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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft einen Spreizdübel aus Kunststoff, der an seinem
vorderen Einsteckende einen umlaufende konische Verankerungsrippen tragenden Dübelkörper
mit wenigstens zwei Spreizschenkeln und der an seinem hinteren Ende eine Dübelhülse
aufweist, durch die sich eine zum Einsteckende verengende Kernbohrung für eine Befestigungsschraube
erstreckt. Ein solcher Spreizdübel ist aus der DE-OS 21 43 005 bekanntgeworden.
Er verfügt über mehrere konische Verankerungsrippen, die jeweils auf einem Konusabschnitt
und einem sich daran anschließenden kurzen zylinderförmigen Abschnitt bestehen.
Die Form und die Abmessungen der verschiedenen Abschnitte sind bei allen Verankerungsrippen
gleich. Beim Eindrehen einer Befestigungsschraube in einen solchen in einem Wandbohrloch
eingebrachten Dübel ergibt sich über die Länge des Dübels ein ungleichmäßiger Spreizdruck.
Außerdem ist das Eindrehmoment für die Befestigungsschraube umso größer, je tiefer
die Befestigungsschraube im Dübel eingedreht wird.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen Spreizdübel der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, der sowohl
für harte als auch für weiche Baustoffe verwendet werden kann und sich durch einen
gleichmäßigen Spreizdruck sowie ein geringes Eindrehmoment auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an die umlaufenden
konischen Verankerungsrippen jeweils im Bereich des größten Durchmessers sich radial
erstreckende, elastisch verformbare, ringförmige Zahnstege angeformt sind. Dadurch,
daß die Zahnstege über die konischen Verankerungsrippen hinausragen, können Bohrlochtoleranzen
bei
harten und weichen Baustoffen weitestgehend ausgeglichen werden. Bei harten Baustoffen
wird ein gleichmäßiger Spreizdruck erzielt, indem die elastisch verformbaren Zahnstege
entgegen der Einsteckrichtung umgebogen werden. Bei weichen Baustoffen drücken sich
die Zahnstege in den Werkstoff, so daß ein Verkrallen erfolgt.
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Zweckmäßig ist es, wenn die radiale Erstreckung der ringförmigen Zahnstege
in Richtung auf das Einsteckende des Dübelkörpers zunimmt, da dann in weichen Baustoffen
eine Hinterschneidung erzielt werden kann.
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Dabei ist es vorteilhaft, den Außendurchmesser der ringförmigen Zahnstege
so auszubilden, daß er größer als der Außendurchmesser der Dübelhülse ist.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeisplel ist die Anordnung so getroffen,
daß die Innen- und Außendurchmesser der konischen Veran kerungs ri ppen bei gleichbleibender
Wandstärke des sie tragenden Dübelkörpers entsprechend der konischen Verengung der
Kernbohrung in Richtung auf das Einsteckende abnehmen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 einen Spreizdübel gemäß der Erfindung in
einem Längsschnitt, Fig. 2 einen Spreizdübel nach Fig. 1 nach dem Einsetzen in einem
Bohrloch im Schnitt,
Fig. 3 einen in ein Bohrloch in einem harten
Baustoff eingesetzten Spreizdübel nach dem Eindrehen einer Befestigungsschraube
in einer Fig. 2 entsprechenden Darstellungsweise und Fig. 4 einen in ein Bohrloch
in einem weichen Baustoff eingesetzten Spreizdübel nach dem Eindrehen einer Befestigungsschraube
in einer Fig. 3 entsprechenden Darstellung.
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Wie man aus Fig. 1 erkennt, weist der Dübel gemäß der Erfindung einen
Dübelkörper 1 auf, der in seiner Länge geschlitzt ist und sich an eine ungeschlitzte
Dübelhülse 2 anschließt. Durch die im Dübelkörper 1 ausgebildeten Schlitze 3 werden
zwei Spreizschenkel 4 und 5 geschaffen, die sich radial gegenüber stehen.
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Durch die Dübelhülse 2 und den Dübelkörper 1 erstreckt sich eine Kernbohrung
6, die im Bereich der Dübelhülse 2 zylindrisch und im Obergangsbereich zwischen
der Dübelhülse 2 und dem Dübelkörper 1 sowie im Dübelkörper 1 konisch ausgebildet
ist, wobei sich die Kernbohrung 6 in Richtung auf das Einsteckende verjüngt. Am
Einsteckende ist ein die Enden der Spreizschenkel 4 und 5 miteinander verbindender
Steg 7 ausgebildet, dessen Stärke so gewählt ist, daß er beim Spreizen der Schenkel
4 und 5 bricht bzw. von einer Befestigungsschraube durchstoßen werden kann.
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Entsprechend dem Durchmesser der Kernbohrung 6 verjüngt sich der Innendurchmesser
des Dübelkörpers 1 in Richtung auf das Einsteckende. Dabei bleibt die Wanddicke
des eigentlichen Dübelkörpers konstant, wobei entlang dem Außenumfang des Dübelkörpers
1 umlaufende konische Verankerungsrippen 8 angeformt sind, deren
Innen-
und Außendurchmesser jeweils auf den Konus der Kernbohrung 6 abgestimmt sind, indem
sich die Innen- und Außendurchmesser der konischen Verankerungsrippen 8 in Richtung
auf das Einsteckende jeweils um den Betrag verringern, um den der Durchmesser der
Kernbohrung 6 abnimmt.
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Im Bereich des größten Durchmessers der jeweils zwischen den Schlitzen
3 umiaufenden konischen Verankerungsrippen 8 sind halbringförmige Zahnstege 9 angeformt,
die sich radial nach außen erstrecken und elastisch verformbar sind.
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Beim Einstecken in ein Bohrloch 10 werden, wie aus Fig. 2 ersichtlich
ist, die über die Dübelhülse 2 vorstehenden Zahnstege 9 nach hinten entgegen der
Einsteckrichtung gebogen oder verformt. Dabei werden die Schlitze 3, die sich parallel
zur Längsachse im Spreizbereich der Dübelhülse 2 erstrecken, zusammengepreßt.
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Wenn das Bohrloch 10 sich in einem harten Befestigungsgrund 11, wie
in Fig. 3 dargestellt, befindet, werden beim Eindrehen einer Befestigungsschraube
12 die beim Einstecken des Dübelkörpers 1 umgebogenen Zahnstege 9 radial so gegen
die Wandung des Bohrloches 10 gedrückt, daß sie die zwischen ihnen vorhandenen Lücken
ausfüllen.
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Dadurch wird ein gleichmäßiger Spreizdruck erzielt. Hierbei ist es
von besonderem Vorteil, daß durch die Länge der Kernbohrung 6 bis zur Dübelspitze
wegen der besonderen Form der Wandung der Dübelhülse 2 ein wesentlich geringeres
Eindrehmoment als bei üblichen Spreizdübeln erreicht wird.
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Ist beispielsweise das Bohrloch im Befestigungsgrund etwas größer
als vorgeschrieben, so werden die Zahnstege 9 infolge der relativ elastischen parallelen
Dübelkörperwandung verstärkt radial nach außen gedrückt.
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Da die durch die konischen Verankerungsrippen 8 und die Zahnstege
9 gebildeten Konusabschnitte nicht massiv und voll ausgebildet sind, wird ein
Ausgleichen
einer Bohrlochtoleranz ermöglicht. Wie aus Fig. 3 weiter ersichtlich ist, wird bei
ganz eingedrehter Befestigungsschraube 12 ein gleichmäßiger Anpreßdruck der Dübelwandung
gegen die Wandung des Bohrlochs 10 erzielt, da durch die parallele Ausbildung der
Dübelwandung immer die gleiche Kunststoffmasse verdrängt wird.
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Wird der erfindungsgemäße Spreizdübel in einen weichen Werkstoff 13,
z.B. Gasbeton, gesetzt, so drücken sich, wie in Fig. 4 dargestellt ist, die einzelnen
Zahnstege 9 in das sie umgebende Material, da ein Verpressen und Umlegen wie beispielsweise
in Beton bei dem weichen Werkstoff 13 nicht auftritt. Aus Fig. 4 erkennt man auch,
daß in besonders vorteilhafter Weise die konische Ausbildung der Kernbohrung 6 und
die Anordnung der Zahnstege 9 auf den konischen Verankerungsrippen 8 dazu führt,
daß sich die größte Spreizung und somit das tiefste Eindringen der Zahnstege 9 im
Bohrlochtiefsten vollzieht. Bei dem neuen Spreizdübel wird somit eine Hinterschneidung
in weichen Baustoffen erzielt, was wegen der spezifischen Eigenschaften solcher
Materialien von großer Bedeutung ist.