DE3037818A1 - Verfahren zur reinigung von natriumchlorid-sole - Google Patents
Verfahren zur reinigung von natriumchlorid-soleInfo
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Description
• ■ ■ ■ 30378Ί8
-/-3
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT HOE 80/F 22? Dr.SP/jk
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Reinigen von Sole von Natriumchlorid-Elektrolyse-Anlagen, bei denen die Dünnsole wieder mit Steinsalz aufgesättigt
wird (geschlossener Solekreislauf).
Bei Elektrolyse-Anlagen mit geschlossenem Solekreislauf
(Amalgamzellen oder Membranzellen) und Einsatz von Steinsalz, das noch Verunreinigungen an Sulfat, Calcium und
Magnesium enthält, besteht im allgemeinen die Notwendigkeit, diese Ionen, beispielsweise durch Ausfällung,
abzutrennen.
Erdalkaliionen können bekanntlich die Zersetzerwirkung von Amalgamzellen beeinträchtigen und in unerwünschter Weise
die Wasserstoffentwicklung in der Primärzelle erhöhen;
beim Diaphragmaprozeß führen sie zur Verstopfung der Diaphragmen. Beim Membranzellen-Prozeß stören sie durch
irreversible Schädigung der Membran. Erdalkaliionen werden daher im allgemeinen mittels Alkalihydroxyd und
Alkalicarbonat ausgefällt.
Hoher Sulfatgehalt führt beim Graphitanodenbetrieb zu einem überhöhten Graphitverbrauch. Bei Einsatz von Titananoden kann der Sulfatgehalt die Lebensdauer der Edelmetallaktivierung beeinträchtigen, die Sauerstoffkonzentration im erzeugten Chlor erhöhen und die Chloridlöslichkeit bei der Wiederaufsättigung der Sole verschlechtern. Um diese Störungen zu vermeiden, muß der Sulfatgehalt in der Sole laufend kontrolliert und unterhalb bestimmter Werte gehalten werden, üblicherweise wird auch Sulfat durch Fällung aus der Sole entfernt. Diese Operation kann als Simultanfällung der Erdalkali- und Sulfat-Ionen durch Dosierung eines Gemisches von Bariumcarbonat, Natriumcarbonat und freier Natronlauge durchgeführt werden. Dabei
Hoher Sulfatgehalt führt beim Graphitanodenbetrieb zu einem überhöhten Graphitverbrauch. Bei Einsatz von Titananoden kann der Sulfatgehalt die Lebensdauer der Edelmetallaktivierung beeinträchtigen, die Sauerstoffkonzentration im erzeugten Chlor erhöhen und die Chloridlöslichkeit bei der Wiederaufsättigung der Sole verschlechtern. Um diese Störungen zu vermeiden, muß der Sulfatgehalt in der Sole laufend kontrolliert und unterhalb bestimmter Werte gehalten werden, üblicherweise wird auch Sulfat durch Fällung aus der Sole entfernt. Diese Operation kann als Simultanfällung der Erdalkali- und Sulfat-Ionen durch Dosierung eines Gemisches von Bariumcarbonat, Natriumcarbonat und freier Natronlauge durchgeführt werden. Dabei
werden die Erdalkalimetalle bis auf eine Restkonzentration von wenigen ppm ausgefällt, während der Sulf.atspiegel im
allgemeinen auf 3 bis 20 g Να230^/1 Sole eingestellt wird.
Der verbleibende Sulfatgehalt verhindert gleichzeitig das
Auftreten von Bariumionen in der Elektroiysesole und damit
eine überdosierung von Bariumcarbonat.
Wegen der hohen Kosten für die Hilfschemikalie Bariumcarbonat
wird seit langem nach anderen Wegen der Sulfatabtrennung gesucht. Die bekannt gewordenen Verfahren beruhen
auf der Schwerlöslichkeit anderer Erdalkalisulfate oder -doppelsulfate.
Mehrere Verfahren zielen darauf ab, bereits die Auflösung
des Calciumsulfates, das im Steinsalz meist vorliegt, nach Möglichkeit zu verhindern. Hierzu kann man der Lösesole
beispielsweise geringe Mengen Polyphosphate zugeben.
Nach dem Verfahren der US PS 2 787 591 arbeitet man beim
Auflösen im Caiciumsulfat-Sättigungsbereich unter Einhaltung eines pH-Wertes von 1,7 bis 3· Da die Sole an CaI-ciumsulfat
gesättigt ist, besteht die Gefahr, daß bei
Temperaturschwankungen Calciumsulfat auskristallisiert und . Rohrleitungen in der Anlage zuwachsen.
Nach dem Verfahren der DE-AS 24 50 259 wird zur Reinigung von aufgestärkter Sole in einer ersten Stufe zunächst
Sulfat mittels Calciumchlorid ausgefällt, während in einer zweiten Fällungsstufe durch Lauge/Soda-Zugabe die Erdalkaliionen
entfernt werden. Das aus der ersten Stufe gefällte Calciumsulfat-dihydrat wird nach Abscheidung mit Natriumlauge
und Kohlendioxid unter Druck zu Calciumcarbonat und Natriumsulfat umgesetzt. Letzteres muß in Form einer
wäßrigen Lösung ausgeschleust werden, wobei das Problem . der Abwasserbelastung auftritt. Das in beiden Stufen
anfallende Calciuacarbonat wird mit Salzsäure wieder in Calciumchlorid und Kohlendioxyd überführt.
■/-
• Dieses Verfahren erfordert einen hohen verfahrenstechnischen
Aufwand für die zweistufige Fällung und die Rückgewinnung von CaCl2 und CO2 unter Verbrauch wertvoller
Chemikalien wie Natronlauge und Salzsäure, während Sulfat als Natriurasulfat-Lösung letztlich mit dem Abwasser
verlorengeht.
Nach dem Verfahren der DE-OS 27 09 728 wird Sulfat als
Glauberit (Na2SO11 . CaSO11) ausgefällt. Je nach dem molaren
Verhältnis der Gehalte an Sulfat und Calcium in der Sole ist eine Zugabe von Calcium (Calciumchlorid oder Calciumsulfat-hydrat)
oder ein Entfernen von Calcium (Zugabe von Natriumcarbonat) erforderlich. Gegenüber der Fällung des
Sulfats als Calciumsulfat wird hier nur die Hälfte Calcium pro Mol SO1. gebraucht. Nachteilig ist, daß GlauDerit beim
Verdünnen der Mutterlauge in hydratisiertes Calciumsulfat und Natriumsulfat zerfällt. Letzten Endes erscheint auch
hier der lösliche Sulfatgehalt des Steinsalzes im Abwasser als Natriumsulfat. Darüber hinaus erfordert die Ausfällung
von Glauberit, seine Zerlegung in Calciumsulfat-hydrat und dessen Rückführung in die Fällbehälter (oder die Deponie von
anfallendem Gips oder wasserfrei zu lagerndem Glauberit) einen beträchtlichen Aufwand.
Als weiterer Nachteil einiger dieser Verfahren ist es anzusehen, daß sie einen hohen Spiegel an Calciumionen in
der Sole erfordern. Dies stört insbesondere bei einer Elektrolyse nach dem Membranverfahren oder in Amalgamzellen.
Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zu finden, den Sulfatspiegel in Natriumchlorid-Elektrolyseanlagen nach dem
Amalgam- oder Membranzellen-Verfahren ohne Fällungsoperation konstant zu halten. Das erfindungsgemäße Verfahren löst
die3e Aufgabe. Es beruht auf der Erkenntnis, daß man auf die Entfernung von Sulfat durch Fällung verzichten kann, wenn man
einen sulfathaltigen Teilstrom von Sole ausschleust und der Sulfatspiegel der Sole erheblich höher ist als der lösliche
-y-C.
Sulfatanteil des Steinsalzes. Diese Forderung ist jedoch fast immer erfüllt.
Es wurde nun ein Verfahren zum Reinigen von Natriumchlorid-Sole gefunden, die für die Elektrolyse in Amalgam- oder
Membranzellen bestimmt ist und durch Aufsättigen von Dünnsole mit Steinsalz hergestellt wird, das Sulfat, Calcium und
gegebenenfalls Magnesium enthält, wobei man zur Reinigung Calcium und Magnesium in der aufgesättigten Sole mittels
Alkalihydroxyd und Alkalicarbonat ausfällt. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man kontinuierlich oder
diskontinuierlich einen Teil der Dünnsole oder der gereinigten, wieder aufgestärkten Sole ausschleust und durch das
gleiche Volumen an sulfatfreier oder sulfatarmer Sole oder durch Wasser ersetzt, mit der Maßgabe, daß die im Solekreislauf
vorhandenen Sulfat-Ionen eine stationäre Konzentration von etwa 25 g/l, gerechnet als Na2SOi,, nicht überschreiten.
Zum Ausschleusen eignet sich insbesondere Dünnsole, die entchlort und alkalisiert ist oder Reinsole (aufgestärkt
und von Erdalkaliionen befreit).
. Die einzuhaltende stationäre Sulfat-Konzentration hängt ab von der benutzten Elektrolyseapparatur, insbesondere den
Anoden. Gehalte von 30 g NapSO^/l Sole können durchaus
noch vorkommen. Gehalte von 2 bis 25 g, insbesondere 2 bis 20 g Na2SO1./! Sole sind bevorzugt.
Es ist bevorzugt, die ausgeschleuste sulfathaltige Sole mit hohem Natriumchlorid-Gehalt nicht in das Abwasser zu geben,
sondern, gegebenenfalls nach Entfernung von Quecksilber und nach Filtration, einzudampfen. In diesem Fall sind aus
wirtschaftlichen Gründen möglichst hohe Sulfatkonzentrationen in der Sole erwünscht, da dann der spezifische Energieaufwand
pro Mol Sulfat abnimmt. Bei dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens entfallen nicht nur die hohen
Aufwendungen für Bariumcarbonat (bzw. den Calciumchlorid-Kreislauf)
einschließlich Lagerung und Dosierung, sondern
auch die anschließende Entwässerung von Bariumsulfat-Filterschlamm.
Da gleichzeitig eine Abwasserbelastung durch ausgeschleustes Natriumsulfat unterbleibt, kommt es zu einer
erheblichen Verringerung des bestehenden Entsorgungsproblems.
Es ist bevorzugt, den ausgeschleusten Soleteilstrom nach Entfernung des Quecksilbers zweistufig einzudampfen. Dabei
kristallisiert zunächst reines Natriumchlorid aus. Beim Eindampfen des Restes fällt in der zweiten Stufe ein Gemisch
Natriumchlorid/Natriumsulfat mit erhöhten Natriumsulfat-Ge~
halt an. Das in der ersten Stufe anfallende Salz ist sehr
rein und entspricht in der Qualität handelsüblichem Siedesalz. Es kann z. B. zum Aussalzen organischer
Verbindungen oder zum Aufstärken von Sole verwendet werden, wobei eine nachfolgende Sole-Reinigung gänzlich
entfallen kann. Je nach Sulfatkonzentration im ausgeschleusten Soleteilstrom können bis über 90 % Siedesalzqualität
in der ersten Stufe gewonnen werden.
Bevorzugt wird das anfallende NaCl/NapSOn-Gernisch
eingesetzt zur Herstellung von Natriumbisulfat. Natriumbisulfat
wird üblicherweise aus Siedesalz und Schwefelsäure (unter Entbindung von Chlorwasserstoff) oder aus Natriumsulfat
und Schwefelsäure durch Erhitzen hergestellt. Die Einsatzprodukte müssen weitgehend rein sein, da nur weißes
Bisulfat absetzbar ist. Das erwähnte NaCl/NapSOn-Gemisch
wird (gegebenenfalls zusammen mit dem vorher angefallenden Natriumchlorid) ähnlich reinem Natriumchlorid zu Bisulfat in
an sich bekannter Weise verarbeitet. Dazu wird das Salz z.
B. zusammen mit Schwefelsäure in eine auf 260-300 C geheizte
Natriumbisulfat-Schmelze eingetragen. Die Schmelze kann in Retorten von außen, vorzugsweise aber durch
Tauchbrenner in Rührkesseln von innen beheizt werden (vgl. DE-AS 26 19 811).
Falls das NaCl/NapSO^-Gemisch auf Bisulfat verarbeitet
werden soll, ist ein·Eindampfen in zwei (oder mehr) Stufen
.nicht notwendig, aber energetisch vorteilhaft. Möglich ist
neben der einstufigen Verdampfung eine Mehrstufen-Verdampfung mit Beheizung durch Niederdruckdampf und Kondensation
der Brüden in den nachgeschalteten Stufen oder eine Verdampfung in einem Vakuumkondensator, insbesondere in
einem Thermokompressionsverdampfer. Anstelle des üblichen Niederdruck-Dampfes kann dabei zur Beheizung der Vakuumverdampfer-Anlage
auch heiße (70 bis 9O0C) Dünnsole, die die
Elektrolysezelle verlassen hat, verwendet werden.
Damit wird gleichzeitig ein Beitrag zur notwendigen Abführung der elektrischen Verlustwärme der Elektrolysezelle
geleistet, die üblicherweise eine offene Verdampfungskühlung erfordert.
Nach dieser bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann also Sulfat, das üblicherweise in wertloser Form anfällt, die nur Kosten und Abwasserbelastung verursacht, in ein wirtschaftlich wertvolles Produkt umgewandelt werden. Als günstiger Nebeneffekt dieses Verfahrens ist es anzusehen, daß salzfreies Kondensat anfällt, das sehr gut zur Natronlauge-Herstellung (Kathodenseite von Membranzellen; Amalgamzersetzer) eingesetzt werden kann. Damit kann zusätzlich der technische Aufwand für den Betrieb von Wasser-Enthärtungsanlagen eingespart werden. Schließlich ermöglicht dieses Verfahren in Anlagen, die nach dem Amalgamverfahren arbeiten, eine problemlose Entlastung der Wasserbilanz der Sole mit der Konsequenz, daß überschüssiges quecksilberhaltiges Wasser nicht ausgeschleust und entquickt werden muß, sondern bei allen Betriebszuständen in die Dünnsole eingeleitet werden kann. Ferner ist ohne zusätzliche Verdampfung ein brüdenfreies (und damit umweltfreundliches) Auflösen des Salzes möglich.
Nach dieser bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann also Sulfat, das üblicherweise in wertloser Form anfällt, die nur Kosten und Abwasserbelastung verursacht, in ein wirtschaftlich wertvolles Produkt umgewandelt werden. Als günstiger Nebeneffekt dieses Verfahrens ist es anzusehen, daß salzfreies Kondensat anfällt, das sehr gut zur Natronlauge-Herstellung (Kathodenseite von Membranzellen; Amalgamzersetzer) eingesetzt werden kann. Damit kann zusätzlich der technische Aufwand für den Betrieb von Wasser-Enthärtungsanlagen eingespart werden. Schließlich ermöglicht dieses Verfahren in Anlagen, die nach dem Amalgamverfahren arbeiten, eine problemlose Entlastung der Wasserbilanz der Sole mit der Konsequenz, daß überschüssiges quecksilberhaltiges Wasser nicht ausgeschleust und entquickt werden muß, sondern bei allen Betriebszuständen in die Dünnsole eingeleitet werden kann. Ferner ist ohne zusätzliche Verdampfung ein brüdenfreies (und damit umweltfreundliches) Auflösen des Salzes möglich.
Es hat sich gezeigt, daß der Graphitverbrauch umso niedriger ist, je niedriger der in der Sole zugelassene Sulfatspiegel
und je höher der lösliche Sulfatanteil des Steinsalzes ist.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf Sole aus Membranelektrolyse-Zellen kommt es zusätzlich zu einer
Begrenzung des sich aufbauenden Chlorat-Gehaltes. Daher kann auch die Menge an Salzsäure verringert werden, die man
üblicherweise bei der Elektrolyse dem Anolyten zusetzt, um die Ghloratbildung zu verhindern (Chemikerzeitung 101 (1977)
Seite 439). .
Das Verfahren wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert:
Bninpin! 1
Eine Elektrolyseanlage (Quecksilberkathoden, Graphitanoden) mit einer Chlorproduktion von 28 t/h wird rait ca.
1 200 - 1 250 nr/h Reinsole versorgt. Die Salzverarmung beim Durchströmen der Zellen beträgt 37 - 38,5 g NaCl/1.
Die bei der Wiederaufsättigung gelöste Salzmenge beträgt ca. 47 t Steinsalz/h mit einem Sulfatgehalt von 0,2 %.
Durch Ausschleusung von 24,7 m /h entchlorter Dünnsole stellt sich in der Kreislaufsole eine stationäre Konzentration
von 5,7 g Na2S0^/l ein. Das fehlende Flüssigkeitsvolumen
wird durch Zurückführung diverser quecksilber- oder salzhaltiger Abwasser aus dem Elektrolyseprozeß und
zum Teil durch Kondensat aus der Soleeindampfung ergänzt. Die ausgeschleuste Solemenge wird entquickt und anschließend
bei pH = 8 - 9 einer zweistufigen Eindampfanlage
zugeführt. In der 1. Stufe werden pro Stunde 6,6 t Siedesalz mit unter 0.05 % Na2SO1, isoliert. In der
zweiten Stufe fallen 1,14 t Mischsalz/h mit ca. 8,3 ί Ka2SO1,-Gehalt an, das nach Trocknung auf Natriumbisulfat
verarbeitet wird. Die in der Solereinigung anfallende und zu deponierende Menge an Filterschlamm reduziert
sich von 1010 auf 590 t/Monat. Der spezifische Graphitverbrauch der Anoden geht um ca. 0,15 kg/t CIp bei
sonst konstanten Betriebsbedingungen zurück.
Der Sulfatgehalt der Solekreisläufe mehrerer im Chlorverbund betriebener Chloralkali-Elektrolysen wird durch Ausschleusung
von insgesamt 45 m^/h Dünnsole auf 4,0 g Na2SO1,/!
konstant gehalten. Der Natriumchlorat-Gehalt der Sole
beträgt 2,1 g/l. Zur Solesättigung werden in den einzelnen Salzlösestationen insgesamt 76,5 t/h Steinsalz mit 0,16 %
Sulfat (als SOÜ" gerechnet) verbraucht. Da in allen Solekreisläufen jeweils das gleiche Steinsalz aufgelöst wird,
verhalten sich die auszuschleusenden Solemengen wie die jeweils erzeugten Chlormengen.
Die ausgeschleuste Dünnsole wird nach einer Vakuumentchlorung
bei pH 2 - 2,5 filtriert und mit Natriumsulfit-Lösung vom
restlichen Chlor befreit. Quecksilber wird mit einem Ionenaustauscherharz bis auf einen Restgehalt von maximal 5 /Jm Hg/1
entfernt. Nach Einstellen eines pH-Wertes von 8 wird die Sole einer zweistufigen kontinuierlich arbeitenden Eindampfanlage
zugeführt.
In der ersten Verdampferstufe, bestehend aus einem Ausdampfgefäß
mit externer Heizkammer und Zwangsumlauf, wird die Hauptmenge Natriumchlorid durch Eindampfung kristallin abgeschieden.
Die anfallende Salzmaische wird im unteren Teil des Ausdampfgefäßes durch Absitzenlassen voreingedickt, von
dort kontinuierlich abgezogen und in einer Schubzentrifuge von der Sole abgetrennt. Die mit der Maische entfernte
Mutterlauge wird wieder der ersten Verdampferstufe zugeführt. Es fallen ca. 10,7 t/h zentrifugenfeuchtes Siedesalz mit
einem Gehalt von 2,5 % Wasser und ca. 0,03 % Na2SO1, an.
Der Sulfat-Gehalt im auskristallisierten Salz wird auf diesen Wert durch kontinuierliche Ausschleusung eines Soleteilstroms
.von 5,5 m /h aus der ersten Stufe gehalten. Diese sogenannte
Äbschlammsole wird in der zweiten Verdampferstufe vollständig eingedampft. Das geschieht analog der ersten Stufe im Zwangsumlaufverdampfer,
wobei Heizdampf- und Brüdenleitungen beider Stufen parallel geschaltet sind. Aus dem Solekreislauf der
zweiten Stufe wird in entsprechender Weise eine voreingedickte Maische dem "Salzsack" des Verdampfergfäßes entnommen und
abzentrifugiert. Die mit der Maische entfernte Mutterlauge wird wieder in die zweite Verdampferstufe zurückgeführt.
Vor der weiteren Verwendung durchläuft das Mischsalz einen Wirbelbett-Trockner. Es fallen 1,99 t/h Mischsalz mit 9,1 %
Na2SO11 und 4,8 % NaClO3 an.
Die Soleverdampfung geht in beiden Stufen bei einer Soletemperatur
von 115°C vor sich. Die dabei entstehenden Brüden von 105 C werden mit einem einstufigen Verdichter komprimiert,
und dabei auf 1220C erhitzt.
Anschließend werden sie durch Kondensateinspritzung gesättigt
Anschließend werden sie durch Kondensateinspritzung gesättigt
und als Heizdampf wieder den Heizkammern der Verdampfer zugeleitet.
Vor die Brüdenkompression ist eine Brüdenwäsche zum Schutz des Verdichters vor Korrosion durch Salzspuren geschaltet.
Das Kondensat aus der Soleeindampfung wird zur Vorerwärmung der Dünnsole genutzt und dabei von 1220C auf 75°C abgekühlt.
Die Dünnsole wird dabei auf 1180C erwärmt.
Die Antriebsenergie für den Brüdenverdichter wird über einen FKW-Kältemittel-Kreislauf einem der Solekreisläufe des Chlor-Verbundes
entnommen. Die Soletemperatur des Kreislaufes mit 800 m-vh Soleförderung wird in einem Wärmetauscher mittels
FKW 114 von 86°C auf 66°C abgesenkt; der flüssige FKW 114 von 300C wird dabei verdampft und der Dampf auf 68°C überhitzt.
Der FKW-Dampf wird in einer einstufigen Entspannungsturbine wieder von 7,24 bar (68°C) auf 2,57 bar (300C) entspannt,
wobei 1,1 MW an nutzbarer elektrischer Leistung anfallen. Dadurch vermindert sich die dem Stromnetz entnommene
Antriebsleistung für den Brüden-Kompressor um 73 %· Der
entspannte FKW-I14-Dampf wird bei 300C durch Kühlwasser
kondensiert.
Bei Teillastbetrieb, d.h. bei reduzierter Soleabwärme muß der Generator einen entsprechend größeren Betrag an elektrischer
Energie dem Netz entnehmen, damit die Thermokompression aufrecht erhalten wird.
Das Mischsalz wird über eine Dosierschnecke kontinuierlich in eine 26O0C heiße Natriumbisulfat-Schmelze eingetragen,
der gleichzeitig 3,04 t/h 98 #ige Schwefelsäure kontinuierlich
zugesetzt wird. Die Temperatur wird durch einen Wasserstoff-Tauchbrenner
gehalten. Der gebildete Chlor-Wasserstoff wird abgezogen, die Bisulfatschmelze im Sprühturm granuliert.
Es wird ein weißes chloratfreies Produkt erhalten.
Claims (6)
1. Verfahren zum Reinigen von Natriumchlorid-Sole, die für
die Elektrolyse in Amalgam- oder Membrqnzellen bestimmt
ist und durch Aufsättigen von Dünnsole mit Steinsalz hergestellt
wird, das Sulfat, Calcium und Magnesium enthält, wobei man zur Reinigung Calcium und gegebenenfalls Magnesium
in der aufgesättigten Sole mittels Alkalihydroxid und Alkalicarbonat ausfällt, dadurch gekennzeichnet,
daß man kontinuierlich oder diskontinuierlich einen Teil der Dünnsole oder der gereinigten wieder aufgestärkten
Sole ausschleust und durch das gleiche Volumen an sulfatfreier oder sulfatarmer Sole oder durch Wasser
ersetzt, mit der Maßgabe, daß die im Solekreislauf vorhandenen Sulfationen eine stationäre Konzentration von
etwa 25 g/1* gerechnet als Na2SO1., nicht überschreiten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man den ausgeschleusten Soleanteil, gegebenenfalls nach Entfernen von Quecksilber und nach Filtration, eindampft.
3· Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Eindampfen zweistufig vornimmt und man in der
ersten Stufe solange eindampft, bis sich eben sulfathaltiges Natriumchlorid abzuscheiden beginnt, wobei praktisch
sulfatfreies Natriumchlorid anfällt, und man in der zweiten Stufe (nach Abtrennung der Kristalle der
ersten Stufe) den Rest eindampft, wobei Natriumchlorid mit hohem Sulfatgehalt anfällt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man für die Elektrolyse Graphitanoden verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 31 dadurch gekennzeichnet,
daß man beim Eindampfen den ausgeschleusten SoIeanteil mittels der elektrischen Verlustwärme der Elektrolysezelle
beheizt.
ORIGINAL INSPECTED
- 2 - HOE 8o/F 227
6. Verfahren zur Herstellung von Natriumbisulfat durch Umsetzung
von Natriumchlorid oder Natriumsulfat mit Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man sulfathaltiges
Steinsalz, das noch Verunreinigungen an Calcium und gegebenenfalls Magnesium enthält, in wäßriger Natriumchlorid-Lösung
auflöst, die auch Sulfat-Ionen enthält, man Calcium und Magnesium ausfällt, man die gereinigte Lösung unter
Bildung von Natriumhydroxid und Chlor elektrolysiert, wobei gleichzeitig der Natriumchlorid-Gehalt absinkt, man
die erhaltene Sole wieder zum Auflösen von Steinsalz verwendet, wobei der Sulfat-Gehalt der Sole ansteigt und
man bei Erreichen eines vorgegebenen Sulfat-Gehaltes einen Teil der Sole eindampft und man das resultierende
Gemisch aus Natriumchlorid und Natriumsulfat mit etwa der äquimolaren Menge Schwefelsäure bei erhöhter Temperatur
umsetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803037818 DE3037818C2 (de) | 1980-10-07 | 1980-10-07 | Verfahren zur Herstellung von Natriumbisulfat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803037818 DE3037818C2 (de) | 1980-10-07 | 1980-10-07 | Verfahren zur Herstellung von Natriumbisulfat |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3037818A1 true DE3037818A1 (de) | 1982-04-15 |
DE3037818C2 DE3037818C2 (de) | 1985-08-14 |
Family
ID=6113800
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803037818 Expired DE3037818C2 (de) | 1980-10-07 | 1980-10-07 | Verfahren zur Herstellung von Natriumbisulfat |
Country Status (1)
Country | Link |
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