DE3034081C2 - Kassette zum Aufwickeln von bandförmigem, fotografischem Material - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kassette zum Aufwickeln von bandförmigem, fotografischem Material, mit einem Schlitz zum Einführen des Materials, einem gegen eine Federkraft von einer Vorratsrolle abziehbaren Aufrollgurt und einem an einer parallel zur Aufwickelachse verlaufenden Achse angelenkten Trägerhebel, der wirksam mit dem Ende des Aufrollgurtes in Verbindung steht.

Aus der DE-OS 28 08 445 ist eine Kassette der eingangs genannten Art bekannt, bei der das Ende des AufroHgurtes an einem bis nahe "an der) Wickelkern reichenden Zuführkanal angehängt ist, der im Bereich des Einführschlitzes angelenkt ist und mit der Vergrößerung des Wickels nach außen geschwenkt werden kann. Damit das Materialband sicher an den Kern geleitet werden kann, sind die herkömmlichen Zuführkanäle sehr schmal ausgebildet. Die schmale Ausbildung ist auch Voraussetzung, daß der Zuführkanal beim Wachsen des Wickels diesem folgen kann. Der Nachteil dieser herkömmlichen 'Zuführkanäle ist aber darin zu sehen, daß das Material, das auf seine ganze Länge durch diesen Kanal laufen muß, beim Durchführen leicht Kratzspuren erhalten kann. Zuführkanäle, bei denen eine Verkratzung des Materials aufgrund der Ausbildung des Kanals vermieden ist, sind jedoch äußerst teuer in der Herstellung.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Kassette der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß ein stabiler Zuführkanal vermieden und dennoch ein sicherer Fang des Materialanfanges gewährleistet sein soll.

Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten Mittel gelöst.

Mit der Erfindung wird erreicht, daß ein stabiler Einführkanal entfallen kann, da dieser einerseits durch den Aufrollgurt und andererseits durch das flexible Band gebildet wird. Der so gebildete Kanal ist für sich »elastisch«, da mit dem Größerwerden des Wickels sich die beiden Kanalwände entsprechend anpassen. Außerdem können durch diese Anpassung die beiden Kanalwände so weit auseinanderstehen, daß nach dem Einfädeln das Material keine der Wände mehr berührt. Mit der erfindungsgemäßen Anordnung des Trägerhebels wird ein nahezu geschlossener Bandkanal um den Kern erreicht, womit ein straffer Wickel bewirkt und ein Lösen der ersten Wickellagen auch bei unterschiedlicher Einschubgeschwindigkeit oder ruckweisem Vorschub vermieden ist. Hierbei können auch unterschiedliche Papierbreiten aufgewickelt und abgewickelt werden, wobei durch die konstante Andruckkraft der den Wickel umgebenden Elemente auch einzelne Papierstreifen selbst auf einem bereitr großen Wickel noch gefangen werden.

In einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Vorratsrolle an einem Deckel der Kassette angebracht werden, der an einer parallel zur Aufwickelachse geführten Achse angelenkt ist. Damit ist die Entnahme des Wickels aus der Kassette erleichtert, da mit dem öffnen des Deckels der Aufrollgurt vom Wickel abgehoben wird, so daß dieser nach der Öffnungsseite hin frei entnehmbar ist.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, das anhand von Figuren eingehend erläutert wird. Es zeigt

Fi g. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Kassette; und

F i g. 2a bis 2c einen Querschnitt durch die in F i g. 1 dargestellte Kassette mit geöffnetem Deckel, wobei sie einmal im leeren Zustand, dann beim Füllen mit einem leeren Kern und schließlich bei der Entnahme des vollen Wickels dargestellt ist.

In Fig. 1 ist mit 1 eine Kassette mit zwei Hauptwänden und vier Seitenwänden bezeichnet. Eine der Seitenwände 2 ist an einer Ecke 3 angelenkt und an der gegenüberliegenden Ecke mit einem Verschluß 4 versehen. An der Innenseite des Deckels 2 sind zwei

Stützbacken ausgeformt, in weichen die axialen Trager einer Rolle 6 eingesetzt sind. Auf der Rolle 6 ist ein Gurt 7 aufgewickelt und in der Rolle 6 befindet sich ein Federmechanismus, durch den ähnlich einem Springrollo die Rolle eine Aufwickeltendenz in Pfeilrichtüng 8 im Uhrzeigersinn erhält. Am Ende des Gurtes 7 ist eine Gliederkette 9 angebracht, welche an den Verbindungsstellen der einzelnen Glieder Kugellager 10 trägt

Gegenüber der Seitenwand 2 ist in etwa der Mitte an einer sich zwischen den Hauptwänden erstreckenden Achse 11 el~i Trägerhebel 12 angelenkt, der bezüglich der Kassettenmitte nach außen gebogen ist. An dem der Anlenkstelle gegenüberliegenden Ende des Trägerhebels 12 ist eine Rolle 13 angebracht sowie ein Band 14, das mit seinem anderen Ende an einer ebenfalls sich zwischen den beiden Hauptwänden erstreckenden Stange 15 befestigt ist. Das Band 14 dient einerseits als Führung für den eingeschobenen Bandanfang und andererseits als Begrenzung für die Bewegung des Trägerhebels 12, der durch den Gurt 7 im Uhrzeigersinn gedreht wird. Die Stange 15 ist neben einer Walze eines Einlaufwalzenpaares 16 und 17 angeordnet, das an einem Einführschlitz 18 in einer weiteren Seitenwand 19 ausgeformt ist.

Die Seitenwand 19 befindet sich im rechten Winkel zu der zu öffnenden Seitenwand 2, im nachfolgenden auch als Deckel 2 bezeichnet.

An dem Trägerhebel 12 ist das andere Ende der Gliederkette 9 an einem kleinen Vorsprung 20 angehängt, welcher näher der Anlenkstelle 11 als der Rolle 13 liegt. Der bogenförmige Teil zwischen Vorsprung 20 und Rolle 13 des Trägerhebels 12 ist so ausgebildet, daß der Trägerhebel bei keiner Größe des Wickels an diesem zum Anliegen kommt.

In F i g. 1 ist ferner noch eine Spule 21 dargestellt, welche einen Kern 22, eine Papphülse 23 und zwei Seitenflansche 24 aufweist. Der Antrieb der Spule, welche mit dem Kern 22 aus der geöffneten Kassette entnommen werden kann, erfolgt über zwei in die Hauptwände lichtdicht einsteckbare Sechskantstücke, welche in ebensolche Ausnehmungen 25 in dem Kern 22 eingreifen.

Im Betrieb wird nun das bandförmige, fotografische Material 26 durch den Einführschlitz 18 in die Kassette eingegeben und zwischen Band 14 und Gurt 7 zur Papphülse 23 auf dem Kern 22 geführt. Durch Drehung des Kerns in Aufwickelrichtung 27 wird das Band zwischen Gliederkette 9 und Papphülse 23 eingezogen, wobei die Gliederkette 9 aufgrund der Federkraft in der Rolle 6 eng an der Papphülse 23 anliegt und somit die Mitnahme des bandförmigen Materials gewährleistet ist. Aufgrund der Rolle 13 am Trägerhebel 12, welche nahezu bis zum Gurt 7 reicht, ist der Umschlingungskreis nahezu geschlossen, so daß der Bandanfang durch die Rolle 13 unmittelbar zwischen fapphülse und nächste Wickellage geleitet wird. Mit dem Größerwerden des Wickels wird der Gurt 7 nach und nach von der Rolle 6 abgezogen, wobei aber das enge Anliegeverhältnis der Kette an der Papphülse 23 bzw. dem Wickel aufrechterhalten wird. Der Trägerhebel 12 wird nach und nach um das Gelenk 11 gegen den Uhrzeigersinn nach außen geschwenkt, wobei jedoch die Rolle 13 stets in Anlage an dem Wickel bleibt.

In den Fig. 2a bis 2c sind im verkleinerten Maßstab die Lagen der Elemente in der Kassette bei unterschiedliehen Phasen wiedergegeben. In Fig.2a ist eine geöffnete leere Kassette dargestellt, bei der aufgrund der Federkraft der Rolle 6 die Kette 9 und der Gurt 7 zwischen Vorsprung 20 des Trägerhebels 12 und der Rolle 6 im wesentlichen gespannt ist. In diesem Falle ist auch das den Trägerhebel 12 tragende Band 14 gespannt.

Wenn nun eine leere Spule 21 eingegeben wird, wird der Gurt von der Rolle 6 abgezogen und die Kette 9 legt sich um die Papphülse der Spule 21. Nach dem Schließen

i" des Deckels 2 legt sich die Kette 9 weiter um die Papphülse 23, so daß das in Fig. I dargestellte Bild entsteht. Wenn die Spule 21 gefüllt ist, befindet sich der Trägerhebel 12 in der in Fig.2c dargestellten Lage, in welcher das Band 14 entspannt ist. Nach dem öffnen des

*⁵ Deckels 2 kann die gefüllte Spule 21 aus der Kassette gerollt werden, wobei die Federkraft der Rolle 6 durch Aufwickeln des Gurtes 7 diese Tätigkeit noch unterstützt.

Die erfindungsgemäße Kassette läßt einen zuveriässigen Selbstfang zu, wobei keinerlei Vorbereitungen zur Fangbereitschaft getroffen werden müssen. Am Papieranfang entstehen keinerlei Knicke, womit auch Druckstellen in den ersten Wickellagen vermieden sind. Das Fangen ist auch unabhängig vom Reibungsverhältnis der Vorderseite zur Rückseite des Bandmaterials gewährleistet.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Kassette zum Aufwickeln von bandförmigem, fotografischem Material, mit einem Schlitz zum Einführen des Materials, einem gegen eine Federkraft von einer Vorratsrolle abziehbaren Aufrollgurt und einem an einer parallel zur Aufwickelachse verlaufenden Achse angelenkten Trägerhebel, der wirksam mit dem Ende des Aufrollgurtes in Verbindung steht, dadurch gekennzeich-io net, daß die Vorratsrolle (6) im Bereich des Schlitzes (18) angeordnet ist, so daß der Aufrollgurt (7) eine erste Führungswand für das Material (26) bildet, daß der Trägerhebel (12) an einem zum Schlitz (18) entfernten Punkte (11) angelenkt und _t5 über eine an seinem Ende angeordnete Rolle (13) durch den Aufrollgurt (7) an den Wickel (23) gezogen ist und daß vom Trägerhebelende ein flexibles, die andere Führungswand für das Material (26) bildendes Führungsband (14) ausgeht, dessen Ende im Bereich (15) des Schlitzes (18) bezogen auf die Materialebene gegenüber der Vorratsrolle (6) befestigt ist.

2. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorratsrolle (6) an einem Deckel (2) der Kassette angebracht ist, der an einer parallel zur Aufwickelachse geführten Achse (3) angelenkt ist.

3. Kassette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorratsrolle (6) im Inneren eine eine ständige Aufrolltendenz bewirkende Feder aufweist.

4. Kassette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Ende des Aufrollgurtes (7) und dem Trägerhebel (12) eine den wesentlichen Teil des Wickels (23) umschließende Gliederkette (9) eingesetzt ist.

5. Kassette nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Verbindungsstellen der einzelnen Glieder der Gliederkette (9) Kugellager (10) angeordnet sind.

6. Kassette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerhebel (12) einen von der Anbringungsstelle (20) der Gliederkette (9) ausgehenden, den Wickel in jedem Größenzustand nicht berührenden Bogenteil aufweist, an dessen Ende die Rolle (13) angebracht ist.

7. Kassette nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Einführschlitz (18) im Inneren der Kassette ein Einlaufwalzenpaar (16, 17) angeordnet ist und bezüglich der Einlaufrichtung hinter der der Kassettenmitte näheren Walze (16) ein Stab (15) zur Halterung des Endes des Bandes (14) angeordnet ist.

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