DE2263148C3 - Einrichtung zur Inspektion und Reparatur von Rohren in Dampferzeugern von Kernreaktoren - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Inspektion und Reparatur von Rohren in Dampferzeugern von Kernreaktoren mit einem flexiblen Führungsschlauch und einem flexiblen Schubschlauch, der im Führungsschlauch hin- und herbewegbar gelagert ist und mit seinem freien Ende zum Transport von Meßeinrichtungen zu Meßstellen dient, wobei Führungs- und Schubschlauch mit einer Antriebsvorrichtung verbunden sind, mittels welcher der Schubschlauch bewegbar ist.

Eine solchs Einrichtung ist durch die US-PS 37 51 333 im Prinzip bekannt, abgesehen davon, daß die bekannte Einrichtung nicht zur Inspektion von Dampferzeugerrohren sondern zum Einfügen einer Instrumentierung für die Neutronenfluß- und/oder Temperaturmessung im Reaktorkern dient. Bei dieser bekannten Einrichtung erfolgt die Führung des Schubschlauches allerdings durch ein fest installiertes Rohr ti (siehe dort Fig. 1), wobei die Rohrbiegungen einen verhältnismäßig großen Krümmungsradius haben. In Fig. 12 der genannten US-PS ist zwar dargestellt, daß ein Eichwächter innerhalb eines Zentralrohres mittels Kurbel und Schneckengetriebe axial verschoben werden kann; die Führung erfolgt hierbei jedoch letztlich durch das äußere feststehende Rohr 11. Deshalb ist diese bekannte Einrichtung für die spezielle Problematik, wie sie bei der Inspektion und Reparatur von Dampferzeuger-Rohren von Kernreaktoren auftritt, nicht geeignet, wo der Führungsschlauch mit einer Kupplung bzw. einem Kopf

to durch das Mannloch in die Dampferzeugerkammer eingeführt werden muß und wo der genannte Kopf an ein beliebiges Rohr des Rohrbündel unter Entstehung verschieden starker Schlauchkrümmungen heranführbar sein soll. Hierbei entsteinen unter Umständen relativ siarke Schlauchkrümmungen, und es besteht die Gefahr, das der innere Schubschlauch bei seinem Transport

innerhalb des Führungsschlauches sich festklemmt bzw. dadurch sein Transport unmöglich gemacht wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die

Einrichtung zur Inspektion und Reparatur von Rohren in Dampferzeugern von Kernreaktoren der eingangs genannten Art so auszubilden, daß es ermöglicht ist. Inspektion» und Reparaturgerät an die Rohrmündung eines beliebigen Dampferzeugerrohres eines Rohrbün dels heran- und in die genannten Rohre einzuführen, wobei auch bei starker Krümmung des hierfür verwendeten flexiblen Führungsschlauches immer ein einwandfreier Vorschub des Schubschlauches gewährleistet sein soll. Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe bei einer Einrichtung der eingangs näher definierten Art dadurch gelöst, daß der Schubschlauch in an sich bekannter Weise mit Hilfe von Wälzkörpern im Führungsschlauch gelagert ist und daß der Führungsschlauch mindestens annähernd den gleichen Innendurchmesser wie die Rohre des Dampferzeugers hat und an seinem freien Ende mit jeweils einem der Rohre verbindbar ist

Wie erwähnt, ist die Lagerung eines Schubschlauches mittels Walzkörpern innerhalb eines Führungsschlau ches an sich bekannt, und zwar durch die US-PS 29 92 048, gemäß welcher Werkzeuge mittels Rollkörpern durch die zylindrische Bohrung eines starren Körpers hindurchgeschoben werden, und ferner durch das DE-GM 19 46 539, wonach in einem Rohr oder Schlauch ein biegsames Zug- und Druckkabel mittels in Kugelkäfigen angeordneten Kugeln verschieblich geführt ist Bei der Erfindung geht es demgegenüber darum, daß das flexible Glied zum Transport von Meßeinrichtungen oder Werkzeugen zu den Wärmetau scher-Rohren eines Dampfenceugers geeignet sein soll.

Als Meßleitungen, die durch den Schubschlauch an die zu -.tntersuchenden Stellen der Dampferzeuger-Rohre herangeführt werden können, kommen auch z. B. Glasfaserstränge in Betracht,, die eine Beobachtung mit Hilfe einer am Schubschlauch befestigten Optik nach Art eines Endoskops ermöglichen. Die Antriebsvorrichtung für den Schubschlauch kann ein von Hand oder motorisch angetriebenes Zahnrad sein, das mit einer Gegenverzahnung des Schubschlauches kämmen kann.

Es sind auch mit Reibschluß arbeitende Antriebe denkbar. Unter Umständen ist auch ein Druckwasserantrieb mit Hilfe von Kolben günstig, die mit dem Schubschlauch kuppelbar sind. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist ein an sich b«kannter mit mehreren um den Umfang des Schubschlauches verteilten Wälzkörpern versehener Stützkörper zwischen den Wälzkörpern Laufflächen zur Zentrierung in der Antriebsvor-

richtung auf. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind mehrere über die Länge des Schubschlauches verteilte Stützkörper mit diesem in einem Abstand vom Ein- bis Fünffachen des Innendurchmessers des Führungsschlauches mit dem Schubschlauch fest verbunden. Die genauen Abstandwerte ergeben sich aus der Flexibilität des Führungsschlauches,

Zur Erhöhung der Flexibilität kann der Führungsschlauch eine gerillte Innenfläche aufweisen. Eine Rillung der Außenfläche, die die gleiche Flexibilität ergibt, ist theoretisch ebenfalls denkbar. In der Praxis wird sie jedoch häufig deswegen Schwierigkeiten bereiten, weil sie die Bewegung und Montage des Führungsschlauches beeinflussen kann. Der Abstand der Rillen voneinander ist zweckmäßig ungleich dem Abstand der Wälzkörper voneinander, weil auf diese Weise mindestens einzelne Wälzkörper die Führung aufrechterhalten können. Dies läßt sich besonders gut so verwirklichen, daß jeweils mindestens zwei in Längsrichtung des Schlauches versetzte in Umfangsrichtung verteilte Wälzkörpersätze in einem gemeinsamen Stützkorper befestigt sind. Derartige hintereinanderliegende Wälzkörper bewähren sich auch an der Übergangsstelle vom Führungsschlauch in das zu untersuchende Rohr und sind aus diesem Grunde auch im Zusammenwirken mit glattwandigen Führungsschläuchen vorteilhaft einzusetzen.

Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele beschrieben.

In Fig.I ist in einer schematischen Darstellung ein Dampferzeuger 1 für einen Druckwasserleistungsreaktor gezeichnet, dessen U-Rohrbündel 2 für das Primärkühlmittel des Reaktors in einer Rohrplatte 3 befestigt ist Die Rohrplatte bildet zusammen mit einem Kugelboden 4 eine Kammer 5, in die das Primärkühlmittel vor dem Eintritt oder nach dem Austritt in das Rohrbündel gelangt. Ein spezielles Rohr des Rohrbündels ist durch die strichpunktierte Linie 6 angedeutet.

Zur Untersuchung des Rohres 6 dient die erfindungsgemäße Einrichtung, die in F i g. 1 durch einen Führungsschlauch 10 zur Führung eines strichpunktiert angedeuteten Schubschlauches 11 dargestellt ist. Auf dem im Dampferzeuger 1 liegenden Ende des Führungsschlauches ist eine Kupplung 12 zur Verbindung mit dem Rohr 6 bzw. dessen Einlaß in der Rohrplatte 3 vorgesehen. Das abgekehrte Ende ist mit einer Antriebsvorrichtung 14 verbunden, mit der der Schubschlauch 11 hin-und herbewegbar ist.
In Fig.2 ist der Führungsschlauch 10 in größerem

Maßstab gezeichnet. Man erkennt, daß er den Transportschlauch H mit so weitem Abstand umgibt, daß im Zwischenraum 15 Wälzkörper 18 angeordnet werden können, die mit Stützkorpern 19 auf dem Transportschlauch 11 befestigt sind. Der zugehörige

ίο Querschnitt nach Fig.3 zeigt vier Wälzkörper IS um den Umfang des Transportschlauches 11 gleichmäßig verteilt. Die Wälzkörper sind um 90° gegeneinander versetzt Der dazwischenliegende Bereich 22 des Stützkörpers 19 bildet Laufflächen, mit denen die Stützkorper in der Antriebsvorrichtung 14 zentriert werden können.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.4 ist der Führungsschlauch 10 auf der Innenseite mit Rillen 25 versehen. Beim Ausführungsbeispiel bilden die Rillen zusammen eine schraubenlinienfön'.^ge Wendel. Sie haben die Aufgabe, die Flexibilität des Führungsschlauches zu vergrößern. Die Stützkorper 19 des Transportschlauches 11 haben hier jeweils zwei in Längsrichtung des Schlauches versetzte Wälzkörper 18. Der Abstand der Wälzkörper 18 ist ungleich dem der Rillen 25 gewählt Deshalb wird für jeden Stützkorper 19 mindestens ein Wälzkörper 18 am Führungsschlauch 10 anliegen.

Mit dem Transportschlauch 11 können die nicht näher dargestellten Einrichtungen zur Messung oder zur Reparatur an das Rohr 6 und dann weiter durch dieses hindurchgeführt werden, weil der Durchmesser des Führangsschlauches 10 dem Durchmesser des Rohres 6 angepaßt ist Man kann also z. B. eine an der Spitze des Transportschlauches angebrachte Sonde, deren Meßleitungen im Inneren des Schubschlauches verlaufen, leicht in das Rohr 6 einfädeln und ohne störende Reibkraft durch das Rohr 6 hindurchführen. Entsprechend kann eine Miniaturkamera durch unzugängliche Rohrstücke gefahren werden. Anstelle von Meßeinrichtungen lassen sich dort auch Reparaturwerkzeuge anbringen. So kann man z. B. einen elektrisch durch Fernzündung betätigbaren Sprengstopfen zum Verschließen der Rohrleitungen an gewünschte Stellen im Inneren des unzugänglichen Rohres 6 transportieren.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

1. Patentansprüche;

   j. Einrichtung zur Inspektion und Reparatur von Rohren in Dampferzeugern von Kernreaktoren mit einem flexiblen Führungsschlauch und einem flexiblen Schubschlauch, der im Führungsschlauch hin- und herbewegbar gelagert ist und mit seinem freien Ende zum Transport von Meßeinrichtungen zu Meßstellen dient, wobei Führungs- und Schubschlauch mit einer Antriebsvorrichtung verbunden sind, mittels welcher der Schubschlauch bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schubschlauch (11) in an sich bekannter Weise mit Hilfe von Wälzkörpern (18) im Führungsschlauch (10) gelagert ist und daß der Führungsschlauch (10) mindestens annähernd den gleichen Innendurchmesser wie die Rohre (6) des Dampferzeugers (1) hat und an seinem freien Ende mit jeweils einem der Rohre (6) verbindbar ist
2. 2. Einrichwtjg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich bekannter mit mehreren um den Umfang des Schubschlauches (11) verteilten Wälzkörpern (18) versehener Stützkörper (19) zwischen den Wälzkörpern Laufflächen (22) zur Zentrierung in der Antriebsvorrichtung (14) aufweist (Fig-3).
3. 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere über die Länge des Schubschlauches (11) verteilte Stützkörper (19) mit diesem in einem Abstand vom Ein- bis Fünffachen des Innendurchmessers des Führungsschlauches (10) mit dem Schubschlauch (11) fest verbunden sind.
4. 4. Einrichtung nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsschlauch (10) eine gerillte innenfläche aufweist
5. 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Rillen (25) voneinander ungleich dem Abstand der Wälzkörper (18) voneinander ist.
6. 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils mindestens zwei in Längsrichtung des Schubschlauches (11) versetzte in Umfangsrichtung verteilte Wälzkörpersätze (18) in einem gemeinsamen Stützkörper (19) befestigt sind.