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Beschlag von Kipp-Schwenk-Flügeln von Fenstern, Türen
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od.dgl..
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschlag von Kipp-Schwenk-Flügeln
von Fenstern, Türen od.dgl., der einen von einer Treibstange verstellbaren Schließbolzen
hat, welcher bei Kipp- oder Schwenkstellung des Flügels von einem federbeaufschlagten
schwenkbaren Sperrblech gegen Verstellen blockiert ist, das flach an der Stulpschiene
angeordnet und bei einer anderen nach einem Flügelschließen eingenommenen Flügelstellung
entgegen der Federkraft mit dem Schließbolzen außer Eingriff geschwenkt ist.
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Derartige Sperrbleche dienen dazu, ein Verstellen einer Treibstange
aus bestimmten Lagen heraus zu verhindern, damit nicht Fehlschaltungen vorgenommen
werden können, bei denen eine oder mehrere bestimmte Lager- oder Schließstellen
geöffnet werden, so daß der Flügel nicht mehr ordnungsgemäß gehalten ist. Würde
der Beschlag beispielsweise bei einem in einer Schwenklage befindlichen Flügel in
Kippstellung gebracht, so würde eine Schließstelle nahe dem an der Bandseite befindlichen
oberen Lenkerdrehlager gelöst. Das hat zur Folge, daß der in einer Schwenklage befindliche
Flügel nur noch durch das an der Bandseite des Flügels unten befindliche Ecklager
abgestützt und durch einen an einer Oberkante des Flügels angreifenden Ausstellarm
gehalten wird, was zu in der Schwenklage unerwünschten Kippbewegungen des Flügels
führen kann.
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Bei einem aus der DE-PS 1 086 147 bekannten Beschlag der eingangs
genannten Art ist das Sperrblech an einem in den Flügelüberschlag eingelassenen
Lagerstück schwenkbeweglich gelagert. Dieses Sperrblech wird in der Nähe seiner
Schwenkachse von einer Schenkelfeder beaufschlagt. An der Unterseite eines Ausstellarms
ist ein Schließblech mit einer Aussparung für den Schließbolzen vorhanden, so daß
das federbeaufschlagte Sperrblech beim Schließen des Flügels durch das auflaufende
Schließblech aus seiner Eingriffsstellung mit dem Schließbolzen in das Lagerstück
hineingedrückt wird und eine Bewegung des Schließbolzens
freigibt.
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Die vorbeschriebene Ausbildung des bekannten Beschlages ermöglicht
es, ihn in unmittelbarer Nähe des Flügelüberschlages anzuordnen und somit geringe
Stärken des Flügelrahmens zu erreichen. Mit dieser Ausbildung ist jedoch der Nachteil
verbunden, daß wegen der Schwenklagerung des Sperrblechs im Flügelüberschlag eine
Aussparung zur Aufnahme des Lagerstücks für das Sperrblech angebracht werden muß.
Diese Aussparung muß in Bezug auf das am Ausstellarm angebrachte Schließblech genau
justiert sein.
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Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag
der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß der Beschlag in der Nähe des Flügelüberschlages
angeordnet werden kann, ohne daß dazu justierungsbehaftete Bearbeitungen des Flügelüberschlages
erforderlich sind und eine Betätigung des Sperrbleches auch unabhängig vom Vorhandensein
eines mit einem Schließblech versehenen Ausstellarms erfolgen kann.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das an der Stulpschiene angebrachte
Sperrblech eine das Verstellen des Schließbolzens in der anderen Flügelstellung
ermöglichende Ausnehmung hat und flügelüberschlagseitig einen Rahmenanschlagsteg
aufweist.
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Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß das an der Stulpschiene
angebrachte Sperrblech im Falle seiner Auslenkung durch den feststehenden Rahmen
ein Verstellen
des Schließbolzens nicht behindern kann. Durch den
flügelüberschlagseitig vorhandenen Rahmenanschlagteil wird erreicht, daß dieses
beim Flügelschließen am feststehenden Rahmen mit Sicherheit anschlagen kann. Damit
wird der Einsatz des Sperrblechs auch unabhängig von dem Vorhandensein eines Ausstellarms
ermöglicht, z.B. an einem Seitenholm des Flügelrahmens an einer unzugänglichen Stelle,
so daß das Sperrblech bei seiner Verwendung zur Sicherung der Kipplage des Flügels
als Einstiegsicherung verwendet werden kann.
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Es ist bereits eine Sperrvorrichtung bekannt (DE-GM 1 990 741), bei
der ein federbelasteter Winkelhebel auf einer Stulpschiene angebracht ist. Dieser
zweiarmige Hebel hat an einem Ende einen Eingriffsbolzen zum Eingriff in Ausnehmungen
einer Treibstange und kann mit seinem anderen Ende bei einem Schließen des Flügels
zur Anlage an einem feststehenden Rahmen gebracht werden, wodurch der Eingriff zwischen
dem Eingriffsbolzen und der Sperrstange aufgehoben wird. Das eine Hebelende des
Winkelhebels steht zur Seite des feststehenden Rahmens über die Stulpschiene vor.
Würde dieser bekannte Beschlag unmittelbar am Überschlag des Flügelrahmens angeordnet,
was bereits wegen der Hohlkammerstruktur der verwendeten Rahmen nicht möglich erscheint,
so müßte der durch den festehenden Rahmen zu beaufschlagende Winkelarm fast die
gesamte Breite zwischen dem Flügelüberschlag und dem am feststehenden Rahmen befindlichen
Flügelrahmen-Außenanschlag
überbrücken, so daß diese bekannte Konstuktion für in unmittelbarer Nähe des Flügelüberschlages
angeordnete Beschläge sehr aufwendig und praktisch kaum einsetzbar ist.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist das Sperrblech stulpschienenbreit
und im Bereich der für das Verstellen des Schließbolzens erforderlichen Ausnehmung
auf eine dem Abstand zwischen dem Schließbolzen und dem Flügelüberschlag entsprechende
Breite verschmälert. Dadurch wird bei der flügelüberschlagseitigen Anordnung des
Rahmenanschlagsteges eine Ausbildung des Sperrblechs gegeben, die einen nur sehr
geringen Werkstoffaufwand erfordert.
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Die als Blattfeder ausgebildete Feder des Sperrblechs ist an dessen
freiem Ende am Rahmenanschlagsteg angebracht und stützt sich mit einem vom Sperrblech
entfernt gelegenen Ende am Flügelüberschlag ab. Diese Ausbildung und Anordnung der
Feder ist auf einen geringen Abstand zwischen dem Schließbolzen und dem Flügelüberschlag
abgestimmt. er maximal mögliche Federweg entspricht etwa dem vorgenannten Abstand
zwischen dem Schließbolzen und dem Flügelüberschlag.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist das Sperrblech ein von einer Winkelleiste
abgelängtes Winkelstück, dessen durch bloßes Ablängen gebildete Stirnkante eine
Sperrkante des Schließbolzens bildet. Das Sperrblech ist an einer Befestigungsstelle
des Beschlages angebracht, so daß jeglicher zusätzliche Befestigungsaufwand für
das
Sperrblech entfällt. Im Sinne einer einfachen Ausbildung und
einer möglichsten großen Materialersparnis ist der Rahmenanschlagsteg nur auf der
Länge der das Verstellen des Schließbolzens ermöglichenden Ausnehmung vorhanden.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigt.
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Fig. 1 eine Teilansicht auf eine Stirnkante eines Flügels in dessen
Eckbereich mit einem in Sperrstellung befindlichen Sperrblech.
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Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht mit einer ein Verstellen
eines Schließbolzens ermöglichenden Sperrblechlage und Fig. 3 eine um 900 gedrehte
Ansicht des Beschlages der Fig. 1.
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Eine in Fig. 1 teilweise dargestellte Ecke eines Flügelrahmens zeigt
links neben einem Flügelüberschlag 10 ein Eckstück 13 eines Beschlages, der in eine
Nut 11 eines Flügelholms 12 eingelassen ist. Das Eckstück 13 hat eine Stulpschiene
14, unter der in der Nut 11 eine Verbindungsschiene 15 angeordnet ist, deren unteres
Endes ein Verbindungsstück 16 zur Aufnahme eines Endes einer Treibstange besitzt
und deren anderes Ende einen Schließbolzen 17 hat. Außerdem ist an dem oberen Ende
der Verbindungsschiene 15 durch einen Nietbolzen 18 für den Schließbolzen 17 auch
ein flexibles Umlenkungsglied 19 angebracht, welches zwischen der Stulpschiene 14
und einem Eckumlenkungsstück 20 angeordnet ist, das ein
dem flexiblen
Umlenkglied 19 entsprechenden Abstand von der Unterseite der Stulpschiene hat und
an seinem unteren Ende eine Abkröpfung 21 zur Befestigung an der Stulpschiene 14
aufweist. Im Bewegungsbereich des Schließbolzens 17 hat die Stulpschiene einen Schlitz
22. Unterhalb der Abkröpfung 21 des Eckumlenkungsstücks 20 ist zwischen der Verbindungsschiene
15 und der Stulpschiene 14 eine Nutkralle 23 angeordnet, die mit einem Nietbolzen
24 an der Stulpschiene sitzt. Diese Nutkralle 23 hat aus Fig. 3 ersichtliche, senkrecht
zur Verstellrichtung der Verbindungsschiene 15 angeordnete Nutenstege 25, die beim
Einbau des Beschlages in den Fensterflügel in die Seitenwände der Nut des Flügelholms
getrieben werden und für einen gegen Längsverschiebungen festen Sitz des Beschlages
sorgen. Auf der Oberseite der Stulpschiene 14 ist ein Verbindungsplättchen 26 durch
den Nietbolzen 24 der Nutkralle 23 befestigt. In der Verbindungsschiene 15 ist im
Bewegungsbereich des Nietbolzens 24 für die Nutkralle 23 und einer zwischen dem
Verbindungsplättchen 26 und dem unteren Ende des Schlitzes 22 der Stulpschiene 14
ein Schlitz 27 vorhanden.
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Zur Befestigung des Eckstücks 13 wird durch die Bohrung 28 der Stulpschiene
14 eine strichpunktiert angedeutete Befestigungsschraube 29 in den Nutengrund des
Flügelholms 12 eingedreht, mit der zugleich ein Sperrblech 30 an der Außenfläche
der Stulpschiene 14 festgelegt wird.
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Die Festlegung erfolgt schwenkbeweglich, wobei eine geringe
Reibung
zwischen der Unterseite des Sperrblechs 30 und der Außenseite der Stulpschiene 14
durch ein Zwischenlagestück 29' erreicht wird. Das Sperrblech 30 ist ein von einer
Winkelleiste abgelängtes Winkelstück, das an seinem unteren, der Befestigungsschraube
29 benachbarten Ende abgerundet ist. Im Bereich des Schlitzes 22 der Stulpschiene
14 hat das Sperrblech 30 eine Ausnehmung 31, die bis zum anderen Ende 32 des Sperrblechs
30 reicht, so daß von diesem lediglich ein schmaler Steg 33 verbleibt.
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Die Breite des Steges 33 entspricht etwa dem-Abstand des Schließbolzens
17 zum Flügelüberschlag 10. Senkrecht zum Sperrblech 30 ist im Bereich der Ausnehmung
31 ein Rahmenanschlagsteg 34 vorhanden, der parallel zum Flügelüberschlag 10 vorspringt.
Dieser Rahmenanschlagsteg 34 gewährleistet auch bei großerer Falzluft, daß das Sperrblech
30 bei einem Schließen des Flügels aus der in Fig. 1 dargestellten Lage durch Anschlagen
am feststehenden Rahmen ausgelenkt und in die in Fig. 2 dargestellte Lage gebracht
wird. Infolgedessen kommt eine Sperrkante 35 des oberen Endes 32 des Sperrblechs
30 außer Eingriff mit dem Schließbolzen 17 und dieser kann aus der in Fig. 1 dargestellten
Lage in die in Fig. 2 dargestellte Lage verschoben werden.
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Am oberen Ende des Sperrblechs 30 ist flügelüberschlagseitig eine
Blattfeder 36 am Rahmenanschlagsteg 34 mit einem in Fig. 3 dargestellten Niet 38
befestigt. Ein Ende 37 der Blattfeder 36 stützt sich am Flügelüberschlag
10
ab, so daß das Sperrblech 30 durch die Kraft der Blattfeder 36 stets in seiner in
Fig. 1 dargestellten Lage gehalten wird. Die Blattfeder 36 ist gemäß Fig. 2 so weit
zusammenzudrücken, daß der Steg 33 des Sperrblechs 30 und die Blattfeder 36 dicht
am Flügelüberschlag 10 anliegen können, so daß die Bewegung des Schließbolzens 17
nicht behindert wird.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beschlag sichert das Sperrblech 30
die Lage des Schließbolzens 17, wobei sich der Treibstangenbeschlag in einer einer
Schwenklage des Flügels entsprechenden Lage befindet. Es ist also nicht möglich,
bei aufgeschwenktem Flügel den Treibstangenbeschlag zu betätigen, so daß der Schließbolzen
17 außer Eingriff mit einem nicht dargestellten Schließstück des feststehenden Rahmens
gebracht werden kann. In Fig. 2 befindet sich der Schließbolzen 17 in einer mittleren
Lage, die einer Kipplage des Treibstangenbeschlages entspricht. Infolgedessen kann
der Schließbolzen 17 oder ein anderer in Kippstellung frei beweglicher Schließbolzen
das Kippen des Fensterflügels nicht behindern. Wird der Schließbolzen 17 aus seiner
Stellung in Fig. 2 weiter nach unten bewegt, so gerät er bzw. ein anderer Schließbolzen
hinter einen nicht dargestellten Anschlag des feststehenden Rahmens, so daß eine
entsprechende Verriegelung des Fensterflügels in dessen Schließlage erreicht wird.