DE3031469A1 - Verfahren zur herstellung von carbonylsulfid - Google Patents

Verfahren zur herstellung von carbonylsulfid

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DE3031469A1 DE19803031469 DE3031469A DE3031469A1 DE 3031469 A1 DE3031469 A1 DE 3031469A1 DE 19803031469 DE19803031469 DE 19803031469 DE 3031469 A DE3031469 A DE 3031469A DE 3031469 A1 DE3031469 A1 DE 3031469A1
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Sadayoshi Shimizu Shizuoka Matsui
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Description

3031A69
Verfahren zur Herstellung von Carbonylsulfid
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Herstellung von Carbonylsulfid, welches als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Pesticidenf Pharmazeutika und anderen Chemikalien verwendbar ist. Bei dem Verfahren wird Kohlenmonoxid mit Schwefel in der Dampfphase zur Reaktion gebracht.
Es sind bereits viele Vorschläge bekannt, Carbonylsulfid mit hoher Reinheit und hoher Ausbeute herzustellen. Allen diesen Vorschlägen ist die Erkenntnis gemeinsam, daß in Fällen, in denen die Dampfphasenreaktion des Schwefels mit Kohlenmonoxid bei einer erhöhten Temperatur, beispielsweise oberhalb 5100C, durchgeführt wird, Carbonylsulfid unvermeidlich thermisch zersetzt wird, so daß Kohlendioxid und Schwefelkohlenstoff erhalten werden. Daher soll die Dampfphasenreaktion von Schwefel mit Kohlenmonoxid bei einer Temperatur durchgeführt werden, die nicht höher als 5100C und so niedrig ist, wie in der Praxis möglich. Beispielsweise wird in der DE-AS 1 222 024 ein Verfahren zur Herstellung von Carbonylsulfid mit hoher Reinheit beschrieben, wobei Kohlenmonoxid mit Schwefel in der Damphphase in Abwesenheit eines Katalysators bei einer Temperatur von 350 bis 5100C zur Reaktion gebracht wird. Auch sind verschiedene Verfahren bekannt, bei welchen die Dampfphasenreaktion von Kohlenmonoxid mit Schwefel in Anwesenheit eines Katalysators bei gemäßigter Temperatur durchgeführt wird, beispielsweise in Anwesenheit eines Alumosilicates bei einer Temperatur von 500 bis 9000F (US-PS 2 983 580), d.i. von 260 bis 483°C, oder in Anwesenheit eines Metallsulfides aus Na„S, K_S, NiS, CrS, CoS, WS und SnS bei einer Temperatur von 250 bis 4500C (US-PS 3 764 661), und in Anwesenheit einer Erdalkaliverbindung bei einer Temperatur von 250 bis 4500C (US-PS 4 078 045).
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Das oben angegebene Verfahren jedoch, bei dem die Dampfphasenreaktion in Abwesenheit eines Katalysators bei einer Temperatur von 350 bis 5100C durchgeführt wird, ist nicht vorteilhaft, weil einmal die Reaktionsrate so niedrig ist, daß eine beträchtlich lange Zeitperiode für die Vervollständigung der Reaktion erforderlich ist und daher ein beträchtlich großer Reaktor benötigt wird, und außerdem das Reaktionsprodukt einen deutlichen Anteil nicht zur Reaktion gebrachten Kohlenmonoxids enthält.
Die oben angegebenen Verfahren, bei welchen die Dampfphasenreaktion in Anwesenheit eines Katalysators durchgeführt wird, sind darin vorteilhaft, daß ein Reaktionsprodukt hoher Reinheit bei einer verhältnismäßig niedrigen Reaktionstemperatur und in einer verhältnismäßig kurzen Reaktionszeit erhalten werden kann. Diese Verfahren sind jedoch nicht voll zufriedenstellend, weil, erstens, der Katalysator vor seiner Verwendung vollständig dehydriert werden muß, denn durch anwesendes Wasser wird eine Seitenreaktion hervorgerufen, durch welche Carbonylsulfid in Hydrogensulfid und Kohlendioxid zerfällt, zweitens, Schwefel dazu neigt, sich auf den Katalysatorteilchen abzusetzen, was zur Verringerung der Katalysatoraktivität und zur Verstopfung des Katalysatorbetts führt, und drittens, die meisten der konventionellen Katalysatoren eine verhältnismäßig kurze katalytische Lebensdauer aufweisen.
Gemäß der Erfindung wurde gefunden, daß Carbonylsulfid mit hoher Reinheit selbst bei einer Temperatur oberhalb 5100C in Abwesenheit eines Katalysators dadurch hergestellt werden kann, daß ein Gasgemisch aus Kohlenmonoxid und Schwefel dadurch erzeugt wird, daß Kohlenmonoxid sprudelnd durch geschmolzenen Schwefel hindurchgeblasen wird, der auf einer Temperatur von 300 bis 4400C gehalten wird. Es ist überraschend, daß die thermische Zersetzung des Carbonylsulfids
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nur in vernachlässigbarem Ausmaß auftritt, obwohl das in der beschriebenen Weise hergestellte Gasgemisch aus Kohlenmonoxid und Schwefel auf einer Temperatur oberhalb 5100C in der Reaktionszone gehalten wird.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird veranlaßt, daß Kohlenmonoxid in Blasen durch geschmolzenen Schwefel hindurchtritt, der auf einer Temperatur von 300 bis 4400C gehalten wird, während das erhaltene Gasgemisch auf einer Temperatur über 5100C, jedoch nicht höher als 6500C gehalten wird.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind wie folgt: Ein einer Reaktionszone zuzuführendes Gasgemisch aus Kohlenmonoxid und Schwefel wird dadurch erzeugt, daß Kohlenmonoxid durch geschmolzenen Schwefel hindurchgeblasen wird. Der geschmolzene Schwefel soll auf einer Temperatur von 300 bis 4400C gehalten werden. Wenn das Kohlenmonoxid durch den geschmolzenen Schwefel hindurchgeblasen wird, wird geschmolzener Schwefel von den Kohlenmonoxidbläschen mitgerissen, so daß die Verdampfung des Schwefels beschleunigt wird und das gewünschte Gasgemisch erhalten wird. Das erhaltene Gasgemisch besteht aus (1) von den Kohlenmonoxidblasen mitgerissenem und verdampftem Schwefel (2) Schwefel, der aus der freien Oberfläche des Schwefelschmelzbades abgedampft ist, (3) Kohlenmonoxid und (4) Carbonylsulfid, das nach dem Aufsprudeln von Kohlenmonoxid gebildet ist. Wenn die Temperatur des geschmolzenen Schwefels niedriger als 3000C ist, ist der Anteil an verdampftem Schwefel zu gering. Im Gegensatz dazu verdampft Schwefel bei einer Temperatur über etwa 44O0C übermäßig (der Siedepunkt von Schwefel beträgt 444,6°C), so daß es aufwendig wird, nicht zur Reaktion gebrachten Schwefel aus dem gasförmigen Reaktionsprodukt rückzugewinnen, das aus dem Reaktor abgezogen wird. Die Temperatur des geschmolzenen Schwefels liegt vorzugsweise im Bereich von 330 bis 4100C,
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besser noch im Bereich von 350 bis 3800C.
Der Anteil an verdampftem Schwefel variiert in Abhängigkeit von der Menge an Kohlenmonoxid, die in den geschmolzenen Schwefel eingeblasen wird, und der Temperatur des geschmolzenen Schwefels. Im einzelnen ist die Menge an verdampftem Schwefel annähernd proportional zu der Menge an Kohlenmonoxid, die in den geschmolzenen Schwefel eingeblasen wird. Daher kann das Verhältnis von Schwefel zu Kohlenmonoxid im erhaltenen Gasgemisch im wesentlichen konstant gehalten werden, selbst wenn der Volumendurchsatz des in den geschmolzenen Schwefel eingeblasenen Kohlenmonoxids schwankt, und das Verhältnis von Schwefel zu Kohlenmonoxid kann durch Änderung der Temperatur des geschmolzenen Schwefels gesteuert werden.
Das Molverhältnis von Schwefel zu Kohlenmonoxid ist vorzugsweise wenigstens etwa 1,0. Durch die Bezeichnung "Molververhältnis von Schwefel zu Kohlenmonoxid" wird hier das Verhältnis der Anzahl von Schwefelatomen zu der Anzahl von Carbonmonoxidmolekulen verstanden. Wenn das Molverhältnis kleiner als etwa 1,0 ist, enthält das aus dem Reaktor abgezogene gasförmige Reaktionsprodukt einen deutlichen Anteil an nicht zur Reaktion gebrachtem Kohlenmonoxid, was zur Verringerung der Reinheit des Carbonylsulfidprodukts führt. Das Molverhältnis von wenigstens etwa 1,0 wird dadurch erhalten, daß der geschmolzene Schwefel auf einer Temperatur von wenigstens 3000C gehalten wird. Das Molverhältnis von Schwefel zu Kohlenmonoxid liegt vorzugsweise im Bereich von 1,0 bis 6,0, besser noch in dem Bereich von 1,4 bis 3,0. Diese Bereiche können bei einer Temperatur der Schwefelschmelze von 300 bis 4100C bzw. von 350 bis 3800C erreicht werden. Das optimale Molverhältnis ist annähernd 1,5, welches mit einer Temperatur der Schwefelschmelze von etwa 3600C erhalten werden kann.
Da die Menge an verdampftem Schwefel annähernd proportional zu der Menge an in die Schwefelschmelze geblasenem Kohlen-
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monoxid ist, ist die Menge an Kohlenmonoxid nicht besonders begrenzt, sondern kann in Abhängigkeit von der Aufnahmefähigkeit des verwendeten Reaktors variiert werden. Der Durchsatz des Kohlenmonoxids, sein Druck und die Stelle, an welcher das Kohlenmonoxid in die Schwefelschmelze eingeblasen wird, werden vorzugsweise derart bestimmt, daß die Schwefelschmelze im Bereich ihrer freien Oberfläche in einen turbulenten Zustand versetzt ist, so daß von der freien Oberlfäche keine großen, sondern feine geschmolzene Schwefelteilchen herausspritzen. Somit kann das Kohlenmonoxid in die Schwefelschmelze in einer geeigneten Tiefe eingeblasen werden, die vom Durchsatz und Druck des Kohlenmonoxid abhängig ist. Diese Tiefe liegt gewöhnlich im Bereich von 5mm bis 50cm unter der freien Oberfläche der Schwefelschmelze. Wenn die Einblastiefe zu klein ist, verdampft nicht die gewünschte Schwefelmenge. Wenn andererseits die Einblastiefe zu groß ist, kann das gewünschte Gasgemisch sich nicht bilden, es sei denn, der Einblasdruck wird stark erhöht. Meistens können der Durchsatz des Kohlenmonoxids und der Einblasdruck (über dem Atmosphärendruck) in den Bereichen von 0,1 bis 10 Nm3/h pro m2 des Querschnitts des Reaktors, bzw. von 1 bis 100 cm Wassersäule liegen.
Das in der beschriebenen Weise gebildete Gasgemisch wird auf einer Temperatur über 5100C, jedoch nicht höher als 6500C gehalten, wodurch Schwefel und Kohlenmonoxid miteinander zur Reaktion gebracht werden. Die Reaktionstemperatur liegt vorzugsweise im Bereich von 530 bis 6000C. Bei einer Reaktionstemperatur bis zu 5100C ist die Reaktionsrate sehr gering. Andererseits ist bei einer Reaktionstemperatur über 6500C die thermische Zersetzung von Carbonylsulfid nicht unbeträchtlich, so daß wesentliche Mengen von Kohlendioxid und Schwefelkohlenstoff erzeugt werden.
Die Reaktionszeit, d.i. die Kontaktzeit, kann in Abhängigkeit von der Reaktionstemperatur variieren und liegt meist
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im Bereich von 1 Sekunde bis 5 Minuten. Vorzugsweise beträgt die Kontaktzeit zwischen 3 bis 20 Sekunden. Eine Kontaktzeit, die 5 Minuten übersteigt, führt meistens zur thermischen Zersetzung des Carbonylsulfids. Die Dampfphasenreaktion wird entweder bei atmosphärischem oder überatmospährischem Druck durchgeführt. Jedoch wird es bevorzugt, die Reaktion bei einem leicht überatmosphärischem Druck durchzuführen, der durch das Einblasen des Kohlenmonoxids in die Schwefelschmelze erreicht wird.
Auf einen besonderen Reaktortyp, der zur Anwendung gelangt, ist man nicht beschränkt. Ein bevorzugter Reaktortyp ist ein vertikal angeordneter zylindrischer Reaktor, der an seinem Boden mit einer Schwefelbadkammer versehen ist. Die Wand des Reaktors kann aus einem Antikorrosionsmaterial, wie Titan oder einer an Titan reichen Legierung, bestehen oder damit ausgekleidet sein.
Das aus dem Reaktor abgezogene gasförmige Reaktionsprodukt enthält eine deutliche Menge Schwefeldampf. Ein derartiges gasförmiges Reaktionsprodukt kann in der folgenden Weise gereinigt werden:
Das gasförmige Reaktionsprodukt wird vorzugsweise auf eine Temperatur von 120 bis 1500C abgekühlt, so daß ein wesentlicher Teil des Schwefeldampfes für die Abtrennung kondensiert. Dann wird das gasförmige Reaktionsprodukt, welches eine geringere Menge Schwefel in Form eines Naßdampfs enthält, mit geschmolzenem Schwefel in Kontakt gebracht, der vorzugsweise auf einer Temperatur von 120 bis 1500C gehalten ist, so daß der nasse Schwefeldampf aus dem gasförmigen Reaktionsprodukt abgetrennt wird. Danach wird das gasförmige Reaktionsprodukt durch eine Säule mit einer Packung aus antikorrosivem Füllmaterial hindurchgeführt, so daß der restliche Schwefel abgetrennt wird. Falls gewünscht, kann das gasförmige Reaktionsprodukt in Kontakt mit Wasser gebracht werden, so daß der verbliebene Schwefel restlos abgetrennt wird.
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Das gasförmige Reaktionsprodukt, aus welchem nicht zur Reaktion gelangter Schwefel rückgewonnen worden ist, setzt sich, gewichtsbezogen, vorzugsweise zusammen aus wenigstens 97% Carbonylsulfid, weniger als 2% Kohlenmonoxid, weniger als 0,2% Kohlendioxid und weniger als 0,2% Schwefelkohlenstoff. Ein gasförmiges Reaktionsprodukt solcher Zusammensetzung kann, falls gewünscht, in üblicher Weise weitergereinigt werden.
Die Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung werden im folgenen zusammengefaßt. Erstens wird Carbonylsulfid mit höherer Reinheit erhalten, obwohl die Dampfphasenreaktion bei einer höheren Temperatur als denen in konventionellen Verfahren durchgeführt wird. Selbst wenn bei dem bekannten Verfahren die erfoderlichen Mengen an Schwefeldampf und Kohlenmonoxid miteinander vermischt werden und das erhaltene Gasgemisch auf einer Temperatur ähnlich der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gehalten wird, ist das erhaltene Carbonylsulfid von weit geringerer Reinheit. Dies liegt daran, weil die thermische Zersetzung des hergestellten Carbonylsulfids in größerem Ausmaß stattfindet. Es ist überraschend, daß beim Durchblasen von Kohlenmonoxid durch geschmolzenen Schwefel und beim Einhalten der angegebenen Reaktionsbedingungen für das erhaltene Gasgemisch die thermische Zersetzung des Carbonylsulfids nur in vernachlässigbarem Ausmaß auftritt, so daß Carbonylsulfid mit höherer Reinheit erhalten wird. Es wird angenommen, daß der in dem Gasgemisch, das bei dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt wird, anwesende Schwefel eine spezielle molekulare Konfiguration aufweist, die nicht zur thermischen Zersetzung neigt.
Zweitens ändert sich das Verhältnis von Schwefel zu Kohlenmonoxid in dem Gasgemisch nicht wesentlich, selbst wenn der Volumendurchsatz des in die Schwefelschmelze eingeblasenen
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Kohlenmonoxids schwankt. Daher kann das Verhältnis von Schwefel zu Kohlenmonoxid leicht konstant gehalten werden. Außerdem kann das Verhältnis von Schwefel zu Kohlenmonoxid einfach nur dadurch gesteuert werden, daß die Temperatur des geschmolzenen Schwefels geändert wird. Drittens kann die Kontaktzeit abgekürzt werden und der Reaktionsapparat kann minimale Abmessungen haben. Weil viertens ein Katalysator nicht verwendet wird, ist der Reaktionsapparat nicht kompliziert und der Aufwand sowohl für das Verfahren als auch für die Ausrüstung ist gering. Fünftens wird die Schwefelschmelze auf einer Temperatur unterhalb ihres Siedepunktes gehalten, so daß die aufzuwendende Wärmemenge klein ist.
Die Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele erläutert.
Beispiel 1
Ein vertikal stehender zylindrischer Reaktor wurde verwendet, der einen Innendurchmesser von 5cm hatte, aus Titan hergestellt war und an seinem Boden mit einem Schwefelschmelzbad versehen war. In die Schwefelschmelze wurde Kohlenmonoxid an einer um 3cm unter der Badoberfläche der Schwefelschmelze gelegenen Stelle mit einem Durchsatz von 3 Mol/h und einem Druck über dem Atmosphärendruck von 0,2 kg/cm2 kontinuierlich eingeblasen. Die Schwefelschmelze wurde auf einer Temperatur von annähernd 3600C gehalten. Die Schwefelschmelze befand sich in einem turbulenten Zustand im Bereich nahe der Badoberfläche. Die Badoberfläche der Schwefelschmelze war mit Blasen bedeckt, die aus dünnen Filmen geschmolzenen Schwefels gebildet waren, wobei von der Badoberfläche feine Teile geschmolzenen Schwefels herausspritzten. Das Molverhältnis von Schwefel zu Kohlenmonoxid in dem aus den Blasen gebildeten Gasgemisch betrug 1,5. Das Gasgemisch wurde auf einer Temperatur von 5750C in der Reaktionszone über dem Schwefelschmelzbad gehalten, wodurch Schwefel und Kohlenmonoxid miteinander
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zur Reaktion gebracht wurden. Die Reaktionszeit betrug annähernd 4 Sekunden. Das gasförmige Reaktionsgemisch wurde auf Umgebungstemperatur abgekühlt, wodurch nicht zur Reaktion gelangter Schwefel für seine Abtrennung kondensierte. Das erhaltene Produkt hatte eine Zusammensetzung entsprechend der Tabelle I.
Als Vergleichsversuch wurden ein Kohlenmonoxidstrom und ein Schwefeldampfstrom zusammengeführt und bei einer Temperatur von 4200C und mit einem Molverhältnis S/CO von 1,5/1 miteinander vermischt. Das erhaltene Gasgemisch wurde unter mit den obigen Bedingungen vergleichbaren Bedingungen gehalten, so daß Kohlenmonoxid und Schwefel miteinander zur Reaktion gebracht wurden. Das gasförmige Reaktionsprodukt wurde in einer vergleichbaren Weise gereinigt, um Schwefel daraus abzutrennen. Das erhaltene Gemisch hatte die Zusammensetzung, die in Tabelle I angegeben ist.
Tabelle I
Versuchsnummer Gasgemisch-Zusammensetzung
(Gew.-%)
COS CO CO- CS-
1-1 97.5 1.9 0.35 0.25
1-2 (Vergleich) 32.3 8.5 30,2 29.0
Beispiel 2
Durch dieses Beispiel wird der Einfluß der Temperatur der Schwefelschmelze auf die Reinheit des hergestellten Carbonylsulfids erläutert.
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In einer mit der in Beispiel 1 vergleichbaren Verfahrensweise wurde Kohlenmonoxid mit einer Strömungsrate von 0,5 Mol/h durch eine Schwefelschmelze geblasen, die auf unterschiedlichen Temperaturen entsprechend Tabelle II gehalten wurde. Jedes in dieser Weise erhaltene Gasgemisch wurde auf einer Temperatur von 55O0C während 8 Sekunden gehalten. Die entsprechenden gasförmigen Reaktionsprodukte wurden ähnlich wie nach Beispiel 1 gereinigt, um nicht zur Reaktion gelangtes Schwefel daraus zu beseitigen. Das erhaltene Gasprodukt hatte die in Tabelle II angegebene Zusammensetzung.
Tabelle II
Versuchs
nummer
Temperatur
Schwefel-
der S/CO-Verhältnis
im Gasgemisch
(pro Mol)
Zusammensetzung des
Gasproduktes
(Gew.-%)
CO co2 cs2
schmeize ( 0C) COS 31.8 0.1 0.1
2-1 (Ver
gleich)
290 0.4 68.0 6.5 0.2 0.2
2-2 326 1.1 93.1 1.8 0.15 0.15
2-3 356 1.5 97.9 2.2 0.15 0.15
2-4 400 5.2 97.5
Beispiel 3
Dieses Beispiel erläutert den Einfluß der Reaktionstemperatur auf die Reinheit des hergestellten Carbonylsulfids.
In einer Verfahrensweise wie im Beispiel 1 wurden Gasgemische aus Schwefel und Kohlenmonoxid hergestellt und die entsprechenden Gasgemische wurden auf unterschiedlichen, aus Tabelle III ersichtlichen Temperaturen gehalten, wodurch Schwefel und Kohlenmonoxid zur Reaktion gebracht wurden. Die entsprechenden gasförmigen Reaktionsprodukte wurden wie nach Beispiel 1 gereinigt, um nicht zur Reaktion gelangtes Schwefel
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daraus abzuziehen. Die erhaltenen gasförmigen Produkte hatten die Zusammensetzung, die in Tabelle III angegeben ist.
Tabelle III
Versuchs Reaktions- Gasgemisch-Zusammensetzung
(Gew.-%)
CO co2 cs2
nummer temperatur
(0C)
COS 40.15 0.2 0.15
3-1 (Ver
gleich)
500 59.5 7.15 0.2 0.15
3-2 520 92.5 1.9 0.2 0.2
3-3 530 97.7 1.7 0.15 0.15
3-4 550 98.0 2.0 0.3 0.2
3-5 580 97.5 2.9 0.35 0.35
3-6 600 96.5 3.5 1.7 1.3
3-7 630 93.5 3.1 3.8 3.0
3-8 650 90.1 3.0 32.1 31.3
3-9 (Ver
gleich)
670 33.6
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Claims (10)

; ί ' PATENTANWÄLTE ο η "> 4 j <* η 3u3i4$9 VIERING & JENTSCHURA zugelassene Vertreter beim Europäischen Patentamt Dipl.-Ing. Hans-Martin Viering · Dipl.-Ing. Rolf Jentschura · Steinsdorfstraße 6 · D-8000 München Anwaltsakte 3713 Ihara Chemical Industry Co., Ltd., Tokyo/Japan Verfahren zur Herstellung von Carbonylsulfid Patentan Sprüche
1. ' Verfahren zur Herstellung von Carbonylsulfid, bei welchem Kohlenmonoxid mit Schwefel in der Dampfphase umgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlenmonoxid durch eine auf 300 bis 4400C gehaltenen Schwefelschmelze geblasen wird und daß das erhaltene Gasgemisch auf einer Temperatur oberhalb von 5100C, jedoch nicht höher als 6500C, gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwefelschmelze auf einer Temperatur von 330 bis 4100C gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Schwefel zu Kohlenmonoxid im Gasgemisch auf einen Bereich von 1,0/1 bis 6,0/1 pro Mol eingestellt wird.
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l/b -2-
Steinsdorfstraße 6 Telex: 5 212 306 jepa d Postscheck München 3067 26-801
D-8000 München 22 Telegramm: Steinpat München Bayerische Vereinsbank München 567 695
Telefon: (0 89) 2934 13 Telekopierer: (0 89) 222 066 Raiffeisenbank München 0321818
(0 89)29 3414 (Siemens CClTT Norm Gruppe 2) Deutsche Bank München 2 711 687
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4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwefelschmelze auf einer Temperatur von 350 bis 3800C gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Schwefel zu Kohlenmonoxid in dem Gasgemisch auf einen Bereich von 1,4/1 bis 3,0/1 pro Mol eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlenmonoxid durch die Schwefelschmelze mit einem Durchsatz von 0,1 bis 10 Nm3/h pro m2 des Reaktorquerschnitts und mit einem Blasdruck (über dem Umgebungsdruck) von 1 bis 100 cmWS in die Schwefelschmelze von einer 5mm bis 50cm unter der freien Oberfläche der Schmelze liegenden Einblasstelle aus eingeblasen wird, wobei der Durchsatz des Kohlenmonoxids, sein Blasdruck und die Einblasstelle, an welcher das Kohlenmonoxid in die Schwefelschmelze geblasen wird, derart bestimmt werden, daß die Schwefelschmelze im Bereich ihrer freien Oberfläche turbulent gehalten wird, von welcher geschmolzener Schwefel in Form feiner Teilchen abgespritzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasgemisch auf einer Temperatur von 530 bis 6000C gehalten wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasgemisch auf der Reaktionstemperatur für eine Zeitdauer von 1 Sekunde bis 5 Minuten gehalten wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion des Schwefels mit Kohlenmonoxid in einem
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Reaktor durchgeführt wird, desen Wand aus Titan oder einer titan-reichen Legierung besteht oder dessen Innenwand mit Titan oder einer titan-reichen Legierung ausgekleidet ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Reaktionsprodukt gekühlt wird, so daß der nicht zur Reaktion gebrachte Schwefel kondensiert, und daß der kondensierte Schwefel mit Wasser rückgewonnen wird.
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