DE3035289C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines Dorns für ein Lochwalzwerk gemäß den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Die Erfindung kann besonders günstig zum Herstellen wasserge
kühlter, unauswechselbarer Dorne von Rohr-Lochwalzwerken
angewendet werden. Sie kann außerdem beim Herstellen unge
kühlter, auswechselbarer Dorne für die gleichen Walzwerke
wirkungsvoll eingesetzt werden.
Aufgrund eines stark gewachsenen Bedarfs an nahtlosen Roh
ren und angestiegenen Automatisierungs- und Leistungsfähig
keitsstandes der Rohrwarmwalzanlagen hat sich der Bedarf
an haltbaren und zuverlässigen Werkzeugen für den Rohr
walzbetrieb wesentlich erhöht.
Zu den am schnellsten verschleißenden Werkzeugen zur Loch
bildung in einem glühenden Metall-Vollblock gehören Loch
walzwerkdorne, die während des Betriebes hohen und wechselnden
Drücken und Temperaturen sowie einer starken Berührungsreibung
ausgesetzt sind. Von der Fähigkeit der Dorne, diesen Be
lastungen zu widerstehen, hängen die Leistung der Rohrwalzan
lagen, die Beschaffenheit der Innenfläche der Rohre und
letzten Endes die Wirksamkeit des Rohrwalzwerkbetriebes ab.
Die schweren Betriebsbedingungen verursachen jedoch eine
geringe Lebensdauer und einen hohen Verbrauch an Lochdornen.
Eine häufigere Auswechslung der Dorne könnte zwar zur Er
haltung einer reineren Innenfläche der Rohre beitragen. Sie
wirkt sich aber auf die Walzleistung vermindern aus und
erhöht die Werkzeugkosten.
Von seiner konstruktiven Ausführung her gesehen stellt der
Dorn einen spindelförmigen Körper aerodynamischen Profils
dar. An seinem vorderen Arbeitsteil ist der Dorn mit einer
zylindrischen Spitze, am hinteren Halterungsteil mit einem
Befestigungselement versehen, das meist in Form eines
konischen Sitzhohlraums ausgeführt ist. Zwischen dem Arbeits-
und dem Halterungsteil ist ein zylindrischer Kalibriergürtel
vorgesehen. Zum Walzen von Rohren aus unlegierten und mittel
legierten Stählen verwendet man Dorne mit innerer Wasser
kühlung, d. h. wassergekühlte, unauswechselbare Dorne, die
einen tiefen Kühlraum und einen konischen Sitzhohlraum zum
hermetisch dichten Befestigen des Dornes an der Dornstange
aufweisen. Zum Walzen von Rohren aus hochlegierten, schwer
verformbaren Stählen und Legierungen finden innen ungekühlte,
auswechselbare Dorne mit einem nur wenig tiefen Halterungs
hohlraum Verwendung.
Die wassergekühlten Dorne werden aus mittellegierten Stahl
sorten mit einem Gehalt an C - 0,1 bis 0,2%, an Cr - 1%, an
Ni - 3 bis 4%, und an V - 1%, die ungekühlten Dorne aus den
gleichen Stahlsorten sowie aus hochlegierten Stählen und
Legierungen mit Wolfram, Molybden, Kobald u. a. hergestellt.
Die Form des Dornes, insbesondere eines wasergekühlten, ist
für jedes beliebige Herstellungsverfahren nicht fertigungs
gerecht und erfordert eine mehr oder weniger umfangreiche
spangebende Bearbeitung einzelner Oberflächenabschnitte des
Dornes. Doch mit Rücksicht darauf, daß die Lochbildung durch
den Dorn erst in der Anfangsphase des Walzvorgangs statt
findet, wird die benötigte Rauhigkeit seiner Oberfläche in
einer Größenordnung von R a = 300 + 100 µm durch Gießen und Ge
senkschmieden erzielt.
Es sind folgende Verfahren zum Herstellen von Dornen bekannt
(Kobysky B. D., Semenow E. I., Kandyba L. F. u. a., Zeitschrift
"Stahl", Jahrgang 1979, No. 1, S. 55-56):
- a) Formgießen eines Blockes mit einem oder ohne vorläufigen Hohlraum und mit einer vollständigen oder teilweisen span gebenden Bearbeitung des Hohlraums.
- b) Schmieden aus einem Voll- oder Hohlblock mit einem oder ohne vorläufigen Hohlraum und mit einer vollständigen oder teilweisen spangebenden Bearbeitung der Außenfläche und des Hohlraums.
Der Fertigdorn wird einem oxydierenden Glühen unterworfen
und in Einzelfällen mit einer Spitze aus hitzebeständigem
Material durch Aufstäuben oder Aufschmelzen versehen.
Das Gießen der Dorne ist ein sehr leistungsintensiver Prozeß
und die Herstellungskosten sind verhältnismäßig niedrig.
Aufgrund der physikalischen Eigenschaften des Kristallisa
tionsvorganges des Flüssigmetalls weist jedoch das Metall
gefüge der Dorne eine vorzugsweise radiale Orientierung auf,
die normal zur Außenfläche des Dornes und der Gleitrichtung
des Metalls des zu lochenden Knüppels verläuft und die für
eine geringe Berührungsfestigkeit der Arbeitsoberfläche des
Dornes und einen kleinen Widerstand in bezug auf Tangential
spannungen am konischen Sitzhohlraum verantwortlich ist.
Unvermeidliche Poren und Lunker schwächen die unter der
Randzone liegenden Metallbereiche und rufen, nachdem sie
nach gewisser Abnutzung der Oberfläche des Dornes ausgetreten
sind, Walzfehler an der Innenfläche des Rohres hervor. Die
Unbeständigkeit in der Qualität der gegossenen Dorne bedingt
die Unbeständigkeit des Walzvorganges und der Qualität der
Rohre. Die für die Verbesserung der Qualität der gegossenen
Dorne in erster Linie infrage kommenden Verfahren, nämlich
das zusätzliche Legieren und die Anwendung metallischer
Gießformen (Kokillen), verteuern wesentlich die Dorne, ohne
ihre Eigenschaften durchgehend zu verbessern (vgl. GB-PS
14 41 052 und US-PS 39 62 897).
Zur Zeit finden geschmiedete Dorne, die ein dichtes, ver
formtes, vorzugsweise längs der Dornachse orientiertes Gefüge
aufweisen, immer mehr Anwendung. Ein solches Gefüge ergibt
erhöhte Werte an mechanischen und betrieblichen Eigenschaften
und verbessert die Beständigkeit der Dorne.
Obgleich die Technologie der geschmiedeten Dorne durch einen
erhöhten Metall- und Arbeitsaufwand und gegenüber den ge
gossenen Dornen durch rund zweimal so hohen Betriebskosten
gekennzeichnet wird, ist die Anwendung der geschmiedeten
Dorne im großen und ganzen aufgrund ihrer um das Zwei- bis
Dreifache höheren Beständigkeit und Zuverlässigkeit bevorzugt.
Die geschmiedeten und spangebend bearbeiteten, d. h. gedrehten
Dorne besitzen jedoch ein nicht vollauf günstiges metallo
graphisches Gefüge, weil die Fasern dese Gefüges während des
Entfernens der Zugabe durchschnitten werden und auf die
Arbeitsoberfläche unter einem steilen Winkel austreten. Eine
solche Orientierung des Gefüges ist im Hinblick auf die Be
rührungsverschleißfestigkeit ungünstig und ermöglicht nicht
die volle Ausnutzung der Eigenschaften des Dornmaterials zur
Verlängerung der Lebensdauer und Beständigkeit im Betrieb.
Alle bekannten Herstellungsverfahren erlauben es also nicht,
die Dorne mit einem erwünschten Metallgefüge und von diesem
bestimmten Betriebseigenschaften herzustellen. Sie sind
darüber hinaus nicht hinreichend wirksam.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Herstellen eines Dorns für ein Lochwalzwerk durch Gesenkschmieden
zu entwickeln, mit dem unter praktischer Vermeidung einer
spangebenden Bearbeitung im Dorn ein dichtes metallographisches
Gefüge ausgebildet werden kann, dessen Fasern in den Abriß
der Arbeitsoberfläche des Dorns längs der Flußrichtung des
Metalls des zu lochenden Knüppels konform eingeschrieben
werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Durch das vorgegebene Verhältnis der sich aus dem geschlosse
nen Stauchen und dem Vorkalibrieren des Hohlraumes des Blockes
ergebenden Abmessungen wird mit Sicherheit das erwünschte
Metallgefüge des Blockes ausgebildet, bei dem die Fasern konform
in den Abriß der Arbeitsoberfläche des Dornes eingeschrieben
sind und eine günstige Ausbildung des Halterungsteiles des
Dorns für die nachfolgenden Bearbeitungsstufen, nämlich das
Zusammendrücken und Stauchen sowie endgültiges Kalibrieren
des Hohlraumes gewährleistet ist. Die Folge der Nichteinhaltung
der genannten Parameter können entweder eine ungenaue Form des
konischen Sitzhohlraumes - und dies würde eine spangebende
Nachbearbeitung der Oberfläche erforderlich machen - oder ein
Formverzug des Halterungsteils sein, was ein nicht auszu
bessernder Fehler wäre.
Außerdem führt die Nichteinhaltung der vorgegebenen Parameter
zur Falten-, Klemmen- und Gratbildung an der Trennfuge des
Werkzeugs, d. h. ebenso zu einem nicht auszubessernden Aus
schuß.
Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß beim Gesenk
schmieden in warmem Zustand unter Vorkalibrieren des Hohlraumes
gleichzeitig mit dem vorläufigen Formbilden des konischen Hohl
raumes die Dornspitze geformt wird.
Durch Vereinigen der Formbildung der Dornspitze mit dem vor
läufigen Formbilden des Hohlraumes nach dem beschriebenen
Herstellungsverfahren können eine qualitätsgemäße Gestaltung
der Dornspitze gesichert, ihre vorgegebene Form und Abmessungen
erzielt und die Gesenkschmiedekräfte vermindert werden,
was sich günstig auf die Haltbarkeit der Hauptteile des
Gesenkes, nämlich des Stempels und der Matrize, auswirkt.
Es ist vorteilhaft, das geschlossene Stauchen des Blockes
unter vorläufigem Kalibrieren des Hohlraumes bei einer Zunahme
der Wanddicke, die 1,25 bis 2,5 beträgt, bezogen auf den ur
sprünglichen Wert, durchzuführen, und den Halterungsteil unter
gleichzeitigem Zusammendrücken und endgültigem Kalibrieren bei
einem höhenmäßigen Querschnittsänderungsgrad desselben in einem
Bereich von 1 bis 1,5 bezogen auf den ursprünglichen Wert,
zu formen.
Der erwähnte Bereich der Dornwanddickenabnahmen ist empfehlens
wert, wenn als Ausgangsblock ein Gußformstück mit einem Hohl
raum infrage kommt. In diesem Fall wird das Ausgangsgußgefüge
in den erwünschten Zonen und in ausreichendem Maße verdichtet,
so daß der Dorn zufriedenstellende Betriebseigenschaften erhält.
Mit dem vorgeschriebenen höhenmäßigen Querschnittsänderungsgrad
des Halterungsteils des Knüppels unter gleichzeitigem Zu
sammendrücken und endgültigem Kalibrieren desselben wird eine
genaue Ausführung der linearen und Winkelmaße des Halterungs
endes gesichert.
Weitere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen
aus der ausführlichen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnungen hervor. In den Zeichnungen
zeigt
Fig. 1 einen wassergekühlten Lochwalzwerkdorn im Längsschnitt,
Fig. 2 einen Block mit einem vorläufig geformten konischen
Hohlraum im Längsschnitt,
Fig. 3 einen Block mit einem vorläufig kalibrierten konischen
Hohlraum im Längsschnitt,
Fig. 4 einen Dorn in der Endstufe der Formbildung im Längs
schnitt, und
Fig. 5 ein Gußformstück mit einem vorläufig geformten konischen
Hohlraum.
In den Fig. 1 bis 5 sind die Elemente und Abschnitte des Dornes
in Reihenfolge der Formbildungsstufen bezeichnet und zwar:
1 - Arbeitsteil, 2 - Dornspitze, 3 - gekühlter Hohlraum des Dornes, 4 - Halterungsteil, 5 - konischer Sitzhohlraum, 6 - Kalibriergürtel, 7 - Wasserauslauföffnungen, d 1 und d 2 - Durchmesser des konischen Sitzhohlraumes des Dornes, d 3 - Durchmesser der großen Grundfläche des vorläufig kalibrierten konischen Hohlraumes, D 1 und D 2 - jeweilige Durchmesser des Kalibriergürtels und des Halterungsteiles des Dorns, D 3 - Durchmesser der Stirnseite des Blocks in der Vorkalib rierungsstufe des konischen Hohlraumes; D 4 und D 5 - Durch messer im Bereich des Arbeitsteils, d 4 und d 5 - Durchmesser der Dornspitze, S 0 und S 1 - Wanddicken jeweils am Arbeitsteil 1 und am Halterungsteil 4 des Blockes, S′ 0 und S′ 1 - jeweilige Wanddicken des Dornes. Die Stirnflächen des Dornes sind in Fig. 3 und 4 jeweils mit f 1 und f 2 angedeutet.
1 - Arbeitsteil, 2 - Dornspitze, 3 - gekühlter Hohlraum des Dornes, 4 - Halterungsteil, 5 - konischer Sitzhohlraum, 6 - Kalibriergürtel, 7 - Wasserauslauföffnungen, d 1 und d 2 - Durchmesser des konischen Sitzhohlraumes des Dornes, d 3 - Durchmesser der großen Grundfläche des vorläufig kalibrierten konischen Hohlraumes, D 1 und D 2 - jeweilige Durchmesser des Kalibriergürtels und des Halterungsteiles des Dorns, D 3 - Durchmesser der Stirnseite des Blocks in der Vorkalib rierungsstufe des konischen Hohlraumes; D 4 und D 5 - Durch messer im Bereich des Arbeitsteils, d 4 und d 5 - Durchmesser der Dornspitze, S 0 und S 1 - Wanddicken jeweils am Arbeitsteil 1 und am Halterungsteil 4 des Blockes, S′ 0 und S′ 1 - jeweilige Wanddicken des Dornes. Die Stirnflächen des Dornes sind in Fig. 3 und 4 jeweils mit f 1 und f 2 angedeutet.
Den Ausgangsblock, nämlich ein Walzstangenstück, bringt man
in einem Ofen auf die Schmiedehitze und schmiedet diesen
in einem Gesenk ohne Gratbahn in mehreren Schmiedestufen unter
Formbildung eines Hohlraumes 3 und gleichzeitigem Fließpressen
am zugespitzten Arbeitsteil 1 einer Dornspitze 2 (Fig. 2).
Im Fortschreiten des Gesenkschmiedes wird im Block ein koni
scher Hohlraum 3 vorkalibriert, wobei dem konischen Sitz
hohlraum 5 eine durch die Durchmesser d 2 und d 3 bestimmte
Form erteilt wird. In der gleichen Stufe werden die Abmessungen
D 3 = (0,9-1,02/ · D 1, D 5 = /0,9-1/ · D 4, d 5 = /0,9-1/d 4,
S 1 = /0,7-1/ · S′ 1, S 0 = /0,7-1/ · S′ 0 (Fig. 3)) erzeugt.
Die endgültige Gestalt des Dorns wird in einem Kalibriergesenk
hergestellt, indem gleichzeitig der Halterungsteil 4 auf den
Durchmesser D 2 verkleinert, der Sitzkegel 5 auf die Durchmesser
d 1 und d 2 kalibriert und der Arbeitsteil 1 auf den Durchmesser
D 4 gestaucht wird, wobei der Querschnittsänderungsgrad am
Halterungsteil in einem Bereich f 1/f 2 = 1-1,5 (Fig. 4) ge
halten wird.
Eine Kürzung in der Anzahl der Gesenkschmiedenarbeitsgänge
kann dadurch erzielt werden, daß man den Block mit einem vor
läufigen Hohlraum durch eine Formguß erhält (Fig. 5). Damit
sich das Gußgefüge bei weiteren Warmschmieden gründlicher
ausbildet, sind erhöhte örtliche Wanddickenzunahmen vorgesehen,
die sich nach der Höhe des Knüppels ändern, und zwar in einem
Bereich von 1,25 bis 2,5, bezogen auf die ursprünglichen Werte,
liegen.
Die Wasserauslaßöffnungen 7 werden gebohrt.
Die oben angeführten Verhältnisse und Arbeitsweisen ermög
lichen es, Dorne herzustellen, die ohne weiteres nach minimaler
oder sogar ohne jegliche Nachbearbeitung in den Betrieb kommen
können. Die Nichteinhaltung der genannten Verhältnisse und
Betriebsbedingungen führen zu nicht auszubessernden Fehlern
der Dorne, die ihren Einsatz verhindern.
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens:
Für das Gesenkschmieden eines Dorns von 77 mm Durchmesser,
205 mm Länge, 3,8 kg Masse aus Stahl mit einem Gehalt
an C von 0,12%, an Cr von 1% und an Ni von 3% benutzt
man einen Block von 65 mm Durchmesser und 147 mm Länge.
Man erhitzt den Block auf eine Temperatur von 1250°C, bringt
ihn in ein Gesenk ein und formt in diesem in mehreren Schmie
destufen durch Lochen und Fließpressen einen vorläufigen
konischen Hohlraum und eine Dornspitze von 25 mm Durchmesser
(Fig. 2). Hiernach kalibriert man den Hohlraum des Dorns
vorläufig tiefenmäßig auf 175 mm (Fig. 3) und verjüngt
daraufhin den Dorn am Halterungsteil unter gleichzeitigem
Kalibrieren des Sitzhohlraumes und bei einem Querschnitts
änderungsgrad an diesem Abschnitt in einem Bereich von 1 bis
1,5 (Fig. 4).
Nach erfolgtem Gesenkschmieden werden an der Dornspitze Öff
nungen von 3 mm Durchmesser (Fig. 1) gebohrt.
Bei den Kontrollversuchen am Lochwalzwerk einer kontinuier
lichen Rohrwalzenanlage hielten diese Dorne im Durchschnitt
1920 Stiche aus, was 4,5 bzw. 1,5mal mehr ist als bei unter
gleichen Bedingungen eingesetzten gegossenen Dornen (430
Stiche) bzw. bei geschmiedeten und gedrehten Dornen aus Stahl
mit einem Gehalt an C 0,2%, Cr 1%, Ni 4% und V 1%
(1300 Stiche).
Die metallographische Analyse hat bei dem Material des Dorns
ein durchaus dichtes, der Außenfläche des Dorns konform
orientiertes Fasergefüge erkennen lassen.
Die Erprobung hat auch nachgewiesen, daß die nach der beschrie
benen Technologie hergestellten Dorne aus der genannten
Stahlsorte ihre Betriebseigenschaften nach dem Glühen nicht
erhöhen, d. h. keine zusätzliche Wärmebehandlung erfordern.
Bei anderen Werkstoffen kann sich das Glühen positiv auswirken.
Bei der Anwendung eines Gußformstückes als Ausgangsblock
(Fig. 5) für das Gesenkschmieden eines Dornes von 77 mm
Durchmesser und 205 mm Länge hat es sich herausgestellt, daß
die Haltbarkeit der Dorne von 430 auf 900 Stiche, d. h. auf das
Zweifache, gestiegen ist. In den am meisten beanspruchten
Dornbereichen ist eine gute Verdichtung des Metalls gewähr
leistet.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen eines Dorns für ein Loch
walzwerk, der spindelförmig ausgebildet ist und an
seinem Halterungsteil einen axialen konischen Blind
hohlraum, an seinem entgegengesetzten Arbeitsteil
eine Dornspitze und zwischen dem genannten Halterungs-
und Arbeitsteil einen zylindrischen Kalibriergürtel
aufweist, bei welchem Verfahren ein vorläufiges Form
bilden eines konischen Hohlraumes eines Ausgangs
blocks durch geschlossenes Stauchen desselben zusammen
mit einem vorläufigen Kalibrieren des Hohlraumes und
ein nachfolgendes Formbilden der Außen- und der Innen
flächen des Dornes vorgenommen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem vorläufi
gen Formbilden des konischen Hohlraumes (3) (siehe
Fig. 2) der Ausgangsblock einem Gesenkschmieden im
warmen Zustand bei gleichzeitigem geschlossenen Stau
chen unterzogen wird, wobei der Dorn auf einen Außen
durchmesser (D 3) an der Stirnseite des Halterungs
teiles (4) von 0,9 bis 1,02 des Durchmessers (D 1)
des Kalibrierbügels (6) des fertigen Dornes, auf
einen Außendurchmesser (D 5, d 5) des Arbeitsteiles (1)
und der Dornspitze (2) von 0,9 bis 1 der Durchmesser
(D 4, d 4) der jeweiligen Abschnitte (1, 2) des fertigen
Dornes, auf eine Wanddicke (S 1, S 0) am Halterungsteil
(4) und Arbeitsteil (1) von 0,7 bis 1 der Wanddicke
(S′ 1 und S′ 0) des fertigen Dornes, vorkalibriert wird
(siehe Fig. 3), wonach unter endgültigem Kalibrieren
des Hohlraumes (5) gleichzeitig der Halterungsteil (4)
zusammengedrückt und der Arbeitsteil (1) des Dornes
gestaucht werden (siehe Fig. 4).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß gleichzeitig mit dem vorläufi
gen Formbilden des konischen Hohlraumes (3) die Dorn
spitze (2) geformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bzw. 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das geschlossene Stau
chen des Blockes unter Vorkalibrieren des Hohlraumes
(3) bei einer Wanddickenzunahme, die 1,25 bis 2,5 be
trägt, bezogen auf den ursprünglichen Wert, durchge
führt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bzw. einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Halterungsteil (4) des Dornes bei einem höhen
mäßigen Querschnittsänderungsgrad desselben von 1 bis
1,5, bezogen auf den ursprünglichen Wert, geformt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803035289 DE3035289A1 (de) | 1980-09-18 | 1980-09-18 | Verfahren zum herstellen von lochwalzwerkdornen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803035289 DE3035289A1 (de) | 1980-09-18 | 1980-09-18 | Verfahren zum herstellen von lochwalzwerkdornen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3035289A1 DE3035289A1 (de) | 1982-04-15 |
DE3035289C2 true DE3035289C2 (de) | 1987-12-17 |
Family
ID=6112319
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803035289 Granted DE3035289A1 (de) | 1980-09-18 | 1980-09-18 | Verfahren zum herstellen von lochwalzwerkdornen |
Country Status (1)
Country | Link |
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