DE3023482C2 - Druckluft-Bremsanlage für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Druckluft-Bremsanlage für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckluft-Bremsanlage
für Kraftfahrzeuge mit einem Vorderachsbremskreis und einem ggf. mit einem automatisch lastabhängigen
Bremskraftregler ausgestatteten Hinterachsbremskreis, ferner mit einem mindestens zwei Wiegekolben
aufweisenden Mehkieisbremsventil. dessen dem Vorderachsbremskreis
zugeordneter Wiegekolben als Relaisventil über eine Leitungsverbindung auf einer Wirkfläche
vom ausgesteuerten Bremsdruck des dem Hinterachsbremskreis zugeordneten Wiegekolbep.E beaufschlagbar
ist
Eine derartige Druckluft-Bremsanlage ist aus der DE-AS 28 20 107 bekannt Bei dieser Anlage wird der
Bremsdruck verschiedener Achsen besonders feinfühlig an deren Belastungszustand unter Berücksichtigung der
dynamischen Achslastverlagerung angepaßt Eine Überbremsung der Vorderachse bei Teiibremsungen
wird vermieden, jedoch die BremsdruckLjitersetzung bei weitergehenden Bremsungen in Richtung auf die
Vollbremsung aufgehoben. In allen Fällen wirkt sich der Einfluß eines automatisch lastabhängigen Bremskraftreglers
auch auf den an der Vorderachse ausgesteuerten Bremsdruck aus. Der dem zweiten Bremskreis zugeordnete
Relaiskolben besitzt mindestens zwei Teilwirkflächen, wobei in der Zuleitung zu einer dieser
Teilwirkflächen ein Überströmventil mit Rückströmung eingeschaltet ist welches erst bei einerr bestimmten
Steuerdruck öffnet Nicht in jeder Bremsanlage ist ein automatisch lastabhängiger Bremskraftregler vorgesehen.
Nicht jedes Zweikreis-Bremsventil besitzt einen Relaiskolben mit mehreren anströmseitig vorgesehenen
Teilwirkflächen.
Aus der DE-PS 16 80 087 ist ein Drucksteuerventil für
druckmittelbetätigbare Kraftfahrzeug-Bremsanlagen bekannt bei dem der ausgesteuerte Druck an die infolge
der dynamische ι Achslastverlagerung aufzubringenden Bremskräfte angepaßt wird. Dies bedeutet daß im
Teilbremsbereich eine Druckuntersetzung stattfindet die in einem weiteren Bremsbereich gegen Vollbremsung
hin aufgehoben wird. Dieses Drucksteuerventil weist neben einem Mehrstufenkolben mit zwei ansteuerseitig
vorgesehenen Wirkflächen ein Überströmventil auf. welches in eine Umgehungsleitung zwischen
den beiden ansteuerseitig vorgesehenen Wirkflächen eingeschaltet ist. Das Überströmventil besitzt einen
Ventilkörper, der über eine Feder gehäuseseitig abgestützt ist. Die Kraft der Feder und damit die
Öffnungskraft des Überstrom· entils kann eingestellt werde ι. Dieses Drucksteuerventil dient zur Steuerung
des Vorderachs- Bremskreise« bei einem Drucksteuerventil durchsteuernder Bauart nicht bei einem Relaisventil.
Aus der DE-AS 12 69 439 ist bereits ein Zweikreis-Bremsventil mit einem ersten Steuerkolben und einem
zweiten, als Stufenkolben ausgebildeten Relaiskolben bekannt, der zwei Teilwirkflächen aufweist, die dort
aussteuerseitig vorgesehen sind. Damit ist es möglich, an zwei unterschiedlichen Verbrauchern, beispielsweise
den Bremszylindern der Vorder- und der Hinterachse unterschiedliche Bremsdrücke auszusteuern.
Die DE-OS 22 48 923 zeigt eine Zweikreis-Bremsanlage
mit einem Zweikrcis-Bremsventil. dessen dem zweiten Kreis zugeordneter Relaiskolben mit nur einer
Wirkfläche versehen ist. Im ersten Kreis, der der Hinterachse zugeordnet ist, ist ein lastabhängiger
Bremskraftregler vorgesehen. Der von diesem Bremskraftregler ausgesteuerte Druck einerseits und der von
dem der Vorderachse zugekehrten zweiten Kreis des Bremsventils ausgesteuerte Druck andererseits werden
je auf eine Wirkfläche eines Leerlastventiles gegeben, welches in durchsteuernder Bauart verwirklicht ist. Der
am Bremskraftregler ausgesteuerte Druck beeinflußt damit auch den an der Vorderachse ausgesteuerten
Bremsdruck. Das Leerlastventil ist dabei insbesondere dem Relaiskolben des Zweikreis-Bremsventiles nachgeordnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend
von einer Bremsanlage Jci aingangs beschriebenen Art
eine vereinfachte Bremsanlage zu schaffen, die besonders feinfühlig den Bremsdruck verschiedener Achsen in
Teilbremsbereichen — also bei geringer dynamischer Achslastverlagerung — anpaßt. Die Überbremsung der
Vorderachse bei Teilbremsungen soll dabei vermieden werden, jedoch die Bremsdruckuntersetzung bei v/eiur
gehenden Bremsungen in Richtung auf Vollbremsung hin aufgehoben werden.
Erfindungsgeroäß wird dies durch die beiden in den
Ansprächen 1 und 2 angegebenen Lösungen erreicht, die in -de:. F i β. i und 2 dargestellt sind. Damit wird mit
sehr einfachen Mitteln eine Überbremsung der Vorderachse bei Teilbremsungen vermieden, also in einem
Bereich, in welchem sich ohnebin die dynamische Achslastverlagerung nicht besonders auswirkt. Außerdem
ist es auch nicht erforderlich, lange Leitungsverbindungen am Kraftfahrzeug vorzusehen, die nämlich im
Stand der Technik erforderlich sind, wenn der von einem Bremskraftregler ausgesteuerte Druck für die
Bremszylinder der Hinterachse auch noch mitbestimmend für den an den Bremszylindern der Vorderachse
ausgesteuerten Druck sein soll. Die beiden anger ebenen Lösungen unterscheiden sich in ihrer Wirkung nicht. Die
in F i g. 1 dargestellte Lösung nach Anspruch ! ist besonders einfach, weil der Relaiskolben des Zweikreis-Bremsventiles
zugleich den Steuerkolben des Drucksteuerventiles bildet bzw. mit diesem baulich zusammengefügt
ist. Die zweite Wirkfläche des Relaiskolbens bildet zugleich die zweite Teilwirkfläche des Steuerkolbens
eines Drucksteuerventils. Sofern jedoch ein Zweikreis-Bremsventil mit Einfachkolben als Relaiskolben
angewendet wird, kann zweckmäßig an diese Einheit das Drucksteuerventil gemäß der DE-PS
16 80 087 angeflanscht werden, wie dies in Fig. 2
dargestellt ist. Die Leitungsverbindungen werden bei beiden Lösungen sehr kurz.
Der Steuerkolben des Drucksteuerventils kann in Betätigungsrichtung durch eine Feder vorgespannt sein,
damit /u Beginn einer Bremsung sehr schnell eine Beaufschlagurj des Relaiskolbens des Zweikreis-Bremsventiles
stattfindet, ohne daß das Drucksteuerventil ansprechen muß.
Die Teilwirkfläche des Drucksteuerventils, an die das
geöffnete Einlaßventil anschließt, ist vom ausgesteuerten Bremsdruck des ersten Wiegekolbens beaufschlagbar,
wobei π dieser Leitung kein«.'lei Hindernisse
vorgesehen sind.
Die Erfindung wird anhand zweier bevorzugter Ausführungsformen beschrieben. Es zeigt:
F i g. I eine Bremsanlage mit einem Querschnitt durch
ein Zweikreis-Bremsventil in einer ersten Ausführungsform nach d€ - Erfindung.
F i g. 2 eine Bremsanlage mit einem Querschnitt durch
ein Zweikreis-Bremsventil in einer /weiten Ausführungsform nach der Erfindung mit angeflanschtem
Drucksteuerventil.
F ι g. 3 ein Druckdiagramm der am Zweikreis-Bremsventil
ausgesteuerten Drücke in Abnängigkeit von der Betätigungskraft.
Das Gehäuse I des in Fig. I dargestellten Zweikreis-Bremsventiles
ist mehrteilig ausgebildet und nimmt in seinem oberen Teil einen Wiegekolben 2 und einen
zugehörigen Doppelventilkörper 3 auf, die dem ersten Bremskreis /Angeordnet sind. Im unteren Bereich des
Gehäuses 1 ist ein Wiegekolben 4 vorgesehen, der mit einem zugehörigen Doppelventilkörper 5 zusammenarbeitet
und dem zweiten U-^.mskreis zugeordnet ist. Der
Wiegekolben 4 ist über Dichtungen 6, 7, 8 und 9 auf seiner Ansteuerseite derart abgedichtet, daß getrennte
Wirkflächen 10 und 11 gebildet werden. Damit ist der Wiegekolben 4 als ein Mehrstufenkolben 4, 10, 11
ausgebildet, während der Wiegekolben 2 ein üblicher Wiegekolben ist.
Üti- Viicgekolben 2 ist über eine Feder 12 am
Gehäuse 1 abgestützt und trägt einen Ausiaßsitz 13, der
mit dem Doppelventilkörper 3 ein Auslaßventil 3,13 des
ίο ersten Bremskreises bildet. Der Wiegekolben 2 ist über
einen Stößel 14 und über Federn 15' und 15" kraftmäßig ansteuerbar, beispielsweise über eine nicht dargestellte
Trittplatte. Der Doppelventilkörper 3 bildet mit einem eingezogenen Gehäuserand 16 ein Einlaßventil 3,16 des
ersten Kreises. Der Doppelventilkörper 3 ist über eine Feder 17 im Gehäuse 1 aufgehängt, so daß in
Ausgangsstellung das Einlaßventil 3, 16 geschlossen ist. Ein Raum 18 ist über einen Anschluß 19 und eine dort
endende Leitung 20 mit Druckluft aus einem Druckluftbehälter 21 des ersten Kreises beaufschlagt. In den
Druckluftbehälter 21 gelangt die Druckluft über ein Mehrkreisschutzventil 22.
Unter dem Wiegekolben 2 wird eine Wiegekammer 23 gebildet, die in dauernder Verbindung mit einem
Anschluß 24 steht, von dem eine Leitung 25 zu einem automatisch lastabhängigen Bremskraftregler 26 führt,
der in üblicher Weise über ein Gestänge 27 entsprechend dem Beladungszustand des Fahrzeuges eingesteuert
wird. Von diesem Bremskraftregler 26 gelangt Druckluft aussteuerseitig über die Leitung 28 zu
Bremszylindern 29 der Hinterachse und zum anderen ansteuerseitig über eine Verbindungsleitung 30 an dem
Zweikreisbremsventil zu einem Überströmventil 53. Eine Bohrung 31 führt von dem Überströmventil 53 zu
Ji einer Steuerkammer 32. Das Überströmventil 53 besitzt
einen kolbenartig geführten Ventilkörper 54. der von der Kraft einer Feder 55 beeinflußt ist. die ihrerseits
über eine Stellschraube 56 einstellbar ist. Der Ventilkörper 54 wird in Verbindung mit einem eingezogenen
■»ο Gehäuserand 57 in zwei Wirkflächen unterteilt. Die
äußere Wirkfläche 58 wird von dem Druck aus der Verbiidungsleitung 30 beaufschlagt, so daß sich hieraus
der Öffnungs/eitpunkt des Überströmventils 53 ergibt.
Bei Erreichen des eingestellten Öffnungsdruckes öffnet das Überströmventil 53. geht aber in der f-' Ige bei
Druckerhöhung zunächst jeweils wieHsr in eine Schließstellung. Ab einem bestimmten höheren Druck
verbleibt es dann in der Offenstellung. Dann wird auch
die zweite Wirkfläche 59 beaufschlagt. Über die Bohrung 31 ist die Verbindung zur Steuerkammer 32
hergestellt, die der Teilwirkfläche 11 des Wiegekolbens
4 des zweiten Kreises zugeordnet ist. Ebenso führt ein Kanal 33 von dem Anschluß 24 bzw. der Wiegekammer
23 zu der Steuerkammer 34. die der Wirkfläche 10 des Me.irstufenkolbens 4, 10, 11 zugeordnet ist. Ein Kanai
60 mn Rückschlagventil 61 dient der vollständigen Entlüftung der SteuerKammer 32.
Is ist eine hohle .Steuerstange 35 beweglich im
Gehäuse 1 geführt und abgedichtet, die an ihrem unteren Knde einen *uslaßsitz 36 eines Auslaßventils 5,
36 des zweiten Kreises trägt. Die Sieuerstange 35 geht nach oben durch bis in den Bereich des Wiegekolbens 2
bzw. dessen Auslaßsitz 13. wo hier ein Anschlag 37 gebildet ist, um den Wiegekolben 4 im Notfall zu
*" steuern, wie später noch ausgeführt wird. Die hohle
Steuerstand 35 ist fc~t mit dem Mehrstiiienkolbcii 4.
10,11 verbunden, b^w. einstückig mit diesem ausgeführt.
Eine Durchbrechung 38 dient Entlüftungs/wecken. Die
.Steuerstange 35 bzw. der Wiegekolbcn 4 ist auf einer
Feder 39 abgestützt.
Das Einlaßventil 5, 40 des /weiten Kreises wird von dem Doppelventilkörper 5 und einem vorspringenden
Gehäuserand 40 gebildet. Der Doppelventilkörper 5 ist zu Entlüftungszwecken hohl ausgebildet und über eine
Feder 41 im Gehäuse aufgehängt. Eine Entlüftungsöffnung 42 führt zur Atmosphäre, wobei hier ein
Geräuschdämpfer 43 eingebaut sein kann. Der Geräuschdämpfer 43 kann nicht nur in der Entlüftungsleitung
bzw. dem Auslaß angeordnet werden, sondern auch innerhalb eines Kolbens oder auch eines
Ventilkörpers. Auch jedem der beiden Kreise kann ein eigener Geräuschdämpfer zugeordnet werden.
Von dem Mehrkreisschutzventil 22 aus wird auch ein Druckluftvorratsbehälter 44 des zweiten Kreises gefüllt,
und zwar in der Regel mit einem gleichhohen Druck wie ihn auch der Druckluftbehälter 21 des ersten Kreises
aufweist. Über die Leitung 45 steht Druckluft an einem Anschluß 46 und damit in einem Raum 47 vor dem
geschlossenen Einlaßventil 5, 40 an. Unterhalb des Mehrstüfenkolbens 4, 10, Π ist eine Wiegekammer 48
gebildet, die in dauernder Verbindung mit einem Anschluß 49 sieht, der über eine Leitung 51 zu den
Bremszylindern 50 der Vorderachse führt.
Die Funktion der Bremsanlage gemäß Fig.! ist folgende:
Es ergibt sich in der Ausgangsstellung, in der der Stößel 14 nicht betätigt ist, die aus Fig. 1 ersichtliche
Relativlage, wobei sowohl das Einlaßventil 3, 16 des ersten Bremskreises als auch das Einlaßventil 5, 40 des
zweiten Bremskreises geschlossen sind, während die beiden Auslaßventile 3, 13, und 5, 36 geöffnet sind. Die
Bremszylinder 29 bzw. 50 sind dabei entlüftet. In den Räumen 18 und 47 steht ein etwa gleichhoher
Vorratsdruck an. Bei einer Bremsung funktionieren die Teile des Zweikreis-Bremsventils, die dem ersten
Bremskreis zugeordnet sind, in an sich bekannter Weise,
d. h. in der Wiegekammer 23 und im Anschluß 24 wird ein Bremsdruck ausgesteuert, der über den Bremskraftregler
26. je nach Beladungszustand moduliert, auf die Bremszylinder 29 der Hinterachse gegeben wird. Bei
vollbeladenem Fahrzeug findet keine Untersetzung statt. Der am Zweikreis-Bremsventil ausgesteuerte
Druck des ersten Bremskreises wirkt gleichzeitig über den Kanal 33 auf die Steuerkammer 34 ein, so daß
zunächst bei Teilbremsungen und geschlossenem Überströmventil 53 entsprechend der Druckuntersetzung
an dem Wiegekolben 4 des zweiten Kreises ein untersetzter Bremsdruck über die Leitung 51 zu den '
Bremszylindern 50 der Vorderachse ausgesteuert wird. Es wird auf F i g. 3 hingewiesen, die diesen ausgesteuerten
Druck über der Betätigungskraft am Stößel 14 zeigt Der am Anschluß 24 des Zweikreis-Bremsventils
ausgesteuerte Druck steht nicht nur vor dem Brems- : kraftregier 26 sondern auch über den Kanal 33 in der
Steuerkammer 34 und über die Verbindungsleitung 30 vor dem noch geschlossenen Ventilkörper 54 des
Überströmventils 53 an. Entsprechend der eingestellten Kraft der Feder 55, die in Abhängigkeit von der <■
Betätigungskraft (siehe F i g. 3) erreicht werden kann, befindet sich der Ventilkörper 54 des Überströmventils
53 zunächst in Abschlußstellung. Ab einem bestimmten höheren Druck bewegt sich dann der Ventilkörper 54
des ubersiruH'ivenuis 53 in die Offensteüung und bleibt ■■
geöffnet, so daß dann die Kurve des an der Vorderachse ausgesteuerten Druckes über dem Hub wieder abknickt.
Es finde* dann an dem Wiegekolbe-· 4 eine Uber:9gerung
der Steuerdrücke statt, wobei jeweils das
Auslaßventil 5,36 geschlossen und das Einlaßventil 5,40
geöffnet wird. Es werden jeweils Abschlußstellungen erreicht. Bei Vollbremsung wird schließlich das Einlaßventil
5, 40 in geöffnetem Zustand verbleiben, was aber in Fig. 3 nicht mehr dargestellt ist. F i g. 3 zeigt aber,
daß der zu den Bremszylindern 50 der Vorderachse ausgesteuerte Bremsdruck im Anfang, also bei Teilbremsungen,
untersetzt ist. so daß eine Bremsdruckerniedrigung an der Vorderachse stattfindet und so eine
I Jberbremsung an der Vorderachse vermieden werden
kann.
Liegt kein Defekt in der Anlage vor, so verläuft der am Anschluß 24 ausgesteuerte Druck entsprechend der
gestrichelten Linienführung in Fig. 3. Die Bremszylinder
29 erhalten einen Druck, der von dem Bremskraftregler 26 noch moduliert wird. Bei vollbeladenem
Fahrzeug findet keine Untersetzung durch den Bremskraftregier 26 statt.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 besitzt zunächst
viele Gemeinsamkeiten mit der Anlage gemäß Fig. 1. Jedoch besitzt der Wiegekolben 4 als einfach
ausgebildeter Kolben hier nur eine Wirkfläche 62 zwischen den Dichtungen 6 und 8, wodurch eine
Steuerkammer 63 gebildet ist. Auch ist in dieser Anlage ein Bremskraftregler 26 nicht vorgesehen, obwohl er
ohne weiteres auch in der Leitung 28 angeordnet sein köntiie. Am Gehäuse 1 des Zweikreis-Bremsventils ist
jedoch ein Drucksteuerventil 64 angeflanscht, welches in durchsteuernder Bauart ausgebildet ist. Es besitzt
einen Steuerkoiben 65, an de/n anströmseitig durch die
beiden Dichtungen 66 und 67 zwei Teilwirkflächen 68 und 69 gebildet sind, die eine erste Steuerkammer 70
und eine zweite Steuerkammer 71 abteilen. Eine Leitung 72 führt von der Leitung 25 bzw. unmittelbar von dem
Anschluß 24 zu einem Anschluß 73 und damit zur ersten Steuerkammer 70. Eine Wiegekammer 74 steht über
einen Kanal 75 in dauernder Verbindung mit der Steuerkammer 63 des als Relaiskolben ausgebildeten
Wiegekolbens 4 im Zweikreis-Bremsventil.
Im Drucksteuerventil 64 ist an einem Einsatz 76 ein eingezogener Rand 77 vorgesehen, der einerseits zur
Atmospähre führt und andererseits mit einem Doppelventilkörper 78 ein Auslaßventil 77,78 des Drucksteuerventils
64 bildet. Der Doppelventilkörper 78 ist über eine Feder 79 an dem hohl ausgebildeten Steuerkolben
65 aufgehängt. Ein eingezogener Rand 80 des Steuerkolbens 65 bildet mit dem Doppelventilkörper 78
ein Einlaßventil 78, 80. Über eine Feder 81 ist der Steuerkolben 65 in drucklosem Zustand derart vorgespannt,
daß das Einlaßventil 78,80 geöffnet ist. Mit Hilfe einer Gummiplatte 82 und Bohrungen 83 ist hier ein
Rückschlagventil gebildet, welches der Entlüftung der Steuerkammer 63 nach Beendigung einer Bremsung
dient Von der ersten Steuerkammer 70 führt eine Verbindungsleitung 84, 85 zu der zweiten Steuerkammer
71. In diese Verbindungsleitung ist das Überströmventil 53 mit Rückströmung eingeschaltet welches
bereits bei dem Ausführungsbeispiel der F i g. 1 Anwendung fand. Die Ausbildung im einzelnen kann
unterschiedlich sein.
Die Wirkungsweise des Ausführungsbeispieles gemäß Fig.2 ist derjenigen des Ausführungsbeispieles nach
F i g. 1 sehr ähnlich. Es ergibt sich grundsätzlich auch hier der ausgesteuerte Drudcverlauf gemäß F i g. 3 für
den Vorderachsbremskreis und den Hinterachsbremskreis.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Druckluft-Bremsanlage für Kraftfahrzeuge mit einem Vorderachs-Bremskreis und einem ggf. mit
einem automatisch lastabhängigen Bremskraftregler ausgestatteten Hinterachsbremskreis, ferner mit
einem mindestens zwei Wiegekolben aufweisenden Mehrkreisbremsventil, dessen dem Vorderachs-Bremskreis
zugeordneter Wiegekolben über eine Leitungsverbindung auf einer Wirkfläche vom
ausgesteuerten Bremsdruck des dem Hinterachsbremskreis zugeordneten Wiegekolbens beaufschlagbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Vorderachs-Bremskreis zugeordnete
Wiegekolben (4) des Zweikreisbremsventils mit einer zweiten Teilwirkfläche (11) versehen ist, und
daß in einer Verbindungsleitung (30) zwischen den beiden anströmseitigen Teilwirkflächen (10 und II)
am Wiegekolben (4) ein federbelastetes Überströmventil*
b3) mit Rückströmung angeordnet ist
2. Druckluft-Bremsanlage für Kraftfahrzeuge mit
einem Vorderachs-Bremskreis und einem ggf. mit einem automatisch lastabhängigen Bremskraftregler
ausgestatteten Hinterachsbremskreis, ferner mit einem mindestens zwei Wiegekolben aufweisenden
Mehrkreisbremsventil, dessen dem Vorderachs-Bremskreis
zugeordneter Wiegekolben über eine Leitungsverbindung auf einer Wirkfläche vom ausgesteuerten Bremsdruck des dem Hinterachsbremskreis
zugeordneten Wiegekolbens beaufschlagb·.'-ist,
dadurch gekennzeichnet daß in der Verbindungsleitung (25, 72, 75) zu der Wirkfläche
(62) des dem Vorderachs-Bremskreis zugeordneten Wiegekolbens (4) ein Drucksteuerventil (64) durchsteuernder
Bauart mit einem anströmseitig zwei Teilwirkflächen (68 und 69) aufweisenden Steuerkolben
(65) eingeschaltet ist, und daß in der Verbindungsleitung (84,85) zwischen den beiden anströmseitigen
Wirkflächen (68 und 69) ein federbelastetes Überströmventil (53) mit Rückströmung vorgesehen
ist.
3. Druckluft-Bremsanlage nach Anspruch ?, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben (65) des
Drucksteuerventils (64) in Betätigungsrichtung durch eine Feder (81) vorgespannt ist.
4. Druckluft-Bremsanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilwirkfläche (68)
des Drucksteuerventils (64), die an das geöffnete Einlaßventil (78, 80) anschließt, vom ausgesteuerten
Bremsdruck des ersten Wiegekolbens (2) beauf- M
schlagt ist.
5. Druckluft· Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung der
Feder (55) des Überströmventils (53) einstellbar ausgebildet ist.
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