermittel zu Teilchen im Bereich
von 5 : 1 bis 30 : 1, vorzugsweise im Bereich von 8 : 1
bis 16 : 1 liegen.
Bei einer bevorzugten Ausführugsform des erfindungsgemä
ßen Verfahrens wird die Poylmerisation mit einer organi
schen Phase, welche die Monomere enthält, und einer wäß
rigen Phase, welche einen Suspensionsstabilisator, wie
z. B. Polyvinylalkohol, enthält, ausgeführt. Es ist wich
tig, die beschichteten Teilchen nach der Polymerisations
stufe zu waschen, um diesen Stabilisator zu entfernen und
um somit Schwierigkeiten bei der nachfolgenden Einverlei
bung der beschichteten Teilchen in Ionenaustauschharze und
zusammengesetzte Adsorptionsmaterialien zu vermeiden.
Das Gewichtsverhältnis der organischen Phase zur wäßrigen
Phase liegt typischerweise im Bereich von 1 : 5 bis 1 : 20,
vorzugsweise im Bereich von 1 : 10 bis 1 : 16. Die
Größe der beschichteten Teilchen wird durch die tatsäch
liche Viskosität der wäßrigen Phase beeinflußt. Die Vis
kosität wird weitgehend durch die Konzentration bestimmt.
Bei Polyninylalkohol beträgt ein brauchbarer Konzentrations
bereich 4,5 bis 5,5 Gew.-% unter Zusatz von 10 bis 40 Gew.-%
Calciumchlorid. Beschichtete Teilchen im Bereich von 1
bis 100 µm können leicht hergestellt werden. Die größeren
Teilchen benötigen eine Calciumchloridkonzentration in der
Nähe von 10%.
Die bevorzugte Größe wird durch die Anwendung bestimmt,
welcher die beschichteten Teilchen zugeführt werden sollen.
Zusammengesetzte Adsorptionsmaterialien sind beispiels
weise typischerweise Perlen mit einem annähernden Durch
messer von 200 bis 300 µm. Die Größe der in solche Ad
sorptionsmaterialien einverleibten beschichteten magneti
schen Teilchen muß so sein, daß eine ausreichende Packung
in die Perlen ermöglicht wird. Die Größe der gewünschten
beschichteten magnetischen Teilchen beträgt deshalb 1 bis
15 µm. Dies kann bei der obigen Arbeitsweise mit organi
scher Phase und wäßriger Phase erreicht werden, wenn unge
fähr 30 Gew.-% Calciumchlorid verwendet werden. Wenn das
magnetische Material von Haus aus eine größere Teilchen
größe aufweist, dann kann es vor der Zugabe des Polymeri
sationskatalysators oder -initiators in dem Polymerisations
medium gemahlen werden. Dieses Mahlen stellt auch sicher,
daß die einzelnen Teilchen sorgfältig mit Dispergiermit
tel benetzt werden.
Die Größe der Polymerteilchen wird durch die Viskosität
der wäßrigen Phase, die Rührgeschwindigkeit und die Rühr
dauer beeinflußt. Optimale Bedingungen können leicht für
bestimmte magnetische Materialien und Polymere durch
Fachleute bestimmt werden. Die Auswahl der Temperatur
wird in gewissem Ausmaß durch die Natur des verwendeten
Katalysatorinitiators beeinflußt. Sie beträgt beispiels
weise 70 bis 80°C für Benzoylperoxid und 65 bis 70°C für
Azobisisobutyronitril.
Eine Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in
der Herstellung von beschichteten ferromagnetischen Teil
chen und zusammengesetzten Adsorptionsmaterialien, welche
solche Teilchen enthalten, wobei die ferromagnetischen Teil
chen vor einem Angriff durch Komponenten des Systems ge
schützt sind, welches mit den zusammengesetzten Adsorptions
materialien behandelt wird. Es gibt einige säurebeständige
magnetische Materialien, wie z B. die mit "Metglas" be
zeichneten amorphen Legierungen ("Metglas" ist ein Waren
zeichen der Allied Chemical Company, New Jersey), aber kei
nes besitzt die hohe magnetische Permeabilität, die für
Teilchen erforderlich sind, die in zusammengesetzte Ad
sorptionsmaterialien einverleibt werden.
Die bevorzugten magnetischen Materialien für diese Anwen
dung sind Ferrite und insbesondere Magnetit und Maghemit.
Diese Materialien sind weniger dicht als die Legierungen
und können leicht im Polymerisationsmedium dispergiert
werden. Sie können auch leicht gemahlen werden, beispiels
weise bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform, bei
der die Teilchen im Polymerisationsmedium vor der Zugabe
des Polymerisationsinitiators gemahlen werden.
Ferromagnetische Teilchen, die durch das erfindungsgemäße
Verfahren hergestellt werden, sind im pH-Bereich von 14
bis 2 stabil. Im Gegensatz zu ungeschützten magnetischen
Materialien können sie leicht in wäßrigen Lösungen von
Säuren, wie z. B. Essigsäure, verwendet werden. Auch un
terhalb pH 2 wird ein gewisser Schutz erreicht.
Eine weitere Anwendung für die durch das erfindungsgemäße
Verfahren hergestellten beschichteten magnetischen Teil
chen liegt in der Herstellung von zusammengesetzten magne
tischen Ionenaustauschharzen. Perlen, welche das vernetz
te Styrolpolymer des vorliegenden Verfahrens enthalten,
können durch solche Verfahren wie Chlormethylierung und
Sulfonierung mit Chlorsulfonssäure oder Oleum in Harze
überführt werden, ohne daß die in die Perlen einverleib
ten magnetischen Teilchen in wesentlichen Ausmaß angegrif
fen werden. Es gab bisher kein zufriedenstellendes Ver
fahren zur Herstellung solcher zusammengesetzter Harze.
Neben magnetischen Teilchen können auch andere teilchen
förmige Stoffe durch das erfindungsgemäße Verfahren in
die Polymerperlen einverleibt werden. Beispielsweise kön
nen Beschwerungsmittel, wie z. B. Zircon und andere Mine
ralien, Pigmente und Füllstoffe der verschiedensten Art
einverleibt werden.
A. Ein Gemisch aus 90 g Styrol, 10 g 4-Vinylpyridin und 1,27 g
Benzoylperoxid wurde tropfenweise zu 100 ml mit Stickstoff
gespülten Toluol während 3 h während 100°C zugegeben. Die
Lösung wurde dann 4 bis 5 h auf Rückfluß gehalten, bis ein
goldfarbenes Mischpolymer erhalten worden war. Dieses Misch
polymer ist gegenüber Luft stabil, wird aber dick, wenn es
längere Zeiten stehengelasen wird.
B. Das Verfahren von A 1 wurde wiederholt, außer, daß
die Menge an 4-Vinylpyridin 20 g betrug.
C. Das Verfahren von A wurde wiederholt, außer, daß
die Menge an Styrol 100 g betrug und daß das 4-Vinylpyri
din durch ein gleiches Gewicht an Vinyltrimethoxysilan er
setzt wurde.
D. Eine Probe von γ-Fe₂O₃, wurde mit dem Styrol/
4-Vinylpyridin-Mischpolymer von A dadurch be
schichtet, daß die Probe in Xylol mit 6,25% ihres eigenen
Gewichts an Mischpolymer auf Rückfluß gehalten wurde.
Das Xylol wurde dann durch Destillation entfernt.
E. und F. Das Verfahren von D wurde wiederholt, wobei die
Mischpolymere von B bisher C verwendet wurden.
Ein Gemisch aus 52 g vorbehandelten γ-Fe₂O₃ von D;
52 g Styrol, 10 g Divinylbenzol und 10 g des Styrol/4-Vinyl
pyridin-Mischpolymers von Beispiel 1 wurde ungefähr 6 h bei
Raumtemperatur mit Glaskugeln gemahlen. Dann wurde 1,0 g
Benzoyleroxid zugesetzt, worauf des Mahlen 1 h fortge
führt wurde. Das Gemisch wurde von den Glaskugeln abde
kantiert und zu einer wäßrigen Suspension zugegeben, die
Polyvinylalkohol enthielt (500 g einer 10,76%igen Lö
sung), gelöst in Calciumchloridlösung (600 ml; 40%ige
wäßrige Lösung).
Dieses Gemisch wurde durch heftiges Rühren mit 1500 U/min
während 15 bis 20 min dispergiert. Zu diesem Zeitpunkt
war die gewünschte Teilchengröße (2 bis 15 µm) erreicht,
worauf die Rührgeschwindigkeit auf 300 U/min verringert
wurde. Die Temperatur wurde auf 80°C angehoben, um die
Styrol/Divinylbenzol-Polymerisatin zu Ende zu bringen
(annähernd 16 h).
Die Suspension wurde dann mit heißem Wasser verdünnt, und
die beschichteten Teilchen wurden von der Polyvinylalkohol
lösung durch Zentrifugieren abgetrennt und dann mehrere
Male mit heißem Wasser gewaschen und zentrifugiert, um
anhaftende Lösung zu entfernen. Die beschichteten Teil
chen wurden abschließend mit Äthanol und Aceton gewaschen
und durch Filtration abgetrennt.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei die
beschichteten Teilchen von E bzw. F verwendet
wurden und wobei in jedem Fall das polymere Dispergiermit
tel dasjenige war, das vorher zur Vorbeschichtung der
Teilchen verwendet worden war. Wenn das polymere Disper
giermittel während dieses Beschichtungsverfahrens wegge
lassen wurde, wurden einige der magnetischen Teilchen
aus den polymerisierenden Perlen "ausgespült". Es blieben
nach der Polymerisation nur teilweise oder vollständig
unbeschichtete und ungeschützte Teilchen zurück.
Die beschichteten Teilchen von Beispiel 1 wurden in Eis
essig suspendiert, und der Gewichtsverlust wurde in ver
schiedenen Zeitabständen gemessen, um das Ausmaß des An
griffs der magnetischen Teilchen durch das saure Medium
zu bestimmen. Diese Resultate sind in der folgenden Ta
belle zusammen mit Daten von einem Vergleichsversuch auf
geführt, bei dem eine Probe des magnetischen Materials
verwendet wurde, auf das kein schützender Belag aufge
bracht worden war.
Ein ähnlicher Schutz gegen den Angriff von Essigsäure wur
de bei den geschützten Teilchen der Beispiele 2 und 3 fest
gestellt.
Ein Gemisch aus 47 g vorbehandeltem γ-Fe₂O₃ von D
69,6 g Styrol, 9,4 g Divinylbenzol und 4,0 g
des Styrol/4-Vinylpyridin-Mischpolymers von A
wurde ungefähr 4½ h bei Raumtemperatur mit Glaskugeln
gemahlen. Dann wurde 1,0 g Benzoylperoxid zugesetzt, und
das Mahlen wurde 1 h fortgesetzt. Das Gemisch wurde von
den Glaskugeln abdekantiert und zu einer wäßrigen Suspen
sion zugegeben, die Polyvinylalkohol enthielt (400 g einer
10,76-%igen Lösungen), gelöst in Calciumchloridlösung (6)0 ml;
23,0-%ige wäßrige Lösung).
Das Gemisch wurde durch heftiges Rühren bei 250 u/min während
15 bis 20 min dispergiert. Zu diesem Zeitpunkt war eine
Perlengröße von 50 bis 500 µm erreicht. Die Rührgeschwin
digkeit wurde dann auf 100 U/min verringert. Die Temperatur
wurde auf 80°C angehoben, um die Styrol/Divinylbenzol-
Polymerisation zu Ende zu führen (annähernd 16 h).
Die Suspension wurde dann mit heißem Waser verdünnt, und
die beschichteten Perlen wurden von der Polyvinylalkohol
lösung mittels eines Siebs abgetrennt, worauf sich mehrere
Waschungen mit heißem Wasser anschlossen. Die beschichteten
Perlen wurden abschließend mit Äthanol und Aceton gewaschen
und durch Filtration abgetrennt.
12,6 g Styrol/4-Vinylpyridin-Mischpolymer wurden in 111 g
Styrol- und 7,80 g Divinylbenzolmonomer aufgelöst. Zum Mo
nomergemisch wurden 60 g CrO₂ zugegeben, und das Ganze
wurde 6 h mit Glaskugeln gemahlen. Hierauf wurde 1,0 g
Benzoylperoxid als Initiator dem Gemisch zugesetzt, und dann
wurde eine weitere h gemahlen. Die Glaskugeln wurden dann
durch Filtration mittels eines groben Siebs abgetrennt.
Das Filtrat wurde in einer vorher hergestellten wäßrigen
Suspension dispergiert, die Polyvinylalkohol (PVA) ent
hielt (600 g; 10,76%ige Lösung), gelöst in 900 ml einer
30%igen Calciumchloridlösung.
Das Ganze wurde bei 200 U/min dispergiert, bis die gewünschte
Perlengröße von 150 bis 200 µm erreicht war. Die Rührge
schwindigkeit wurde auf 100 U/min verringert, und die wäß
rige Suspension wurde auf 77 bis 80°C (Innentemperatur)
oder 90°C (Außentemperatur) erhitzt, um die Polymerisation
zu initiieren.
Die Suspension wurde mit etwas heißem Wasser verdünnt,
und dann wurden die CrO₂-Perlen gesammelt, indem das Ganze
durch ein sehr feines Sieb (üblicherweise 100 µm) geschüt
tet wurde. Anschließend wurden die Perlen mit reichlich
warmen Wasser gewaschen, um jegliches an den Perlen an
haftende PVA zu entfernen. Sie wurden dann in einen gro
ßen Sintertrichter überführt und weiter mit Äthanol und
Wasser gewaschen.
48,7 g Styrol/4-Vinylpyridin-Mischpolymer wurden in 333 g
Styrol- und 23,6 g Divinylbenzolmonomer aufgelöst. Dem Mo
nomergemisch wurden 130 g CrO₂ und 130 g ZrSiO₄ zugegeben,
und das Ganze wurde dann 6 ½ h mit Glaskugeln gemahlen.
Dann wurden 3,0 g Benzoylperoxid als Initiator zugesetzt
und 1 h lang in das Gemisch eingemahlen. Die Glasperlen
wurden dann vom Monomergemisch durch Filtration unter Ver
wendung eines groben Siebs abgetrennt. Das Filtrat wurde
in einer vorher hergestellten wäßrigen Suspension disper
giert, die PVA enthielt (2000 g einer 8,75%ige Lösung),
gelöst in 2500 g einer 21,6%igen Calciumchloridlösung.
Das Ganze wurde bei 250 U/min dispergiert, bis die ge
wünschte Perlengröße von 250 bis 700 µm erreicht war. Die
Rührgeschwindigkeit wurde dann auf 100 U/min verringert,
und die wäßrige Suspension wurde auf 77 bis 80°C (Innen
temperatur) oder 90°C (Außentemperatur) erhitzt, um die
Polymerisation zu initiieren.
Nach 2 h wurden ziemlich starke Perlen erhalten. Sie wurden
noch 16 h stehen gelassen, um die Polymerisation zu Ende zu
bringen. Die wäßrige Suspension wurde mit etwas heißem Was
ser verdünnt, und die CrO₂/ZrSiO₄-Perlen wurden durch ein
feines Sieb (100 µm) filtriert, und die gesammelten Perlen
wurden mit reichlich warmen Wasser gewaschen, um restliches
an den Perlen anhaftendes PVA zu entfernen. Die Perlen wur
den dann in einen großen Sintertrichter überführt und wei
ter mit Äthanol und mit Aceton gewaschen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Einbetten eines nicht-polymeren teilchen
förmigen Stoffs in eine Polymermatrix, dadurch gekennzeichnet,
daß der nicht-polymere teilchenförmige Stoff, der aus ma
gnetischen Teilchen besteht, mittels eines polymeren Dispergier
mittels, das ein Mischpolymer ist, das sich aus einer ersten
Hauptkomponente, die aus mindestens einem aromatischen Vinyl
kohlenwasserstoffmonomer besteht, und aus einer zweiten Kom
ponente, welche aus mindestens einem tertiären Stickstoff ent
haltenden Vinylmonomer oder einem Vinylalkoxysilanmonomer besteht, zusammensetzt,
in einem Medium dispergiert wird, das Styrol, substituierte Styrole
oder Vinyltoluole als Vinylmomonere und ein Vernetzungsmittel
enthält, und daß man hierauf einen Polymerisationsinitiator
zusetzt, wobei das Gewichtsverhältnis des nicht-polymeren teil
chenförmigen Stoffs zum polymeren Dispergiermittel im Bereich
von 12 : 1 bis 5 : 1 und das des polymeren Dispergiermittels zu
den Vinylmonomeren im Bereich von 1 : 5 bis 1 : 20 liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
magnetischen Teilchen aus Ferriten und Chromdioxid ausgewählt
sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der nicht-polymere teilchenförmige Stoff Zircon enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der nicht-polymere teilchenförmige Stoff γ-Eisen
ocid und Zircon umfaßt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das die Hauptkomponente des Mischpolymeren bildende
aromatische Vinylkohlenwasserstoffmonomer Styrol oder ein substi
tuiertes Styrol ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Komponente des Mischpolymeren aus
2-Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin, Dimethylaminomethacrylat-methyl
ester, Vinyltrimethoxysilan oder Vinyltriäthoxysilan ausgewählt
ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mischpolymer aus Styrol/2-Vinylpyridin, Styrol/
4-Vinylpyridin oder Styrol/Vinyltrimethoxysilan besteht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mischpolymer 80 bis 97 Gew.-% der Hauptkomponente
enthält und im übrigen aus der zweiten Komponente besteht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Vernetzungsmittel aus Divinylbenzol besteht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der nicht-polymere teilchenförmige Stoff vor der
Zugabe der Vinylpolymeren und des Vernetzungsmittels mit dem
polymeren Dispergiermittel beschichtet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadruch gekenn
zeichnet, daß die Polymerisation mit einer organischen Phase,
welche die Vinylpolymeren enthält, und mit einer wäßrigen Phase,
welche einen Suspensionsstabilisator enthält, ausgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Suspensionsstabilisator Polyvinylalkohol ist.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis der organischen Phase zur wäßrigen
Phase im Bereich von 1 : 5 bis 1 : 20 liegt.
14. Verfahren nach Anpsruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gewichtsverhältnis der organischen Phase zur wäßrigen Phase im
Bereich von 1 : 10 bis 1 : 16 liegt.
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