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Anlage zum Patentgesuch. der
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Klöckner-Humboldt-Deutz Aktiengesellschaft vom 23. September 1980
Verfahren und Vorrichtung zur Feinmahlung von Kohle in einer Mahltrocknungs-Anlage
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Feinmahlung
von Kohle in einer Mahltrocknungs-Anlage mit Grießrückführung für die Versorgung
von Brennanlagen mit Staubkohle-Feuerungen, insbesondere von Brennanlagen für die
Herstellung von Zementklinker.
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Es ist bekannt, daß bei der Feinmahlung von Kohle in einer Mahltrocknungsanlage
Grieße anfallen, die in einem der Mahltrocknungs-Anlage nachgeschalteten Umlaufsichter
vom Fertigprodukt getrennt und der Mahltrocknungs-Anlage zwecks Nachzerkleinerung
rückgeführt werden müssen. Die Mahltrocknungs-Anlagen sind in den meisten Fällen
mit Rohrmühlen ausgestattet. Die Grießrückführung in die Rohrmühle der Mahltrocknungs-Anlage
führt jedoch nicht nur zu einer Mehrbelastung der Rohrmühle, sondern wirkt sich
auch nachteilig auf den Mahl prozeß und der damit
verbundenen Durchsatzleistung
aus. Im übrigen ist die Durchsatzleistung der Rohrmühle begrenzt und in vielen Fällen
unzureichend.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren zu schaffen,
das in besonders einfacher und wirtschaftlicher Weise eine bedeutende Leistungssteigerung
der Mahltrocknungs-Anlage ermöglicht. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß wenigstens
ein Teil der bei der Feinmahlung anfallenden Grieße abgezweigt und einer Nachzerkleinerung
in einer separaten Mühle unterworfen wird. Dadurch, daß gemäß der Erfindung ein
Teil der bei der Feinmahlung anfallenden Grieße abgezweigt und einer Nachzerkleinerung
in einer separaten Mühle unterworfen wird, wird eine bedeutende Entlastung des Mahlaggregates
der Mahltrocknungs-Anlage, nämlich der Rohrmühle erreicht, die eine entsprechende
Erhöhung der Durchsatzleistong ermöglicht. Es ist hierbei selbstverständlich, daß
der größte Teil oder auch alle bei der Feinmahlung anfallenden Grieße abgezweigt
und zur Nachzerkleinerung einer separaten Mühle zugeführt werden können, um die
Rohrmühle der Mahltrocknungs-Anlage von rückgeführten Grießen vollständig zu entlasten.
Auf diese Weise wird nicht nur sehr vorteilhaft der Mahlprozeß begünstigt, sondern
auch die gesamte Produktion der Mahltrocknungs-Anlage an Fertiggut in besonders
einfacher und wirtschaftlicher Weise wesentlich gesteigert.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Nachzerkleinerung
der Grieße in einer Schwingmühle, wobei das anfallende Feingut unmittelbar dem Fertiggut
zugeführt wird. Die Verwendung einer Schwingmühle zur Nachzerkleinerung der Grieße
ist insbesondere deshalb sehr vorteilhaft, da die Schwingmühle im Gegensatz zu anderen
Mühlen keine Inertisierung und auch keine Entstaubung benötigt. Darüberhinaus zeichnet
sich die Schwingmühle auch dadurch aus, daß sie ähnliche Mahleigenschaften aufweist
wie die Rohrmühle und mit ihr auch die gleichen Kornfeinheiten erreicht werden.
Im übrigen kann die Schwingmühle sehr leicht an bereits bestehenden Mahltrocknungs-Anlagen
angeschlossen und mit diesen im Verbund betrieben werden.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Erläuterung einer in der Zeichnung schematisch dargestellten
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung.
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Wie die Zeichnung zeigt, besteht die Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung aus einer Mahltrocknungs-Anlage, die eine Rohrmühle
1 aufweist, welche gutzulaufseitig an eine Gas- oder Heißluftleitung 2 und mahlgutaustragsseitig
an einen Umluftsichter 3 angeschlossen ist. Der Umluftsichter 3 steht seinerseits
über
eine Abgas leitung 4 mit einem Abscheider 5 in Verbindung, dessen Abgasleitung 6
über ein Gebläse 7 in den Verteiler 8 einer Abgasleitung 9 führt, die einerseits
an ein Schlauchfilter 10 und andererseits an die in die Rohrmühle 1 führende Gasleitung
2 angeschlossen ist. Für den Abzug der Gase aus dem Schlauch filter 10 ist ferner
in der Abgasleitung 11 ein Gebläse 12 angeordnet.
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Zur Beschickung der Rohrmühle 1 mit Rohkohle ist ein Bunker 13 mit
dosierendem Austragsorgan 14 vorgesehen, das mit einer gasdichten Doppelpendelschleuse
15 in Verbindung steht, über die die Rohkohle in die Rohrmühle 1 eingeschleust wird.
Ferner ist mit Abstand oberhalb der Rohrmühle 1 eine Fördereinrichtung 16 angeordnet,
die Aufgabeseitig mit dem Grießaustrag 17 des Umluftsichters 3 in Verbindung steht,
und gutaustragsseitig in die gasdichte Doppelpendelschleuse 15 mündet. An den Grießaustrag
17 des Umluftsichters 3 ist gemäß der Erfindung eine aus zwei Mahlrohren bestehende
Schwingmühle 18 angeschlossen. In der den Umluftsichter 3 mit der Schwingmühle verbindenden
Leitung 19 ist ein Stellorgan 20 für die Verteilung der aus dem- Sichter 3 abgeführten
Grieße in den oberen und unteren Mahlbehälter der Schwingmühle 18 vorgesehen. Der
Schwingmühlenaustrag steht seinerseits über eine Transportschnecke 21 mit den Austrägen
des Abscheiders 5 und des Schlauchfilter 10 in Verbindung.
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Im Betrieb der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung wird die Rohrmühle 1 mit der zu zerkleinerten
Rohkohle aus dem Bunker 13 über das Austragsorgan 14 und Doppelpendelschleuse 15
kontinuierlich beschickt. Gleichzeitig werden der Rohrmühle 1 über die Leitung 2
die für die Trocknung der Rohkohle während des Mahlprozesses erforderlichen Mengen
an Heißluft oder heißen Gasen zugeführt. Die in der Rohrmühle 1 fein zerkleinerte
Kohle wird auf der rechten Seit mit Hilfe der Gase in den Umluftsichter 3 ausgetragen
und darin das Fertiggut von den Grießen getrennt. Die im Umluftsichter 3 anfallenden
Grieße gelangen über den Grießaustrag 17 in die Fördereinrichtung 16, von wo sie
über die Doppelpendelschleuse 15 in die Rohrmühle l zurückgeführt werden, während
das Fertiggut, nämlich der Kohlenstaub mit dem Gasstrom über die Leitung 4 in den
Abscheider 5 gelangt und darin von den Gasen getrennt wird. Aus dem Abscheider 5
werden die Gase mit Hilfe des Gebläses 7 nach oben hin abgezogen und über den Verteiler
8 in zwei Teilströme aufgeteilt, nämlich in einen Teilstrom, der über die Leitung
9 in die Rohrmühle 1 zurückgeführt wird und einen Teilstrom, der nach vorheriger
Entstaubung im Schlauchfilter 10 über die Leitung 11 und Gebläse 12 nach außen abgelassen
wird. Der im Abscheider 5 und im Schlauch filter 10 als Fertiggut anfallende Kohlenstaub
wird mit Hilfe von
Zellenradschleusen 22 und 23 nach unten hin ausgetragen
und über Leitungen 24, 25 und Austrag 26 der Fördereinrichtung 21 zugegeben und
zusammen mit diesem als Fertigprodukt einen in der Zeichnung nicht näher dargestellten
Kohlenstaubbunker zugeführt.
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Gemäß der Erfindung wird ein Teil der im Sichter 3-abgeschiedenen
Grieße vom Grießaustrag 17 abgezweigt und über die Leitung 19 und Verteiler 20 der
Schwingmühle 18 zugeführt wird und in dieser auf die erforderliche Feinheit des
Endproduktes zerkleinert. Die in der Schwingmühle 18 fein zerkleinerten Grieße werden
über die Transportschnecke 21 und Austrag 26 nach außen abgeführt.
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In der in der Zeichnung dargestellten Schwingmühle 18 werden beide
Mahlbehälter mit Hilfe des Verteilers 20 gleichmäßig mit Grießen beschickt. Es besteht
jedoch auch die Möglichkeit, die Mahlbehälter mit den Grießen hintereinander durchlaufen
zu lassen. Die Verwendung einer Schwingmühle gemäß der Erfindung zur Nachzerkleinerung
der im Umluftsichter 3 anfallenden Grieße hat den besonderen Vorteil, daß sie im
Gegensatz zu anderen Mahlaggregaten keine Inertisierung und keine Entstaubung benötigt.
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Darüberhinaus zeichnet sich die Schwingmühle gegenüber anderen Mahlaggregaten
auch dadurch aus, daß mit ihr, ähnlich wie mit einer Rohrmühle, die gleichen Kornfeinheiten
erreicht werden. Dadurch, daß gemäß der
Erfindung ein Teil der
bei der Feinzerkleinerung anfallenden Grieße aus dem Umluftsichter 8 abgezweigt
und einer Nachzerkleinerung- in der separaten Schwingmühle 18 unterworfen wird,
wird die Rohrmühle 1 aufgrund der Verminderung der rückgeführten Grießmenge wesentlich
entlastet, so daß die Rohrmühle mit entsprechend größeren Mengen an Rohkohle beschickt
werden kann. Die gesamte Produktion der Mahltrocknungs-Anlage wird daher nicht nur
um die Produktion der Schwingmühle erhöht, sondern zusätzlich noch um die erhöhte
Durchsatzleistung der Rohrmühle. Darüberhinaus besteht auch die Möglichkeit gemäß
der Erfindung alle im Umluftsichter 3 im Betrieb der Mahltrocknungs-Anlage anfallenden
Grieße der Schwingmühle 18 zur Nachzerkleinerung zuzuführen. Auf diese Weise kann
die Rohrmühle 1 von rückgeführten Grießen völlig entlastet und somit voll für die
Zerkleinerung der Rohkohle eingesetzt werden. Dies führt- zu einer ganz wesentlichen
Erhöhung der Durchsatzleistung, und zwar mit Erhöhung der Fertigproduktmenge der
gesamten Mahltrocknungs.-Anlage. Ein weiterer und besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen
Maßnahmen besteht auch darin, daß die Schwingmühle für die Zerkleinerung der Grieße
auch jederzeit nachträglich bei bereits bestehenden Mahltrocknungs-Anlagen in besonders
einfacher Weise schnell hinzugeschaltet und mit in den Mahlkreislauf einbezogen
werden kann.
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