-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Füllen von Behältern über einen an den Behälter angeschlossenen und mit seinem freien Ende in einen Speicher für das Füllgut eintauchbaren Saugrüssel, der durch einen Stellkörper in Axialrichtung längs einer Führungsbahn, deren Verlauf der Saugrüssel biegsam folgt, ein- und ausfahrbar ist, insbesondere für Güllewagen.
-
In der eine ältere Anmeldung betreffenden DE-OS 30 02 557 ist eine Vorrichtung zum Füllen von Behältern beschrieben, bei der der Saugrüssel auf einer antreibbaren Haspel aufgewickelt ist und der Saugrüssel durch Drehen der Haspel auf- und abwickelbar ist, wobei der Saugrüssel über einen Ausleger, der eine Führungsbahn für den Saugrüssel definiert, geführt ist.
-
Bei der bekannten Vorrichtung tritt die Schwierigkeit auf, daß bei Drehung der Haspel zum Ausbringen des Saugrüssels sich der Saugrüssel lediglich aufgrund des Eigengewichtes des schon ausgebrachten Abschnittes des Saugrüssels und aufgrund des Reibschlusses zwischen den auf der Haspel aufgewickelten Windungen des Saugrüssels abwickelt, so daß ein Abwickeln des Saugrüssels störanfällig ist, weil der Saugrüssel ausknicken und sich unter Umständen verklemmen kann. Zudem ist es möglich, daß der Saugrüssel beim Ausknicken von dem Auslegerarm herunterrutscht, so daß der Saugrüssel ungeführt neben dem Behälter pendelt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung dahingehend zu verbessern, daß ein Ausknicken des Saugrüssels beim Ein- und Ausfahren sicher verhindert wird.
-
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß die Führungsbahn im Hubbereich des Stellkörpers als wenigstens an einer Stirnseite offene und geschlitzte Hohlschiene ausgebildet ist und im Kreisbogen um die Achse eines den Stellkörper tragenden Schwenkarmes verläuft.
-
Vorzugsweise ist der Saugrüssel selbst im Inneren der Hohlschiene geführt. In diesem Fall braucht die Hohlschiene lediglich stirnseitig offen zu sein, und die Hohlschiene kann auch gleichzeitig als ordnungsgemäße Halterung für den Saugrüssel in der Ruhelage dienen, so daß jegliche Handhabung des Saugrüssels selbst entfallen kann. Für den Fachmann erkennbar (vgl. z. B. auch DD-PS 79 698), können jedoch auch Halterungselemente an dem Schlauch angeordnet werden, die mit ihren freien Enden in der Hohlschiene verschiebbar geführt sind, wobei diese freien Enden vorzugsweise mit Rollelementen bestückt sind, durch welche der Reibungwiderstand beim Aus- und Einfahren des Saugrüssels vermindert wird. Die Hohlschiene muß zur Durchführung der Halterungselemente entlang mindestens einer Längsseite, wie dies auch im Falle einer Führung des Saugrüssels selbst im Inneren der Hohlschiene wegen des Stellkörpers notwendig ist, geschlitzt sein. Die Hohlschiene kann aber auch an zwei einander gegenüberliegenden Längsseiten z. B. nach Art eines I-Profils offen sein, wobei die Halterungselemente beidseitig in die Hohlschiene eingreifen.
-
Durch den Schwenkarm, welcher über den Stellkörper an dem Saugrüssel angreift, wird der Saugrüssel beim Ein- oder Ausfahren jeweils aktiv verschoben und verschiebt sich somit nicht lediglich durch sein Eigengewicht.
-
Das Ein- und Ausfahren des Saugrüssels kann beispielsweise durch Fernsteuerung vom Schlepper aus erfolgen.
-
Herkömmliche Güllewagen können handwerklich einfach mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nachgerüstet werden.
-
Die Erfindung ist an Ausführungsbeispielen veranschaulicht. Es zeigt
-
Fig. 1 Seitenansicht eines Güllewagens mit einer Vorrichtung zum Füllen,
-
Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1,
-
Fig. 3 eine Frontalansicht des Güllewagens der Fig. 1,
-
Fig. 4 eine Rückansicht des Güllewagens und
-
Fig. 5 Rückansicht eines Güllewagens mit einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung zum Füllen.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung für die Anwendung auf einem Güllewagen 2 mit einem Behälter 1 veranschaulicht. Der Güllewagen 2 ist in herkömmlicher Weise vorn im Bereich der Deichsel 3 mit einem Kompressor 4 mit Saugleitung 5 zur Erzeugung eines Vakuums im Behälter ausgerüstet, durch welches die Gülle aus einer Jauchegrube G über den in die Grube einzutauchenden, mit der Füllöffnung 8 am Behälter zu verbindenden Saugrüssel 9 angesaugt wird. An seiner Rückseite ist der Behälter 1 wie üblich mit einem Auslaß 6 mit Ventil 7 versehen. Anstelle des bisher üblichen, von Hand in die Jauchegrube G einzutauchenden Füllschlauches ist der Behälter 1 mit einem mechanisch zu betätigenden Saugrüssel 9 versehen, an dem im Abstand von der Rüsselwurzel 11 über einen Stellkörper 12 ein Schwenkarm 9 a angreift. Um den Saugrüssel 9 aus seiner in der Zeichnung mit ausgezogenen Linien dargestellten Ruhelage in die gestrichelt dargestellte Arbeitslage zu bringen, in welcher seine freie Öffnung in die Jauchegrube G eingetaucht ist, ist der an die Füllöffnung 8 des Behälters 1 sich anschließende erste Teil des Saugrüssels 9 selbst als in sich starrer, um eine Achse 15 schwenkbarer Arm ausgebildet und dient damit als Schwenkarm 9 a zum Vorschub des an seinem Ende angebrachten Stellkörpers 12. Das Ende des Schwenkarmes 9 a ist als Stutzen 16 zur Verbindung mit einem zweiten, biegsamen Rüsselteil 9 b ausgebildet. Für diesen biegsamen Rüsselteil 9 b ist eine Axialführung 14vorgesehen. Diese kann, wie in Fig. 1 bis 4 dargestellt ist, aus einer ortsfesten, am Behälter 1 angebrachten Hohlschiene 14 a in Form eines gebogenen geschlitzten Rohres bestehen, das von einer Stelle nahe dem hinteren Behälterende in einem horizontalen Kreisbogen 14 a von etwa 120° bis fast zur vorderen Stirnseite und anschließend in einem der Behälterrundung sich anschmiegenden Kreisbogen 14 b von etwa 90° nach unten verläuft. Ein an den Kreisbogen 14 b sich anschließendes gerades Führungsstück 14 c kann über ein Gelenk 20 angeschlossen sein, so daß es sich mit seinem Auslauf 14 d auf die Öfffnung der Jauchegrube G richten und zur Ruhelage an den Behälter 1 heranklappen läßt. Hierzu ist eine Stellhydraulik 21 vorgesehen. Der auch in der Ruhelage außerhalb dieses Auslaufes 14 d liegende Rüsselteil kann je nach den vorliegenden Verhältnissen mehr oder weniger lang ausgeführt sein. Im allgemeinen genügt ein kurzer Rüsselfortsatz, der aus dem Auslauf 14 d der Axialführung 14 frei herunterhängen kann. Im Ausnahmefall läßt sich natürlich mit Hilfe einer Kupplung auch ein längerer Rüsselfortsatz anschließen, der vom Güllewagen in herkömmlicher Weise mitgeführt werden kann, in der Regel aber nicht benötigt wird.
-
Zum Antrieb des Stellkörpers 12 ist ein Hydrauliktrieb 17 mit Linearkolben vorgesehen. Der Saugrüssel 9 ist zum Verschließen mit einem Rüsselventil 18 und an seiner obersten Stelle mit einem Belüftungsventil 19 versehen. Sowohl die Hydrauliktriebe als auch die Ventile sind mit Steuerelementen ausgerüstet, derart, daß sie sich unter funktionsgerechter Kopplung vom Fahrstand des Schleppers aus bedienen lassen.
-
Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei Abänderungen und andere Ausführungen möglich. Insbesondere kann die Bahnkurve 14 der Axialführung 14 a, b, c anders verlaufen, beispielsweise - vgl. Bahnkurve 14&min; der Axialführung 14 a&min;, c&min;, d&min; gemäß Fig. 5 - in einem Kreisbogen von etwa 240° um die Behälterlängsachse mit unmittelbarem Tangentialanschluß des Führungsauslaufes 14 c&min;, d&min; an den ersten Kreisbogenabschnitt 14 a&min;. Dabei könnte sich der erste Kreisbogenabschnitt 14 a&min; der Axialführung auch über mehr als 240° und, bei einer vom Fachmann vorzunehmenden Anpassung des Schwenkarmes 9 a, sogar über mehrere Windungen um den Behälter erstrecken. Der Reibungswiderstand der Axialführung 14 a, b, c, d bzw. 14 a&min;, c&min;, d&min; kann im Bedarfsfall mit herkömmlichen Mitteln, z. B. Rollen, gemindert werden. Der Axialvorschub könnte auch durch eine oder mehrere angetriebene Reibrollen 22, Reibbänder oder dergleichen (vgl. Fig. 2) unterstützt werden.
-
Vom Fahrstand aus läßt sich am Verhalten des Saugrüssels 9 beim Einfahren in die Jauchegrube G unschwer erkennen, wann der Saugrüssel 9 die gewünschte Tauchtiefe erreicht hat. Bei querprofiliertem, geriffeltem Schlauchmantel könnte man auch einen Axialvorschub mit Hilfe eines Zahnradtriebes vorsehen.
-
Schließlich bestünde auch die Möglichkeit, den hydraulischen durch einen anderen, z. B. einen Handkurbelantrieb, zu ersetzen oder zu ergänzen.