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rn Artikulator
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Artikulator zur Verwendung in
der Zahntechnik,mit zwei an dessen Armen gelagerten, gegenüber einander verstell-
und fixierbaren Halterungen, mit an verstellbaren, sphärischen Axiallagern angeordneten
Trägern für jeweils ein Unterkiefer- und ein Oberkiefermodell, je gebildet aus einer
Kunststoffschale, die dem Grunßriß des Kiefers grob angepaßt ist, und die an der
Außenseite ihres Bodens mit einer Vertiefung versehen ist, in der eine Hinterschneidung
und an der mindestens eine Justierhöhlung angeformt ist.
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Bei einem bekannten Artikulator dieser Art, bei dem sowohl Unterkiefer-
als auch Oberkiefermodell in einem Träger mit Halteklammern und Stellschrauben fest
anzubringen sind, ist der obere
Träger an dem klappbaren Haltearm
mittels eines sphärischen Axiallagers verstellbar. Der Unterkiefer ist in gleicher
Weise auf seinem Träger zu befestigen, der seinerseits mittels eines gleichen verstellbaren
sphärischen Axiallagers' jedoch unter Zwischenschaltung einer axial verstell- und
fixierbaren Schiebebuchse sowie weiterer drehbarer Einstellungen mit dem unteren
Arm bzw. Gestell des Artikulators verbunden ist (US-PS 26 21 497). Bei dieser bekannten
Ausführung eines Artikulators ist die zusätzliche Verstellbarkeit des Unterkiefers
mittels einer drehbaren und zusätzlichen, in waagerechter Ebene verschiebbaren Halterung
ausschließlich einzusetzen, um Ungleichheiten der Kiefermodelle bei der Herstellung
und auch beim Einspannen auszugleichen; es besteht keine Möglichkeittder Anpassung
an die tatsächlichen Biss-Verhältnisse, insbesondere bei extremen Abweichungen,
wie sie beispielsweise in der Kieferorthopädie vorkommen.
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Die Nachteile dieses-bekannten Artikulators versucht ein weiterer
vorbekannter Artikulator zu vermeiden, dadurch, daß jedes sphärische Axiallager
einer axial verstell- und fixierbaren Schiebebuchse zugeordnet ist, die in einer
Bohrung der Arme geführt ist (DE-PS 25 54 4101 VES soll damit erreicht werden, daß
jedes der Kiefermodelle für sich eingestellt werden kann, und zwar auch in axialer
Richtung. Der erhebliche Mehraufwand, der für die Verstellbarkeit beider Kiefermodelle
auch in axialer Richtung erforderlich ist, wird u.a. auch damit gerechtfertigt,
daß bei dieser Anordnung die Kiefermodelle zusammen mit ihren Halterungen und Trägern
aus dem Artikulator herausgenommen werden können unter Beibehaltung ihrer Einstellung,
um beispielsweise zwischengeschaltete Tief zieharbeiten oder eine Doublierung oder
ähnliche Arbeitsgänge durchführen zu können. Der Artikulator sei dann frei ür das
Einstellen und Anpassen anderer Modelle.
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Dieses Ziel wird durch eine verhältnismäßig aufwendige Ausbildung
der beiden Träger und Halterungen erreicht, und außerdem ist der Artikulator an
seinen Armen derart weit auszubilden, daß darin Durchgangslöcher mit großem Durchmesser
untergebracht werden können zur Aufnahme von Schiebebuchsen, in denen die sphäriCchen
Axiallager ausgebildet sind. Auch erlaubt diese Ausbildung der sphärischen Lager
nur eine Bewegung um verhältnismäßig geringe Kippwinkel. Die Aufnahmen für die aus
Gips bestehenden Kiefermodelle sind im wesentlichen in der üblichen Weise ausgebildet
mit Klammern und Stellschrauben. Durch die aufwendige Ausbildung von Trägern und
Halterungen ist das Aufwandsverhältnis zwischen diesen beiden Trägern und Halterungen
einerseits und dem eigentlichen Artikulator, der speziell auszubilden ist, andererseits
nicht so groß, daß die Anschaffung bzw. eines weiteren Artikulator Gestelles ins
Gewicht fällt.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, Nachteile der bisher
bekannten Artikulatoren zu vermeiden und unter Verwendung einer Vorrichtung zum
Befestigen und Justieren von Gipsabgtissen von Ober- und Unterkiefer für die Herstellung
von Zahnprothetik mit einer den Grunriß von Ober- bzw. Unterkiefer grob angepaßten
Kunststoff schale, bei der in der Schale für die Haftvermittlung des Gipsabgusses
angeordnete Anformungen, vorzugsweise in Form von vom Boden hochstehenden Rippen
sowie einer Vertiefung an der Außenseite des Bodens, die mit einer Hinterschneidung
versehen ist, und weiterhin mindestens mit einer Justielhöhlung eine Halterung für
Unter- und Oberkiefermodelle an einem Artikulator zu schaffen, die mit jeder marktgängigen
Bauart von Artikulatcr zusammen verwendbar ist, u.U. mit einem einfachen Anpassungsstück,
die einfach und mit geringem Aufwand herzustellen ist, und bei der mittels eines
Betätigungselementes sämtliche Bewegungs- bzw.
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Einstellmöglichkeiten bis auf die axiale Verschiebung eines Trägers
zu verspannen sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Artikulator der gattungsgemäßen
Art dadurch gekennzeichnet, daß die obere axial verstell- und fixierbare Halterung
in Form einer Stange mit polygonalem Querschnitt ausgebildet ist und sowohl die
untere feststehende Halterung als auch die obere Halterung mit den an ihren äußeren
Enden angeordneten sphärischen Axiallagern unter Zwischenschaltung einer radial
verschieblichen Klemmvorrichtung mit den Trägern für die jeweiligen Kiefermodelle
verbunden sind.
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Durch die Verwendung einer Stange mit polygonalem Querschnitt, die
in einem entsprechend geformten Durchbruch axial verschieblich ist, wird erreicht,
daß die einmal gefundene Einstellung des Kiefermodells erhalten bleibt, und zwar
ohne besonderen Herstellungsaufwand. Durch die Anordnung von sphärischen Lagern
am äußeren Ende von Stangen ist ein großer Schwenkwinkel für die Modelle emöglicht,
und zwar ungehindert nach allen Seiten. Die Trennung von sphärischer Lagerung und
radial verschieblicher Lagerung - wobei diese Lagerungen ineinander angeordnet sind
- ermöglicht eine sehr weite Verschiebung; trotzdem ist dabei eine Verklemmung mit
einem einzigen Betätigungselement aufgrund der unmittelbaren Hintereinanderschaltung
ermöglicht.
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Der Artikulator ist weiterhin gekennzeichnet dadurch, daß die sphärischen
Axiallager aus einer an das Ende der Stange angeformten Halbkugel sowie aus einer,
diese ergänzenden losen Halbkugel bestehen, die von einem innerhalb der Stange in
einem Gewinde geführten Gewindebolzen gegenüber der gestellfesten Halbkugel axial
verschieblich ist. Es ist damit eine sehr einfache Ausführung der sphärischen Axiallager
erreicht, die kostengünstig herzustellen ist und dabei eine sehr sichere Funktion
gewährleistet. Am Ende der Stange ist nur eine Kugel anzuformen und in der Mitte
zu
teilen. Dadurch ist auch die Funktion sehr einfach, es wird lediglich
durch das Auseinander schieben beider Kugelhälften eine Verspannung erreicht.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die stangenfeste
Halbkugel von einer rechteckig begrenzten Platte überfangen, deren mittlere, als
Sitz für die Halbkugel dienende Bohrung einen Durchmesser hat, der geringer ist
als der Durchmesser der Kugel. Da mit einer gleichsam gedehnten Kugel verspannt
wird, ist das Gegenlager lediglich als Kreisring auszubilden, der Aufwand für eine
trichterförmige oder gar kugelige Lagerschale ist nicht erforderlich.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
der losen Halbkugel in einem etwa rechteckig begrenzten Klotz ein Kugelsitz zugeordnet,
der zusammenfallend mit dem Kugelradius, längsweise geteilt ist und an seinen Außenflächen
als Schwalbenschwanz ausgebildet ist. In den Trägern für die Kiefermodelle ist auf
der Rückseite eine, mindestens nach einer Seite hin offene Führungsnut angeordnet,
die an ihrem Grund als Schwalbenschwanzführung und benachbart zu ihren Seitenkanten
mit seitlichen Führungen für die rechteckig begrenzte Platte ausgebildet ist. Es
ist erkennbar, daß keiner der Kugelsitze aufwendig als Kugelpfanne ausgebildet sein
muß, es genügt die Ausbildung in Form eines Trichters. Aufgrund der längsweisen
Teilung des Klotzes ist nicht nur eine Verspannung der Kugel, sondern auch der Schwalbenschwanzführung
im Radiallager mit dem gleichen Verspannungselement ermöglicht. Weiterhin handelt
es sich um eine verhältnismäßig einfach herzustellende Führungsnut und Führungsteile
für das Radiallager, wobei eine weite Verschiebmglichkeit in radialer Richtung erreicht
wird.
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Eine sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Träger zweiteilig ausgebildet sind
und auf der Rückseite
des eigentlichen Trägers für das Kiefermodell in einer topfförmigen Einnehmung eine
kreisförmig begrenzte Scheibe aufgenommen ist, in der die FUhrungsnut angeordnet
ist.
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In zweckmäßiger Weise ist die Scheibe radial geteilt. Durch diese
Weiterbildung ist auf einfache Weise eine weitere Drehbewegung des Modells unabhängig
von der radialen Verschiebung ermöglicht, wobei auch durch die besonders einfache
und zweckmäßige Anordnung diese Drehbewegung mit der gleichen Spannvorrichtung zu
sperren ist, so daß für die gesamte Verspannung nach dem Justieren eine Einhandbewegung
gewährleistet ist, wobei auch eine Justierung in weiten Bereichen und Grenzfällen
ermöglicht ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels mit
Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 Seitenansicht
eines Artikulators mit eingesetzten Modellen als Übersicht, Fig. 2 eine teilweise
geschnittene Seitenansicht des Trägers und der Halterung für ein Kiefermodell, '
hier die Anordnung für das Oberkiefermodell, Fig. 3 perspektivische Ansicht der
Einzelteile nach Fig. 2, auseinandergezogen.
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Der untere Arm 1 des Artikulators .ist nach hinten hin gespreizt und
mit zwei aufrechten Armen 4-des Artikulatorgestells fest verbunden. .Der obere Arm
2 ist ebenfalls nach hinten hin gespreizt und über eine Achse 3 schwenkbar an dem
Artikulatorgestell 4 angeordnet. Die beiden hochstehenden Arme des Artikulatorgestells
sind in ihrer Höhe in einer Führung 5 verstellbar und mittels einer Handhabe 6 feststellbar.
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In den beiden Armen 1 und 2 sind in Durchbrüchen, beispielsweise innerhalb
von Muffen 7, Stangen 8 eingesetzt, wobei die untere Stange 8 kurz ist und fest
mit dem Arm 1 verbunden ist. Die obere Stange 8 hat einen polygonalen Querschnitt,
sie ist lang und innerhalb des Durchbruchs bzw. der Muffe axial verstellbar. Mittels
einer Handhabe 9 mit Klemmschraube ist die Stange 8 fixierbar.
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Beide Stangen 8 sind mit einer längsweise durchgehenden Bohrung 10
versehen, in der ein Bolzen 11 axial beweglich ist. Das äußere Ende des Bolzens
11 ist von einer Schraubhülse 12 verfangen, die mit einem Außengewinde 13 mit einem
Innengewinde 14 zusammenwirkt, das in einer erweiterten Bohrung 15 am äußeren Ende
der Stange 8 angeordnet ist. Das freie Ende der Gewindehülse 12 ist mit einer Handhabe
16 versehen.
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An das innere Endender Stange8 ist vor einem kurzen Hals 17 eine Kugel
angeformt, die rechtwinklig zur Stangenachse geteilt ist in eine stangenfeste Halbkugel
18 und eine lose Halbkugel 19, die zusammen den inneren Teil des sphärischen Axiallagers
bilden. Die Bohrung 10,in der Stange ist durch die stangenfeste Halbkugel 18 hindurchgeführt
und in der losen Halbkugel 19 als Sackloch ausgebildet. Es ist erkennbar, daß beim
Eindrehen der Gewindehülse 12 am äußeren Ende der Stange 8 der Bolzen 11 in der
Stange vorgedrückt wird und die lose Halbkugel 19 von der stangenfesten Halbkugel
18 entfernt.
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Die stangenfeste Halbkugel 18 ist von einer rechteckig begrenzten
Platte 20 überfangen, in der eine zentrische Bohrung 21 einen etwas geringeren Durchmesser
hat als der weiteste Durchmesser der stangenfesten Halbkugel 18.
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Die lose Halbkugel 19 sitzt in einer Lagerschale 22 in einem aus zwei
Teilen 23 und 24 bestehenden Klotz, der etwa rechteckig
begrenzt
ist und an seinen Außenkanten mit einer Schwalbenschwanzführung 25 versehen ist.
Die Teilung des Klotzes 23, 24 ist derart vorgenommen, daß der Längsschlitz 26 durch
den Mittelpunkt der Kugelpfanne 22 und parallel zu den Schwalbenschwanzführungen
25 verläuft.
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Eine kreisförmig begrenzte, dicke Scheibe 27 ist in einer topfförmigen
Einnehmung 28 eines Verbindungsteiles 29 drehbar gelagert. Beide Teile 27 und 29
bilden zusammen den eigentlichen Träger für das Kiefermodell. An der Bodenfläche
des Trägerteiles 29 sind die Verbindungsmittel für die Kunststoffschale des Kiefermodells
beispielsweise in Form eines hinterschnittenen Vorsprunges angeformt. Das Kiefermodell
ist dort mit seiner Kunststoffschale druckknopfartig einzusetzen.
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Die einen Teil des Trägers bildende Scheibe 27 ist im Durchmesser
mit einer breiten>-und tiefen Nut 30 versehen. Unterhalb der oberen Begrenzungskanten
31 dieser Nut sind in die Seitenwand der Nut 30 eingelassene schmale Führungsnuten
32 angeordnet, in denen die Seitenkanten der rechteckig begrenzten Platte 20, die
die stangenfeste Halbkugel überfängt, geführt sind. An ihrem Grunde ist die Nut
30 mit einer Schwalbenschwanzführung 33 ausgebildet zur Aufnahme der entsprechenden
Schwalbenschwanzausbildung 25 an dem Klotz 23 bzw. den beiden Teilen dieses Klotzes,
in dem der Kugelsitz 22 für die lose Halbkugel 19 angeordnet ist. Die Scheibe 27
ist vorteilhaft in ihrem Durchmesser parallel zur Mitte der Nut 30 in zwei identische
Teile aufgetrennt. Die Trennfuge 34 verläuft parallel zu der Trennfuge 26 in dem
Klotz 23 und hat etwa die gleiche Weite. Mit dieser Ausbildung ist ermöglicht, daß
beim Spreizen der Kugelteil 18 und 19 mittels der Schraubhülse 12 und des Bolzens
11 nicht nur die sphärische Lagerung in der erwünschten Einstellung verspannt wird
und weiterhin auch die Schiebeführung mit der Platte 20 und dem Klotz 23 verspannt
wird, sondern auch die kreisförmig begrenzte Scheibe 27 in der
gefundenen
Stellung in dem äußeren Teil des Trägers 29 verspannt wird. Es ist somit eine Lagerung
nach der Erfindung vorhanden, die mit äußerst geringem Raumbedarf, insbesondere
in der Höhe, bei sei einfacher Ausführung ein allseitiges Verschwenken des Kiefermodells
um große Winkel erlaubt, sowie eine radiale Verstellung und unabhängig von den sphärischen
Axiallagern eine weitere Drehbewegung ermöglicht, wobei sämtliche dieser Verstellbewegungen
mit einer einzigen Handhabe 16 zu lösen und zu sperren bzw. zu verspannen sind.