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Kugelmühle mit Einbauten
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Die Erfindung betrifft eine Kugelmühle gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Durch die DE-PS 1 175 061 ist es bereits bekannt, in einer Kugelmühle
achsparallel verlaufende Mitnehmerstäbe vorzusehen, die mit ihren Enden in Buchsen
der Stirnwände der Mühlentrommel gelagert und durch eine oder mehrere Ringscheiben
gegenüber dem Mühlenmantel abgestützt sind. Mit Hilfe der Mitnehmerstäbe sollen
die Mahlkörper in der Trommel unter deren Rotation in intensive Bewegung versetzt
werden und durch Neigung der Ringscheiben gegenüber der Trommelachse zusätzlich
einen Impuls in axialer Richtung erhalten. Diese technischen Maßnahmen führen jedoch
nur dazu, daß ein Teil des Trommelinhaltes axial mehr oder weniger in der Mühlentrommel
während deren Rotation hin und her bewegt wird. Die die Mitnehmerstäbe stützenden
Ringscheiben wirken sich bei fließ- oder rieselfähigem Mahlgut sogar nachteilig
auf einen Axialtransport der Mahlkörper und des Mahlgutes aus, da sie mit dem Mühlenmantel
sogenannte Strömungstotzonen bilden und dadurch einen Materialstau verursachen können.
Bei geneigten Ringscheiben ist diese Wirkung durch den dabei entstehenden spitzwinkligen
Stauraum noch verstärkt. Es konnte beobachtet werden, daß bei solcherart ausgebildeten
Einbauten in einer Kugelmühle eine Durchmischung des Trommelinhaltes in axialer
Richtung nur in geringem Umfang stattfindet und Mahlgut unerwünscht lange in der
Mühle verbleibt.
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demgemäß liegt vorliegender Erfindung die Aufgabe zugrunde, für eine
Kugelmühle Einbauten zu entwickeln, durch die unter der Rotation der Mühlentrommel
ein Transport des gesamten Trommelinhaltes entlang deren Achse sowie eine intensive
Durchmischung sichergestellt sind.
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Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Erfindung
gelöst.
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Durch einfach herzustellende sowie in der Mühlentrommel ohne weiteres
zu montierende Einbauten in Form der erfindungsgemäßen Leitblechanordung ist erreicht,
daß das gesamte Mahlgut in einer Kugelmühle gleichmäßiger als bisher behandelt und
sowohl mit den Mahlkörpern als auch mit zusätzlich aufgegebenen Stoffen intensiv
durchmischt werden kann.
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Dadurch wird vermieden, daß sich ungenügend bzw. zu lange behandelte
Ansammlungen von Mahlgut bilden. Darüber hinaus kann die Behandlungszeit jetzt kürzer
als bisher gewählt werden.
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Die der Erfindung zugrunde liegenden konstruktiven Maßnahmen sind
besonders für die Herstellung von Magnetdispersionen für Magnetspeichermedien von
Bedeutung, bei der Pigmentmaterial aus Eisenoxid u./o. Chromdioxid in Kugelmühlen
mit Hilfe der Mahlkörper noch weiter zerkleinert und dabei mit Lösungs- und Bindemitteln
zu einer Dispersion vermischt wird.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem
anhand der Zeichnung nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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Lurch die Kombination der Maßnahmen nach den Patentansprüchen 1 und
2 wird erreicht, daß die Mahlkörper und das Mahlgut jeweils in ausreichendem Umfang
von der Innenwand der Mühlentrommel mit hochgenommen, also quer zur Trommelachse
umgewälzt werden. Dieser Querumwälzung wird der Axialtransport mittels der Leitblechwindungen
überlagert, so daß insgesamt eine gleichmäßige mehrdimensionale Bewegung aller Mahlkörper
und damit auch der einzelnen Partikel des Mahlgutes erzeugt wird.
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In der Zeichnung ist die Kugelmühle mit den erfindungsgemäßen Einbauten
im axialen Längsschnitt veranschaulicht. Sie besteht aus einer in Drehlagern 1 gehaltenen
Mühlentrommel 2, die auf Maschinenböcken 3 ruhen. Eine der Trommelwellen ist hohl
ausgeführt, damit darin für den Ein- und Austrag des Mahlguts ein feststehendes
Rohr 4 angeordnet werden kann. Dieses ist mittels eines Kugellagers 5 an der Innenwand
der Hohlwelle 6 abgestützt und an der Eintrittsstelle in die Mühlentrommel zur Abdichtung
mit einer Stopfbüchse 7 versehen. Ein seitlich durch das Rohr 4 in das Trommelinnere
geführtes weiteres Rohr 8 dient der Einleitung eines Inertgases bzw. der Entlüftung
der Trommel, wobei das Rohrende 9 so weit, wie es die Einbauten erlauben, über der
Trommelachse angeordnet und die Rohrmündung 10 zu dieser gerichtet ist. Dadurch
soll verhindert werden, daß sich die Rohrmündung mit Mahlgut zusetzt.
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Die andere Trommelwelle 11 steht über einem Getriebe - bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel über Treibriemen 12 - mit einem Antriebsmotor 13 in Verbindung.
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Das durch das Rohr 4 eingepumpte Mahlgut soll zusammen mit den Mahlkörpern
14 durch die sich drehende Mühlentrommel 2 außer in eine rotatorische Bewegung nun
auch in eine solche entlang der Trommelachse 15 versetzt werden. Gemäß der Er-
windung
sind hierzu im Trommelinnern am Mühlenmantel ein oder mehrere über die ganze Länge
der Mühlentrommel sich erstreckende Leitbleche 16 angeschweißt, von denen jedes
in Richtung der Trommelachse einen schraubenförmigen Windungszug bildet. Werden
mehrere Leitbleche vorgesehen, sind diese in ihrer Lage entlang dem Trommelumfang
gleichmäRig zueinander versetzt angeordnet. Je nach Drehrichtung der Mühlentrommel
kann dadurch das Mahlgut von der Eintragstelle weg durch die Trommel transportiert
oder zu dieser gefördert werden.
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Die Leitbleche 16 sind herstellungstechnisch sehr einfach.
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Aus einer Blechtafel, beispielsweise mit einer Stärke zwischen 10
mm und 30 mm, werden Ringe, z.B. einer Breite von 50 mm bis 300 mm, ausgeschnitten.
Diese werden dann an einer Stelle aufgetrennt und die dabei entstehenden Enden in
Richtung der Ringachse auseinandergezogen und an den beiden Stirnwänden 17 der Trommel
2 befestigt.
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Für den Fall, daß das Leitblech bzw. die Leitbleche 16 im Raum zwischen
dem Mühlenmantel und der Trommelachse verlaufen sollen, werden diese über Stützelemente,
beispielsweise Stäbe, am Mühlenmantel befestigt.
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Eine weitere Ausführungsmöglichkeit kann darin bestehen, daß der schraubenförmige
Windungszug nicht aus einem durchgehenden Leitblech, sondern aus einzelnen im geometrischen
Verlaufe des Windungszugs im Abstand voneinander angeordneten Leitblechteilen aufgebaut
ist.
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Es besteht auch die Möglichkeit, zusätzlich noch die bekannten achsparallelen
Mitnehmerstäbe vorzusehen. Sie können in Form von Teilstäben 18 jeweils zwischen
den Leitblechen 16 bzw. zwischen diesen und den Stirnwänden 17 am FIühlenmantel
durch Schweißverbindung oder andere geeignete Verbindungs-
'mittel
befestigt sein. Ebenso ist es möglich, gemäß der eingangs zitierten DE-PS 1 175
061 durchgehende Mitnehmerstäbe in Buchsen der Stirnwände 17 zu lagern und mittels
der Leitbleche 16 in darin vorgesehenen Aussparungen oder Bohrungen zu stützen.
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Eine weitere Ausführungsform besteht darin, die Mitnehmerstäbe am
Mühlenmantel anzuschweißen und auf diesen das bzw.
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die Leitbleche 16 zu befestigen, so daß die Mitnehmerstäbe gleichzeitig
als Stütz- und Abstandselemente für die Leitbleche dienen.
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Im Rahmen der Erfindung würden sich sicherlich noch weitere Ausführungsformen
ableiten lassen, die dann dem jeweiligen Anwendungsfall zugrunde lägen. Sie würden
jedoch auf den erfindungswesentlichen Merkmalen beruhen, die durch die vorstehenden
Erläuterungen aufgezeigt wurden, so daß sie mit den dem Fachmann geläufigen Mitteln
und Kenntnissen ohne weiteres zu finden sein würden.
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Zeichn.