DE3030032C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Halte- und Führungseinrichtungen für ein in einem Rohr einer Kernreaktoranlage verfahrbares Prüfge­ rät, wobei die Einrichtung aus gelenkig miteinander verbundenen Führungselementen besteht, die die Rohrinnenwandung unter Zwi­ schenschaltung von Rollkörpern kontakten.

Eine derartige Halte- und Führungseinrichtung ist aus der DE-OS 26 40 055 bekannt. Die dortige Einrichtung besteht aus einzel­ nen Fahrgliedern, die über Laschen gelenkig miteinander verbun­ den sind. Steuerzylinder erlauben eine geradlinige Erstreckung der Fahrglieder und eine nach einer Seite geneigte gekrümmte Erstreckung. Mit der Einrichtung können somit nur nach einer Siete hin gekrümmte Rohrleitungen befahren werden. Eine der ersten Krümmung entgegengesetzt verlaufende Krümmung kann nicht befahren werden. Die Fahrglieder werden von einer Gelenkwelle durchsetzt, die ein vor dem vordersten Fahrglied angeordnetes Prüfgerät nach seiner Justierung in Drehung versetzt, um das Rohr selbst mittels Ultraschall zu überprüfen. Diese speziell für die Prüfung der Schweißnähte zwischen den Primärkühlmittel­ leitungen eines Druck-Wasserreaktors und den Anschlußstutzen eines Reaktordruckbehälters entwickelte Einrichtung macht deren aufwendigen Aufbau erforderlich.

Um einen störungsfreien Betrieb einer Kernreaktoranlage während der ganzen Betriebszeit zu gewährleisten, ist es wünschenswert, Messungen, insbesondere Temperatur-, Strahlungs- und Druckmes­ sungen an allen vorgesehenen Stellen des Reaktorinnenraumes durchführen zu können. Aus diesem Grund wird die Kernreaktoran­ lage vor ihrer Inbetriebnahme mit Meßkomponenten bestückt, die möglichst gleichmäßig um den zylindrischen Kern verteilt werden.

In der Regel werden die Meßeinrichtungen in Panzerrohren bzw. Tauchrohren angeordnet.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, mit einer Einrichtung der eingangs genannten Art während des Betriebs der Kernreaktoran­ lage ein Prüfgerät, wie z. B. Thermoelemente, an schwer zu­ gänglichen Stellen der Kernreaktoranlage durch bereits in der Kernreaktoranlage installierte Rohre zum Einsatzort zu bewegen oder davon zu entfernen.

Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß zum einen dadurch, daß jedes Führungselement aus einem Stab besteht, der an einem Ende kugelförmig und am anderen Ende kreuzbalkenförmig ausgebildet ist, daß die der Rohrinnenwand zugewandten Enden der Kreuzbalken als Käfige zur Aufnahme der als Kugeln aus­ gebildeten Rollkörper dienen, daß das kreuzbalkenförmig ausge­ bildete Ende in seinem Zentrum eine Kugelpfanne aufweist, in die das kugelförmige ausgebildete Ende eines benachbarten Stabes eingreift und daß das Prüfgerät die Kreuz­ balken in Achsrichtung des Rohres durchsetzt.

Eine andere Lösung der Aufgabe sieht vor, daß jedes Führungsele­ ment aus einem Rohrstück besteht, dessen kugelförmig ausgebil­ detem Ende eine von dem Prüfgerät durchsetzte Scheibe zugeordnet ist, daß das kugelförmig ausgeführte Ende in ein als Gelenkschale ausgebildetes Ende eines benachbarten Rohrstücks eingreift und daß in der der Rohrinnen­ wand zugewandten Umfangsfläche der Gelenkschale als Kugeln aus­ gebildete Rollkörper angeordnet sind.

Aus der US-PS 38 09 940 ist zwar ein Neutronendetektor bekannt, der umfangsseitig mit Kugeln versehen ist, die gegen die Wand eines den Detektor umschließenden Gehäuses gerichtet sind. Diese unter dem Einfluß einer Druckfeder stehenden Ku­ geln dienen jedoch hauptsächlich zum Festlegen des Detektors gegenüber der Gehäusewand und zur Erzeugung einer stromleitenden Verbindung.

Die durch die Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson­ dere darin, daß Bereiche im Reaktorinnenraum mit Meßelementen bestückt werden können, die sonst wegen ihrer Lage nicht er­ reicht werden können. Somit sind auch die Rohre mit gegen­ läufiger Krümmungsrichtung durchfahrbar. Die erfindungsge­ mäße Vorrichtung ist darüber hinaus einfach in ihrer Ausbil­ dung.

Die Erfindung wird nun anhand von zwei Ausführungsbeispielen im Zusammen­ hang mit den schematischen Zeichnungen erläutert. Hierbei zeigt

Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Halte- und Führungseinrichtung in einem Rohr,

Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie A-B und

Fig. 3 eine zweite Ausführungsform der Halte- und Führungseinrichtung.

Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, besteht die Halte- und Führungseinrich­ tung aus den Führungselementen 1 und 2, in diesem Ausführungs­ beispiel als Zug- und Druckstäbe, die miteinander über Kugelge­ lenke 3, 4 und 5 verbunden sind. Die Pfannen 6, 7 und 8, in denen die kugelförmig ausgebildeten Enden der Stäbe gelagert sind, sind in Form eines Kreuzes ausgebildet, an dessen Enden Kugeln 9, 10, 11, 12, 13 und 14 angeordnet sind, die an der Innenwand 43 des Rohres 17 abrollen. Zwischen den Balken der Kreuze sind die Thermoelemente 15, 27 angeordnet. Die ganze Einrichtung ist im Rohr 17 verschiebbar angeordnet. Das auch als Tauchrohr bezeichnete Rohr 17 ist über eine Verschweißung mit einem nichtdargestell­ ten Panzerrohr, das in der Decke eines ebenfalls nichtdarge­ stellten Spannbetondruckbehälters vertikal angeordnet ist, ver­ bunden und an seinem anderen Ende gasdicht abgeschlossen. Der innere Durchmesser des Rohres 17 wird so gewählt, daß die Einrichtung in ihm ohne weiteres verschiebbar ist. Die vor­ geschlagene Einrichtung ist insbesondere für solche Meßstellen vorgesehen, bei denen das Rohr 17 gewunden und gebogen werden muß. Dieser Fall kann z. B. auftreten, wenn zwischen dem Ende des Panzerrohres, das an der Innenseite der Decke des Spann­ betondruckbehälters angeordnet ist, und der Meßstelle andere Reaktorkomponenten angeordnet sind.

In Fig. 2 wird ein Querschnitt entlang der Linie A-B gemäß Fig. 1 dargestellt. Die Figur zeigt die Pfanne 8 für das Kugelgelenk 5. Die Enden der Kreuzbalken 19, 20 sind als Käfige 21, 22, 23 und 24 ausgebildet, in denen die Kugeln 13, 14, 25 und 26 gelagert sind. Die Thermoelemente 15, 16, 27 und 28 durchsetzen die Kreuzbalken 19, 20 und sind dort abstützend ge­ führt.

In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Halte- und Führungsein­ richtung dargestellt, die im Rohr 17 verschiebbar angeordnet ist. Die Führungselemente sind als Rohrstücke 30, 31 und 32 aus­ gebildet, die über die Gelenke 33, 34 miteinander verbunden sind. In den Schalen 35, 36 der Gelenke 33, 34 sind die Kugeln 37, 38, 39 und 40 angeordnet, die an der Innenwand 43 abrollen. Die Thermoelemente 15, 27 werden von den Rohrstücken 30, 31 und 32 aufgenommen. Die durchsetzen die Scheibe 45, die in dem von einer Schale 35, 36 umfaßten Bereich eines benachbarten Rohrstücks 31, 32 eingelassen sind.

Aus wieviel Führungselementen eine Halte- und Führungseinrichtung bestehen soll, wird von der Form des bereits in der Kernreaktoranlage installierten Rohres 17 bestimmt. Wenn das Rohr 17 (z. B. 30 m lang) gering gebogen ist, rei­ chen ca. 10 Führungselemente vollkommen aus. Andernfalls, bei mehreren Bögen bzw. wenn das Rohr 17 gewunden ist, ist eine Vielzahl von Führungselementen erforderlich.

Claims (2)

1. Halte- und Führungseinrichtung für ein in einem Rohr (17) einer Kernreaktoranlage verfahrbares Prüfgerät (15, 16, 27, 28), wobei die Ein­ richtung aus gelenkig miteinander verbundenen Führungs­ elementen besteht, die die Rohrinnenwandung unter Zwi­ schenschaltung von Rollkörpern kontakten, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jedes Führungselement aus einem Stab (1, 2) besteht, der an einem Ende kugelför­ mig und am anderen Ende kreuzbalkenförmig ausgebildet ist, daß die der Rohrinnenwand (43) zugewandten Enden der Kreuzbalken als Käfige (21, 22, 23, 24) zur Aufnahme der als Ku­ geln (9, 10, 11, 12, 13, 14, 25, 26) ausgebildeten Rollkörper dienen, daß das kreuzbalken­ förmig ausgebildete Ende in seinem Zentrum eine Kugelpfan­ ne (6, 7, 8) aufweist, in die das kugelförmig ausgebildete Ende eines benachbarten Stabes (1, 2) ein­ greift und daß das Prüfgerät (15, 16, 27, 28) die Kreuzbalken in Achsrichtung des Rohres (17) durchsetzt.

2. Halte- und Führungseinrichtung für ein in einem Rohr (17) einer Kernreaktoranlage verfahrbares Prüfgerät (15, 27), wobei die Ein­ richtung aus gelenkig miteinander verbundenen Führungsele­ menten besteht, die die Rohrinnenwandung unter Zwischen­ schaltung von Rollkörpern kontaktet, dadurch gekennzeich­ net, daß jedes Führungselement aus einem Rohr­ stück (30, 31, 32) besteht, dessen kugelförmig ausgebildetem Ende eine von dem Prüfgerät (15, 27) durchsetzte Schei­ be (45) zugeordnet ist, daß das kugelförmig ausgeführte Ende in ein als Gelenkschale (35, 36) ausgebildetes Ende eines benachbarten Rohrstücks (30, 31, 32) ein­ greift und daß in der der Rohrinnenwand zugeordneten Um­ fangsfläche der Gelenkschale (35, 36) als Kugeln (37-40) ausgebildete Rollkörper ausgebildet sind.