DE3027006C2 - Kochgeschirr mit einem als Wärmerohr ausgebildeten Behälterboden - Google Patents
Kochgeschirr mit einem als Wärmerohr ausgebildeten BehälterbodenInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A47—FURNITURE; DOMESTIC ARTICLES OR APPLIANCES; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; SUCTION CLEANERS IN GENERAL
- A47J—KITCHEN EQUIPMENT; COFFEE MILLS; SPICE MILLS; APPARATUS FOR MAKING BEVERAGES
- A47J27/00—Cooking-vessels
- A47J27/02—Cooking-vessels with enlarged heating surfaces
- A47J27/024—Cooking-vessels with enlarged heating surfaces with liquid-heating tubes extending outside the vessel
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Description
60
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kochgeschirr nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, wie es aus der DE-AS 23 33 617 bekannt ist.
Es wird also die Verwendung eines Wärmerohres als Behälterboden eines Kochgeschirres vorausgesetzt.
Bekannte Kochgeschirre dieser Art haben bisher keinen Eingang in die Praxis gefunden, weil Wärmerohrböden
ein gewisses Risiko bei Überhitzung mit sich bringen, da ein sich in dem Hohlraum des Wärmerohrbodens
aufbauender Überdruck zu einer Explosion führen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kochgeschirr der gattungsgemäßen Art so weiterzubilden, daß eine
Gefahr durch Überhitzung vermieden ist
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 dadurch
gelöst, daß die Behälterwandung im Abstand unter Bildung eines evakuierten Wandzwischenraumes von
einer Außenbehälterwand umgeben ist und der Hohlraum des Bodens (2) von dem Wandzwischenraum
über wenigstens eine Sollschmelzstelle getrennt ist
Im Falle der Überhitzung öffnet sich also die Sollschmelzstelle und der sich in dem Bodenhohlraum
aufgebaute Dampfdruck baut sich ab und kann sich nicht weiter erhöhen. Der verdampfte Wärmeträger strömt
vielmehr in den dann zugänglich gewordenen kälteren Wandzwischenraum, was außer zu einem unmittelbaren
Druckabbau zu einer Kondensation des Wärmeträgers in dem Wandzwischenraum führt Der erfindungsgemäß
vorgesehene Wandzwischenraum zwischen der eigentlichen Behälterwandung und der diese umschließenden
Außenbehälterwand hat nicht nur die Funktion als Kondensationsfalle bei Überhitzungsgefahr, sondern
bei normaler Benutzung des Kochgeschirrs auch eine besonders nützliche Funktion als Isolationsraum, wodurch
die Wärmeverluste beim Koch- bzw. Bratvorgang verringert werden.
Die Unteransprüche 2—4 beziehen sich auf Ausgestaltungen des erfundenen Kochgeschirrs, die sich
besonders einfach fertigen lassen.
Die Ansprüche 5 und 6 beziehen sich auf den im Rahmen der Erfindung liegenden Sicherheitsaspekt.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen
Fig. la und Ib schematisch das Prinzip des Wärmerohrs in Anwendung bei einem Kochgeschirr,
F i g. 2 ein Diagramm zur Veranschaulichung des Arbeitsgebietes bei Verwendung eines Wärmerohrs als
Kochgeschirrboden,
F i g. 3 schematisch im Schnitt ein topfförmiges Kochgeschirr, das einen als Wärmerohr ausgestalteten
Boden hat, und
F i g. 4 schematisch im Schnitt IV-IV von F i g. 3 einen Kochgeschirrboden mit einer speziellen Kanal- und
Kapillarstruktur.
Gemäß Fig. la wird bei dem Kochgeschirr Wärme von einer Wärmequelle, z. B. der Herdplatte, einer als
Verdampfer wirkenden unteren Wandung des Kochgeschirrbodens zugeführt. Hierdurch verdampft ein in
einem Hohlraum des Kochgeschirrbodens vorhandener Wärmeträger. Der dampfförmige Wärmeträger strömt
von der unteren Wandung des Geschirrbodens durch eine in dem Hohlraum vorgesehene Kanalstruktur nach
oben zu einer oberen Wandung des Geschirrbodens, auf der das Kochgut als Wärmesenke liegt. Die obere
Wandung des Geschirrbodens dient als Kondensator für den Wärmeträger. Der Wärmeträger wird als Rekondensat
durch eine ebenfalls in dem Hohlraum des Kochgeschirrbodens vorgesehene Kapillarstruktur
(Docht) wieder nach unten gefördert.
Fig. Ib veranschaulicht entsprechend Fig. la das
angewendete Prinzip des Wärmerohres bei einer Wärmestromdichtetransformation von einem geringeren
Querschnitt (kleine Herdplatte) auf einen größeren
Querschnitt (großer Kochgeschirr-Bodenquerschnitt).
Das Arbeitsgebiet des als Wärmerohr ausgestalteten K<ychgeschirrbodens wird nach Fig.2 durch die
Schallgeschwindigkeit, den Entzug von flüssigem Wärmeträger aus der Kapillarstruktur (Docht) durch
den dampfförmigen Wärmeträger, den maximalen-Flüssigkeitsdurchsatz
der Kapillarstruktur (Docht), dem Sieden des flüssigen Wärmeträgers in der Kapillarstruktur
(Docht) und der Schmelztemperatur des Wärmetrji- · gers begrenzt. Für die Ausgestaltung des Kochgeschirrbodens
eignen sich also Wärmeträger, die in diesem Arbeitsgebiet liegen. Für die Auswahl des Wärmeträgers
sind aber zusätzlich die in dem Bodenhohlraum erforderlichen Dampfdruckbedingungen für einen hinreichenden
Wärmetransport und hinreichende Sicher-· heit des Kochgeschirrs für den hier in Frage
kommenden Temperaturbereich, die thermische Stabilität des Wärmeträgers, seine korrosiven Eigenschaften
bezüglich beispielsweise Edelstahl, aus welchem die Bodenwandungen gebildet sind, und beispielsweise die
etwaige Giftigkeit des Wärmeträgers zu berücksichti-"
gen. '
Gemäß Fig.3 besteht das als Topf ausgebildete Kochgeschirr 1 aus einem Boden 2 und einem Behälter
3. Das Kochgeschirr steht mit dem Boden 2 auf der als Kochplatte ausgebildeten Wärmequelle 4. Der Boden 2
ist als geschlossener Hohlzylinder ausgebildet. Dabei begrenzen eine ebene untere Bodenwandung 5, die an
der Wärmequelle 4 anliegt, und eine nicht notwendigerweise ebene obere Bodenwandung 7, die dem
Bodenbereich 6 des Inneren des Behälters 3 zugewandt ist, einen Hohlraum 8. Die äußere Umgrenzung des
Hohlraumes 8 wird von einer umlaufenden Bodenseitenwandung 13 gebildet. In dem Hohlraum 8 ist eine
Kanalstruktur 9 und eine Kapillarstruktur 10 vorgesehen, die dem Behälterboden 2 die Funktion eines
Wärmerohres geben. Die Kanalstruktur 9 besteht aus einer Anordnung vertikaler Kanäle relativ großen
Durchmessers, in welchen der dampfförmige Wärmeträger D von der unteren Bodenwandung 5 zur oberen
Bodenwandung 7 strömen kann, wo er kondensiert. Die Kapillarstruktur 10 besteht aus einer Anordnung
vertikaler Kanäle relativ geringen Querschnittes für die Rückführung des Wärmeträgerkondensats R von der
oberen Bodenwandung 7 zur unteren Bodenwandung 5. Die beiden Kanalarten haben im Bereich ihres oberen
und unteren Endes Durchtrittsöffnungen, die den Übergang des kondensierten Wärmeträgers aus dem
Bereich der Dampftransportkanäle 9 in den Bereich der Kapillarkanäle 10 benachbart der oberen Bodenwan- j0
dung 7 und den Übergang des Kondensats aus den Kapillarkanälen 10 in die Dampftransportkanäle 9
benachbart der unteren Bodenwandung 5 gestatten. Die obere Bodenwandung 7 bildet eine Einheit mit dei
inneren Behälterwandung 12 des Behälters 3. Die Behälterwandung 12 ist im Abstand unter Bildung eines
evakuierten Wandzwischenraumes 15 von einer weiteren Außenbehälterwand 14 umgeben. Die Außenbehälterwand
14 ist einstückig mit der Bodenseitenwandung 13 und der unteren Bodenwandung 5. Zwischen
dem Übergangsbereich der Bodenwandung 13 und Außenbehälterwand 14 einerseits und Übergangsbereich
von oberer Bodenwandung T und innerer Behälterwandung 12 andererseits befindet sich eine den
Hohlraum 8 des Bodens 2 von dem evakuierten Wandzwischenraum 15 trennende Schweißnaht 16, die
wenigstens eine Sollschmelzstelle enthält Beim Überschreiten einer vorgegebenen Temperatur öffnet die
Sollschmelzstelle in der Schweißnaht 16 den Hohlraum 8 gegenüber dem evakuierten Wandzwischenraum 15.
Dadurch wird der Druck in dem Hohlraum 8 herabgesetzt, und der dampfförmige Wärmeträger
strömt in den kälteren Wandzwischenraum 15 über und kondensiert dort Auf diese Weise kann ein Unfall bei
ungewollter Überhitzung des Kochgeschirrs 1 verhindert werden.
F i g. 4 veranschaulicht die besondere Ausgestaltung einer Kanal- und Kapillarstruktur 9, 10. In dem
Hohlraum 8 sitzt ein zickzack-förmig gefaltetes und als solches aufgewundenes und gelochtes Edelstahlfolienband
11. Dabei wirkt die zickzack-förmige Gestalt des Edelstahlfolienbandes 11 im Bereich der größeren
Abstände jeweils als Transportkanal für den dampfförmigen Wärmeträger von der unteren Bo<lenwandung 5
zur oberen Bodenwandung 7, wogegen im Bereich der Spitzen, also im Bereich geringeren Querschnitts, die
Kapillarstruktur zum Tragen kommt. Die Lochung dient der erforderlichen Querverbindung. Einen stabilen
Aufbau des Bodens 2 mit einer Kanal- und Kapillarstruktur 9, 10 nach F i g. 4 erhält man dann, wenn die
Breite des verwendeten Edelstahlfolienbandes 11 der lichten Höhe des Hohlraumes 8 entspricht und das
Edelstahlfolienband 11 mit den angrenzenden Innenflächen
der unteren Bodenwandung 5 und der oberen Bodenwandung 7 verschweißt ist. D>ies kann auf
einfache Weise dadurch geschehen, daß eine Verschweißung mit einem Elektronenstrahl E erfolgt, der in der
dargestellten Weise über den Boden 2 geführt wird. An den Schnittstellen der Elektronenstrahlführung £, der
unteren und oberen Bodenwandung 5, 7 und dem Edelstahlfolienband 11 erfolgen Verschweißungspunkte,
die entsprechend der Elektronenstrahlführung beliebig dicht und zufällig verteilt über die Fläche des
Bodens 2 gelegt werden können, so daß ein etwaiger Unter- oder Überdruck in dem Hohlraum 8 eine
Verformung des Behälterbodens 2 nicht bewirken kann.
Bezugszeichenhste | Kochgeschirr (Topf) |
1 | Boden |
2 | Behälter |
3 | Wärmequelle (Kochplatte) |
4 | untere Bodenwandung |
5 | Bodenbereich |
6 | obere Bodenwandung |
7 | Hohlraum |
8 | Kanalstruktur |
9 | Kapillarstruktur |
10 | Edelstahlfolienband |
11 | Behälterwandung |
12 | Bodenseitenwandung |
13 | Außenbehälterwand |
14 | Wandzwischenraum |
15 | Schweißnaht |
16 |
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Kochgeschirr, ζ. B. Kochtopf oder Bratpfanne,
mit einem das Kochgut aufnehmenden mit einem Boden ausgestatteten Behälter, welcher Boden i
Wärme von einer Wärmequelle, z. B. einer Kochplatte, auf das Kochgut in dem Behälter überträgt,
indem er als plattenförmiges Wärmerohr ausgebildet ist, d. h. einen geschlossenen Hohlraum aufweist,
der von einer der Wärmequelle zugewandten unteren Bodenwandung und einer dem Bodenbereich
des Behälters zugewandten oberen Bodenwandung begrenzt ist, wobei sich im Hohlraum ein
Wärmeträger befindet, der bei Wärmezufuhr zur unteren Boden wandung verdampft, als Dampf, z. B.
durch eine in dem Hohlraum vorgesehene Kanalstruktur, in Richtung der oberen Bodenwand strömt,
an ihr kondensiert und als Kondensat durch eine in dem Hohlraum vorgesehene Kapillarstruktur zur
unteren Bodenwandung zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterwandung
(12) im Abstand unter Bildung eines evakuierten Wandzwischenraumes (15) von einer
Außenbehälterwand (14) umgeben ist und der Hohlraum (8) des Bodens (2) von dem Wandzwischenraum
(15) über wenigstens eine Sollschmelzstelle getrennt ist.
2. Kochgeschirr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Behälterwandung (12)
und die obere Bodenwandung (7) einstückig ausgebildet sind.
3. Kochgeschirr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Bodenwandung (5),
die umlaufende Bodenseiten wandung (13) und die die innere Behälterwandung (12) umschließende
Außenbehälterwand (14) einstückig ausgebildet sind.
4. Kochgeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine
Sollschmelzstelle in einer Schweißnaht (16) vorgesehen ist, die zwischen dem Übergangsbereich von
Bodenseitenwandung (13) und Außenbehälterwand (14) einerseits und dem Übergangsbereich von
oberer Bodenwandung (7) und innerer Behälterwandung (12) andererseits umläuft und den Hohlraum (8)
von dem Wandzwischenraum (15) trennt. «
5. Kochgeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wärmeträger so
ausgewählt ist, daß bei 100° C in dem Hohlraum (8) ein Dampfdruck von etwa 0,015 bar vorliegt und bei
2500C ein Dampfdruck von etwa 5 bar nicht überstiegen wird.
6. Kochgeschirr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß a!s Wärmeträger
Ortho-Dichlorphenol, ein eutektisches Gemisch aus etwa 25 Vol.-°/o Diphenyl und 75 VoL-0Zo Diphenyloxid,
Jodbenzol, Brombenzol, Dimethylanilin, Anilin, Phenol, n-Dodekan, Benzonitril, 2-Nitrophenol und/
oder Finkotherm verwendet ist.
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