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"Lagerungskissen oder -bett"
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Lagerungskissen oder -bett mit
einer Füllung aus Schaumstoffkörperchen, vorzugsweise einer Mischung aus weichen,
nachgiebigen Schaumstoffkörperchen und festen Schaumstoffperlen.
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Lagerungskissen sind beispielsweise aus der deutschen Patentschrift
15 54 031 bzw. dem deutschen Gebrauchsmuster 18 89 521 bzw. aus der deutschen Patentanmeldung
P 29 45 oo8 bekannt.
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Diese bekannten Kissen sind in ihrem Einsatz für die Behandlung der
hartnäckigen und therapeutisch oft sehr schwer beeinflußbaren segmentaren Beschwerden
der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule unbefriedigend.
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Man hat bisher mit vielseitigen Hilfsmitteln versucht, bei der Spondylose,
der Spondylochondrose oder bei der Spondylarrose und deren Folgebeschwerden eine
Linderung und Besserung zu erreichen, z.B. durch harte Spezialmatratzen, durch das
Auflegen von Brettern unter Matratzen, durch das Aufrollen von Büchern zu harten
Unterlagen bzw. Keilen, durch harte Einzelkissen usw. Alle diese therapeutischen
Hilfsmaßnahmen dienen dazu, weitgehend eine Muskelentspannung und Lockerung des
Gewebes zu erzielen. Die Einzelkissen zum Beispiel werden lokal
speziell
mit Wirkung ausschließlich auf die jeweils zu behandelnde Körperzone angewendet.
Da sie, um wirksam zu sein, eine bestimmte Härte haben müssen, ist ein Dauerliegen
(z.B.
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während der Nachtruhe) für den Patienten im entspannten Zustand nicht
möglich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Lagerungskissen
oder -bett zu schaffen, das dem Patienten im Bereich der Wirbelsäule die für eine
Therapie notwendige gezielt variable, lokale Stützung und Lagerung, andererseits
aber auch ein entspanntes Liegen des Gesamtkörpers ermöglicht.
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Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine Kissenkombination
gelöst, die in den Ansprüchen näher definiert ist und die sich im wesentlichen dadurch
kennzeichnet, daß ein Hauptkissen vorgesiehen wird, das bezüglich der Form und Abmessungen
seiner Kammerungen dem menschlichen Körper, d.h.
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dem menschlichen Rumpf angepaßt ist und das - in an sich bekannter
Weise - nur teilweise gefüllt ist, so daß durch den menschlichen Körper eine modellierende
Verschiebung des Füllgutes ermöglicht wird.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei herausgestellt, daß der
Nackenbereich verengt ausgebildet ist, wodurch hier eine straffere und vollere Füllung
ermöglicht wird.
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Die Seitenteile dieses Körperkissens sind abgekammert, wodurch keine
Kältebrücken entstehen und gleichzeitig Stützen für die Arme geschaffen werden.
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Kopf- und Beinkissenteil sind lösbar mit dem Hauptkissenteil verbunden,
so daß die Benutzung entweder des einen oder des anderen Teiles für sich allein
oder aller Kissenteile zusammen möglich ist.
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Das Beinkissenteil ist vorzugsweise quer gekammert, wobei fünf Kammern
vorgesehen werden, so daß durch Aufeinanderklappen der Kammern eine gute Unterstützung
erreichbar ist.
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An der oberen Kante des Kopfkissenteiles sind Halteschlaufen vorgesehen,
die ein Durchstecken der Hände erlauben. Eine solche Körperhaltung, die auch zum
Schlafen eingenommen werden kann, er bringt vielfach durch die Dehnung der Wirbelsäule
bei Vorfällen von Bandscheiben-,der Brust- und Halswirbel Erleichterung und Schmerzlinderung.
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Dauerversuche mit dem erfindungsgemäßen Lagerungsbett haben gezeigt,
daß sowohl bei akutem Bandscheibenvorfall im Brustwirbelbereich wie auch zur Vermeidung
von Lagerungsfehlern und Haltungsfehlern und der daraus resultierenden Dauerschmerzen
gute Ergebnisse zur Linderung der Beschwerden erzielt werden.
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Das gleiche gilt bei Folgezuständen nach Halswirbelsäulen-
Stabilisierungsoperationen
(Fusionsoperationen) wie auch bei rezidivierenden Bandscheibenerkrankungen im Lendenbereich.
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Ein weiterer Vorteil dieses Lagerungsbettes ist das durch die besonders
gute Modellierbarkeit des Füllmaterials bedingte Anschmiegen an die Körperoberfläche,
wodurch Kältebrücken vermieden werden.
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Das Lagerungsbett kann leicht in drei Einzelteile zerlegt werden.
Damit ist eine problenlose desinfizierende Wasch- und Reinigungsbehandlung, einfache,
schnelle Trocknung sowie die stetige Beibehaltung eines hygienischen Zustandes gewährleistet
Jedes der drei Bestandteile des Lagerungsbettes kann auch einzeln für sich als Lagerungskissen
Verwendung finden.
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Die besonders gestaltete Abkammerung des Rumpfkissens zusammen mit
der Modellierbarkeit des Füllmaterials gestattet eine gezielte Stützung im Hals-,
Brust- und Lendenwirbelbereich. Wo der Druck ansetzen soll und auch seine Stärke,
kann vom Pflegepersonal wie auch vom Patienten selbst jederzeit mühelos reguliert
werden. Infolgedessen ist die Lagerung den jeweiligen individuellen Erfordernissen
des Patienten stets optimal angepaßt. Die spürbare Linderung und Erleichterung geschieht
dadurch, daß sowohl Sog- als auch Druckeffekte ihren Einfluß auf die Durchsaftung
der Bandscheiben ausüben.
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Das Lagerungskissen bzw. -bett ist so gestaltet, daß es auch Schlafen
in anderen Schlafhaltungen als der Rückenlage (z.B.
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in Seitenlage) erlaubt.
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Das quergekammerte Beinkissen ermöglicht, wenn man es aufrollt und
doppelt legt, ein Abstützen der Kniekehlen oder der Unterschenkel bzw. eine Druckentlastung
der Fersen durch Freilegen.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Lagerungsbettes oder
-kissens ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt. Die Zeichnung zeigt dabei
in Fig. 1 eine Draufsicht auf ein gesamtes Lagerungsbett, in Fig. 2 einen Schnitt
gemäß der Linie 2 - 2 in Fig. 1 und in Fig. 3 eine Draufsicht auf die einzelnen
Kissenteile im abgenommenen Zustand.
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In der Zeichnung ist mit 1 das Hauptkissen, mit 2 das Beinkissen und
mit 3 das Kopfkissen bezeichnet. Das Hauptkissen teilt sich in einen Körperbereich
4 und zwei Körperkammern 5 und 6 sowie zwei Nackenkammern 7 und 8 und einen Nackenbereich
9.
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Das Hauptkissen ist hinsichtlich seiner Länge der Rumpflänge des Menschen
angepaßt und weist beispielsweise eine Länge von
90 cm auf. Der
Körperbereich 4 weist dabei eine Breite auf, die etwa der Breite des menschlichen
Rumpfes entspricht, wobei die Gesamtbreite des Hauptkissens etwa 80 cm betragen
kann.
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Der Körper- und Nackenbereich kann einteilig ausgebildet sein, d.h.
besteht aus einer einzigen Kammer, wobei der diese Kammer von den Körperkammern
und den Nackenkammern trennende Steg von dem unteren Ende des Körperbereiches zum
oberen Ende des Nackenbereiches in seiner Höhe ansteigen kann, wobei als Maßangabe
aber lediglich beispielsweise diese Höhe von etwa 3 bis 6 cm ansteigen kann.
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Der Nackenbereich 9 beginnt bei den oberen Brustwirbeln und entspricht
einer reichlich bemessenen Nackenbreite.
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Der Körper- und Nackenbereich ist, wie dies aus dem Stand der Technik
bekannt ist, nur teilweise mit dem Füllmaterial gefüllt.
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Die Rörperkammern 5 und 6 verhindern Kältebrücken und dienen als Armstützen.
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Das Beinkissen 2 ist quergekammert, so daß einzelne Kammern 10 gebildet
werden, wobei die Möglichkeit besteht, daß nunmehr die einzelnen Xammern aufgerollt
werden, so daß ein besonders günstiges Abstützen der Kniekehlen oder der Unterschenkel
und/ oder eine Druckentlastung der Fersen erreicht wird.
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Das Kopfkissen 3 ist ebenfalls stärker mit Füllkörpern gefüllt,
wobei
hierbei so vorgegangen werden kann, daß gleichzeitig eine sogenannte Nackenrolle
geschaffen wird, d.h. daß der Abstand der Oberkante des Kopfkissens bis zur Oberkante
des eigentlichen Nackenbereiches des Hauptkissens 1 etwa der Schulterhöhe eines
Menschen entspricht.
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An der oberen Kante des Kopfkissens 3 sind Halteschlaufen 11 angebracht,
die ein Durchstecken der Hände erlauben, so daß dadurch eine gewisse Dehnung der
Wirbelsäule erreichbar ist.
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Selbstverständlich zeigt die Zeichnung hier ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung, ohne daß hierauf die Erfindung begrenzt ist. So ist es beispielsweise
möglich, im Lendenwirbelbereich des Körperbereiches 4 ein oder zwei Querstege von
möglichst gleicher Höhe vorzusehen, so daß eine gezielte örtliche Straffung möglich
ist.
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Besonders deutlich zeigt aber die Draufsicht in Fig. 1 und 3, daß
die Körperkammern 5 und 6 bzw. die Nackenkammern 7 und 8 durch Abkammern erreicht
werden, d.h. das Hauptkissen ist im wesentlichen ein rechteckiges Kissen, wobei
die besondere Form des Körperbereiches und Nackenbereiches durch Anlegen von Kammern
erzielt wird.
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Aus der Zeichnung ist besonders deutlich auch ersichtlich, daß die
Bemessung des Nackenbereiches 9 reichlich der Nackenbreite eines menschlichen Körpers
entspricht, beginnend bei den oberen
Brustwirbeln hinsichtlich
der Länge. Die Gesamtlänge des Lagerungsbettes kann dabei beispielsweise 2,05 m
betragen, die Breite 80 cm, die Kopfkissenlänge 40 cm und die Beinkissenlänge 75
cm.
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Aus Fig. 3 ist erkennbar, daß das Kopfkissenteil 3, das Beinkissenteil
2 und das Hauptkissen 1 über Verbindungsmittel, die allgemein mit 12 bezeichnet
sind, miteinander verbunden werden können. Diese Verbindungsmittel können beispielsweise
als Klettverschluß ausgebildet sein, aber auch in gleicher Weise durch Reißverschluß,
Knöpfe oder Druckknöpfe gebildet werden.
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