DE3035667A1 - Schmelzelement fuer eine elektrische schmelzsicherung - Google Patents

Schmelzelement fuer eine elektrische schmelzsicherung

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Description

  • Schmelzelement für eine elektrische Schmelzsicherung
  • Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Schmelzsicherungen, insbesondere auf deren Schmelzelement, welches besonders für den Schutz elektrischer Einrichtungen geeignet ist, die nur niedrige Strombelastungen vertragen.
  • Elektrische Schmelzsicherungen für niedrige Stromwerte sind bekannt und werden für den Schutz elektrischer Einrichtungen in großem Umfang eingesetzt. Schmelzsicherungen mit Nennstromwerten in der Größenordnung von 100 mA oder weniger verwenden gewöhnlich ein Schmelzelement, das aus einem Silberdraht besteht, dessen Durchmesser im Bereich von 10 ßm oder darunter liegt Silberdrähte von so kleinem Durchmesser sind aber schwer herzustellen, und sie haben außerdem nur geringe mechanische Festigkeit und vollständige Einheitlichkeit im Aufbau. Aus praktischer Sicht sind Silberdrähte mit einem Durchmesser von weniger al-s 45 «m schwierig herzustellen.
  • Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden und den Einsatz von Schmelzelementen aus Silberdraht mit dem gewünschten geringen Durchmesser zu ermöglichen, wurde vorgeschlagen, als Schmelzelement ein Monofilament aus einem Plastikmaterial wie Polyacrylnitril zu verwenden und dessen Oberfläche entweder chemisch zu beschichten oder nach einer chemischen Beschichtung zu Elektroplattieren, um das Monofilament zur Verwendung als Schmelzelement elektrisch leitend zu machen. Einer der Nachteile dieses Schmelzelementes ist der relativ niedrige Schmelzpunkt der Beschichtung auf dem Faden, der notwendigerweise durch den Erweichungspunkt des beschichteten Polyacrylnitrilfadens festgelegt ist, nämlich z. B. 125 OC oder niedriger.
  • Bei einer anderen Art von Schmelzsicherung aus dem Stand der Technik wird als Trägerelement ein Isolierstoff-Film aus einem hochmolekularem Plastikmaterial verwendet, dessen Oberfläche mit einem geeigneten Metall beschichtet ist, um dadurch ein Schmelzelement zu bekommen. Das Problem bei diesem Schmelzelement liegt darin begründet, daß der hochmolekulare Plastikträger wärmeempfindlich ist und sich leicht aufgrund der thermischen Ausdehnung bei erhöhtem Stromfluß defomiert. Außerdem kann starker Stromfluß durch die Metallbeschichtung in dieser Risse hervorrufen, so daß die Stromleitung bereits vorzeitig unterbrochen ist. Auch hat wiederholter Temperaturanstieg und Temperaturabfall während des Stromflusses nachteilige Folgen auf die physikalischen Eigenschaften des Plastikträgermaterials und könnte zu einer permanenten und irreversiblen Deformation mit der Folge der Instabilität der Schmelzsicherung führen.
  • Es liegt deshalb der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige Schmelz sicherung zum Schutz elektrischer Einrichtungen mit sehr niedriger Stromabschaltleistung zu schaffen, die ein neuartiges Schmelzelement aufweisen soll, das ausgezeichnete Eigenschaften und eine verbesserte Schmelzcharakteristik besitzt, wenn die Sicherung zum Schutz von elektrischen Einrichtungen bei Stromabschaltwerten zwischen etwa 1 mA und 250 mA eingesetzt wird.
  • Die Schmelzsicherung soll stabiler und dauerhafter als bisher bekannte Sicherungen dieser Art sein.
  • Die Lösung dieser Aufgabe geht aus den Merkmalen des Hauptanspruches hervor. Sie wird anhand der nachfolgenden Beschreibung im einzelnen verdeutlicht.
  • Mit der Erfindung wird eine Schmelzsicherung von üblicher Art und Vielfalt geschaffen, die eine an beiden Enden mit einer Kappe verschlossene Hülse aufweist, die als elektrische Anschlüsse dienen, wobei das Schmelzelement die Hülse zwischen den elektrischen Anschlüssen durchzieht. Das Schmelzelement selbst besteht in neuartiger Weise aus einem Trägerelement in Gestalt eines Monofilamentes aus Quarzglasfaser, dessen Außenfläche mit einer elektrisch leitenden Legierung beschichtet ist, die aus Silber, Kupfer, Zinn und Antimon besteht.
  • Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im einzelnen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Schaubild, das die Schwankungen der Temperaturfefestigkeit von Schmelz sicherungen bei Verwendung eines Schmelzelementes in erfindungsgemäßer Gestaltung zeigt, wobei insbesondere die Vorteile beim Einsatz von Antimon in der Beschichtungslegierung zum Ausdruck kommen; Fig. 2 zwei Schaubilder zum Vergleich der Temperaturcharakteristik zweier Schmelz sicherungen, von denen eine nach den erfindungsgemäßen Merkmalen und die andere gemäß Stand der Technik hergestellt sind; und Fig. 3 ein Schaubild zum Vergleich der Schmelzcharakteristik eines Schmelzelementes nach der Erfindung mit einer typischen Schmelzsicherung herkömmlicher Art.
  • Das neuartige Schmelzelement kann in jeden herkömmlichen Schmelzsicherungskörper eingebaut werden. Die Schmelzsicherung besteht wie üblich aus einem isolierenden Röhrchen oder einer Hülse, die an beiden Enden durch eine Kappe mit elektrisch leitenden Anschlüssen verschlossen ist. Das Schmelzelement erstreckt sich zwischen den beiden Anschlußkappen, mit denen es durch Löten elektrisch leitend verbunden ist.
  • Die Besonderheit der Erfindung besteht im Aufbau des Schmelzelementes selbst, das aus einem Trägerelement hergestellt ist, welches ein Monofilamentfaden aus Quarzglas ist, dessen Außenfläche mit einer gleichförmigen Schicht aus einer Legierung beschichtet ist, die aus Silber (Ag), Kupfer (Cu), Zinn (Sn) und Antimon (Sb) besteht, so daß auf diese Weise das elektrisch leitende Schmelzelement entsteht.
  • Die Zusammensetzung der Legierung kann innerhalb gewisser Grenzen schwanken, wobei sie dennoch das gewünschte gute Ergebnis erbringt. Günstige Legierungszusammensetzungen enthalten etwa 71 bis 73 Gew.-% Silber, 22 bis 24 Gew.-% Kupfer, 2 bis 4 Gew.-% Zinn und etwa 1 bis 3 Gew.-% Antimon. Die genaue Zusammensetzung wird selbstverständlich so gewählt, daß sich 100 Gew.-% Silberlegierung ergeben.
  • Die Legierung aus Silber, Kupfer, Zinn und Antimon in der vorgenannten Zusammensetzung ergibt eine ausgezeichnete Beschichtung für das Monofilament mit guter elektrischer Leitfähigkeit und sonstigen angestrebten Eigenschaften. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht in der Verwendung von Antimon in der Beschichtungslegierung. Der Vorteil des Gehalts an Antimon wird aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Schaubilder deutlich.
  • Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Schmelzelementes ist seine thermische Stabilität, die den wiederholten Einsatz der Sicherung über viele Jahre hinweg ermöglicht. Dies liegt darin begründet, daß die Legierungsbeschichtung einen sehr hohen Schmelzpunkt (872 0c) und eine sehr hohe Rekristallisationstemperatur (245 °C) aufweist. Diese Temperaturwerte liegen erheblich höher als Schmelzpunkt und Rekristallisationstemperatur von niedrig schmelzenden Metallen, die üblicherweise um 150 OC bzw. 20 OC oder darunter liegen. Bei den üblichen Metallen also führt die niedrige Rekristallisationstemperatur zu den störenden Rekristallisationseffekten bereits bei Umgebungstemperaturen, so daß dadurch die physikalischen Eigenschaften der Beschichtung nachteilig beeinflusst werden, was zu unerwünschten Veränderungen der Schmelzcharakteristik des Schmelzelementes führt.
  • Da die Umgebungstemperatur mehr oder weniger die physikalischen Eigenschaften des bei der Herstellung des Schmelzelementes verwendeten Metalls beeinflusst, ist es vorzuziehen, für diesen Zweck Metalle zu verwenden, die durch die Umgebungstemperatur nur wenig beeinflusst werden und einen hohen Schmelzpunkt aufweisen. Ein Metall mit höherem Schmelzpunkt hat stabilere Eigenschaften bei seinem Einsatz in einer Sicherung, denn grob gesagt, haben derartige Metalle entsprechend dem hochliegenden Schmelzpunkt auch höher liegende Kristallisationstemperaturen, bei denen sich die physikalischen Eigenschaften des Metalls zu vermindern beginnen, welche dann bei hoch liegenden Schmelzpunkten auch weit genug über der Umgebungstemperatur liegen. Es hat sich gezeigt, daß Silber und Silberlegierungen bevorzugte Meta-le für die Herstellung von Schmelzelementen sind, da sie einen hohen Schmelzpunkt haben und durch Umgebungsbedingungen nicht wesentlich beeinflusst werden. Sie haben darüber hinaus noch andere bekannte ausgezeichnete Eigenschaften.
  • Das erfindungsgemäße Schmelzelement mit seiner neuartigen Legierungsbeschichtung sowie hohem Schmelzpunkt und hoher Rekristallisationstemperatur ist stabiler und zeigt keine nachteiligen Beeinflussungen seiner physikalischen Eigenschaften auch bei Temperaturen, die beträchtlich über der üblichen Umgebungstemperatur liegen, und dies auch während längerer Gebrauchszeit. Ein weiterer Vorteil ist seine erhöhte Stabilität bei Kurzzeitgebrauch, was aus dem Zusatz von etwa 2 Gew.-% Antimon zur Silberlegierung resultiers Ein zusätzlicher Vorteil ist in der Verwendung eines Quarzglasfaser-Monofilamentes als Träger für die Legierungsbeschichtung begründet. Quarzglasfasern besitzen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Wärmefluß und ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegenüber wiederholten Temperaturanstiegen auf 1000 OC, was höher als der Schmelzpunkt der Silberlegierungsbeschichtung ist. Quarzglas ist sogar gegenüber mehrfachen aufeinanderfolgenden Belastungen von Temperaturen bis 1000 OC beständig und hält eine vergleichbar hohe Viskosität von 4,5 x 107 Poise sogar bei einer Temperatur von 1500 °C. Dadurch wird im Gegensatz zu metallbeschichteten hochmolekularen Plastikträgerelementen, deren Schmelzpunkt gewöhnlich niedriger als der Schmelzpunkt der Metallbeschichtung ist, beim Schmelzelement nach der Erfindung der Schmelzpunkt der Silberlegierung durch den Schmelzpunkt des Trägerelementes nicht beeinflusst.
  • Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal des erfindungsgemäßen Schmelzelementes liegt in der Genauigkeit und der stark verhesserten Schmelzcharakteristik begründet, was die folgende Tabelle zeigt, die die Wärmeausdehnung von Quarzglasfasern bei verschiedenen Temperaturspannen zeigt.
  • 7j Temperatur spanne Wärmeausdehnungskoeffizient x 10 OC ob -1 0 - 30 4,2 30 - 100 5,3 100 - 500 5,8 500 - 900 5,0 Der kleine Wärmeausdehnungskoeffizient bei einer Quarzglasfaser steht im Gegensatz zu den höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten von Plastikmaterial (5 - 2 x 10-5 °C -1) und Metall ( 4 - 60 x 10 6 OC 1). So ruft der sogenannte Joul'sche Erwärmungseffekt weniger thermische Probleme in der Quarzglasfaser als in Plastik oder Metall hervor.
  • Die Vorteile der Erfindung werden nachfolgend weiter anhand der Schaubilder der Figuren 1 bis 3 erläutert.
  • In Fig. 1 ist der Grad der Veränderungen des Widerstandes bei Temperaturveränderung in Prozent, bezogen auf Umgebungstemperatur, aufgetragen. Die Kurven 1 bis 5 geben die relative Widerstandsveränderung äußerlich identischer Schmelzelemente mit steigender Temperatur wieder, wobei lediglich bei den einzelnen Beispielen die in der Silberlegierungsbeschichtung enthaltene Antimonmenge unterschiedlich ist. Die Antimonmenge in den Silberlegierungen der einzelnen Beschichtungen gemäß den Kurven 1 bis 5 beträgt 1, 2, 3, 5 und 0 Gew.-%.
  • Die Kurven 1, 2 und 3 in Fig. 1 zeigen geringe temperaturabhängige Schwankungen, somit größere Stabilität als die Kurven 4 und 5 r was zum Ausdruck bringt, daß die Eigenschaften des Schmelzelementes am besten bei einem Antimonzusatz zur Silberlegierungsbeschichtung zwischen 1 und etwa 3 Gew.-% sind. Innerhalb dieser Spanne bleibt der temperaturabhängige Widerstandskoeffizient bis zu Temperaturen von 150 °C in einem sehr engen Bereich. Höhere Zusätze von Antimon führen zu stärkeren Widerstands schwankungen in Abhängigkeit von der Temperatur. Darüber hinaus ist zu erkennen, daß bei Fehlen von Antimon die temperaturabhängigen Widerstands schwankungen und folglich die Instabilität noch größer sind, was die wesentliche Bedeutung des Antimonzusatzes innerhalb der günstigen Grenzen zur Silberlegierungsbeschichtung zum Ausdruck bringt.
  • Die Fig. 2 zeigt die Veränderung des Nennstromwertes gegenüber der Umgebungstemperatur, wobei die mit 6 bezeichnete Fläche für ein Schmelzelement herkömmlicher Art mit einem Plastikmaterialträger, welcher mit Metall beschichtet ist, steht, und die Fläche 7 die Temperaturabhängigkeit eines Schmelzelementes verdeutlicht, das nach den erfindungsgemäßen Merkmalen hergestellt ist, d. h. bei dem ein Quarzglas-Monofilament mit der Silberlegierung beschichtet ist.
  • Ein Nennstromwert von 63 mA wurde bei Einsatz eines Schmelzelementes mit einer Silberlegierungsbeschichtung erzielt, deren Dicke 1 wm auf einem Quarzglasträger mit einem Durchmesser von 80 ßm betrugt. Wie die Fig. 2 zeigt, kann die Veränderung des Nennstromwertes bei 150 °C Umgebungstemperatur bei einer Sicherung mit herkömmlichem Aufbau bis zu 70 % betragen, während die Veränderung bei einem erfindungsgemäßen Schmelzelement nur etwa 5 % beträgt.
  • Die Fig. 3 zeigt schließlich die auf den Nennstrom bezogene prozentuale Strombelastbarkeit gegenüber der Stromdauer.
  • Sie gibt ein Bild von der Schnelligkeit der Sicherung. Die Kurven 8, 8' umrahmen den Bereich der Schmelzcharakteristik von Sicherungen mit herkömmlichem Aufbau (entsprechend dem Bereich 6 in der Fig 2), während die Kurven 9, 9' den Schmelzbereich für ein Schmelzelement mit erfindungsgemäßen Merkmalen umrahmen (entsprechend 7 in Fig. 2). Ein Vergleich der beiden Bereiche verdeutlicht, daß das erfindungsgemäße Schmelzelement geringere Streuung aufweist als solche herkömmlicher Art.
  • Aus der Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung wird deutlich, daß das neuartige Schmelzelement in gewöhnlichen Schmelz sicherungen eingesetzt werden kann und diese dadurch ausgezeichnetes Temperaturverhalten, höhere thermische Stabilität und Lebensdauer über lange Gebrauchs zeiten sowie wesentlich verbesserte Schmelzsicherungseigenschaften erhalten.
  • Es wird also zusammenfassend ein Schmelzelement für Schmelzsicherungen zum Schutz elektrischer Einrichtungen für niedrige Nennstromwerte geschaffen, das ein Quarzglas-Monofilament enthält, welches mit einer aus Silber, Kupfer, Zinn und Antimon bestehenden Legierung beschichtet ist. Leerseite

Claims (2)

  1. Schmelzelement für eine elektrische Schmelzsicherung Patentansprüche Schmelzelement für eine elektrische Schmelzsicherung, gekennzeichnet durch ein aus einem Monofilament aus Glasquarzfasern bestehenden Trägerelement und eine Metall-Legierungsbeschichtung auf der Außenfläche des Trägerelementes, wobei die Metall-Legierung im wesentlichen aus Silber, Kupfer, Zinn und Antimon besteht.
  2. 2. Schmelzelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metall-Legierungsbeschichtung aus 71 bis 73 Gew.-% Silber, zwischen etwa 22 bis 24 Gew.-% Kupfer, etwa 2 bis 4 Gew.-% Zinn und etwa 1 bis 3 Gew.-% Antimon besteht.
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2145462B2 (de) * 1970-09-15 1977-02-03 Olvis Smeltzekeringen Fabriek N.V., Utrecht (Niederlande) Verfahren zur herstellung von schmelzsicherungen sowie nach diesem verfahren hergestellte schmelzsicherung

Patent Citations (1)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2145462B2 (de) * 1970-09-15 1977-02-03 Olvis Smeltzekeringen Fabriek N.V., Utrecht (Niederlande) Verfahren zur herstellung von schmelzsicherungen sowie nach diesem verfahren hergestellte schmelzsicherung

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
DE-Buch: Römpps Chemie-Lexikon, 1974, S.2214 *

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