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Verfahren und Gerät zum Umsetzen von Bieneneiern oder
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Bienenl arven Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Gerät zum
Umsetzen von Bieneneiern oder Bienenlarven gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.
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Die Zucht ist das wichtigste bei der Imkerei. Denn von einer guten
leistungsfähigen Königin hängt der Erfolg des Imkers ab. Das Züchten einer Königin
wurde seither mit dem Umlarvlöffel oder Umlarvmesser gemacht, welches nur gut geschulten
Leuten mit sehr gutem Auge und sehr ruhiger Hand möglich war. In der Regel wurde
eine 1/2-bis 1-tägige Larve dem Reinzuchtvolk entnommen, was schon eine Leistungsminderung
der Königin war, da diese ja vom Schlüpfen bis zum Umlarven (1/2 bis 1 Tag) mit
Arbeiterfuttersaft gespeist wurde. Außerdem wurden Junglarven zerdrückt, oder sie
trockneten aus. Weitere Zuchtmethoden, wie z. B. Bogenschnitt, ergaben keine echten
Leistungsköniginnen, da das Ansetzen der Weiselzellen den Bienen überlassen wurde
und daher in der Regel nicht die Jüngstlarven angenommen wurden.
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Die Zucht vom Ei durch Zellenstreifenschnitt hat sich auch nicht bewährt,
da ja die Arbeiterzelle, in die das Ei von der Königin abgelegt wird, nur 5,2 mm
Schlüsselweite hat und die Königinnenzelle einen Durchmesser von 9 mm haben sollte.
Die Arbeiterzellen wurden zu wenig
aufgeweitet und es entstanden
so meistens kleinere, weniger leistungsfähige Königinnen. Somit war eine einigermaßen
ausreichende Zucht nur wenigen Imkerspezialisten vorbehalten.
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Die alten Imker lebten in der Regel von den Schwärmen, was zu einer
verhältnismäßig schnellen Verbastardierung der Völker führte und erhebliche Ertragsminderungen
brachte. Sie konnten aufgrund ihres meistens schlechten Sehvermögens oder Zitterns
nur leistungsgeminderte Königinnen züchten. In vielen Fällen waren sie auf den Kauf
von Jungköniginnen angewiesen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und Gerät
zu schaffen, das es jedem Laien ohne besondere Schulung ermöglicht, eine Leistungskönigin
zu züchten in einer Qualität, wie es bis jetzt selbst Spezialisten nicht möglich
war.
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Diese Aufgabe wird gelöst nach den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche
1 und 2.
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Eine hochwertige Leistungskönigin kann nur entstehen, wenn sie nach
dem Schlupf aus dem Ei sofort mit Weiselfuttersaft von den Jungbienen gefüttert
wird. Dadurch entsteht eine Leistungskönigin besser noch als eine Nachschaffungskönigin
- was eine enorm höhere Ertragssteigerung bedeutet. Außerdem gibt es keine Umsetzausfälle
durch Zerdrücken des Eies oder der Larve. Nach kurzer Übung bringt das Umsetzen
auch erheblichen Zeitgewinn. Das Umsetzen der Eier kann auch bei kühlerer Witterung
stattfinden, da die Eier gegen eine gewisse Unterkühlung nicht so empfindlich sind,
wie die offene Brut.
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Ein weiterer großer Vorteil ist es, daß die Zellen der Zuchtwabe nicht
mehr abgeschnitten werden müssen, um an die Brut oder Eier mit dem seitherigen Umlarvlöffel
besser heranzukommen. Nach beendeter Zucht ist der Zellenträger
mit
Zelle nach Abschneiden der angebauten Königinnenzelle und nach Durchstoßen des Zellenbodens
sofort wieder zu verwenden. Das schwierige und zeitraubende Formen der Wachsnäpfchen
entfällt, genauso das Entfernen der gebrauchten Wachsnäpfchen von den Holzpfropfen,
sowie das immer wieder neue Anheften mit flüssigem Wachs an die Holzpfropfen.
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Ein wichtiger Punkt ist, daß vor Zuchtbeginn die Zuchtlatte mit Pfropfen
und Weiselnäpfchen nicht mehr einige Stunden ins Volk eingehängt werden muß, damit
die Wachsnäpfchen geputzt und zum Umsetzen der Larven vorbereitet werden.
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Durch das vereinfachte, verbesserte und vor allem von jedem Imker
leicht durchführbare neue Zuchtverfahren kann jeder Imker seinen Betrieb wesentlich
wirtschaftlicher gestalten und durch gute, leistungsstarke Königinnen können Seuchen
wie z. B. Nosema besser bekämpft werden.
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Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1: Zelle mit eingeführtem Stempel Fig. 2: Längsschnitt
durch die Stanze Fig. 3: Längsschnitt durch den Zellenträger Fig. 4: Draufsicht
auf den Zellenträger Fig. 5: Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
des Zellenträgers Die Stanze (2) weist eine Hülse (9) auf, welche im Durchmesser
genau dem Schlüsselmaß (5,4 mm) der sechseckigen Arbeiterzelle (4) angepaßt ist,
damit sie sozusagen blind bis zum Zellenboden (5) eingeführt werden kann (Fig. 1).
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Zur Griffigkeit ist die Stanze (2) oben mit einem Kreuzrandel (17)
und vorne zum Ausstanzen des Zellenbodens (5) mit einem scharfen Ringmesser (11),
welches gehärtet und geschliffen ist, versehen. Die Hülse (9) hat zur guten Führung
des Stempels (8) eine hintere Stufenbohrung (18) und eine vordere Stufenbohrung
(19), welche den Stempel (8) aufnehmen. Der Stempel (8) wird in der Hülse (9) geführt.
Er hat vorne eine Vertiefung (13), welche beim Abstempeln-des Zellenbodens (5) dem
Ei bzw. der Jüngstlarve (3) soviel Raum gibt, daß sie nicht zerdrückt werden kann.
Die Stirnfläche (12) des Stempels (8) hat scharfe Kanten (20), damit der Zellenboden
(5) in die Vertiefung (24) des Zellenträgers (7) sicher übertragen werden kann (Fig.
3). Die Führungsstange (21) hat hinten ein Gewinde (22), welches den Druckknopf
(23) aufnimmt.
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Auf der Führungsstange (21) ist zwischen Hülse (9) und Druckknopf
(23) eine Druckfeder (14) angeordnet, welche den Stempel (8) in die hinterste Lage
bringt, damit beim Abstempeln des Zellenbodens (5) vorne soviel Raum (26) ist, daß
dieser den Zellenboden (5) voll aufnehmen kann.
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An dem Zellenträger (7) ist das Weiselnäpfchen (25) angespritzt (Fig.
3). Zur Griffigkeit ist der Zellenträger (7) als sternartiger Griff (16) ausgebildet.
Auf dem Grund des Weiselnäpfchens (25) ist eine Vertiefung (24) mit einer Tiefe
von ca. 1 mm angebracht, in welche mit der Stanze (2) der Zellenboden (5) mit Ei
oder Jüngstlarve (3) eingestempelt wird. Auf dem Grund der Vertiefung (24) ist eine
Riffelung (27) angebracht, in welche der Zellenboden (5) leicht eingeprägt wird.
Auf der Oberseite des Zellenträgers (7) ist eine Durchgangsbohrung (15) vorgesehen,
damit nach Beendigung der Zucht der Zellenboden (5) problemlos ausgestoßen werden
kann.
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Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
des Zellenträgers.
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Jeder Imker besitzt Holzpfropfen (30) zum Anlöten der Weiselnäpfchen,
welche seither künstlich aus flüssigem Wachs hergestellt wurden. Die künstliche
Weiselzelle (29) mit der Form des Weiselnäpfchens (25) kann an der Schräge (31)
mit Klebstoff an den Holzpfropfen (30) angeklebt werden. Der Imker kann somit, wenn
er die Nacharbeit in Kauf nimmt, seine seitherigen Holzpfropfen (30) verwenden und
auf die Zellenträger (7) umbauen und so das neue Umlarvverfahren ebenfalls anwenden.
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Die zuvor beschriebene neue Umlarvmethodik kann mit Stanze (2) und
Zellenträger (7) auch von der anderen
Seite des Eies (3) oder Larve
wie folgt durchgeführt werden: Die Stanze (2) wird auf der gegenüberliegenden Seite
des Eies (3) oder Larve in die Zelle (4) bis zum Zellenboden (5) eingeführt. Die
Wabe muß dann gegen das Licht gehalten werden und die Stanze (2) ca. 2 mm so verschoben
werden, daß der gewünschte Zellenboden (5) genau mittig zum Schneidmesser (11) zu
liegen kommt.
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Man stanzt dann drehend den Zellenboden (5) aus, und das Ei (3) oder
Larve liegt dann genau mittig auf der Stirnfläche (12) des Stempels (8). Der Stempel
(8) hat für diesen Fall keine Vertiefung (13) sondern wäre glatt oder hätte eine
negative Ansenkung von ca. 10 entsprechend dem Zellenboden (5). Man sieht also das
Ei (3) oder Larve auf der Stirnfläche (12) des Stempels (8) genau mittig liegend.
Für diese Methode wäre die Vertiefung (24) im Zellenträger (7) 1800 versetzt zum
Weiselnäpfchen (25), und zum Abstempeln des Eies (3) oder Larve muß die Stanze (2)
gegenüberliegend von dem Weiselnäpfchen Q5) eingeführt werden. Das hat den Vorteil,
daß man das Ei (3) oder Larve immer auf der Stirnfläche (12) des Stempels (8) auch
beim Absetzen in den Zellenträger (7) sieht, aber bringt Schwierigkeiten beim Ausstempeln
des Zellenbodens (5), denn die Stanze (2) muß ja in diesem Fall immer auf der gegenüberliegenden
Seite des Eies (3) oder Larve angesetzt werden, und man hauzum Ausstempeln des Zellenbodens
(5) das Ei (3) oder Larve nicht direkt zur Auswahl vor sich.