-
-
Flüssige Farbmittel
-
Die Erfindung betrifft flüssige Farbmittel, die dadurch gekennzeichnet
sind, daß sie einen oder mehrere anionische oder kationische Farbstoffe, ein oder
mehrere feinverteilte Pigmente, Wasser und/oder wasserlösliche Lösungsmittel sowie
gegebenenfalls wasserlösliche organische Säuren und/oder Dispergiermittel enthalten.
-
Als anionische Farbstoffe kommen insbesondere sulfonsäuregruppenhaltige
Verbindungen aus der Reihe der Azo-, Anthrachinon-, Metallkomplex-, Triarylmethan-
oder Stilben-Reihe in Betracht.
-
Einzelne anionische Farbstoffe sind beispielsweise die im Colour Index
beschriebenen Farbstoffe Acid Yellow 3 (0.1.
-
47005), Acid Yellow 36 (C.I. 13065), Acid Yellow 19 (C.I.
-
18967), Acid Organge 7 (C.I. 15510), Acid Organe 8 (C.I.
-
15575), Acid Red 88 (C.I. 15620), Acid Red 351 (C.I. 28683), Acid
Violet 90 (C.I. 18762), Acid Blue 9 (C.I. 42090), Acid Blue 193 (C.I. 15707) sowie
2,5-Dichlor-4- # 3-Cyano-4-methyl-2,6-di(ß-hy- |
-sulfo-anilin droxy-ethylamino) -pyridin |
(als Dibutyl-ethanolaminsalz) |
2-flydroxy-3-nitro- 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5 |
-5-sulro-anilin (als Chrom-(1:2) -Komplex) |
2-Hydroxy-4-sulfo-6- # ß-Naphthol (als Chom-(1:2)- |
-nitro-naphthylamin-1 -Komplex) |
und |
2-Hydroxy-3-sulfo-5- # 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5 |
-nitro-anilin (als Chrom-(1:2)-Komplex). |
-
Kationische Farbstoffe für die erfindungsgemäßen Farbmittel entstammen
vorwiegend der Di- oder Triarylmethan-, Xanthen-, Azo-, Cyanin-, Azacyanin-, Methin-,
Acridin-, Safranin-, Oxazin-, Indulin- oder Nigrosin-Relhe. Einzelne Verbindungen
sind z.B. Basic Yellow 2 (C.I. 41000), Basic Red 1 (C.I. 45160), Basic Violet 10
(C.I. 45170), Basic Blue 26 (0.1. 44045), Basic Blue 7 (C.I. 42595), Basic Blue
1 (C.I. 42025) Basic Violet 1 (C.I. 42535), Basic Violet 3 (C.I. 42555), Basic Green
1 (0.1. 42040), Basic Green 4 (0.1. 42000) sowie Phenazin-Farbstoffe, wie Solvent
Blue 7 (C.I. 50400).
-
Bei Verwendung von wasserlöslichen organischen Säuren werden vorzugsweise
Farbbasen verwendet, wie Solvent Yellow 34 (C.I. 41010:1), Solvent Orange 3 (C.I.
11270:1), Solvent Red 49 (C.I. 45170:1), Solvent Violet 8 (C.I. 42532:1), Solvent
Violet 9 (0.1.42555:1), 1) . Solvent Blue 2 (C.I. 42563:1), Solvent Blue 4 (0.1.
44045:1) und Solvent Black 7 (C.I. 50415:1).
-
Voraussetzung für eine Verwendbarkeit in den erfindungsgemäßen Farbmitteln
ist bei den organischen und kationischen Farbstoffen, daß sie sich in möglichst
hoher Konzentration lösen lassen. Solche konzentrierten Farbstofflösungen und Methoden
zu ihrer Herstellung sind insbesondere in der Patentliteratur zahlreich beschrieben,
z.B. in der DE-AS 20 49 620 und der DE-AS 12 40 036 sowie der DE-OS 22 28 260.
-
Als Pigmente kommen anorganische und organische in Betracht. Einzige
Voraussetzung für die Verwendbarkeit ist, daß sie sich im Färbemittel fein verteilen
lassen. Eine repräsentative Auswahl vc geeigneten Pigmenten findet sich im Colour
Index, Kapite Pigmente. Einzelne bevorzugte Pigmente und Pigmentgruppen sind beispielsweise:
Ruß,
Eisenoxide, Phthalocyanine, Azo-Pigmente, Nickeltitangelb,
Chromgelb, Molybdatorange, Miloriblau sowie Chinacridon, Perylen-, Oxazin- und anthrachinoide
Pigmente.
-
Wasserlösliche organische Säuren, die in den erfindungsgemäßen Farbmitteln
enthalten sein können, sind insbesondere aliphatische Carbonsäuren wie Chloressigsäure,
Dichloressigsäure, Milchsäure, Zitronensäure und vorzugsweise Ameisen-, Essig- und
Propionsäure.
-
Als Dispergiermittel sind praktisch alle Verbindungen geeignet, die
üblicherweise für die Herstellung von wäßrigen Pigmentdispersionen verwendet werden.
Es kommen sowohl anionische, als auch kationische, vorzugsweise nichtionogene Dispergiermittel
in Betracht. Geeignete nichtionogene Tenside sind beispielsweise Polyethylenglykole
sowie Ethoxylierungsprodukte auf der Basis von linearen Fettsäuren, Fettaminen,
Fettsäureamiden und Fettalkoholen. Geeignete anionaktive Dispergiermittel sind z.B.
Fettalkoholethersulfate und Alkylphenolethersulfate. Als kationaktive Tenside können
beispielsweise quarternäre Ammoniumsalze langkettiger Fettalkylamine verwendet werden.
Bei Verwendung von anionaktiven bzw. kationaktiven Tensiden ist Jedoch sorgfältig
darauf zu achten, daß Reaktionen mit dem anionischen oder kationischen Farbstoff
vermieden werden.
-
Als wasserlösliche Lösungsmittel eignen sich z.B. Alkanole, Glykole,
Glykolether, Amide, Tetrahydrofuran, Dioxan, Dimethylsulfoxid oder Butyrolakton.
Bevorzugt ist die Verwendung von wassermischbaren Lösungsmitteln, insbesondere von
Glykolen und Glykolethern wie Ethylenglykol, Diethylenglykol oder Dipropylenglykol.
-
'Die erfindungsgemäßen Färbemittel enthalten Farbstoffe und Pigmente
in Mengen von etwa 20 bis 70 %, vorzugsweise 40 bis 60 %. Der Anteil an Wasser und/oder
wasserverdünnbaren Lösungsmitteln liegt bei 30 bis 80 %, vorzugsweise 40 bis 60
%. Der Mengenanteil an organischen Säuren und/oder Tensiden beträgt in der Regel
O bis 30 %, vorzugsweise 5 bis 20 %, bezogen jeweils auf die Gesamtmenge.
-
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Farbmittel kann man z.B. eine
Lösung von anionischem oder kationischem Farbstoff mit einer Pigmentdispersion mischen.
Man kann aber auch ein Pigment direkt in der Lösung des anionischen oder kationischen
Farbstoffs dispergieren.
-
Einzelheiten der Herstellung können den Beispielen entnommen werden,
in denen sich Angaben über Teile und Prozente, sofern nicht anders vermerkt, jeweils
auf das Gewicht beziehen.
-
Die erfindungsgemäRen Färbemittel eignen sich insbesondere zum Färben
wässriger Medien aller Art, z.B. von Papiermassen, Leimen, Holzimprägniermitteln,
Pflanzenschutzmitteln, Düngemitteln, ferner zum Färben und Imprägnieren von Glasfasern
und Glaswolle, Jutefilz, Gittergeweben für Teppichunterlagen usw. Besonders wertvoll
sind die erfindungsgemäßen Farbmittel zum Färben von Leimen, wie sie zur Herstellung
von Spanplatten verwendet werden.
-
Beispiel 1 2 Teile eines Flüssigfarbstoffs, enthaltend O % C.I.Acid
Orange 7 (CoIe 15510) 1 Teil einer Pigment räparation, enthaltend 35 % Farbruß (C.I.
Pigment Black 7) sowie nichtionogene Din;sergiermittel und Glykol,
werden
unter Rühren gemischt. Es entsteht eine flüssige, leicht thixotrope Farbmittelmischung
von guter Lagerbeständigkeit.
-
Beispiel 2 1 Teil eines Flüssigfarbstoffs, enthaltend 45 C.I.
-
Basic Violet 49 (Herstellung ist beschrieben in der DE-OS 22 28 260/Beispiel
3), und 1 Teil einer Pigmentpräparation, enthaltend 40 % Eisenoxidrot (C.I. Pigment
Red 101) sowie nichtionogene Dispergiermittel und Glykol, werden unter Rühren gemischt.
Man erhält eine gut fließende Mischung, die sich leicht in wäßrige Medien einarbeiten
läßt.
-
Beispiel 3 2 Teile eines Flüssigfarbstoffs, enthaltend 45 % 0.1.
-
Basic Violet 49 (siehe Beisp. 2), und 1 Teil einer Pigmentpräparation,
enthaltend 60 % Eisenoxidrot (C.I. Pigment Red 101) sowie nichtionogene Dispergiermittel
und Dipropylenglykol, werden unter Rühren gemischt. Man erhält einen gut flieRenden
Teig, der mit wäßrigen Medien gut mischbar ist.
-
Beispiel 4 2 Teile eines Flüssigfarbstoffs, enthaltend 45 % C.I. Basic
Violet 49 (siehe Beispiel 2), und 1 Teil einer Pigmentpräparation, enthaltend 35
% Farbruß (C.I. Pigment Black 7) sowie nichtlonogene Dispergiermittel und Glykol
werden
unter Rühren gemischt. Es entsteht eine flüssige Farbmittelmischung von guter Fließfähigkeit
und Lagerstabilität. Beispiel 5 2 Teile eines Flüssigfarbstoffs, enthaltend 40 %
C.I.
-
Acid Orange 7 (siehe Beispiel 1) und 1 Teil einer Pigmentpräparation,
enthaltend 40 % Kupferphthalocyaninblau (0.1. Pigment Blue 15:1) sowie nichtionogene
Dispergiermittel und Glykol, werden unter Rühren gemischt. Die erhaltene lagerstabile
Mischung läßt sich leicht in wäßrige Medien einrühren.
-
Beispiel 6 200 Teile eines Flüssigfarbstoffs, enthaltend 40 % C.I.
-
Acid Orange 7 (siehe Beispiel 1), 45 Teile eines transparenten Eisenoxidrots
(C.I. Pigment Red 101), 5 Teile eines oxethylierten Fettalkohols, 20 Teile Ethylenglykol
und 80 Teile Wasser werden auf einer Rührwerkskigelmühle eine Stunde lang angerieben.
Das erhaltene teigförmige Farbmittel ist lagerstabil, stippenfrei und mit wäßrigen
Medien leicht mischbar.
-
Beispiel 7 100 Teile eines Flüssigfarbstoffs, enthaltend 45 % C.I.
-
Basic Violet 49 (siehe Beispiel 2), 120 Teile Eisenoxidrot (C.I.
Pigment Red 101), 5 Teile eines oxethylierten Fettalkohols, 20 Teile Ethylenglykol
und 40 Teile Wasser
'werden auf einer Rührwerkskugelmühle eine Stunde
lang angerieben. Man erhält einen gut fließenden Teig, der sich leicht in wäßrige
Medien einarbeiten läßt.
-
Beispiel 8 100 Teile eines Flüssigfarbstoffs, enthaltend 45 % C.I.
-
Basic Violet 49 (siehe Beispiel 2), 80 Teile ß-Kupferphthalocyaninblau
(C.I. Pigment Blue 15:3), 5 Teile eines oxethylierten Fettalkohols, 20 Teile Ethylenglykol
und 80 Teile Wasser werden auf einer Rührwerkskugelmühle eine Stunde lang angerieben.
Die erhaltene teigförmige Mischung ist gut fließfähig und mit wäßrigen Medien einwandfrei
mischbar.
-
Beispiel 9 100 Teile eines orangefarbenen Flüssigfarbstoffs (s. Beispiel
3, DE-OS 28 52 919), 80 Teile ß-Kupferphthalocyaninblau (C.I. Pigment Blue 15:3),
5 Teile eines oxethylierten Fettalkohols, 20 Teile Ethylenglykol und 40 Teile Wasser
werden auf einer Rührwerkskugelmühle eine Stunde lang angerieben. Man erhält einen
gut fließenden Teig, der in wäßrige Medien leicht eingerührt werden kann.
-
Beispiel 10 200 Teile eines Flüssigfarbstoffs, enthaltend 40 % C.I.
-
Acid Orange 7 (siehe Beispiel 1), 250 Teile Eisenoxidrot (C.I. Pigment
Red 101), 10 Teile eines Kondensationsproduktes von ß-Naphthalinsulfonsäure und
Formaldehyd (als Natriumsalz), 20 Teile Ethylenglykol und 20 Teile Wasser werden
auf einer Rührwerkskugelmühle eine Stunde lang angetrieben. Der erhaltene lagerstabile
Teig ist gut zum Färben von wäßrigen Medien geeignet.
-
Beispiel 11 100 Teile eines Flüssigfarbstoffs, enthaltend 45 % C.I.
-
Basic Violet 49 (siehe Beispiel 2), 120 Teile Eisenoxidrot (G.I.
Pigment Red lOl), 5 Teile 012/0 14-Fettalkyl-dimethyl-benzyl-ammoniumchlorid und
20 Teile Ethylenglykol werden auf einer Rührwerkskugelmühle eine Stunde lang angetieren.
Man erhält einen lagerstabilen, gut fließenden Teig, der mit wäßrigen Medien sehr
gut verträglich ist.