DE3028990C2

DE3028990C2 -

Info

Publication number: DE3028990C2
Application number: DE3028990A
Authority: DE
Inventors: Charles Clermont-Ferrand Fr Flechtner; Yves Riom Fr Herbelleau
Original assignee: Compagnie Generale des Etablissements Michelin SCA
Current assignee: Compagnie Generale des Etablissements Michelin SCA
Priority date: 1979-07-30
Filing date: 1980-07-30
Publication date: 1988-08-11
Also published as: ES252327U; CA1131554A; BE884425A; NL8004309A; FR2462281A1; GB2053783A; JPS5625003A; US4303115A; DE3028990A1; LU82663A1; IT1166474B; BR8004770A; IT8068219A0; ES252327Y; GB2053783B; FR2462281B1; JPH0117881B2

Description

Die Erfindung betrifft Luftreifen, die zum Einsatz außerhalb von Straßen im Gelände bestimmt sind und deren Laufstreifen längliche erhabene Profilelemente oder Stol len verhältnismäßig großer Höhe aufweist, die durch Ein senkungen voneinander getrennt sind und bis zu 50% der Gesamtfläche des Laufstreifens einnehmen können, sowie entsprechende Reifenformen zur Herstellung solcher Luftreifen.

In der DE-AS 17 80 056 und der FR-PS 15 38 618 ist angegeben, daß das Aus formen eines derartigen Laufstreifens in der Vulkanisa tionsform zu Verformungen der unter diesen länglichen Stollen liegenden Bewehrungen führt. Diese Verformungen sind in den Randbereichen der Scheitelbewehrung stärker, wenn derartige Luftreifen eine Radialkarkasse mit einer darüberliegenden Scheitelbewehrung aus mindestens zwei gekreuzten Lagen von Seilen aufweisen. Die Ränder der Lagen der Scheitelbewehrung können sich ungehindert unter der Einwirkung des Fließens der einströmenden Gummimasse falten oder wellen, das durch die gekoppelte Wirkung des Drucks der Vertiefungen und der erhabenen Profilelemente der Form und des von der Vulkanisationskammer oder der Vul kanisationsmembran ausgeübten Drucks hervorgerufen wird.

Derartige Faltungen oder Wellungen beeinträchtigen die Haltbarkeit der Luftreifen sowie ihre Eignung zur Runderneuerung.

Zur Vermeidung dieses Nachteils ist in der FR-PS 15 38 618 angegeben, längs der kritischen Bereiche und radial außerhalb der Scheitelbewehrung mindestens eine nahezu in Längsrichtung orientierte Lage aus Seilen aus einem Material, das sich unter der Wirkung der Vulkanisa tionswärme zusammenzieht, beispielsweise aus Polyamid, vorzusehen, wobei die Spannung dieser Seile gegen die Faltung und/oder Wellung der Scheitelbewehrung wirkt.

Diese Lösung ist allerdings aufgrund des Vorliegens von mindestens einer Hilfslage aus Textilmaterial relativ teuer, die, wenn die Scheitelbewehrung aus Stahl besteht, nicht zu iher Festigkeit beiträgt. Diese Lösung ist fer ner auch wegen der Anordnung einer Lage aus quasi längs orientierten Seilen kompliziert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Luft reifen sowie eine Form zu seiner Herstel lung anzugeben, bei dem Faltungen oder Wellungen der Scheitel bewehrung beim Ausformen des Laufstreifens vermieden wer den und keine Hilfslage vorgesehen werden muß, die ggfs. zur Widerstandsfähigkeit der Scheitelbewehrung nicht beiträgt.

Die Aufgabe wird gemäß den Ansprüchen 1 und 9 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.

Der erfindungsgemäße Geländereifen weist einerseits eine Radialkarkasse und eine Scheitelbewehrung aus min destens zwei Lagen von Lage zu Lage gekreuzt zueinander angeordneter Drähte oder Seile und andererseits einen Laufstreifen mit erhabenen länglichen Profilelementen oder Stollen auf, die in den Seitenbereichen des Lauf streifens vorgesehen und mit ihrer Längsrichtung zur Um fangsrichtung des Reifens geneigt angeordnet sind, und ist dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einige der Stol len in ihrer axial äußeren Hälfte jeweils mindestens eine Vertiefung aufweisen, deren radial inneres Ende bzw. deren Boden

- in einem radialen Abstand von der Abrollfläche liegt, der zwischen der Hälfte und ⁶/₅ der radialen Höhe des Stollens beträgt,
- eine wirksame Breite von ¹/₁₀ bis ¹/₃ der Breite des Stollens aufweist und
- sich im Stollen in seiner Längsrichtung und auf eine wirksame Länge erstreckt, die höchstens ¹/₃ der Länge des Stollens beträgt.

Unter einem länglichen Block oder Stollen wird ein Profilblock verstanden, der eine in ein Rechteck einzube schreibende Kontur aufweist; seine Oberfläche auf der Höhe der Oberfläche des Laufstreifens wird als Abrollfläche bezeichnet. Die Länge des Rechtecks gibt entsprechend die Länge des Stollens und seine Breite die Breite des Stollens vor.

Die Neigung des Stollens zur Umfangsrichtung des Luftreifens ist auf die Neigung der längeren Seite des umschriebenen Rechtecks zur Umfangsrichtung des Luft reifens bezogen.

Die radiale Höhe des Stollens, auf die der radiale Abstand des radial inneren Endes der erfindungsgemäßen Vertiefung bezogen ist, ist der auf der Höhe der Ver tiefung gemessene radiale Abstand zwischen der Abroll fläche des Stollens und dem Boden der tiefsten, d. h. der Scheitelbewehrung des Luftreifens am nächsten liegen den Einsenkung, die den entsprechenden Stollen begrenzt.

Die erfindungsgemäße Vertiefung kann aus mehreren nebeneinanderliegenden Einzelvertiefungen bestehen. Sie kann aber auch aus einem Einschnitt oder mehreren nebeneinanderliegenden Einschnitten bestehen. Zur Ver einfachung wird im folgenden von einer Vertiefung als Sammelbegriff gesprochen.

Unter der wirksamen Breite des radial inneren Endes bzw. Bodens der Vertiefung wird dementsprechend die Breite des Rechtecks verstanden, in das sich die Kontur bzw. der Verlauf des radial inneren Endes bzw. des Bodens der Ver tiefung einbeschreiben läßt.

Die Länge des radial inneren Endes der Vertiefung ist die Länge des Rechtecks, in das sich die Kontur bzw. der Verlauf dieses Endes einer Vertiefung bzw. ihr Boden einbeschreiben läßt.

Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gelände reifen vorgesehene Reifenform weist eine entsprechende Anzahl länglicher Ausnehmungen auf, die zur Ausformung der länglichen Stollen des Laufstreifens mit den erfin dungsgemäßen Vertiefungen dienen; sie ist dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einige Ausnehmungen der Reifenform in ihrer axial äußeren Hälfte vorstehende Elemente auf weisen, deren radial innen liegende Ende bzw. deren Boden

(a) in einem radialen Abstand von der Abrolloberfläche des entsprechenden Stollens liegt, der zwischen der Hälfte und ⁶/₅ der radialen Höhe des Stollens beträgt,
(b) eine wirksame Breite von ¹/₁₀ bis ¹/₃ der Breite des Stollens aufweist und
(c) sich im Umriß der den Stollen begrenzenden Wände in seiner Längsrichtung und auf eine wirksame Länge erstreckt, die höchstens ¹/₃ der Länge des Stollens beträgt.

Die in den Ausnehmungen der Reifenform vorgesehenen vorspringenden Elemente wirken einerseits aufgrund ihrer Oberfläche, d. h. der mit ihrer Länge multiplizierten wirk samen Breite, ihrer freien Enden und andererseits auf grund des Abstands dieser Enden von der Abrollfläche der länglichen Stollen des Laufstreifens in der Tiefe beim Ausformen des Laufstreifens dem Fließen der Gummi masse entgegen, das für die Faltung und/oder Wellung der Scheitelbewehrung und insbesondere der radial äußersten Lage der Scheitelbewehrung verantwortlich ist.

Daraus folgt, daß es im Rahmen der Erfindung gleich gültig ist, ob die Vertiefungen in der Abrollfläche oder in einer Seitenwand der länglichen Profilblöcke münden.

Die beste Wirkung wird erfindungsgemäß erzielt, wenn eine spezielle Reifenform mit länglichen Stollen in den Seitenbereichen des Laufstreifens angeordnet sind oder in diese Seitenberei che hineinreichen, d. h. radial oberhalb der Seitenbereiche der Lagen der Scheitelbewehrung liegen, die am ehesten der obenerwähnten Umfaltung und/oder Wellung unterliegen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand einiger Aus führungsbeispiele unter Bezug auf die Zeichnung näher er läutert; es zeigt

Fig. 1 einen Radialschnitt durch eine Hälfte eines Luftreifens mit einem länglichen Profilblock oder Stollen;

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des länglichen Profilblocks von Fig. 1 schräg von oben;

Fig. 3 eine Querschnittsansicht des länglichen Pro filblocks von Fig. 1 längs der Linie III-III von Fig. 1;

Fig. 4 eine Querschnittsansicht eines länglichen Profilblocks wie in Fig. 3, der jedoch eine Vertiefung aufweist, die in einer seiner Seitenwände mündet, und

Fig. 5 bis 7 perspekivische Ansichten des Seiten teils länglicher Profilblöcke schräg von oben, in denen Vertiefungen vorgesehen sind, die anderen Ausführungs formen entsprechen.

In den Fig. 1 bis 3 ist ein Teil des Laufstreifens 1 eines Luftreifens für landwirtschaftliche Geräte, wie etwa Ackerschlepper, dargestellt, der längliche Stollen 2 aufweist, die aus einem Steg bestehen, der sich etwa vom Rand 3 des Laufstreifens 1 bis in die Nähe der Äquatorial ebene des Reifens erstreckt, die in Fig. 1 durch die Linie X-X′ angedeutet ist. Der längliche Stollen 2 läßt sich in ein Rechteck 2′ der Länge L und der Breite l einbe schreiben, das in Fig. 2 gestrichelt eingezeichnet ist. Der Stollen 2 kann jedoch abweichend von der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform auch eine beliebige andere Form besitzen und beispielsweise gekrümmt sein und einen länglichen Abschnitt aufweisen.

In Fig. 1 ist die Vertiefung 4 in dem Bereich des Stollens 2 vorgesehen, der an den Rand 3 des Lauf streifens angrenzt, und erstreckt sich einwärts in Radial richtung von der Abrollfläche 5 bis zu einem radialen Abstand h , der größer ist als die Höhe H des Stollens 2 . Der Boden 4′ der Vertiefung 4 liegt in diesem Falle einige Millimeter von den Kordlagen entfernt, die der Scheitel bewehrung 7 des Luftreifens angehören, die die Radial karkasse 8 umgibt. Im dargestellten Fall besteht die Ver tiefung 4 aus einem gewellt verlaufenden Einschnitt (vgl. Fig. 2), dessen am Boden 4′ gemessene wirksame Breite ª gleich der von Kamm zu Kamm gemessenen Amplitude der Wellenlinie ist, gemäß der der Einschnitt verläuft. Die am Boden 4′ gemessene wirksame Länge dieser Vertiefung ist mit A bezeichnet.

Die Vertiefung 4 mündet in der Abrollfläche 5 des Stollens 2 ; dabei ist es bevorzugt, wenn die Vertiefung 4 in der hinteren Hälfte ½ des Stollens 2 mündet, d. h. in der Hälfte des Stollens, die von der Abrollrichtung des Luftreifens abliegt, die in den Fig. 2, 3 und 4 mit dem Pfeil F bezeichnet ist.

Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform mün det die Vertiefung 40 in der hinteren Seitenwand 20 des Stollens 2 .

Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform be steht die Vertiefung aus mehreren voneinander isolierten Einschnitten 50 , die in zwei etwa parallelen Reihen 51, 52 angeordnet sind. Die wirksame Breite ª dieser Einheit von isolierten Einschnitten 50 wird ebenso wie ihre wirksame Länge A an ihrem Boden 53 gemessen.

Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform, die sich von der Ausführungsform von Fig. 5 ableitet, sind die Einschnitte 60 jeder Reihe auf der Höhe der Abroll fläche 5 des Stollens 2 miteinander verbunden und bil den so auf dieser Höhe einen einzigen Einschnitt 61 bzw. 62 . Durch diese Anordnung wird das Einsetzen des erhabenen Pro filelements (Lamelle), das zur Formgebung der Vertiefung dient, in die Reifenform erleichtert; zugleich sind diese vorstehenden Formteile widerstandsfähiger. Die wirksamen Abmessungen ª und A der Vertiefung nach dieser Ausführungs form werden wie bei den anhand der Fig. 1 bis 5 erläuterten Ausführungsformen gemessen.

Bei der Ausführungsform von Fig. 7 besteht die Vertiefung aus drei radialen Kanälen 70 , die an der Abrollfläche 5 des Stollens 2 münden. Der Querschnitt dieser Kanäle ist im dargestellten Fall kreis förmig und besitzt einen Bodendurchmesser ª, der größer ist als der Durchmesser auf der Höhe der Abrollfläche. Dieser Durchmesser entspricht der wirksamen Breite der Vertiefung. Die Länge A wird am Boden 71 der Kanäle 70 gemessen.

In der obigen Erläuterung ist davon ausgegangen, daß das längliche Profilelement aus einem einzigen Stollen be steht; derartige Profilelemente können jedoch gleichermaßen auch aus mehreren Stollen bestehen, die in ihrer Längsrich tung mehr oder weniger voneinander getrennt sind.

Claims

1. Geländereifen mit einer Radialkarkasse und einer Scheitel bewehrung aus mindestens zwei Lagen von Lage zu Lage ge kreuzt zueinander angeordneter Fäden, Drähte oder Seile und einem Laufstreifen mit erhabenen länglichen Profil elementen oder Stollen, die in den Seitenbereichen des Laufstreifens vorgesehen und mit ihrer Längsrichtung zur Umfangsrichtung des Reifens geneigt angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einige der Stollen ( 2 ) in ihrer axial äußeren Hälfte jeweils mindestens eine Vertiefung ( 4; 40; 50; 60; 70 ) aufweisen, deren radial inneres Ende bzw. deren Boden

(a) in einem radialen Abstand (h) von der Abrollfläche ( 5 ) liegt, der zwischen der Hälfte und ⁶/₅ der radialen Höhe (H) des Stollens ( 2 ) beträgt,
(b) eine wirksame Breite (ª) von ¹/₁₀ bis ¹/₃ der Breite (l) des Stollens ( 2 ) aufweist und
(c) sich im Stollen ( 2 ) in seiner Längsrichtung und auf eine wirksame Länge (A) erstreckt, die höchstens ¹/₃ der Länge (L) des Stollens beträgt.

2. Geländereifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung ( 4; 40; 50; 60; 70 ) in der Abroll fläche ( 5 ) des Stollens ( 2 ) mündet.

3. Geländereifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung ( 4; 40; 50; 60; 70 ) in einer Seiten wand ( 20 ) des Stollens ( 2 ) mündet.

4. Geländereifen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die länglichen Profilelemente aus Stollen bestehen, die sich bis mindestens in den Äquatorialbereich des Laufstreifens hinein erstrecken.

5. Geländereifen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung ( 4 ) in der hinteren Hälfte der Abroll fläche ( 5 ) des Stollens ( 2 ) mündet.

6. Geländereifen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung ( 4 ) aus einem Einschnitt besteht, der in einer gebrochenen Linie verläuft oder gewellt ist.

7. Geländereifen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung aus zwei Reihen ( 51, 52 ) etwa paralleler, isolierter Einschnitte ( 50 ) besteht, deren Enden von einer Reihe zur anderen in einem Abstand gleich ihrer wirksamen Breite (ª) liegen und die insgesamt der wirk samen Länge (A) der Vertiefung entsprechen.

8. Geländereifen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, daß die Vertiefung aus mehreren zylindrischen Kanälen ( 70 ) besteht, deren Boden (71) einen Durchmesser gleich ihrer wirksamen Breite (ª) aufweist.

9. Reifenform mit Ausnehmungen zum Ausformen der läng lichen Profilelemente bzw. Stollen des Laufstreifens des Geländereifens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einige Ausnehmungen der Reifenform in ihrer axial äußeren Hälfte vorstehende Elemente auf weisen, deren radial innen liegendes Ende bzw. deren Boden

(a) in einem radialen Abstand von der Abrolloberfläche des entsprechenden Stollens liegt, der zwischen der Hälfte von ⁶/₅ der radialen Höhe des Stollens beträgt,
(b) eine wirksame Breite von ¹/₁₀ bis ¹/₃ der Breite des Stollens aufweist und
(c) sich im Umriß der den Stollen begrenzenden Wände in seiner Längsrichtung und auf eine wirksame Länge erstreckt, die höchstens ¹/₃ der Länge des Stollens beträgt.