DE3026071C2 - Verwendung von Konsistenzreglern für kosmetische Emulsionen - Google Patents
Verwendung von Konsistenzreglern für kosmetische EmulsionenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung Ist die Verwendung von Monocarbonsäure-2-hydroxyalkylestern aus langkettigen
Epoxiden und langkettigen, aliphatischen Monocarbonsäuren als Konsistenzregler In kosmetischen Formulierungen.
Kosmetische Emulsionen setzen sich im allgemeinen zusammen aus der zahlreiche Rohstoffe enthaltenden
Fettphase, der Wasserphase, den Wirkstoffen sowie gegebenenfalls den Pigmenten, Konservierungsmitteln und
Farbstoffen. For die Fettphase werden neben den Emulgatoren, den Ölkomponenlen und Anttoxydantlen Konsistenzregler
verwendet, um die erwünschte Erhöhung der Viskosität und damit die für stabile Emulsionssysteme
erforderliche Erhöhung der Konsistenz zu erzielen. Als Konsistenzregler In W/O-Emulslonen werden hauptsächlich
solche Stoffe wie Bienenwachs, Paraffin, Vaselln, Mlkrowachs sowie Metallstearate verwendet. In O/W-Emulslonen
werden üblicherweise Walrat, Fellalkohole und Glycerinfettsäureester eingesetzt. Eins der bekanntesten
kosmetischen Wachse Ist Bienenwachs.
Es wird für kosmetische Zwecke In Cremes, Lippenstiften
und Schminken sowie für pharmazeutische Zwecke In Salben eingesetzt.
Die komplexe chemische Zusammensetzung der Bienenwachse bereitet dem Kosmetik-Chemiker oft Schwierigkeilen
bei der Formulierung von reproduzierbaren Rezepturen. Hinzu kommt die zunehmende Verknappung
von Bienenwachs. Aus diesen beiden Gründen sind In den letzten Jahren die Bemühungen verstärkt worden,
wirtschaftlich akzeptable synthetische Blenenwachs-Substltutc
zu entwickeln
So werden in den US-PS 37 54033, 39 14 131 und 33 03 702 als Blenenwachs-Substituie Kombinationen aus
hochmolekularen, alkylsubstituierten verzweigten Monocarbonsäuren, mikrokristallinen Petroieumwachsen und
Glycerid-Gennischen vorgeschlagen. In den vorgenannten US-PS wird auch darauf hingewiesen, daß man
bereits versucht hat, als synthetische Bienenwachs-Subst'.tute sowohl Veresterungs-Produkte aus Montansäure,
Äthylenglykol und oxidiertem Paraffin wie auch synthetische Wachse erhalten durch Veresterung von Pentaeryhrltol
mit gesättigten Fettsäuren und Maleinsäureanhydrid einzusetzen.
Das US-PS 30 73 706 bezieht sich auf mehrere Ester von Mono- und Polycarbonsäuren mit ein- und mehrwertigen
Alkoholen als synthetische Wachs-Komponenten in Fußbodenpflegemltteln. Gemäß dem US-PS 31 27 440
werden Dialky!ester (C]o bis CM) von 1.4-Dl^arbonsäuren
in Hartwachs-Formulierungen unter Schutz gestellt. In der Europäischen Patentanmeldung 0001471 wird ein
Polyester-Reaktionsprodukt beschrieben, das durch Umsetzung unter Veresterungsbedingungen von aliphatischen
Säuren, aliphatischen Alkoholen und einer Glykolverbindung erhalten wird und als Bienenwachs-Substitut
eingesetzt werden soll.
Diese und andere bisher verfügbaren synthetischen Bienenwachs-Substitute werden jedoch den gestellten
Anforderungen nicht gerecht. 'Sie haben den Nachteil, daß sie zwar in wasserfreien Formulierungen ausreichend
wirksam sind, in wasserhaltigen Emulsionen jedoch die
Obwohl einige kostengünstige synthetische Bienenwachs-Substitute verfügbar waren, besteht weiterhin ein
Bedürfnis nach geeigneten, wirtschaftlichen, synthetischen Konsistenzreglern In kosmetischen und pharmazeutischen
Formulierungen, Insbesondere nach Blenenwachs-Substltuten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, synthetische Konsistenzregler für kosmetische und pharmazeutische
Emulsionen zu finden, die die Nachteile des Stan-
^o des der Technik nicht aufweisen und die die Konsistenz
von Emulsionen und dekorativen Kosmetika positiv beeinflussen ohne die Lagerstabilität zu vermindern.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die Verwendung von Monocarbonsäure-2-hydroxyalkylestern
4' aus langkettigen Epoxiden und aliphatischen, langkettigen
Monocarbonsäuren in kosmetischen und pharmazeutischen Formulierungen gemäli der Ansprüche.
Es wurde bereits vorgeschlagen, Mono- und Dlcarbonsäure-2-hydroxyalkylester
als Emulgatoren in Wasser-In-Öl-Emulsionen zu verwenden. Gemäß der DE-OS
27 57 278 wird In Anspruch 4 die Verwendung dieser Hydroxyaikylester als Wasser-in-Öl-Emulgatoren in kosmetischen
Emulsionen unter Schutz gestellt. Auf Seite 4 der Beschreibung werden als besonders bevorzugte Carbonsäure-Komponenten
die Dicarbonsäuren herausgestellt. Im Falle der Verwendung von Monocarbonsäuren
werden hydroxyl-, halogen- oder äthergruppensubstitulerte,
kurzkettige Verbindungen empfohlen.
Demgegenüber werden gemäß vorliegender Erfindung als Carbonsäure-Komponente ausschließlich langkettlge Monocarbonsäuren mit einer Mindestkettenlänge von 12 Kohlenstoffatomen eingesetzt.
Demgegenüber werden gemäß vorliegender Erfindung als Carbonsäure-Komponente ausschließlich langkettlge Monocarbonsäuren mit einer Mindestkettenlänge von 12 Kohlenstoffatomen eingesetzt.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Monocarbonsäure-2-hydroxyalkylester
kann In bekannter Welse
b5 durch Umsetzung von Monocarbonsäuren mit Epoxiden
unter den üblichen Bedingungen erfolgen.
Als geeignete Carbonsäuren sind beispielsweise zu
Als geeignete Carbonsäuren sind beispielsweise zu
Stearinsäure, Isostearinsäure, 12-Hydroxystearinsäure,
Wachssäuren, Kochsche Säuren und telomere Säuren.
Als besonders gut geeignet ist die 12-Hydroxystearinsäure erwiesen. FOr die Umsetzung mit cisn Monocarbonsäuren
geeignete Epoxide sind monomere allphatische, nichtsubstituierte 1,2-Alkylenoxide, die in bekannter
Weise aus den entsprechenden Olefinen oder Olefingemischen erhalten werden wie:
1,2-Epoxyoctan,
1,2-Epoxynonan,
1,2-Epoxydecan,
1,2-Epoxyundecan,
1,2-Epoxydodecan,
1,2-Rpoxytridecan,
1,2-Epoxytetradecan,
d 1,2-Epoxy pentadecan,
1,2-Epoxy hexadecan,
1,2-Epoxyhectadecan,
1,2-Epoxyoctalecan,
i ,2-Epoxy nonadecan.
1,2-Epoxyeicosan,
1,2-Epoxyunelcosan,
1,2-Epoxydocosan,
1,2-Epoxytricosan,
1,2-Epoxytetracosan,
1,2-Epoxypentacosan,
1,2-Epoxyhexacosan,
1,2-Epoxyheptacosan,
1,2-Epoxyoctacosan,
1,2-Epoxy nonacoi :n,
1,2-Epoxytrlacontan,
1,2-Epoxyuntriacontan,
1,2-Epoxydotrlacontan,
1,2-Epoxytrltriaconlan,
l,2-Epoxytetr;it.-iaconian,
ΐ ,2-Epoxypentatrlacontan,
1,2-Epoxy hexatrlacontan,
1,2-Epoxyheptairlacontan,
1,2-Epoxyoctatriacontan,
1,2-Epoxynonatriacontan und
1,2-Epoxytetraconlan.
In der Regel wird es sich Im allgemeinen um Gemische
ven Epoxlden handeln. Als besonders geeignet haben sich 1,2-AkyIenoxlde mit 16 bis 30 Kohlenstoffatomen
im Molekül erwiesen.
0Ie erfindungsgemäßen Monocarbonsäure-2-hydroxyaikylester
eignen sich sehr gut als Konsistenzregler In
kosmetischen und pharmazeutischen Zubereitungen. Sie sind in Ihren anwendungstechnischen Elgenchaften wie
z. B. Erhöhung der Konsistenz- und Ölblndevermögen dem natürlichen Bienenwachs ebenbürtig bzw. sogar
überlegen und beeinflussen die Stabilität der Emulsionen
positiv. Die erfindungsgemäßen Hydroxyalkylester können
datier In kosmetischen und pharmazeutischen Zubereitungen
vom Typ öl-ln-Wasser und Wasser-In-Öl
sowie In wasserfreien Zubereitungen wie z. B. in Salben
oder Stiften ah Substltut für natürliches Bienenwachs
eingesetzt werden. Ebenso können sie In derartigen Formulierungen
Üblicherwelse eingesetzte natürliche und synthetische Wachse oder wachsartige Konsistenzregler
ganz oder teilweise ersetzen. Von Vorteil Ist auch Ihre
sehr hohe Verträglichkeit mit üblichen Ölkomponenlen,
Wachsen und anderen Zusatzstoffen in kosmetischen und pharmazeutischen Zubereitungen.
Ein weiterer besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen
Hydroxyalkylester gegenüber den natürlichen Wachsen Ist, daß sie In stets gleichbleibender Qualität herge-
stellt werden können, so daß Schwankungen in den Konsistenz-
und Stabliltätselgenchaften der Endprodukte vermieden werden. Sie besitzen eine sehr gute Stabilität
gegenüber hydrolytischer Spaltung und sind chemisch resistent gegenüber oxydatlven Einflüssen. Werden
Hydroxyalkylester mit einem Gehalt an freien Carbonsäuren verwendet, so kann auch ohne Zusatz von Borax
eine stabile Emulsion erhalten werden, die bezüglich Konsistenz und Hautgefühl den Anforderungen hochwertiger
Präparate Rechnung trägt.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die folgenden
Beispiele:
Alle Anteil- oder Prozen:satzangaben sind auf das
Gewicht bezogen, sofern nicht anders bezeichnet.
Herstellung
eines Stearinsäure^-hydroxy^va-alkylester^
eines Stearinsäure^-hydroxy^va-alkylester^
In einem 1 Liter-Drelhalskolben mit Rührer, absteigendem
Kühler, Thermometer und Gaseinleitungsrohr werden 364,65 g C24/2i-Epoxid/'= 0,843 Moi) unter überleiten
von Stickstoff geschmolzen und bei einer Temperatur von 70 bis 80° C mit einer Mischung aus 235,35 g Stearinsäure
(0,843 Mol) und 0,78 g Triäthylamin (0,13 Gew.-*) versetzt. Anchließend wird die Schmelze
innerhalb von 30 Minuten auf 180° C erhitzt und bei dieser Temperatur 5 Stunden unter Durchleiten von Stickstoff
gerührt. Hierbei spalten sich ca. 3 g Wasser ab. Danach werden 105,88 g Hydroxystearinsäure eingerührt
und weitere 1,5 Stunden bei 180° C gerührt.
Der Ansatz wird aui 80° C abgekühlt und abgefüllt. Die Kennzahlen des Produktes waren folgende: Aussehen
- beiges Wachs, Farbe (Gardner) 6 bis 7, SZ = 26, VZ = 103, Fp = SSbIsST0C.
Unter Verwendung des gemäß vorstehendem Beispiel hergestellten Monocarbonsäure-2-hydroxyaIkylesters
wurden nachstehend genannte Wasser-ln-ÖI-Cremes sowie eine Stlft-Formullerung hergestellt.
Beispiel 2 | 5.0 | Gew.-Teile |
Wasser-In-Öl-Creme | ||
Stearlnsaure^-hydroxy-Civjj-alkylester | 3,0 | Gew.-Teile |
Copolymeres aus Epoxydodecan | 3,0 | Gew.-Teile |
und Äthylenoxid | 5,0 | Gew.-Teile |
Sorbitanmonooleat | 15,0 | Gew.-Teile |
Isopropylstearat | 0,2 | Gew.-Teil |
Parafrinöl | 0,4 | Gew.-Teil |
p-Hydroxybenzoesäureester | 5,0 | Gew.-Teile |
Borax | 63,8 | Gew.-Teile |
Sorbitol 70%lg | ||
Wasser | ||
Die Fettphase wird bei 75" C homogen geschmolzen.
Parallel dazu wird die Wasserphase ebenfalls auf 75' C erwärmt und diese Losung unter anfänglich schnellem
Rühren langsam der Fettphase zugefügt.
Es wird eine welche Creme erhalten, die auch bei 45r' C
an Konsistenz nicht verliert.
Beispiel 3
Reinigungscreme
Reinigungscreme
isopropylmyrlstat 5,0 Gew.-Teile Copolymeres aus Epoxydodecan
und Alhylenoxld 4,0 Gew.-Teile
p-Hydroxybenzoesäureester
Wasser
Die Fettphase wird auf 75° C erwärmt. Gleichzeitig wird die Wasserphase bereitet und ebenfalls auf 75° C
erwärmt. Die Fettphase wird mit der Wasserphase unter anfänglich schnellem Rühren emulgiert und anschließend
heruntergekühlt. Bei 45° C wird das Parfümöl zugegeben.
Man erhält eine sehr fette Reinigungscreme, die für die Entfernung von Make-up und anderen dekorativen
kosmetischen Produkten geeignet ist.
Beispiel 4 | Glanz | 5,0 Gew.-Teile |
Lippenstift mit hohem | Stearinsäure-2-hydroxy-C24/2S-alkylester 10,0 Gew.-Teile | 2,0 Gew.-Teile |
CandeMllawachs | 5,0 Gew.-Teile | |
Carnaubawachs | 59,85 Gew.-Teile | |
Mlkrowachs | ||
Rizinusöl | 3,0 Gew.-Teile | |
Copolymeres aus Epoxydodecan | 5,0 Gew.-Teile | |
und Äthylenoxid | 0.15 Gew.-Teil | |
Isopropyllanolat | 5,0 Gew.-Teile | |
Konservierungsmittel | 5,0 Gew.-Teile | |
Farbpigment | ||
Perlglanzpigment |
0,2 Gew.-Teil Die Grundmasse wird bis zur homogenen Schmelze
1,0 Gew.-Teil erwärm« und in diese Schmelze werden die Pigmente ein-
39,8 Gew.-Teile gerührt. Dann wird die fertige Masse über einen Dreiwalzenstuhl
homogenisiert, nochmals aufgeschmolzen, Perl-
glanzpigment zugesetzt und anschließend in Formen gegossen.
Man erhält eine feste Masse, die sich leicht auf die Lippen applizieren läßt. Der derart hergestellte Lippenstift
weist einen hohen Oberflächenglanz auf. Er besitzt eine gute Lagerstabilität. Ein Ausölen tritt innerhalb einer
Lagerungszeit von 3 Monaten bei Temperaturen von 45° C und -5° C nicht auf.
Zum Vergleich mit den erfindungsgemäßen Monocarbonsäure-2-hydroxyalkyIestern
aus langkettigen Epoxiden und langkettigen Monocarbonsäuren wurden Mono- und Dicarbonsäure-2-hydroxyalkylester aus kurzkettigen
Mono- und Dicarbonsäuren gemäß der DE-OS 27 57 278 als Konsistenzregler in der Formulierung nach Beispiel 2
anstelle des erfindungsgemäßen Stearinsaure-2-hydroxy-C24/28-a'kylesters
eingesetzt. De·· Einsatz von Adipinsäure-di-2-hyüroxy-Ci2/H-aikyieslei,
Mlichsäure-2-
hydroxy-C|6/18-alkylester und Chloressigsäure-2-hydroxy-C24/28-alkylester
führte zu instabilen Emulsionen. Darüber hinaus ist die Lagerstabilität solcher Emulsio;;°n
vollkommen unzureichend. Bereits nach kurzer Zeit treten Separationen der Phasen auf.
Claims (7)
1. Verwendung von Monocarbonsäure-2-hydroxyalkylestem
aus langkettigen Epoxiden mit einer Mindestkettenlänge
von 8 Kohlenstoffatomen und aliphatischen, langkettigen Monocarbonsäuren mit einer
Mindestkettenlänge von 12 Kohlenstoffatomen gegebenenfalls mit einem Gehalt an freien Carbonsäuren
als Konsistenzregulatoren in kosmetischen Formulierungen.
2. Verwendung von Hydroxyalkylestera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettlängenbereich
der Epoxide Ci6 bis CM beträgt.
3. Verwendung von Hydroxyalkylestern nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Carbonsäuren geradkettige, unsubstitulerte Carbonsäuren sind.
4. Verwendung von Hydroxyalkylestern nach den Ansprüchen ! bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Carbonsäuren verzwelgtkettige, unsubstitulerte Carbonsäuren sind.
5. Verwendung von Hydroxyalkylestern nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Carbonsäuren geradkettige, durch OH-Gruppen substituierte Carbonsäuren sind.
6. Verwendung von Hydroxyalkylestern nach den Ansprüchen 1 bis S, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gehalt an freien Carbonsauren bis zu 20 Gew.-% bezogen
auf den Anteil an Hydroxyaikylester beträgt.
7. Verwendung von Hydroxyalkylestern nach den Ansprüchen 1 bis 5, in einer Menge von 0,5 bis
20 Gew.-% in kosmetischen Formulierungen.
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